Radladen via Unternehmernachfolge übernehmen?

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Hallo, evtl gibt es ja hier einen "Vorturner".

Ich spiele seit Wochen mit dem Gedanken mich nach 13 Berufsjahren und nun längerer Jobsuche, die ich mit Weiterbildungen zugebracht habe die aber nichts raus reißen, aus der IT Branche zu verabschieden.

Preisverfall und eine scheinbares Überangebot an Berufserfahrenen zu (vernünftigen und wirklich vorhandenen!) offenen Stellen treiben mich zu Alternativen.

Okay, ich habe evtl auch etwas die Nase voll, von Firmen, die nachweislich nun seit über einem Jahr die gleiche Position ausschreiben oder aber ihre Prozesse nicht im Griff haben....Erstgespräch, Absage,zwei Tage Später Einladung für Zweitgespräch, Zweitgespräch ohne Vorkenntnis vom Erstgespräch, etc hatte ich alles schon.

Und mich im Consulting wieder zu finden und das "Leben aus dem Koffer" zu praktizieren, das ist es absolut nicht.
Ja ich bin halt unflexibel und mag mein Haus nicht aufgeben und genau so wenig das Spiel von doppelter Haushaltsführung.:lol:
Sonst könnte ich schon als Consultant oder IT Leiter in Berlin, Köln, Hamburg oder weiß der Deifel was sein...

Nun habe ich in der Unternehmensnachfolgebörse vom Wirtschaftsministerium einen Radladen gefunden der in einer hessischen Großstadt ist, einen Bestand mit 40Teur haben soll, der Kaufpreis aber nur bei 25Teur liegt.
Der Inhaber will aus Alters und Gesundheitsgründen verkaufen.

Angesehen habe ich mir noch nichts, ich kämpfe innerlich noch mit mir.
Folglich weiß ich nicht ob das 40teur Hollandräder,50.000 Ersatzspeichen, etc sind oder schon was Ordentliches.

Mich würde mal interessieren, gern per P.N. was so ein Ein-Mann Radladen (ich unterstelle mal beim angepriesenen ist das so einer...) für einen ca. Gewinn im Monat hat.

Das würde mir helfen zu wissen ob ich den Gedanken weiter verfolge oder nicht.

Danke vorab
 
Naja so´n Radgeschäft ist ja schon ein Saisongeschäft und über die Wintermonate wird nicht viel los sein. Ich kenne Läden die zusätzlich noch SKI Sachen in den kalten Jahreszeiten verkaufen um sich über Wasser zu halten.
 
Nach acht Jahren in der Radbranche würde ich sagen der Gewinn geht nahe null. Sowas geht nur mit viel Enthusiasmus. Und 25000 Kaufpreis hört sich nicht gut an. In unserem acht man 800qm Shop ist die EDV schon fast mehr Wert, es gibt soviel Dinge die Nötig sind wie eine gute Werksatt die richtig ins Geld gehen (mit allem drum und drann und alles nötigen Spezialwerkzeugen kann das schnell ins fünfstellige tendieren für ein bis zwei Arbeitsplätze) und dann sind da noch so viele andere Posten die Geld kosten ohne ende.
 
P.S. so als Kalkulationshilfe du kannst in der Radbranche mit einer Kalkulation zwischen 1.5 und 2.0 rechnen das sollte eigentlich alles sagen über die "Gewinnspanne".
 
also sehr geehrter regensburger...ich würde dir empfehlen vllt die branche zu wechseln, da der 8mann betrieb in dem du arbeitest ja höchstens kostendeckend unterwegs ist...hoffe ihr bekommt noch euren lohn.
und was heißt eine kalkulation zwischen 1,5 und 2???
ich denke mit deinen tipps kann vogelsberger eher nix anfangen.

ob der laden was ist, würde ich mir einfach angucken. zahlen über den zuständigen steuerberater einsehen.
welche marken werden geführt? wie sieht der kundenstamm aus?
umfeldanalysen durchführen...wie sieht die konkurrenz aus. welche marken sind wo in welchem umkreis vertreten?
können neuen marken gewonnen werden?
brauche ich noch ne aushilfe? muss aufwendig renoviert werden? (i.d.R. sind bike-shops, die aus altersgründen abgegeben werden nicht mehr up-to-date)
na ja...alles in allem kann man die frage ob der radladen was ist, nur nach sichtung der gesamtsituation beurteilt werden.
reich werden mit nem kleinen ein-mann-betrieb ist generell in keiner branche möglich. da geb ich meinen vorrednern recht.
 
Also zur Erklärung: 1,5 bis 2,0 heißt das das der Ek mal 1,5 bis 2,0 = UVP. Wenn du bedenkst das 0.19 der Staat davon bekommst der Kunde auch noch feilschen will dann ist das nicht viel. Im Vergleich in der Bekleidungsbranche hast du einen Faktor von 2,0 bis 2,5. Und ja wir bekommen noch unseren Lohn und denn Laden wird es auch die nächsten 20Jahre noch geben aber wenn du dir Umsatz zu Gewinn Anschaust dann kann man nur den Kopf schütteln.
 
Ist wohl mittlerweile Überall so. Denk aber das dadurch für die kleinsten sprich ein mann Läden kaum noch Luft zum Leben bleibt. Um auf vernünftige Gewinne zu kommen braucht es einfach Gewisse Mengen Insbesondere da sich das natürlich bei der Vororder Massiv in der Kalkulation niederschlägt.
 
Ist der Laden eine GmbH? Dann bei ebundesanzeiger checken.
Ansonsten hört sich der Bestand nicht nach viel an, aber das muss ja erstmal nicht zu viel heißen.
Die Frage ist sicher auch was du willst? Einen "ich mache alles" Radladen, oder einen kleinen Spezialisierten? Gehört der Laden zu einem Einkaufsverband? Auf jeden Fall die Verfügbarkeit von allg. starken Marken, aber auch regional starken Marken checken.
 
Ist der Laden eine GmbH? Dann bei ebundesanzeiger checken.
Bis ein Radladen seine Bilanzen veröffentlichen "muss", muss er aber schon um einiges expandiert haben ;).
Kann sein, dass er es freiwillig macht. Aber die meisten lassen sich nicht einfach so in ihre Karten gucken - warum auch?
 
Hi, ich bin in Unternehmensberatung und Marketing unterwegs und würde Deine Idee mal zurückschrauben ohne sich tiefer mit DEM Laden befaßt zuhaben. Wichtige Reihenfolge, es anzugehen
1. Vor Ort prüfen. Bestand, Ausstattung, Wettbewerb
2. Internet- und Lokals checken
3. Jahresberichte einsehen
4. Eigenes Auftreten/Wissen ehrlich einschätzen lassen
5. Finanzen checken

Wenn alles ok ist und Du bereit bist für wenig Geld viel zu arbeiten, dann los. Ich schätze aber das der Vorbesitzer eine Staubbude betrieben hat wenn ich diese Zahlen höre.
 
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