'98 Nicolai Virus - Volkers Liebling

BigVolker

a licky boom boom down
Registriert
23. Mai 2012
Reaktionspunkte
350
Ort
Leeptsch
Guten Morgen Liebe Leute,
hier kommt er nun, der Aufbaufaden zum Nicolai Virus. Baujahr 1998.
Falls euch nichts ausmacht schreib' ich noch ein wenig über die Geschichte des Projekts:

wer kein Bock auf viel Text hat springt bitte zu Post #9 weiter

Edit: Vorwort: das Rauschen, dass auf meinen Bildern zu sehen ist, soll den Youngtimer-Aspekt besser rüberbringen. Hell Yeah!

Es fing eigentlich ganz banal an - mein Arbeitskollege fragte mich im Frühjar 2013: Ich brauch ein Rad, kannst mir eins bauen? ... Und ich lies mich auch noch breitschlagen - hätt ich man vorher um die Odysse gewusst.

Die Bedürfnisse waren schnell herbeikonstruiert - Fully, natürlich!

Dann ein paar Tage den Bikemarkt sondiert und diesen wunderbaren Rahmen gefunden:



Wie man sieht stimmen ein Paar Sachen nicht - die Scheibenbremsenaufnahme wurde offenbar nachträglich angeschweißt. Die Cantisockel wurden entfernt. Die sogenannte Torsionsschiene ist verbogen.

Alles in allem aber ein akzeptabler Zustand für den Preis.

Plan war a) Entlacken und neu Pulvern lassen b) Aufbauen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Habe gerade im Wertermittlungsthread die Anfrage von @weety , dem Vorbesitzer des Nicolai gefunden - lustig. So endet der Kreis wieder hier im Youngtimerforum. Schönes Ding!
 
Aber weiter mit der Story:
Nachdem ich den Rahmen erhalten hatte, sollte dieser im ersten Schritt entlackt werden. Drei Wochen später hatte ich das Ergebnis vor mir und musste feststellen, dass Risse vom unteren Ende des Klemmschlitzes am Sattelrohr ausgehen.
Um dieses Problem und das Richten der verbogenen Torsionsschiene anzugehen, ging der Rahmen an meinem Arbeitskollegen, der einen Bekannten mit einer Presse und der Fähigkeit Alu zu schweißen kannte.
So gingen wieder ein paar Wochen ins Land und im Oktober '13 waren soweit alle Teile besorgt und die Reperaturen erledigt und es entstand der erste Testaufbau:



Hier die Teileliste:
Dämpfer Fox RP23 Gabel Marzocchi Z1 Wedge Steuersatz Cane Creek S3 Vorbau Roox Commander Lenker Syntace Vector Griffe Ritchey WCS Bremse Shimano XT Vierkolben '03 mit Goodridge Leitungen & Fittings
Scheiben Magura Wave 180 mm vorn & 160 mm hinten Stütze Race Face XY Sattel Selle Royal Wolf Klemme XLC Pedale NC-17 Sudpin S3 Pro Pedale Tretlager Reset Racing Innenlager Kurbel Truvativ Stylo OCT Kettenführung 77designz Freesolo Kettenblatt FSA DH 36 T Kettenblatt Schaltwerk Shimano XT RD-M772 Schalthebel Shimano XT SL-M750 Kassette Shimano SLX CS-HG80 11-32t Kette Shimano XT CN-HG93
Laufradsatz Novatec 4in1, Alexrims Supra30, Sapim Speichen & Nippel Reifen Schwalbe Racing Ralph

Zu diesem Zeitpunkt hatte ich zum ersten Mal einen Laufradsatz eingespeicht und musste feststellen dass das schwierig aber machbar ist.
Den Schalthebel hatte ich günstig im Paket für 90 € auf Ebay mit der Bremse und einem RD-M952 Schaltwerk bekommen. Bei der Bremse brauchte es reichlich Liebe - die hintere Leitung war zu kurz und so besorgte ich mir kurzer Hand die teuren Goodridge Leitungen und neue Trickstuff NG Bremsbeläge. Dazu habe ich sie komplett zerlegt, gereinigt und wieder zusammengeschraubt.
Dazu muss ich sagen, dass die Befüllung und Entlüftung von Scheibenbremsen mich regelmäßig in den Wahnsinn treibt. Auch mit der BR-M755 war es nicht ganz einfach, es hat aber mit der Methode die Bremsflüssigkeit einfach mit dem Hebel nach unten durchzupumpen am Ende am besten Funktioniert.
Ein weiteres Problem war die Kettenführung: Der Plan war vorn nur ein Kettenblatt zu verbauen, da das für die geografischen Bedingungen hier in Leipzig vollkommen ausreicht. Das Virus war zu seiner Zeit ein waschechter Freerider, so musste folgerichtig auch eine ordentliche Kettenführung ran. Ich habe mir dann eine 77Designz Freesolo besorgt und brauchte noch einen ISCG-Adapter, damit ich sie montieren kann. Die Montage dieser Kombination war auch wieder ein Akt für sich - die Führung stand zu weit außen, sodass die Kette permanent an den Gleitblöcken geschliffen hat. Das Problem konnte ich durch Entfernen des linken Tretlagerspacers und Zufügen auf der rechten Seite aber fast neutralisieren.
Mit dem Reset Tretlager war das ein übelstes Gefummel, da die Kugellager dazu aus den Schalen gedrückt werden müssen, sonst kann man diese nicht abschrauben.

Die Wunschvorstellung vom finalen Aufbau sah jedenfalls so aus:



Die Marzocchi Shiver SC, die zu sehen ist hatte ich sogar bekommen, nur war der Schaft zu kurz. Sie steht heute immernoch im gleichen Status unverbaut bei mir herum.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Konzept wurde von meinem Kollegen als tauglich eingestuft. So sollte der Rahmen also wieder in den Farben Reinorange, RAL 2004 und Anthrazitgrau RAL 7016 pulverbeschichtet werden.



Zusätzlich sollten noch die Leitungshalter an Hauptrahmen und Hinterbau angeschweißt werden. Es sollte schließlich nicht so - mit Kabelbindern - bleiben.



Mit den markierten Stellen im Bild wollte ich deutlich machen, dass der Rahmen an dieser Stelle durch das Entfernen der Canti-Aufnahme stark wellig war. Ich habe zu diesem Zeitpunkt mit Feile und Schleifpapier schon vorgearbeitet, deshalb sieht man es nicht mehr so gut.
 
Nachdem ich eine Firma in Halle gefunden habe, die mit ihrer Historie perfekt zu den zu verrichtenden Arbeiten passte, ging der Rahmen, akribisch verpackt, mit drei Seiten Beschreibung, oben gezeigter Grafik & Fotos zur Veranschaulichung, den Leitungshaltern zum Anschweißen und das alles auch noch als 32 € Sperrgut-Sendung :wut: für drei Wochen dorthin. Drei Teile. Ich betone das, weil im folgenden Bild dieses Ergebnis zu sehen ist:



Hmm ... irgendwie ... sind das nur zwei Teile. Die Kollegen haben mir die zuvor extra gerichtete Torsionsschiene nicht wieder zurückgesendet. Ich nur so :heul:.
Nach einigen Telefonaten und E-Mails blieb es leider dabei. Hatte ja auch nur einen dicken dreistelligen Betrag gekostet, da kann man schonmal Gewichtstuning vom Pulverbeschichter erwarten.
Man könne mir aber die Platte für einen nicht ganz so dicken - aber immernoch amtlichen - dreistelligen Betrag nachbauen.
Eine E-Mail Konversation mit Nicolai war da auch ernüchternd. Ersatzteile (außer alles rund um dessen Lagerung) gibt es nicht mehr. Anfertigen können sie es, das würde aber nochmal den dicken dreistelligen Betrag von oben und ein hunderter drauf kosten. Alternativ ein neuer Hinterbau des Nachfolgemodells "Bass" für den dicken dreistelligen Betrag, den hunderter der Sonderanfertigung drauf und zusätztlich nochmal einen dicken dreistelligen Betrag zusätzlich.

Das war leider außerhalb meiner Möglichkeiten, sodass ich mir eine andere Alternative einfallen lassen musste.
Die sah dann so aus, dass ich anhand von Bildern und Hilfe aus diesem Thread im Nicolai Unterforum die Schiene ausgemessen und mithilfe der absolut profimäßigen Anwendung Google Sketchup rekonstruiert habe. Sogar mit Buchsen und dem Standrohr eines Fox RP23, damit ich abschätzen konnte, ob der Dämpfer beim Einfedern nicht irgendwo anstößt.
Hier das Ergebnis:

 
Zuletzt bearbeitet:
Nach diesen Vorgängen sind wir schon im Sommer 2014 angelangt und mein Nachbar hatte immer noch nichts zum Fahren.
Da ich mir 2012 ein Cannondale Prophet Rahmen gekauft hatte und schon einige Teile für dieses Projekt angehäuft hatte, dachte ich mir, dass ich ihm diesen schonmal aufbaue und so lang wie das Nicolai eben noch braucht zur Verfügung stelle.

Das Rad hatte ich dann mit Lefty Max und Custom Vorbau Lösung (Syntace Force 1.5 auf angepasstem Headshok Gabelschaft), in diesem Thread Der einbeinige Doppelseelige zu sehen, aufgebaut. Dazu kamen noch einige Teile vom Nicolai dazu (Kurbel, Kettenführung, Tretlager, Pedale, Bremsen). Damit war er, auch wenn ihm der Rahmen einen Tick zu lang war, vorerst zufrieden.

Das Glück hielt leider nicht lange, weil die Lefty faxen machte und im Federweg versank und am Gabelfuß ölte. Deshalb brachte er mir es nach 1 oder 2 Monaten wieder, damit ich mich darum kümmern konnte. Nach Instandsetzung der Lefty (der Nadellagerreset ist eigentlich relativ einfach, nur zum Dichtung tauschen musste ich sie komplett demontieren) und ein Paar "Testfahrten" war eigentlich alles super.

Ich hatte bis dahin meine Räder leichtsinnig, wie ich im Nachhinein festelle, im allgemeinen Fahrradabteil im Keller des Mehrfamilienhauses in dem ich wohne, abgestellt. Zur Veranschaulichung siehe dieses Bild:



Im November 2014 musste ich dann diesen Eintrag im Gestohlene Bikes Unterforum schreiben: Gestohlene Bikes!!!.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zu diesem Zeitpunkt war die Luft ein wenig raus. Nicolai nicht fertig. Torsionsschiene weg. Cannondale mit Teilen fürs Nicoblei geklaut. Alles nicht so schön.

In der Zwischenzeit habe ich mit meinem Nachbarn, der Zugang zu einer CNC Fräsmaschine hat, die Verwirklichung der Torsionsschiene besprochen. Nach einigen Wochen kam dann das fertige Stück zu mir, was auch gleichzeitig den eigentlichen Anfang dieses Aufbauthreads bedeutet:



Die Schiene weicht vom Original ab - die Löcher sind außerhalb der Mittelachse gebohrt, die Materialstärke ist um 2 mm gewachsen, damit nicht nochmal das gleiche wie der Vorlage passiert (siehe 1. Bild in diesem Thread).
 
So Leude, jetzt lass uns doch man ein bisschen Produktiv sein:

Ok, nachdem die Platte nu fertig war kam die Ganze Sache ins Rollen:

Da ich mit dem Projekt etwas gereift bin und die Ansprüche stiegen (was auch sonst), gab es da ein Paar Sachen ... Teile um genauer zu sein ... die sich in meine Vorstellung gedrängt haben - den obigen Plan infiziert haben. Wie ein Virus also.

Die oben zu sehende Marzocchi Z1 wich zuerst im Geiste der Shiver SC, dann einer Manitou Supernova, die wiederum in leichtem Gefühls-Überflug (Fiebertraum?) mit einer Lefty Max konkurrierte und schlußendlich zu einer Manitou Sherman Firefly mit 130 mm Federweg mutierte. Die Vernunftsentscheidung obsiegt.

Da ist sie auch schon. Ich dachte mit 190 mm Gabelschaft wird es knifflig, aber im Endeffekt absolut ausreichend



Dann zog sich die rote Linie weiter nach oben zum Steuersatz. Zuerst hätte ich einen Cane Creek aus meiner Teilekiste verwendet, bin dann aber auf einen Acros AH01 gestoßen. Da dieser eine sehr geringe Einbauhöhe und neu zu einem moderaten Preis zu erstehen war, habe ich zugeschlagen.
Weiter ging es zur Sattelklemme, die gegen eine Syntace Superlock getauscht wurde, XLC hatte einfach keinen Charme, auch wenn sie schon mit Aceton anonymisiert wurde.
Durch Damian und seinem orangen Corratec Bow bin ich auf den Flite aufmerksam geworden, der irgendwie auch ganz gut zu meinem Projekt passte - ihr seht ihn in Beitrag #6 - und hatte ein offensichtlich nicht mehr ganz so frisches Exemplar für einen nicht mehr ganz so moderaten Preis erwischt. @ceo : Brüder im Geiste.
Unter der Sitzzone im subabdomalen Bereich, quasi unter der Gürtellinie, musste der ohnehin gestohlene Fox Dämpfer durch etwas anderes ausgetauscht werden. Ich habe mich dann mit dem Thema degressive Rahmen und welche Dämpfer man am besten verwendet beschäftigt, konnte aber außer dem gebetsmühlenartig gepredigten "Rock Shox Pearl" kein ... sagen wir mal individuelleres oder exklusiveres Pendant ausfindig machen.
Da die Sherman in gewisser Weise vorgelegt hat, musste es dann ein Manitou sein. Der Radium hat mich (optisch) nicht wirklich überzeugt und wie ich oben schon schrieb - Freeride und so - musste auch ein Piggyback-Dämpfer herbei. Der Evolver ISX war mir zu teuer und so habe ich mich für den Swinger 4 Way entschieden. Progressiv soll er auch sein - kann für das Virus nur gut sein. Habe ich gedacht.



Für die Kurbel musste ich auch nochmal auf Jagd gehen, aus dem gleichen Grund, wie es dem Fox ergangen ist. Da mich die Stylo OCT von der Verarbeitung überzeugt hatte, habe ich mir noch eine für ein anderes Projekt gekauft, sogar in einem etwas besseren Zustand. Da erwähntes Projekt noch mit viel Arbeit verbunden ist und es einfach da ist, wurde ihr Schicksal besiegelt.



Die Kurbel führt direkt zum nächsten Punkt - Kettenführung.
Die Kettenführung hatte ich auch noch hier zu liegen vom Cannondale Projekt (nicht identisch mit gerade angeschnittenen Projekt), aber auch hier gab es noch Kleinigkeiten zu tun.

Ich mache es jetzt mal nicht so spannend, hier die Komposition der weiteren zugekommenen Teile:

 
Zuletzt bearbeitet:
Sehr geile Geschichte, Volker. :daumen: Es macht Spaß, bei Dir mitzulesen. Ich bin gespannt, wie es weitergeht...
 
Ich habe ein wenig Angst, dass die teilweise recht gedrungenen Textabschnitte etwas unübersichtlich wirken oder man die Schritte schlecht Nachvollziehen kann.
 
Das Thema nähert sich auch schon fast dem Ende.

Das für ein Rad doch recht Zentrale Thema "Laufradsatz" habe ich oben nur angeschnitten. Ursprünglich sollte es ein günstiger Radsatz werden, womit Hope und Konsorten schonmal rausfielen. Es wurden dann neue Novatec 4in1 Naben und Alexrims Supra 30 Felgen.
Da ich den Ansatz die Felgen belastungsgerecht, also die am MTB durch Bremskräfte der Scheibenbremse am Vorderrad und hauptsächlich die Antriebskräfte am Hinterrad in den Aufbau betrachtend, einzuspeichen interressant fand, habe ich mir passende Sapim Speichen versorgt: VL Sapim Race, VR Sapim D-Light, HL Sapim D-Light, HR Sapim Race. Das ganze mit Sapim Polyax Alunippeln.

Da der Laufradsatz nicht mit dem Cannondale verloren ging, stand er eine ganze Weile beinahe ungenutzt herum. Zeit für Überlegungen und Bikemarkt Sondierungen also. Vom Grundsatz günstig hatte sich eigentlich nichts geändert, die Wahrnehmung wurde nur verwässert.

So fand ich in den Kleinanzeigen einen Satz DT Swiss Hügi FR. Es mussten auch Hügi FR sein - 440 Freeride hätte ich nicht genommen, weil die Renaissance an die alten Hügi, auch wenn ich nie eine in der Hand gehabt habe, weckten und das zum maßgeblichen Faktor dieses Kaufs wurde. Bei den Felgen habe ich mich wiederum sehr schwer getan, weil es einfach zu viele Optionen gibt. Sie sollten verhältnismäßig breit sein und .. naja schwarz eben.
Ich habe mich dann für WTB Frequenzy i23 entschieden, obwohl ich zu diesem Zeitpunkt fast schon zur neuen DT Swiss EX471 tendiert hatte, diese hätten dann den letzten Hauch "g~nst~g" in meinem Temporallappen endgültig mit einem harten, kantigen TEUER weggepustet.

(an dieser Stelle möchte ich das mal veranschaulichen) " Komm schon - make my day "

image-679579-galleryV9-kxtr.jpg


Zurück zum Thema:
Folgende Komponenten waren also für den Laufradsatz vorbestimmt:
Felgen



Naben und Nippel



Und ein dicker Packen Speichen (im Vordergrund Einschussloch .22er Derringer (Grundsatz günstig wegpusten und so ;-) ))



Der aufmerksame Leser wird jetzt wissen, welche Speichen ich wieder verwende, deshalb schweige ich mich darüber aus.
Was ich aber immer wieder staunend vor dem Bildschirm sitzend feststelle ist, dass ein virtueller Warenkorb Speichen eine Großfamilie für eine Woche ernähren könnte.

Und so widme ich mich dann schnell wieder dem Kernthema.
 
Zuletzt bearbeitet:
Um der schieren Textflut etwas entgegen zu wirken geht es stramm mit Bildern weiter zum Laufradbau:

Zuerst kommt natürlich die Schlüsselspeiche und ihre sieben treuen Schwestern:



Nach dem Wenden kommen dann acht Mitglieder des konservativen Flügels ins Spiel.



Nach erneutem Wenden geben deren acht Oppositionelle ordentlich Kontra!



Und um eine gescheite Patt-Situation zu postulieren mischen oder eher flechten sich acht weitere Speichen ein.



... und die gleiche Mischpoke mit dem Hinterrad. Die spare ich hier aber mal aus (soll ja günstig werden).

Um dem Laufradbau-Handwerk, dessen Einblick ins Sich ich mir hier vorzustellen anmaße, die Ehre zu erweisen, gibt der Blick durch das jungfräuliche Ventilloch folgenden Anblick preis:



Weiter verwende ich potsdamradlers Ein und Alles: Leinöl beim Einspeichen. Genauer ist es mehr ein Sandwich aus Leinöl auf Speichengewinde - Fett auf Nippelkopf - Leinöl im Nippelgewinde. Das hantieren ist mit der enstehenden Schmieröl-Fett-Emulsionspampe an den Fingern übrigens die reinste Gaudi. Also eigentlich der feuchte Traum einer jeden Rock Shox Gabel.

Dem Vorbesitzer der Naben war es übrigens scheinbar ein Verlangen mir ein wenig Arbeit zu bereiten und ließ es sich nicht nehmen beim Lackieren seines Drahtesels direkt mal eine Wolke über die Hinterradnabe zu rotzten.



Mit Verdünner ließ sich der Makel aber entfernen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Damit der olle Nicolai Rahmen in Quarantäne nicht einschnappt, werde ich die Lagerung näher beleuchten.
Ich will nicht sagen, dass der original Lagersatz durch war, aber nach 17 Jahren kann man diesen schonmal revidieren.
Das sind die neuen Teile:



Lagerabdeckung mit Vorspanneinheit, 2 Anlaufscheiben, 2 Nadellagerhülsen und die 15 mm dicke Stahlachse.
@Klein-Holgi wird sich bestimmt wohfühlen, wenn ich schreibe, dass ich die Hülsen mit einem Zangenschlüssel eingepresst habe.
Das dabei eigentlich nichts schiefgehen kann, sieht man am Ergebnis:



Dann kam der Schritt der mir schon beim Testaufbau 15 gut durchblutete Minuten verschaffte - die Montage des Hinterbaus.
Glücklicher Weise wurden beim Pulverbeschichten 2 jeweils 3 cm große Kreise um das Haptlager ausgespart. Die Anlaufscheiben hätte ich sonst nie dort reinzwängen können. Aber nach diesmal 20 gut durchbluteten Minuten war auch diese Hürde geschafft:



Hier schon ein Stand der fortgeschrittenen Montage des Rades. Die Stirnflächen von Tretlagergehäuse und Steuerrohr wurden vom Radladen des Vertrauens plangefräßt.



Man beachte das feine Isolierband, welches sich so sorgsam um die Kettenstrebe schmiegt.
Wie der aufmerksame Bildbetrachter eventuell erahnt, habe ich den Roox Commander-Vorbau gegen einen Race Face System DH getauscht, da der Roox mit seiner Konstruktion einen kürzeren Gabelschaft erforderte. Das kürzen will ich allerdings vermeiden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und sogar auf Seite 1 dieses Themas kommen wir zum vorzeitigen Ende der Reise. Es gibt zwar noch einige Geschichten zu erzählen, aber das spare ich mir für später auf.

Tadaa







@kutte da Staunste, wa?
 
Zuletzt bearbeitet:
Dieser Beitrag kommt ohne Erwähnung der Wörter "Syncros", "gesetzt" und der Präposition "in" vor Jahreszahlen aus. Auf korrekte Verwendung der Vergleichswörter als und wie wurde geachtet. Es kamen keine Tiere während der Bauarbeiten zu schaden.
 
Na gut ... einer geht noch. Da fordere ich sogar mal die Diskussion mit dem aufmerksamen Leser, dem aufmerksamen Bildbetrachter oder Parteimitgliedern der 32 verflechteten Speichen: Ich habe mir vorgenommen ein paar neue Aufkleber zu gestalten. Genauer gesagt habe ich mit dem Vorbild des Nicolai Logos den Schriftzug des Modells erstellt.



Mit den Proportionen bin ich mir noch nicht sicher, das doppelte V sind zwei verschiedene Versuche mit unterschiedlichen Winkeln.

Was würdet ihr auf euren neuen Wunschtraum kleben?

Am Rahmen würde es dann ungefähr so aussehen:



@Dr.Knochenhart ich hoffe das genügt fürs Erste
 
Zuletzt bearbeitet:
Klasse. Danke fürs ausführlich Ausbreiten :D
(Die Frage mit den Decals ist nicht ernst gemeint, oder? :lol:
 
Jop. Sieht mit Decals mal so richtig schei$$e aus. Tja. DU hast es versaut. Da kann man wohl nix mehr machen. Ich schick dir meine Adresse, dann kannst du das Wrack zu mir schicken. Ich stecke es auf das Feld des Nachbarn, der immer Probleme mit Krähen hat :rolleyes:



(Nein. Das sieht super aus so. Lassen! )
 
Das mit den Decals ist tatsächlich eine ernst gemeinte Frage: Das "Virus" ist zwar winzig, könnte ja aber noch woanders platziert werden - die Kettenstrebe bietet eine wunderbare Leinwand. Das auf dem letzten Bild war nur der "ich w*chs in 20 Min. mal schnell was hin" Versuch.
Edit: oder eben gar keine Aufkleber, nur noch die Torsionsschiene orange + vielleicht ein paar nette orangene Details (die Haut der/des Fahrenden beispielsweise)
 
Also _mir_ gefällt es mit den Decals viel besser als ohne. Ob man die Decals noch besser hinbekommen kann, da kann ich mir kein Urteil erlauben. Ich bin nicht gut in derart kreativen Prozessen. Ich kann nur hinterher rummotzen, wenns mich nicht gefällt :D
 
Zurück
Oben Unten