13 Jahre altes Fully, selber wieder fit bekommen?

Registriert
7. August 2020
Reaktionspunkte
2
Moin!

Ich melde mich nur ungern in einem Forum an, nur um eine Frage abzuseilen aber ich könnte echt Hilfe gebrauchen...

Vor 13 Jahren habe ich mir mein Traumbike zusammengestellt und ... bin es dann kaum gefahren. Nie im Gelände und max. 30h auf der Straße. Die letzten 6 Jahre versauerte es im Keller. Ja, ich schäme mich aber lassen wir das...

Der Plan war eigentlich, es für ein paar Taler zu verkaufen aber nach dem ich kurz Probe gefahren bin, habe ich mich wieder verliebt.
Leider ist Ebbe in der Hobbykasse und daher meine Frage:

Wie kann ich es so günstig wie möglich wieder fit für die Straße bekommen?

Es geht erst mal also nur ums Cruisen, ins Gelände geht es frühestens nächsten Frühling.

Mit der Wartung von Bikes kenne ich mich leider nicht aus, mit Werkzeug aber gut genug um mit Tutorials etwas zu erreichen.

Bei der Probefahrt fiel folgendes auf:
Bremsen und Gabel funktionieren noch erstaunlich gut. Schaltung muss neu eingestellt werden. Der Dämpfer hat kaum noch Druck und lässt sich auch nicht feststellen/löst sich gleich wieder. Die Lenkstange hat etwas Spiel.

Mein Gedanke wäre es, den Dämpfer erstmal gegen eine günstige Alternative auszutauschen und den Rest mit Hilfe von Anleitungen selbst zu richten. Ist das realistisch?

Leider haben wir nur einen größeren Laden in der Nähe, die sind nicht gerade günstig was Wartung angeht.

Hier ein paar Infos zum Bike:
Pike Air 454
XFusion o2RL
Magura Louise
Shimano XT

Ich erwarte hier natürlich keine magische Antwort, nur ein Schubser in die richtige Richtung. 20200807_090948.jpg
 

Anzeige

Re: 13 Jahre altes Fully, selber wieder fit bekommen?
  • Der Dämpfer hat irgendwo einen Anschluß, in dem man Luft reinpumpen kann
  • Sollte der Lenker ordentlich im Vorbau montiert sein, dann hilft es evtl den Steuersatz nachzuziehen
 
Den Dämpfer hätte ich andersherum eingebaut (Aircan nach oben).

Zum Einstellen der Schaltung gibt's zahllose Anleitungen. Wenn die Anschläge an Schaltwerk und Umwerfer passen, dann kannst du mit dem Einstellern am Abgang des Schaltzugs an den Schalthebeln spielen. Dafür brauchst du noch nicht mal Werkzeug.

Prinzipiell ist das Rad einfach zu richten. Ob du den Dämpfer tauschen musst, sei mal dahingestellt. Evtl. kann er mit einem Service wiederbelebt werden. Wenn Luft fehlt, kann man die wie bei den Reifen nachpumpen, auch wenn's dazu einer Dämpferpumpe bedarf.
 
Das mit dem Dämpfer hatte ich damals schon bemängelt, angeblich soll er bei dem Rahmen so besser sitzen :rolleyes:
Nachdem ich gestern ein paar Berichte über Wartung auf anderen Seiten gelesen habe, war ich etwas verzweifelt. Jetzt fühle ich mich zwar ein bisschen dumm aber dank euch auch glücklich.

VIELEN DANK!
 
Zuletzt bearbeitet:
Stell das rad auf den kopf. Mach den dämpfer luftleer. Schraub beim Dämpfer die luftkammer runter. Dazu musst du ihn noch nicht mal ausbauen. Dann 5ml öl rein. Zuschrauben. Aufpumpen. Fertig.

Wenn du auf dem rad sitzt, sollte der Dämpfer etwa 25% eingefedert sein. Den Luftdruck entsprechend anpassen.


Wegen dem lenker (lenkstange sagt eigentlich keiner ;) ):
Kommt das spiel aus dem Übergang in den Rahmen
 
Im Stand und bei gezogener Vorderbremse wackelt die Scheibe mit der Schrift (und somit der gesamte Lenker) ein klein wenig. Beim fahren habe ich das nicht bemerkt.
 

Anhänge

  • 20200807_114519.jpg
    20200807_114519.jpg
    154,8 KB · Aufrufe: 159
Um das wackeln der Scheibe wegzubekommen mal die Schrauben am Vorbau lösen (nur die Schrauben wo der Vorbau am Gabelschaft geklemmt ist.

Oben mittig ist die Schraube welche die Kappe samt Vorbau und spacer "zusammenhält". Diese dann dezent, 1/4 Umdrehungen, anziehen bis das wackeln weg ist.
Dann Vorbau wieder ausrichten damit der gerade steht und wieder festschrauben.

Bitte die Anzugsdrehmomente beachten und ohne Drehmomentschlüssel das ganze mit Gefühl durchführen
 
Auf Deinem Bild sieht die vordere Bremsleitung sehr lang aus. Da solltest Du vielleicht mal übers kürzen der Leitung nachdenken.

Viel Erfolg beim Schrauben!
 
Stell das rad auf den kopf. Mach den dämpfer luftleer. Schraub beim Dämpfer die luftkammer runter. Dazu musst du ihn noch nicht mal ausbauen. Dann 5ml öl rein. Zuschrauben. Aufpumpen. Fertig.

...


Sollte auch reichen den Dämpfer Luftleer machen, dann nur den Ventileinsatz herausschrauben und da mit einer Spritze die paar ml Öl einfüllen. Danach dann den Ventileinsatz rein schrauben und Aufpumpen.
 
Den Dämpfer hätte ich andersherum eingebaut (Aircan nach oben).

Prinzipiell ist das Rad einfach zu richten. Ob du den Dämpfer tauschen musst, sei mal dahingestellt. Evtl. kann er mit einem Service wiederbelebt werden. Wenn Luft fehlt, kann man die wie bei den Reifen nachpumpen, auch wenn's dazu einer Dämpferpumpe bedarf.
Daß der Dämpfer in der Weise eingebaut wurde, ist schon OK und ist eigentlich egal. Das wird in manchen Bikes auch heute so gemacht. Es kommt eben darauf an, wieviel Platz zur Wippe und zum Rahmen ist und daß der Dämpfer beim Einfedern nirgends anschlägt.

Es ist natürlich auch klar, daß nach so vielen Jahren im Dämpfer nur noch wenig Luft drin ist. Und solange die Luft nicht nachgepumpt wurde, würde ich mir das Einfedern des Dämpfers unbedingt verkneifen. Dadurch könnte das interne Dämpfungssystem beschädigt werden.
Das gleiche gilt natürlich auch für die Luftgabel.
 
Bei der Probefahrt fiel folgendes auf:
Bremsen und Gabel funktionieren noch erstaunlich gut. Schaltung muss neu eingestellt werden. Der Dämpfer hat kaum noch Druck und lässt sich auch nicht feststellen/löst sich gleich wieder.
Genau das ist das Problem: wenn wenig Druck im Dämpfer ist, dann funktioniert das Dämpfungssystem nicht. Deswegen geht auch das 'feststellen' nicht.
Wenn man das ein paar mal macht, dann ist der Dämpfer Schrott.
 
Sollte auch reichen den Dämpfer Luftleer machen, dann nur den Ventileinsatz herausschrauben und da mit einer Spritze die paar ml Öl einfüllen. Danach dann den Ventileinsatz rein schrauben und Aufpumpen.
Bin ich grundsätzlich bei dir. Bei einem drcv ging das seinerzeit nicht. Da musste ich sie abschrauben. Ist ja jetzt auch kein riesen Aufwand
 
Es ist natürlich auch klar, daß nach so vielen Jahren im Dämpfer nur noch wenig Luft drin ist. Und solange die Luft nicht nachgepumpt wurde, würde ich mir das Einfedern des Dämpfers unbedingt verkneifen. Dadurch könnte das interne Dämpfungssystem beschädigt werden.
Das gleiche gilt natürlich auch für die Luftgabel.
Nachdem ich Gabel und Dämpfer vom Staub befreit hatte, war ich nur kurz draußen um mir ein Bild zu machen. Lacht ruhig aber mir war nicht bewusst, dass es eine Dämpferpumpe schon für rund 30€ gibt...

Naja, die Pumpe kahm tatsächlich heute schon an und nun ist wieder genügend Luft im Dämpfer :) Die Gabel habe ich natürlich auch gleich aufgefüllt, die hatte aber noch erstaunliche 115PSI.
Den Lenker habe ich auch in den Griff bekommen und gleich geht es zur Probe nochmal um den Block. Morgen dann eine Minitour zum Schrebergarten.
Die Woche werde ich mich um die Schaltung und die letzten Spinnennetze kümmern und am WE dann wie das mit dem Öl im Dämpfer funktioniert.
Ich bin echt überrascht, wie gut das Bike meine Missachtung weggesteckt hat!

Nochmals vielen Dank an alle und genießt das Bombenwetter!
 
Ein Tipp noch... wenn du irgendein Gabelöl zur Verfügung hast, dann würde ich noch mal wenigstens von aussen die Gleitdichtungen an Gabel und Dämpfer damit anfeuchten.
Dann ein paar mal einfedern und das abgestreifte Öl wieder abwischen, wg. der Ölschmiere. Denn die Dichtungen sind sicher sehr trocken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du hast 115 psi in der Gabel? Das ist ziemlich viel. Wie weit federt die Gabel ein wenn du auf dem rad sitzt. Das sollten gute 25% sein
 
Oh man, mit 42 ist der Körper echt nicht mehr so fit wie es einem der Kopf vormachen will keuch
Wegen der Dichtungen, vor dem ersten Test bin ich mit Ballistol rüber. War gerade als Einziges vorhanden..
Auf der Gabel sind für mein Gewicht (86kg unbeladen) 135-150 psi angegeben. Bin erstmal auf ca. 130 gegangen, kommt mir aber viel zu hart vor. Morgen kann mir jemand helfen um das im Stand mal genauer anzuschauen.
 
Kein Sorge...erstens bist du noch ziemlich jung und bald wieder fit,zweitens versuch mal oldschool den Sag zu ermitteln,so 1/3 einsinken wenn du ruhig dich auf's Rad setzt,Tauchrohr kennzeichnen, durchschlagen sollte die Forke/Dämpfer aber nicht....
 
Oh man, mit 42 ist der Körper echt nicht mehr so fit wie es einem der Kopf vormachen will keuch
Ist doch klar, wenn man keine Übung hat. Regelmäßige Trainingsfahrten werden die Fitness auch in echt wieder herstellen. Am Anfang erst mal nicht übertreiben, also keine ständigen All-Out-Fahrten, höchstens gelegentlich mal.
Schneller wird man mit der Zeit automatisch, wenn man regelmäßig dabeibleibt.
 
Das sind doch mal erbauliche Worte :) Sorgen mache mir nicht, vor 4 Jahren waren es noch über 110kg, da muss man sich die Fitness erstmal wieder erarbeiten xD
Ich werde mir die Gabel gleich nochmal anschauen, den Druck im Dämpfer scheine ich schon ganz gut getroffen zu haben...
 
Wenn du regelmäßig fährst, um wieder fit zu werden, dann solltest du auch Dehnübungen nach jeder Fahrt nicht vernachlässigen, damit es muskulärbedingt nicht zu Problemen kommt.
Das sollte jeder sportlich aktive so tun, ist auch schnell gemacht.

Liest sich zwar erst mal blöd, das kommt aber so, wenn man viel trainiert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben Unten