Ich bin selbst gerade am Spielen und habe mein Gepäck optimiert. Dabei steht's derzeit bei 8,22 Kilo - ohne Lebensmittel, aber mit etwas Brennstoff für den selbstgemachten Kocher. Und das sogar halbwegs dreijahreszeitentauglich mit dem schweren BW-Biwaksack aus Goretex (da geht nachts das Gepäck mit rein), einem 1000g Daunenschlafsack + Seideninlett und der Trangoworld Micro Skin Lite in voller Länge.
Auf den Körper entfallen dabei 5,8 Kilo, davon aber nur etwa 5,0 auf dem Rücken (Rest in einer Hüftgürteltasche, die man kaum spürt).
Am Rad ist eine Satteltasche mit Werkzeug und Ersatzteilen, sowie eine Deuter Dreieckstasche mit Regenzeug und Pumpe. Mit Riemen befestige ich zudem eine kleine Rolle an den Lenker - darin nur etwas Abendkleidung, Zahnpasta, Seife und Sonnencreme (zusammen nicht einmal 900g). Und in einer Fuel Box am Oberrohr sind noch ein Zusatzakku für das iPhone sowie eine Stirnlampe. Mit dem Zusatzstrom lässt sich für meine Begriffe lange genug navigieren (und abends ist noch genug Saft da, um im Biwaksack einen Spielfilm zu gucken
).
Bei der Kleidung muss man in Schichten und häufigen Waschgängen denken, dann klappt's schon. Sonderangebote und gute Ideen sparen hier einige hundert Gramm. Beispielsweise habe ich im 1-Euro-Shop eine Fleeceleggings für kalte Nächte erstanden, und ein Wischtuch aus Microfaser (selbe Quelle) ersetzt das Handtuch.
Bei anderen Dingen sieht es ähnlich aus - nachdenken! Ein Opinel gehört zu den leichtesten Messern - ist auch sehr gut, dabei äußerst preiswert. Vom Leatherman braucht man dann eigentlich nur noch die Zange, weil sich der Rest schon am Biketool befindet (also reicht eine Miniaturausgabe). Ein kleines Fläschchen Shampoo ist zwar sehr leicht, ein abgeschnittenes Stück Bioseife aber noch leichter. Brennspiritus ist überall erhältlich und so billig, dass man von einem Liter ruhig fast alles verschenken kann, - und nur ein Minifläschchen für sich abfüllt.
Durchgehend ultralight ist meine Ausrüstung nicht - in einigen Gesichtspunkten schon, aber beim Schlafen geht's mächtig in Richtung Komfort. Was das Essen betrifft, so habe ich zuhause eine große Kiste mit Trockenvorräten (Tomaten, Beef Jerky, Müsli, Riegel etc.). Das sind eigentlich eher Snacks für tagsüber oder für den nächtlichen Heißhunger. Ansonsten gibt's warme Mahlzeiten an Imbissbuden und Gaststätten (der Kocher ist für den Instantespresso da).
Mit der Ausrüstung lassen sich auch locker Alpentrails fahren. Mein Rad wiegt zusammen mit der an ihm befestigten Zusatzladung noch immer gerade 13,5 Kilo. Und am Rücken habe ich ja viel weniger als mancher Hüttenfahrer. Aber natürlich geht's noch leichter. Bewirfst du das Problem mit Geldscheinen, so kannst du ohne Komfortverlust auf 7,8 Kilo kommen (bessere Daunenqualität = leichterer Schlafsack). Begnügst du dich andersherum mit einem Billigbiwaksack oder einem Tarp, sind noch weitere 500 - 600 Gramm drin. An der Schlafunterlage noch 200g gespart (Einfach-Isomatte) - und schon bist du bei 7 Kilo. Indes wären mir die letzten beiden Maßnahmen persönlich zu spartanisch.
Da Ihr zu zweit unterwegs seid, lässt sich zudem noch einiges aufteilen. Werkzeug und Pumpe braucht Ihr beispielsweise nicht doppelt. Spart noch einmal mindestens 150g pro Person. Und so weiter...
Viele Grüße
Martin