Arosa - Familientauglich?

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Ostschweiz (TG)
Will mit meinen (kleinen) Jungs mal wieder etwas Bergluft schnuppern und die Bikes mitnehmen. Waren letzes Jahr auf der Familienrunde in der Lenzerheide (Route 601, der Kleine war da noch im Kindersitz), dieses Jahr würd ich gerne mal Arosa ausprobieren und den kleinen selber strampeln lassen - hab aber ein Fllow-me wo ich ihn anhängen kann. Wie üblich ist das Rahmenprogramm wichtiger als die Tour selber, die Jungs fahren halt um irgendwo anzukommen und haben auch Freude wenn der Weg mal etwas holpriger wird - ohne Federung mit 14 Zoll Rädern und ohne Schalgung halten sich aber die Möglichkeiten für den Kleinen in Grenzen.

Maximal sind 20 Kilometer drin (ist wirklich Schallgrenze und geht nur bei Top-Tagesform und mit viel Trailerbetrieb beim Kleinen), Höhenmeter würd ich mal so um 350 schätzen, wenn's gut läuft. Eine richtige Bike-Tour soll es also nicht werden, aber mal einen einfachen Single-Trail und paar nicht zu steile Wald- und Wiesenwege dürfen es schon sein.

Frage: könnte die MTB-Bike-Route (Route 635, Arosa-Ochsenalp) was sein? (gemäss Routenbeschrieb würde ich meinen ja, aber Papier ist geduldig und die Anforderungen der Biker schwer abweichend von dem was man vielelicht kleinen Kindern zumuten kann).

Gibt es in der Region noch andere "kleine" Einsteigertouren welche möglich sein könnten? Oder könnte Laax (z.B. Familientour Flimserwald, Route 249) mehr bieten?

Kleine Rückmeldung von Leuten welche das selber (vielleicht sogar mit Kindern) gemacht haben, wäre nett.

Danke
Marc
 
Habe mich für Laax entschieden (einfachere Anfahrt und mehr Möglichkeiten für die Kidds als in Arosa). Auf dem Wunschprogramm ist die MTB-Route 249, eventuell (wenn die Kidds es unbedingt wollen) auch die Route 244, allerdings würde ich dort die ersten grösseren Steigungen (Flims - Berghaus Foppa) mit der Bahn zurücklegen.

Schade, dass die Jungs noch bisschen zu klein sind, denn man im Runca-Trail reinschuppern hätte mir gefallen. Mit dem Hardtail und 80mm Gabel sowie Follow-me aber leider nicht machbar.

Na dann - auf schönes Wetter (irgendwann musste der Sommer ja noch kommen :cool:)

Marc
 
Der Wald in Flims/Laax ist wirklich wunderschön und die Aussichtsplattform Conn wird Deine Jungs sicher auch begeistern!
Viel Spass!
Brigitte
 
Kurze Rückmeldung, falls es jemand interessieren sollte:
Zwei Tage tolles Wetter, und 1x Familientour (schön schattig) sowie 1x Route 244.

Wie bereits vor einem Jahr ist für mich inzwischen fraglich, was genau unter einer Familientour verstanden wird, denn selbst mein ultrasportlicher (fast) 6-jähriger mit dem Beinn 20 small musste bei der Familientour an diversen Steigungen das Handtuch werfen. Ist einfach zu steil (bzw. zu weit steil). Das aber nur als Randbemerkung.

Zur Tour: für die Familientour hatte ich mir nur den kleinen Routenbeschrieb ausgedruckt, Familientour sollte ja auch für Doofe problemlos machbar sein (einfach den Schildern nachfahren). Nun - denkste. Beim Parkplatz Sportzentrum Flims geht's los, da steht auch schon das erste Schild mit Nr. 249. Supi, kann's losgehen. Bei der ersten Kreuzung später ist auch noch ein Schild - Toll! Nochmal paar Meter weiter zeigt der Pfeil dann plötzlich in die Gegenrichtung :confused: - wir haben das so aufgefasst, dass man links abbiegen und einem kleinen Tümpel entlang fahren soll. War ne schöne Strecke, nur stimmte sie schon mal nicht mehr mit der Karte im Internet überein (bei Nachkontrolle zu Hause habe ich festgestellt, dass das der Wegweiser zurück zum Parkplatz gewesen sein müsste, ist der Nachteil, wenn eine Tour teilweise in beide Richtungen ausgeschildert ist). Dann bisschen hochschieben und wieder runterfetzen - und schon ist man wieder am Ausgangspunkt :D Rekord für 12 Kilometer? Kann's wohl nicht sein, also nochmal von vorne - die Kinder fangen schon an zu Quängeln.

Diesmal also konsequent auf dem Weg geblieben statt abzubiegen und die entgegenkommenden Wegweiser konsequent ignoriert, bis wir am Caumasee angekommen sind. Gemäss Beschreibung lädt der See zum Baden ein, was unbestreitbar der Fall ist. Bloss: dass der gesamte See eingezäunt und nur gegen Bezahlung (6 Franken pro Erwachsener) zugänglich ist, dies aber in der Beschreibung tunlichst verschweigen wird, ist doch schwer verständlich. Da wir noch etwas fahren wollten und gemäss Wegbeschreibung der See auch beim Rückweg zumindest in die Nähe kommen sollte, sind wir vorbeigefahren (da wurde die Quängelei schon langsam nervig :rolleyes:). A propos: schon nach 500 Metern ab Start, als es das erste mal etwas hoch gieng, war Sense mit dem jüngeren (wird demnächst 4), der fuhr nur noch angehängt im Follow-me.

Etwas weiter nach dem See, nach einer tüchtigen Steigung, war alles falsch. Karte nicht mehr interpretierbar, Beschreibung völlig schief, selbst nach GPS hat gar nichts mehr gestimmt. Auf Nachfrage bei Wanderern (die kannten sich Top aus, haben anscheinend die Tafeln der Wanderwege kontrolliert) wussten die auch nicht weiter, konnten nur bestätigen, dass das gar nichts mehr stimmt mit unserer Touristenkarte und der Wegbeschreibung bzw. der Ausschilderung der Bike-Strecke. Irgendwann hab ich dann doch wieder einen Wegweiser mit Nr. 249 gefunden, dem sind wir dann gefolgt (irgendwohin muss das ja gehen). Und ja, nicht viel weiter kommt schon eine Abzweigung mit wieder einer Tafel. Nach der nächsten Kurve dann leider die grosse Überraschung: da stehen Bike-Wegweiser, aber keiner mit Nr. 249 :mad:. Da nirgends eine Abzweigung war, bleibt nur weiter zu fahren. Und siehe da - es kommt tatsächlich nach einer Weile wieder ein Wegweiser, danach sogar halbwegs regelmässig und so wie man sich das vorstellte - bis man wieder in die Gegend vom Caumasee kommt und die Routenführung absolut nicht mehr verständlich ist (wie gehabt: plötzlich zeigt das Ding in Gegenrichtung - völlig abstrus). Diesmal war Baden angesagt und ein kleiner Besuch im Restaurant auch unumgänglich (extrem lästige und viele Wespen, auch überall rund um dem See). Vom See war es dann kein Hexenwerk mehr zurück zum Parkplatz zu finden - einfach die Wegweiser gar nicht mehr beachten.

Das Dorf Conn haben wir nie gesehen, auch kein anderes Restaurant als das beim See, unsere Route war also trotz Nachfragen bei "Einheimischen" nicht die welche eigentlich vorgegeben wäre. Auch führte der 249er an keiner Aussichtsplattform vorbei wie hier im Forum zu lesen ist (wobei: gemäss eingezeichneter Route auf mountainbikeland.ch dürfte das auch gar nicht der Fall sein). Kurz: war nett zu fahren, nicht allzu anstrengend und mit Schatten selbst bei der Hitze am Wochenende (über 30 Grad) schön, nur die Routenführung und Ausschilderung lässt schwer zu wünschen übrig, da müssten die Wegweiser-Verantwortlichen dringend nochmal über die Bücher.

Übernachtet haben wir am Zeltplatz Flims. Klein aber fein (schöne Duschen und WC-Anlagen), preislich wie alles ziemlich happig (1x Erwachsener mit kleinem Zelt und Auto 36.--, die Kidds waren noch gratis). Nachtessen im Sportzentrum Flims, hat mehr an Abfertigung beim Skifahren als an ein schönes Nachtessen erinnert. Nudeln für 20.-- waren essbar, mehr aber nicht, die Kidds haben nur die Hälfte vom Fleisch (1x Chicken-Nuggets, 1x Wiener Würstchen) gegessen und fanden das Essen nicht gut, die Fritten jedoch wurden geliebt.

Am nächsten Tag mal was ausgefallenes: Route 244
Zuerst mit der Bahn hoch nach Foppa (erste Bahnfahrt mit Bikes), schon mal ein Erlebnis. Dann erst ziemlich steil hochschieben, dann aber gemütlich fast gerade aus fahren. Dann war es mehr Bergsteigen als Biken, die Kidds mit Ihren Turnschuhen sind oft ausgerutscht und auch ich kam beim Schieben von den zwei Bikes langsam an die Grenzen. Dafür viel Vorfreude auf die anstehende lange Abfahrt bis nach Flims-Waldhaus. Highlight des Tages, ganz klar der Restaurantbesuch auf Startgels. Wunderschönes Restaurant (ist der Hammer, unbedingt mal reinschauen und auch die Ausstattung auf dem Klo bewundern), Hausgemachte Nudeln (auch 20.--), super nette Bedienung, da fühlt man sich richtig zu Hause und will kaum mehr weg. Kein Vergleich mit der "Verpflegung" in der Sportanlage in Flims-Waldhaus und auf jeden Fall die Mühe wert!

Dann die lang ersehnte Abfahrt: zuerst nett, dann leider ernüchternd, weil der 244er Trail gesperrt war. Ausweichsmöglichkeit nur Runca-Trail (Downhill-Piste) oder wieder rüber zur Strecke wo wir hinaufgelaufen sind. Kleiner Blick auf die Downhillstrecke haben wir gewagt, aber schon beim ersten heftigere Steilstück mussten wir das Handtuch werfen. Ich wäre da wohl nicht mal mit dem Fully runtergefahren, mit dem Hardtail und angehängtem Kind wäre nicht mal Tragen möglich gewesen. Hat also seinen Grund, wieso die Umfahrung über den Runca-Trail als "schwer" angegeben wird. Also zurück und über die Wanderwege runter. Ab Foppa durfte (musste) der Kleine dann wieder mal alleine Fahren, es hat sich nach paar Verbremsern (welche gezeigt haben, dass er eben immer nur mit der Vorderradbremse bremst und nicht mit beiden Bremsen zusammen) gezeigt, dass das nicht einfach wird, aber manche brauchen die harte Tour um das zu begreiffen. Mag sein, dass die Kidds schnell lernen, aber nicht alle (der Kleine bremst nur links, weil am Laufrad nur links eine Bremse ist!) Nach der (Tor)Tour, d.h. nach dem eintreffen in Flims, sollte das Bremsen jetzt drin sein - paar kleine Schürfungen gehören zum Leben halt dazu. Der Grössere hat sich wieder grandios geschlagen, driftet schon um die Kurven und hatte super Spass, er möchte das nächste mal unbedingt die BMX-Schutzausrüstung mitnehmen und den Runca-Trail runterfetzen. Bloss rauf, das ist nicht so sein Ding, war aber wie gesagt auch brutal steil (nur 150 Höhenmeter, aber in etwas mehr als 1 Kilometer ist das heftig).

Kurz: Laax Familientauglich? JEIN. Für Kinder welche viel Ausdauer und ein leichtes Bike haben (ich würde mal schätzen so ab 7-8 Jahre und 24 Zoll Rad) dürfte die Familientour durchaus ohne grössere Probleme machbar sein (habe bei Kontrolle festgestellt, dass sich die GPS-Daten runterladen lassen, das dürfte die Sache wesentlich erleichtern), für kleinere Kinder bzw. Räder ohne Schaltung ist die Familientour schon zu viel des Guten, weil zu lange Steigungen drin sind. Zwar nicht heftig, aber einfach zu viel auf Dauer. Die Jungs und Mädels mit gefederten Bikes und strammen Wadeln haben dann auch bei den diversen Downhills Ihren Spass, ohne Stollenreifen geht dort aber wenig (mit ein Problem beim 14 Zoll Cnoc welches nur asphalttaugliche Reifen hat). Immerhin: mit Rücktritt wäre das untere Teilstrück auf der 244er Route unfahrbar gewesen (zu wenig gefühlvolles Bremsen möglich). Gezeigt hat sich auch, dass V-Brakes zwar durchaus was taugen, aber auf so langen Abfahrten stark gefordert werden, man darf gar nicht daran denken, wie die Bremsleistung wäre, wenn der Boden nass wäre.

Nächste Ausfahrten sind schon geplant (Familientour Pany, Route 326) und die bereits im Anfangstread genannte Tour in Arosa.

Na dann - viel Spass mit der ganzen Familie.
Marc
 
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Kurze Rückmeldung, falls es jemand interessieren sollte:

Hallo Marc

oh ja, das interessiert. Mein Sohn ist nicht ultrasportlich und ich habe die Orientierungslosigkeit erfunden. Also habe ich gelernt: Nur mit GPS und erst, wenn er ein richtiges Bike hat. Das Follow-Me haben wir aber eh schon länger nicht mehr angefasst, die Zeiten sind vorbei, er muss selbst treten :cool:

Danke für den Bericht.
 
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