"Allterrain-E-Bikes": Stahlfedergabeln (Ölfedergabeln) oder Luftfedergabeln?

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Hallo Community,

ich habe ein Projekt am Tisch, in dem es um rund 200 "Allterrain-E-Bikes" für eine bestimmte, selektierte Personengruppe geht, möchte aber - bevor ich mich von den Salesman des Fachhandels volllabern lasse - selbst ein grundsätzliches Verständnis über die Technik und die Einsatzmöglichkeiten verschiedener Bikekomponenten erhalten und ev. auch Empfehlungen, worauf man achten soll, um keinen, nur dem Verkaufserfolg dienenden Aussagen auf den Leim zu gehen, bekommen.

In Bezug auf Federgabeln habe ich mal diesen Thread gelesen, bin aber nicht schlüssig, ob nun eher Stahlfedergabeln oder doch Luftfedergabeln für die angedachten E-Bikes Sinn machen.

Welche Parameter seht ihr als wichtig an zu berücksichtigen bei einer Entscheidung? Die zukünftigen Nutzer können nicht eingeschätzt werden im Vorfeld - weder vom Geschlecht her, noch vom Gewicht und auch nicht vom Typus der Nutzung (deshalb auch "ATB"....).

Die Rahmen werden "customisiert" aus Carbon sein und der Fokus liegt schon eher auf dazu passenden, leichteren Komponenten mit guter Qualität.

Danke schon im Voraus.... 🙏
 
Die zukünftigen Nutzer können nicht eingeschätzt werden im Vorfeld - weder vom Geschlecht her, noch vom Gewicht und auch nicht vom Typus der Nutzung (deshalb auch "ATB"....).

Die Rahmen werden "customisiert" aus Carbon sein und der Fokus liegt schon eher auf dazu passenden, leichteren Komponenten mit guter Qualität.
Die hervorgehobenen Parameter kann man imho nicht unter einen Hut bringen.
Das würde bei mir, um sicher zu gehen das durch das Projekt keiner durch ein zu schwach ausgelegtes Rad zu Schaden kommen kann, auf eines mit 150 kg zulässigem Gesamtgewicht und Bikeparkfreigabe rauslaufen.

Einen Carbonrahmen sehe ich bei den weit gefassten Wünschen auch als eher nicht zielführende an.
 
Wie schon gesagt, Ölfedergabeln gibt's nicht.
Eine Federgabel besteht aus 2 Teilen, der Feder und dem Dämpfer. Jede moderne Federgabel, die nicht das Billigste vom Billigen ist, hat einen Öldämpfer.
Die Feder kann entweder eine Stahlfeder oder eine Luftfeder sein.

Die Härte der Luftfeder kann/muss über den Luftdruck stufenlos mit einer Dämpferpumpe eingestellt werden.
Bei einer Stahlfeder muss die Gabel geöffnet und die Feder getauscht werden. Anpassung and das Fahrergewicht sind ohne Federtausch nur begrenzt möglich.

Grundsätzlich sind Stahlfedergabeln günstiger als Luftfedergabeln und decken eher das niedrigste Preissegment im MTB-Bereich ab.
Sobald man irgendwelche Ansprüche an Gewicht oder Dämpferperformance stellt, kommt man automatisch zu den Luftfedergabeln.
(Es gibt ausnahmen, die sind aber sehr Speziell für Nutzer die genau wissen was sie wollen)

Da es Custom Carbon Rahmen werden, wird der Preis vermutlich keine so große Rolle spielen, dass man auf Stahlfedergabeln setzen würde (Im MTB Bereich)

Für welchen Federweg sind die Rahmen ausgelegt?
ATB hört sich für mich nach 30-60mm wie bei Trekkingbikes normal ist an. Oder reden wir hier von MTB-Gabeln im Bereich >100mm
 
Danke einmal an alle für die raschen Antworten. 8-)

Ich erarbeite mir damit einfach ein Basiswissen, denn bisher bin ich auf´s Rad gestiegen und gefahren.
Wenn etwas defekt war, wurde das in einer Werkstatt behoben.... :)
Wie schon gesagt, Ölfedergabeln gibt's nicht.

Natürlich - darum auch im Subject nur in Klammer angeführt. Ich habe es erwähnt, weil ich es schon sah, dass dieser Begriff verwendet wird.....

Sobald man irgendwelche Ansprüche an Gewicht oder Dämpferperformance stellt, kommt man automatisch zu den Luftfedergabeln

OK - dann geht der Fokus dort hin. 👍

Für welchen Federweg sind die Rahmen ausgelegt?
ATB hört sich für mich nach 30-60mm wie bei Trekkingbikes normal ist an. Oder reden wir hier von MTB-Gabeln im Bereich >100mm

Meinem aktuellen Empfinden nach wäre es sinnvoller MTB-Gabeln zu nehmen, weil damit ein breiteres Spektrum abgedeckt wird, oder? 🤔
 
Steht der Rahmen schon fest oder bist du da auch noch auf der Suche?

Er soll neu entwickelt werden und von der Geometrie simple gehalten - ähnlich dem abgebildeten Rahmen - sein:

MTB_MARONE_Trekkingrad_Gesamtbild.jpg
 
Er soll neu entwickelt werden
Ah ok.
Dann ist die Wahl der Federgabel wohl eher noch eine der leichtesten Aufgaben ;)

Jetzt interessiert mich aber wie man als Laie dazu kommt ein Fahrrad für 200 Personen zu entwickeln?

Cooles Projekt, aber so ohne wirklich Vorahnung und vor allem augenscheinlich ohne Lastenheft
Die zukünftigen Nutzer können nicht eingeschätzt werden im Vorfeld - weder vom Geschlecht her, noch vom Gewicht und auch nicht vom Typus der Nutzung
wird schon das festlegen Rahmengeometrie und der anderen Komponenten und Eigenschaften nicht einfach, damit am Ende was rundes raus kommt.
 
Die zukünftigen Nutzer können nicht eingeschätzt werden im Vorfeld - weder vom Geschlecht her, noch vom Gewicht und auch nicht vom Typus der Nutzung (deshalb auch "ATB"....).
Du machst Produktentwicklung für ein E-Bike, welches für eine unbestimmte Personengruppe als eierlegende Wollmilchsau funktionieren soll, hast aber keine Ahnung von Fahrrädern?

Lass es.
 
Das vorige Jahrtausend läßt grüßen .

Ja - gut erkannt - das war ein Rahmen aus den 90ern. :D

Ich habe das mal in den Ring geworfen, weil ich selbst mit so einem Bike (Alurahmen damals) über 15 Jahre ohne Probleme unterwegs war - sowohl auf MTB-Strecken in den Alpen, als auch auf langen Touren in Sibirien und in Wüstengebieten (Jordanien/Ägypten/Marokko).

Aber ich schrieb ja auch: "simple gehalten - ähnlich wie...." und das impliziert ja auch die Möglichkeit einer entsprechend angepassten, aber doch modernen Geometrie, oder? ;)
Da sind dann 200 Bikes zu je 3-4000 € zur Resteverwertung freigegeben.

Verstehe ich nicht diese Aussage, denn es werden schon noch - wie eingangs erwähnt - entsprechende Fachleute mit ins Boot geholt.

etzt interessiert mich aber wie man als Laie dazu kommt ein Fahrrad für 200 Personen zu entwickeln?

Ich bin zwar ein technischer Laie was den Fahrradbau betrifft, dafür aber ganz gut im Projektmanagement unterwegs. Und bevor ich den Kick-off mache für ein neues Projekt, evaluiere ich mir fast immer ein Basiswissen....

und vor allem augenscheinlich ohne Lastenheft

Das Pflichtenheft wird vom Projektteam erstellt.....
 
Das einfachste wäre wohl, einfach n bestehendes Rad, zum Beispiel Cube Nuride zu kopieren (Geometrie/Ausstattung). So ist die Chance, dass das ganze in die Hose geht, geringer.
Aber ohne Alleinstellungsmerkmal und Ahnung von der Materie einfach weil andere da viel Geld verdienen, auf den Zug aufzuspringen, ist schon n Unterfangen.
Die großen, zum Beispiel Cube etc sind ja nicht durch Zufall so groß geworden.
 
Ne, sorry Keule. Ich würd das lassen.
Ich bin selbst Projektleiter und meine Erfahrung sagt: Wenn du dir vor einem Projekt nur "Basiswissen" anliest und eigentlich völlig fachfremd bist, geht das in den seltensten Fällen gut. Klar kannst du nicht dein eigener bester Fachexperte sein, aber die Materie verstehen ist schon wichtig. Und da gehört gerade bei Technik schon mehr als nur "Basiswissen" dazu.
 
Aber ohne Alleinstellungsmerkmal und Ahnung von der Materie einfach weil andere da viel Geld verdienen, auf den Zug aufzuspringen, ist schon n Unterfangen.

Ich mache das nicht um die Räder Gewinnmaximiert zu verkaufen - es ist ein Projekt innerhalb eines Unternehmens und die Räder werden zum SKP abgegeben an Mitarbeiter.....

Und nochmals - ICH entwickle keine Räder, sondern werde ein Projektteam von Fachleuten einsetzen. Da diese Fachleute aber fast alle Herstellerverbindungen haben und daher entsprechend dieser Verbindungen bezogene Ansichten einbringen werden (= Erfahrungswert....) versuche ich mich im Vorfeld so schlau zu machen, dass ich ein neutrales Basiswissen ("Übersichtswissen") habe. Denn "Wer nichts weiß muss alles glauben.....".
 
Ich bin selbst Projektleiter und meine Erfahrung sagt: Wenn du dir vor einem Projekt nur "Basiswissen" anliest und eigentlich völlig fachfremd bist, geht das in den seltensten Fällen gut.
Ich werde nicht als Projektleiter agieren, sondern setze einen fachlich bewandten Projektleiter ein. Der hat aber auch eigene Interessen und daher brauche ich für Diskussionen eigene Grundlagen....
 
was ist euer unique selling point Äquivalent für diese Räder, was muss so ein Rad können was ein handelsübliche Rad bisher nicht kann bzw. was ist die Motivation was eigenes zu entwickeln?
 
Ich mache das nicht um die Räder Gewinnmaximiert zu verkaufen - es ist ein Projekt innerhalb eines Unternehmens und die Räder werden zum SKP abgegeben an Mitarbeiter.....

Und nochmals - ICH entwickle keine Räder, sondern werde ein Projektteam von Fachleuten einsetzen. Da diese Fachleute aber fast alle Herstellerverbindungen haben und daher entsprechend dieser Verbindungen bezogene Ansichten einbringen werden (= Erfahrungswert....) versuche ich mich im Vorfeld so schlau zu machen, dass ich ein neutrales Basiswissen ("Übersichtswissen") habe. Denn "Wer nichts weiß muss alles glauben.....".

dann mache Dich mal schlau, wer in Asien „white Label“ Rahmen herstellt.

Nicht dass die Fachleute einfach einen Fertigrahmen von Astro und co. einsetzten und als Neuentwicklung verkaufen
 
Zuletzt bearbeitet:
Ok, sowas in die Richtung hab ich mir schon gedacht. An sich echt cool, ich glaube aber kaum, dass es sich Finanziell rechnet.

Mit Openmold Rahmen könnte man vielleicht hinkommen.

Eine eigene Rahmenentwicklung wird bei einer Stückzahl von 200 sehr Teuer. Allein schon die Formen für mindestens 3, besser 4 Rahmengrößen werden einiges kosten. Auch in China.
Da wird ein Cube, Radon, Canyon... sicher günstiger sein. Die haben zusätzlich zum Rahmen auch ganz andere Abnahmemengen bei den Komponenten, optimierte Montagelinien...
 
Zuletzt bearbeitet:
Soso,
Meine Vermutung,
Wer hier so ziemlich unbedarft anfragt,
Die Katze nicht wirklich ausm Sack lässt ,
Ist einfach ein Maul Held 🥳
 
Ich werde nicht als Projektleiter agieren, sondern setze einen fachlich bewandten Projektleiter ein. Der hat aber auch eigene Interessen und daher brauche ich für Diskussionen eigene Grundlagen....

Dann mein Tipp: Geh mal nen Tag in nen Bikepark. Am besten mit Trainer/Mitarbeiter, die sich auskennen. Vielleicht von Bekannten mal zwei, drei Räder leihen, auf die technischen Daten achten und dann mal nen Tag fahren.
Am besten:
-Rennrad-/Gravel
-08/15-"SUV"-E-Bike
-Gescheites Mountainbike ohne E
-Gescheites E-Mountainbike.

Vor jeder Fahrt die technischen Daten anschauen und dann auf die Unterschiede der Räder achten.

Zum Beispiel:
-Carbon / Alu(Stahl) / billige Federgabel / teure Federgabel.

Weniger einlesen, einfach mal auf möglichst viele Räder hocken. Kann ja zum Beispiel in der Mittagspause für 10 Minuten das Rad vom Kollegen leihen
 
Ja - gut erkannt - das war ein Rahmen aus den 90ern. :D

Ich habe das mal in den Ring geworfen, weil ich selbst mit so einem Bike (Alurahmen damals) über 15 Jahre ohne Probleme unterwegs war - sowohl auf MTB-Strecken in den Alpen, als auch auf langen Touren in Sibirien und in Wüstengebieten (Jordanien/Ägypten/Marokko).

Aber ich schrieb ja auch: "simple gehalten - ähnlich wie...." und das impliziert ja auch die Möglichkeit einer entsprechend angepassten, aber doch modernen Geometrie, oder? ;)


Verstehe ich nicht diese Aussage, denn es werden schon noch - wie eingangs erwähnt - entsprechende Fachleute mit ins Boot geholt.



Ich bin zwar ein technischer Laie was den Fahrradbau betrifft, dafür aber ganz gut im Projektmanagement unterwegs. Und bevor ich den Kick-off mache für ein neues Projekt, evaluiere ich mir fast immer ein Basiswissen....



Das Pflichtenheft wird vom Projektteam erstellt.....

Also komm, wer soll diese Märchengeschichte glauben?

Entwickler, Projektteam, Projektleiter…

Selber keine Ahnung, den Fachleuten nicht trauen, aber dann in einem Forum um Hilfe ersuchen.

Du hast ganz andere Probleme als die Federgabel.

Wenn das Team auf Zack ist, lassen die einen Rahmen bei Astro Labeln und verkaufen das als Eigenentwivklung.

Aber Hauptsache die“richtige“ Federgabel
 
Ok, sowas in die Richtung hab ich mir schon gedacht. An sich echt cool, ich glaube aber kaum, dass es sich Finanziell rechnet.

Mit Openmold Rahmen könnte man vielleicht hinkommen.

Eine eigene Rahmenentwicklung wird bei einer Stückzahl von 200 sehr Teuer. Allein schon die Formen für mindestens 3, besser 4 Rahmengrößen werden einiges kosten. Auch in China.
Da wird ein Cube, Radon, Canyon... sicher günstiger sein. Die haben zusätzlich zum Rahmen auch ganz andere Abnahmezahlen der Komponenten, optimierte Montagelinien...

Es geht nicht ums finanziell rechnen - die Intentionen liegen betrieblich woanders.

Zu den Formenkosten habe ich im Vorfeld zwischen € 4500 und € 9.000 vernommen je Größe, kann aber günstiger werden, wenn man auf Exklusivität verzichtet, was aber hier nicht der Fall sein soll, denn es soll eine limitierte Serie werden.

Aber ich bedanke mich nochmals bei allen, die weiterführende Tipps gaben - der Punkt ist für mich im Moment mal erledigt und ich weiß, wohin die Reise bei den Gabeln im Groben gehen soll.... 🙏
 
Ich check's nicht...
Wen interessiert denn so ein Hobel, der keine Zielgruppe hat, nichts besser kann als ein Rad von der Stange und dazu selbst zum SKP noch teurer ist?
 
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