Das Gewicht halte ich für nahezu irrelevant. Beim Helm sieht das anders aus, da zusätzliches Gewicht sich an der Halsmuskulatur bemerkbar macht. Aber wen es stört, wenn 1Kg(=ungefähr das Leergewicht(!) eines Rucksacks) auf den Schultern aufliegt, der müsste mit Downhill fahren eigentlich völlig überfordert sein.
Besonders vertrauenserweckend erscheint mir das Teil aber nicht:
-Keine feste Verbindung zwischen den beiden Auflagen hinten. Verzieht sich das Teil nicht sehr stark, wenn man hinten schräg einschlägt?
-Rasten die ausklappbaren Auflagen irgendwann ein, bzw. habe die einen Anschlag, oder klappt die Auflage im Zweifelsfall einfach weg, wenn man stürzt und die Schruabe nicht fest genug angezogen hat?
-Die Anpassung an den Körper mag ja einigermaßen gut möglich sein, aber ich vermisse die unabhängige Verstellbarkeit der Helmauflagen, wie man das von den teureren Leatt Modellen kennt. So kann man den Genickschutz auch von DH- auf MX-Betrieb umbauen oder an einen neuen Helm anpassen und nicht nur an z.B. eine neue Protektorenjacke oder Brustimplantate.
-Dass die Auflagen federn, mag den Tragekomfort erhöhen, aber sind die im Fall eines harten Sturzes nicht einfach zu weich? Ein Anschnallgurt im Auto wird durch den Gurtstraffer auch verdammt unkomfortabel und bewirkt evtl. seinerseits Verletzungen. Das ist aber besser, als sich den Kopf am Armaturenbrett oder am Lenkrad zu zertrümmern.
-Die Auflagenflächen hinten neben der Wirbelsäule finde ich gut. Allerding dürften diese sich nur am Rand der Schulterblätter oder zwischen Wirbelsäule und Schulterblättern auf den Muskeln/Rippen abstützen, würden als erstmal ins weichen Gewebe reindrücken, bis die Rippen gegenhalten. So wird die Überstreckung des Genicks evtl. zu spät begrenzt. Die Abstützung von Ortemas ONB geht weiter nach außen, bis auf die Schulterblätter und verteilt die Last großflächiger.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Die Auflage der Leatt hat bei einem harten Einschlag für 1-2 Wochen Rückenschmerzen/Verspannungen gesorgt, aber sehr wahrscheinlich mein Genick gerettet. Die Carbonplatte der Abstützung hatte danach eine Überlastungsstelle. Das Teil hat also genau das abgefangen, was sonst mein Genick hätte einstecken müssen. Ich bin zufrieden mit dem Ding.