Die Nostalgie-Falle ... oder etwas Kopfkino zum 90er 8900

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Abend zusammen,

nachdem ich aktuell einen gewissen Sättigungseffekt beim mausgrauent Weltraumschrott erlebe, bin ich ich gestern Nacht in eine Nostalgiefalle geraten ... und mache erwas, das ich sonst nie mache - ich poste was, das noch gar nicht da ist.

Tatsächlich gab/ gibt es in meinen frühen MTB Tagen vier Traumräder, von denen ich drei gefahren habe - ein Merlin kannte ich 89/90 nur aus der Lektüre. Die anderen drei waren ein Kona Explosif, dessen Gabel ich seit 35 Jahren mit mir rumschleppte, ein Americsn Breezer, das seit 25 Jahren auf dem Speicher steht, weil ich mich nicht traue, die Standschäden zu inspizieren ... und das aktuelle Objekt der Begierde - ein 90er Trek 8900.

Wir hatten auf mein Betreiben Trek exlkusiv in Freiburg und ich mir gleich das 90er 8900 und das 2900 bestellt ... da dann aber ein Kunde mein im Shop ausgestelltes 8900 kaufen wollte, habe ich es abgegeben und mir das Breezer aufgebaut. Seitdem habe ich immer mal wieder nach diesem Rad bzw. Rahmen geschaut, aber entweder zu teuer mit edlen Originalteilen und/ oder in der falschen RH ...

Und eigentlich wollte ich das Trek schon damals 1990 direkt komplett umbauen, denn die SunTour X-Press waren grauenhaft, HG passte nicht auf die Bullseye, die Selbstmörderfelgen MT Aero fand ich nur optisch schick, die Grafton hat mich nicht wirklich begeistert und der American Vorbau war mir zu steil und kurz. 🤪

Da bin ich dann gestern über den bei KA angebotenen 20" Rahmen gestolpert, der hoffentlich von einem seriösen Verkäufer kam ... und das Kopfkino begann: Sollte ich also demnächst ein größeres Paket bekommen, werde ich erstmal schauen, wie ich den Hinterbau wieder zum Leuchten bringe ... und dann genau das zusammenbauen, was ich 1990 nicht mehr umsetzen konnte, da wir nach dem Verkauf meines 8900 kein weiteres bestellen konnten, weil die winzige Stückzahl sofort ausverkauft war.

Es bleibt spannend ... 😎
 

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Re: Die Nostalgie-Falle ... oder etwas Kopfkino zum 90er 8900
Schau mal hier:
90er .
Hilfreichster Beitrag geschrieben von yo_felix

Hilfreich
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Das witzige ist, dass man ja oft immer weiter tüftelt und überlegt, was man dranbauen kann - hier weiß ich das schon weitestgehend vorher: Bremse DC 986/ SS5, Schaltung XT ll Daumen/ Shortcage, LRS irgendwas mit MA40 MTB, Kurbel Cooks und Lenker ein früher Carbon ... der Rest ergibt sich.

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So - es ist unterwegs und gleich mal eine Frage ans Plenum: will es ja nicht perfekt restaurieren, aber das Gelb des Hinterbaus auffrischen - hat jemans schon mal 2K Neongelb aus der Spraydose verwendet?
 
Nope. Gibt's sowas?

Wenn ich das richtig verstanden habe, dann sind neon-Lackierungen doch immer mehrschichtig(?). grundierung, weiß, neon, clear (im Besten Fall 2K und extra UV hemmend).

Na die weiße Grundierung ist ja noch vorhanden ... und ja, es gibt 2K Neongelb, das ich einfach drübernebeln wollte ... etwas Patina darf es ja haben.
 
Na die weiße Grundierung ist ja noch vorhanden ... und ja, es gibt 2K Neongelb, das ich einfach drübernebeln wollte ... etwas Patina darf es ja haben.

Ich habe es noch nicht probiert. Spiele mit dem Gedanken, eine ausgeblichene Magura Racing auf die Art wieder aufzufrischen. Würde handelsüblichen NeonLack nehmen und dann mit 2K Clear drüber.
 
Hier mal meine Erfahrung mit Neon: "Drübernebeln" ist bei Neonfarben nicht so toll, da die immer eine weisse oder jedenfalls helle Grundierung brauchen, um zu leuchten. Und schon eine weitere Schicht ändert den Farbeindruck recht stark (also auch auf perfektem Untergrund). Ich fürchte, wenn Du den Hinterbau nur leicht anschleifst, wird das an den helleren Stellen mehr Neon aussehen, auf den noch vorhandenen Resten wird es einfach nur dunkler und weniger Neon. Ist natürlich immer subjektiv, was akzeptabel ist, aber ganz anspruchslos schätze ich Dich jetzt nicht ein.

Ach ja: Tamiya Farben liebe ich wegen der einfachen Verarbeitung und des guten Ergebnisses (verläuft sehr gut ohne Nasenbildung). Ich werde aber keine Lackierprojekte in der unbeheizten herbstlichen Garage machen. Da warte ich lieber bis Frühjahr.
 
Hier mal meine Erfahrung mit Neon: "Drübernebeln" ist bei Neonfarben nicht so toll, da die immer eine weisse oder jedenfalls helle Grundierung brauchen, um zu leuchten. Und schon eine weitere Schicht ändert den Farbeindruck recht stark (also auch auf perfektem Untergrund). Ich fürchte, wenn Du den Hinterbau nur leicht anschleifst, wird das an den helleren Stellen mehr Neon aussehen, auf den noch vorhandenen Resten wird es einfach nur dunkler und weniger Neon. Ist natürlich immer subjektiv, was akzeptabel ist, aber ganz anspruchslos schätze ich Dich jetzt nicht ein.

Danke für Deine Ausführung, die meine Befürchtungen bestätigt ... am besten warte ich einfach das Paket ab, denn ich bin über einen interessanten Artikel aus der bicycling gestolpert und ich erinnere mich tatsächlich auch ein Messe 8900 mit eher signal- oder hellgelbem Hinterbau und einem olivgrünen Vorderbau, statt der grellen Neonfarben ...

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... und passend dazu ist der Vorderbau des Rahmens eben auch eher Olivgrün - mal sehen, ob ich da statt des Neongelb nicht auch eher bei einem Signalgelb bleibe?

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Zuletzt bearbeitet:
Na auf dem Foto sieht das schon sehr grell aus? Im (regulären) Druck sind Neonfarben ja nicht darstellbar. Aber ich kann Dich vestehen, das Grün vorn ist schon recht zahm im Vergleich.

Im übrigen habe ich gestern übersehen, dass die gezeigte Tamiya Farbe nicht die richtige wäre, die ist für Lexan (Innenseite von RC Karossen). Neon gelb gibt´s wohl nicht von den "normalen" Farben. Diese haben immer das Kürzel "TS" im Farbcode.
 
Hi,
hier einmal eine Farbinfo. Bitte beachten: Kunstlicht und der Deckel der Spraydose hat keine helle Grundierung.
VG
Jürgen

Ok also die Lexanfarbe funktioniert auch auf normalen grundierten Oberflächen? In der Gebrauchsanleitung steht nämlich die nicht dafür zu benutzen. Hast Du den Rahmen denn grundiert?
Ich nehme an, die Farbe ist dann matt und Du musst klar drüber? Die TS brauchen das zumindest optisch nicht, aber wegen der Kratzfestigkeit ist es zu empfehlen.
 
Die Lexanfarbe wird in ihrem reinen Anwendungszweck ja anders verwendet; man sprüht die Farbe IN die Lexankarosserie und dann DANACH erst die "Grundierung" bzw. die Grundfarbe weiß in die Karosserie.
So hat man den Lackaufbau wie normal, allerdings keinen Klarlack oben drauf, sondern der Glanz entsteht durch die glänzende Lexan-Oberfläche...

Der Vorteil der Lexanfarbe ist halt die Flexibilität des Lackes, der Nachteil ist, dass er wohl auf Metall nicht hält und extrem matt ist...

Wie wäre es denn mit sowas:

Edding
 
Nicht Neongelb aber Neonfarben, ich finde @DrmZ hat das dort ganz gut gemacht

Weiter geht es mit der Gabel.
Die orginale gabs ja leider nicht dazu.
In meinem Fundus hatte ich noch eine passende Tange CR-MO93, ehemals aus meinem Breezer.
Die ging erstmal zu Götz zum Pulvern in RAL 1026.





Ja Moment, das ist doch die falsche Farbe?
Nein!
Da die Gabel ja eh nicht orginal ist, werde ich das ganze etwas freier interpretieren.

Andere bemalen Ostereier, ich bemale an Ostern Gabeln. :dope:
Die Dosen kamen noch am Mittwoch.


In der Lackierung des Rahmen sind meiner Meinung nach vier Farben ineinander gefadet:
Als Basis neongelb, dann ein sehr lasierendes neon orange, dann ein dunkles neonrot (so Richtung Blutorange) und schließlich ein neon Pink / Magenta.
Graffiti-Farben haben den großen Vorteil, dass sie einen sehr hohen Pigmentanteil haben.
Dadurch decken sie bereits mit einer Schicht sehr gut.
Das hilft, Läufer zu vermeiden, weil weniger Schichten notwendig sind. Aber so einen lasierenden Ton wie das Orange bekommt man damit nicht hin.
Man kann aber einen ähnlichen Effekt erzielen, indem man stärker ausfadet.
Ich habe mich deshalb entschieden, nur zwei Farben auf das neongelb zu faden und das neonrot wegzulassen.
Das macht das Ganze etwas einfacher und obwohl die Farbtöne nicht 100% identisch sind, kommt es der Lackierung des Rahmens schon sehr nahe.


Mit dem Verlauf bin ich sehr zufrieden. Aus der Nähe sieht man zwar, das es mit Dose gemacht ist, aber so für Zuhause ohne Lackkabine gemacht, passt das schon.
Das Pink ist nen Tick heller als am Rahmen aber auch das fällt kaum auf.
Durch den hohen Pigmentanteil ist die Oberfläche aber recht rauh und matt.
Anschleifen würde die Übergänge ungleichmässig machen.
Also habe ich nur vorsichtig poliert.
Und dann nochmal mit Klarlack drüber.


Der Glanz kommt jetzt. Allerdings ist die Oberfläche nicht so glatt wie bei einer richtigen Lackierung.
Es gibt noch eine Art Orangenhaut.
Ich werde den Lack jetzt erstmal zwei Tage aushärten lassen und dann mal schauen ob ich die Oberfläche mit Politur bzw. vorsichtig nass Anschleifen noch etwas glatter bekomme.
Dann gibts auch nochmal Bilder im eingebauten Zustand.
 
Nicht Neongelb aber Neonfarben, ich finde @DrmZ hat das dort ganz gut gemacht
Graffiti Farben hatte ich auch probiert, die haben extrem hohen Feststoffanteil and decken daher sehr gut, hinterlassen aber auch eine recht rauhe Oberfläche, wie @DrmZ ja geschrieben hat. Auch die Verläufe sind dadurch nicht so weich, was bei dem Trek von @*Frank* ja egal wäre. In meinem Fall (Montana Gold) war aber die Haftung auf der Grundierung nicht gut, das Zeug lag wie Pulver auf der Oberfläche, egal wie nah ich am Werkstück lackiert hab.
 
Es ist ein grundsätzliches Problem, das im Farbton (Gelb/Neongelb) begründet liegt.

Gelb (und erst recht Neongelb) ist nicht gut deckend sondern wie eine Lasur. Das liegt an der Pigmentstruktur. Das kann auch kein Lackhersteller ändern.

Also: Gelb/Neongelb ist immer eher wie eine Lasur: der Untergrund scheint durch und die Farbe sollte mehrschichtig aufgetragen werden. Daher gibt's ein ansprechendes Ergebnis nur auf einem gleichmäßig weißen Untergrund.

Lösemittel/Bindemittel: Am besten etwas für KFZ-Lackierung nehmen (und nicht etwas für andere Anwendungsfälle nehmen), das kommt dem angedachten Einsatzzweck am nächsten. Da ist der Lack dann so eingestellt, dass es gut funktioniert und beständig ist.
 
Erst mal danke für die vielen Hinweise und Tipps ... und nun ist der Rahmen ja hier, ich aber eher noch ratloser als vorher. Der Rahmen ist techn. ok, aber der Lack auch am Oberrohr komplett hinüber, denn das Rad stand wohl länger draußen in der Sonne!?

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Mit "provisorisch beilackieren" würde ich hier (nicht) wirklich viel ver(schlimm)bessern und entweder lasse ich es so und baue es auch mit abgenudelten Teilen wieder auf, oder ich mache mir ähnliche Mühe wie beim Explosif, bestelle neue Decals, lackiere Vor- und Hinterbau farbig und den kompletten Rahmen am Ende mit 2K Klarlack.

Als erstes werde ich es am WE nun aber mal komplett reinigen und den großen Karton nach den verstreuten Zubehörteilen und dem Steuersatz durchsuchen ... meine spontane Begeisterung hält sich jedenfalls in Grenzen. :ka:
 
Und weiter geht's: Habe mich vom ersten "Schreck" erholt, die Kleinteile aus der aufwändigen Verpackung gekramt und den Rest entsorgt ... und ich habe mal versucht, einen Dialog mit dem Rahmen herzustellen ... sowie einen ehemaligen Kollegen von vor 35 Jahren kontaktiert.

Tatsächlich stimmt meine Erinnerung und mein 8900 wurde damals in die Schweiz Raum Bodensee verkauft ... und dieser Rahmen hat Fragmente von Aufklebern aus dieser Gegend. Da es damals lt. Trek Europa nur eine Handvoll dieser Räder nach Europa geschafft hat, könnte das u.U. sogar mein eigener Rahmen von damals sein - mal nachher nach der Rahmennummer schauen, denn die Unterlagen zu meinem müsste ich noch irgendwo haben.

Sollte das tatsächlich mein eigenes 8900 - wie ich oben schrieb, habe ich in all den Jahren kein zweites in 20" gefunden - sein, könnte ich mir als dritte Alternative auch vorstellen, den Rahmen von einem (ortsansässigen) Profi restaurieren zu lassen ... es bleibt weiter spannend.
 
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