Bitte nicht falsch verstehen, ich finde das Projekt der Karte grundsätzlich super.
TROTZDEM:
Ich würde anregen, die Kommunikation rund um das Projekt etwas zu verändern. Man sollte viel besser von – zum Beispiel – koordinierten oder offiziellen Trail-Projekten (speziell für Mountainbike) sprechen. Den Begriff „legal“ würde ich in dem Zusammenhang meiden. (Über die passendste Wortwahl kann man gerne hier debattieren.)
Hintergrund:
In Bayern zum Beispiel kann man jeden Weg (=Trail bei direkter Übersetzung; eine andere, juristisch relevante Definition von „Trail“ gibt es meines Wissens nach nicht), der nicht ausdrücklich für das Befahren mit dem Fahrrad (oder auch allgemein zur Nutzung, etwa bei Waldarbeiten) gesperrt ist, legal befahren. Ausdrücklich gesperrt sind etwaig Wege in Schutzgebieten (zum Beispiel Naturschutzgebiete, aber auch Landschaftsschutzgebiete, FFH, etc.). Bekannt ist, dass im Nationalpark das Radfahren im Allgemeinen verboten ist. In anderen Schutzgebieten kommt es auf die jeweiligen Regelungen zu den Schutzgebieten an, die sind jeweils individuell. Wo Schutzgebiete liegen, lässt sich über den Bayernatlas (staatliches Webangebot) relativ leicht herausfinden, die einzelnen Schutzgebietsregelungen sind leider komplizierter; manche sind in den zuständigen Landratsämtern digital einsehbar, manche aber auch nicht. (Das wäre auch mal ein gutes – öffentliches – Projekt, das wie in der Schweiz zu vereinheitlichen und allgemein zugänglich zu machen.)
Wie es auch sei – es gibt in Bayern viele Schutzgebiete – könnte man dennoch quasi halb Bayern in die Karte eintragen und man hätte im Hinblick auf „legale MTB-Wege“ recht. Es ist klar, dass die Situation in Österreich und BaWü anders ist – wie es in anderen Bundesländern im Einzelnen ist, weiß ich nicht, aber ich vermute mal, teils nicht so viel anders als in Bayern – und insbesondere ist klar, dass die Intention der Karte anders ist, aber ich möchte trotzdem auf die Gefahr hinweisen, dass von gewisser Seite eine Karte mit „legalen MTB Trails“ schnell dazu umgedeutet werden kann, dass alle nicht darin verzeichneten Wege eben „illegal“ seien (was auch immer das eigentlich bedeuten soll).
DAHER:
Liebe Arbeitende am Projekt und auch liebe
@Redaktion bitte in Zukunft besser nicht mehr von „legalen“ Trails sprechen, sondern besser von koordinierten oder auch von „offiziellen“ (wobei ich da auch nicht genau wüsste, was das sein soll) Trails/MTB-Wegen; einfach um zu vermeiden, dass Wegen, die nicht darin verzeichnet sind, das Etikett „nicht legal“ angeheftet wird.
Und bei der Gelegenheit noch eine weitere Anregung:
Soweit ich das überblicken kann, sind auf der Karte teils Strecken, die soweit möglich für Fußgänger eigentlich gesperrt sind (aka Bikepark) und andererseits Strecken, die quasi „Shared Trails“ sind, wo man als Radfahrender also jederzeit mit Fußgängern rechnen muss und wo Fußgänger im Prinzip dann auch Vorrang haben (schon klar, dass man auch im Bikepark jederzeit in der Lage sein muss, unvorhergesehenen Hindernissen auszuweichen). Eine entsprechende Kennzeichnung wäre eventuell hilfreich. Es soll auch unter Radfahrenden eher intolerante Zeitgenossen geben und es schadet nicht, mögliche Konflikte von vornherein zu entschärfen.