Aufbauthread: It's all about the good times - Nukeproof Scout

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8. November 2020
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Vorgeschichte (wer die nicht braucht, sollte gleich den nächsten Post lesen)​

Sommer 1993: Ich quäle mich bei 30 Grad in der zweiten Runde den Anstieg in Gammelsbach hoch. Lenker so schmal, dass die die Deore DX Daumenschalthebel und die Bremsgriffe gerade noch genug Platz finden, 11cm Vorbaulänge (Ritchey!), natürlich Panaracer Smoke in 2,1 auf beiden Felgen. Hab mit extra für das Rennen einen Helm gekauft - ohne durfte man nicht starten. Mein Vordermann kotzt beim Fahren vom Rad….

..ich bin damals 16. Zusammen mit ein paar Kumpels hatten wir ein paar Monate vorher das "Biken" (so nannten wir das) für uns entdeckt. Ich weiß noch, wie ich das erste Mal den Frankenstein (400hm) hoch bin, ich musste bestimmt 5x absteigen.

Wir sind nur Cross-Country-Rennen gefahren. Trotzdem war uns damals schon runter wichtiger als hoch, Singeltrails waren das beste, die haben wir gesucht (nicht gebaut).

Ein paar Jahre klapperten wir die Rennen in der Gegend ab, jagten uns gegenseitig am Wochenende auf den „Trails“ (so hat das niemand genannt) im Odenwald , warfen die Räder über die Zäune von BMX-Bahnen (Gabs damals schon Pump-Tracks?) und unternahmen auch die eine oder andere Mehrtagestour. Good Times!

Es gab dann Zeiten, da fuhr ich sehr viel (1992-1998), da fuhr ich so gut wie gar nicht (2012-2020) oder eben ab und an mal (2006-2012).

Gleich zu Beginn der Corona-Zeit traf ich mich mit einem alten Kumpel aus den alten Renn-Tagen. Und wir stellten fest, dass wir beide noch einen unerfüllten Traum hatten, eine Alpenüberquerung mit dem MTB. Und dann fingen wir an uns regelmäßig zum Biken zu verabreden. Mit Begeisterung fanden wir auf unseren Touren diese unglaublichen gebauten „Trailsysteme“….und die YouTube-Videos….und dieses Forum….
 
.....und wir haben eine so gute Zeit draußen. Es fühlt sich wirklich wie früher an. Good times (II)

Mein Rad ist von 2006 und fährt echt noch gut. Scott Scale 60 von 2006. Natürlich mit dem einen oder anderen Ersatzteil, aber es hätte nicht wirklich was Neues gebraucht.

Allerdings gehts ja nicht immer nur ums brauchen. Corona führt bei mir dazu, dass ich fast alle Abende zuhause verbringe. Mir ein Bier aufzumachen und mein Traumrad zusammenzubauen.....it's all about the good times (III)

Zielsetzungen:
  • Das letzte Bike, das ich mir jemals kaufe
  • Ein Bike für alles: Spaß auf den Abfahrten und mehr als ordentliche Leistung bergauf
  • Außerdem: das Rad für die Alpenüberquerung
  • Ich will den ganzen „neuen“ Scheiß: Scheibenbremsen, Tubeless, boost, 27.5, versenkbare Sattelstütze, 12fach, Slack, 2,6
  • Alles Deore XT – das wollte ich schon immer haben, ein Rad mit einer kompletten XT-Austattung
  • Leicht
  • Robust
  • Das Rad muss Spaß machen (IV)
 
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Sehr schön zusammengefasst, ich kann dir folgen, nur hier nicht:


Solche Beschlüsse kann man fassen, wenn der Reaper an der Tür klopft, aber lieber nicht vorher.
Wenn du es fertig hast treffen wir uns mal am Galgen 😎


Gruselig, so hatte ich das gar nicht gemeint. Ich will mir halt nicht in 15 Jahren (so lange bin ich das Scott gefahren) schon wieder ein neues Rad kaufen wollen. Ging eher um Langlebigkeit, Flexibibilität und keine Kompromisse bei der Auswahl der Komponenten. So vom Gefühl her "das mache ich jetzt mal richtig".
 
Zuletzt bearbeitet:
Super Entscheidung, aber wird eher schwierig denke ich wenn du diese Saison noch fahren willst. Will ich auch aber ist aktuell nichts zu haben. Ich muss auf Sram ausweichen.
Oder ich "schlachte" mein HT und baue da Sram dran
Ich hab alles schon da. Den Entschluss zum Projekt fasste ich im Januar. Die XT-Gruppe bekam ich vor knapp 2 Wochen geliefert. Nach und nach werde ich meinen Aufbau hier dokumentieren.
 

Von Carbon stand da kein Wort geschrieben :p. Für einen haltbaren Aufbau aus nachhaltigem Material:

https://www.nicolai-bicycles.com/frames/saturn-14/
Die Nichtlieferbarkeit von Shimano-Komponenten wird die Aufbaufreude in 2021 jedoch wirklich in Grenzen halten.

Die Räder von BMC hatte ich mir tatsächlich im Januar angeschaut. Allerdings in Alu und als Hardtail. Und da konnte ich keinen Rahmen auftreiben. War dadurch schnell vom Tisch.
Die Nicolai-Bikes hab ich mir eben angeschaut. Finde ich megagut "Argon GLF", ein Traum. Aber auch wirklich einen guten Tacken über meinen Ambitionen.
 
Der Rahmen:
„Wer ist der beste Biker der Welt?“ „Der, der am meisten Spaß hat!“ (V)

Ich bin dann erstmal ordentlich durchs Netz gesurft und immer wieder an Blake Samsons Videos hängengeblieben. Den Typen würde ich direkt mit auf jede Tour nehmen. Und der nimmt ein Rad für alles… und so hat die Marketing-Falle zugeschnappt. Mountainlove ist bei mir um die Ecke, den Rahmen konnte ich dadurch trotz des Lockdowns selbst abholen. Achso...und er war auf Lager!

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Die ersten Teile:
Recycling - Das Scott wird zum Stadt- und Alltagsrad

Das Scott nehme ich jetzt erstmal als Alltagsrad. Die Cousine meines Sohnes liebt das Rad, ist aber noch ein paar Centimeter zu klein, sie wird es sicher bald übernehmen. Sattel, Sattelstütze, Pedale und Griffe sind speziell und nix für die Stadt, die kommen ans neue Rad.
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Vorgeschichte (wer die nicht braucht, sollte gleich den nächsten Post lesen)​

Sommer 1993: Ich quäle mich bei 30 Grad in der zweiten Runde den Anstieg in Gammelsbach hoch. Lenker so schmal, dass die die Deore DX Daumenschalthebel und die Bremsgriffe gerade noch genug Platz finden, 11cm Vorbaulänge (Ritchey!), natürlich Panaracer Smoke in 2,1 auf beiden Felgen. Hab mit extra für das Rennen einen Helm gekauft - ohne durfte man nicht starten. Mein Vordermann kotzt beim Fahren vom Rad….

..ich bin damals 16. Zusammen mit ein paar Kumpels hatten wir ein paar Monate vorher das "Biken" (so nannten wir das) für uns entdeckt. Ich weiß noch, wie ich das erste Mal den Frankenstein (400hm) hoch bin, ich musste bestimmt 5x absteigen.

Wir sind nur Cross-Country-Rennen gefahren. Trotzdem war uns damals schon runter wichtiger als hoch, Singeltrails waren das beste, die haben wir gesucht (nicht gebaut).

Ein paar Jahre klapperten wir die Rennen in der Gegend ab, jagten uns gegenseitig am Wochenende auf den „Trails“ (so hat das niemand genannt) im Odenwald , warfen die Räder über die Zäune von BMX-Bahnen (Gabs damals schon Pump-Tracks?) und unternahmen auch die eine oder andere Mehrtagestour. Good Times!

Es gab dann Zeiten, da fuhr ich sehr viel (1992-1998), da fuhr ich so gut wie gar nicht (2012-2020) oder eben ab und an mal (2006-2012).

Gleich zu Beginn der Corona-Zeit traf ich mich mit einem alten Kumpel aus den alten Renn-Tagen. Und wir stellten fest, dass wir beide noch einen unerfüllten Traum hatten, eine Alpenüberquerung mit dem MTB. Und dann fingen wir an uns regelmäßig zum Biken zu verabreden. Mit Begeisterung fanden wir auf unseren Touren diese unglaublichen gebauten „Trailsysteme“….und die YouTube-Videos….und dieses Forum….

Die (!) Kombi von Panaracer bestand seinerzeit aus smoke and dart!
 
Top, Blake hat mich auch überzeugt. 😀

Das NP Scout ist in meinen Augen echt ein top Allrounder. Vorhin habe ich auf meinem noch eine Bunny Hop Session auf einem leeren Parkplatz gemacht. Die nächsten Tage nehme ich wieder ein paar Trails in Angriff und in ein paar Wochen hoffentlich wieder in den Bike Park mit Sprungtraining.

Geht alles, macht alles Spaß mit dem Rad. Auch wenn man wahrscheinlich keine Gewichtsrekorde bricht. 😉

PS: Die Pedale sehen ja noch jungfräulich aus. Bei dem tiefen Tretlager des Scouts wird sich das vermutlich ändern.
 
Die (!) Kombi von Panaracer bestand seinerzeit aus smoke and dart!
Das war bestimmt so, wir wussten das aber nicht. Ich kannte damals nur 2 Reifen: Specialized Ground Control und eben den Smoke. Dart kannte ich nicht. Ich wusste aber, dass es jeweils einen teuren (Faltreifen) und einen normalen (Draht) gab, wäre aber nie auf die Idee gekommen den teuren zu kaufen. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass das einen Unterschied gemacht hätte. Mein Rad damals war übrigens ein Specialized Hardrock.
es soll auch vereinzelt Leute geben, die Minion DHF vorne U-N-D hinten fahren 🤪
Ehrlich gesagt bin ich nie bewusst zwei unterschiedliche Reifen gefahren. Das kam nur vor, weil der hintere schneller kaputt ging. Auch diesmal hab ich zwei gleiche bestellt (und damit sind wir wieder beim Thema 😉)
Maxxis Ardent Race in 2,6
schien mir eine passende Wahl für meine Zwecke.
WIN_20210322_10_16_03_Pro.jpg
 
PS: Die Pedale sehen ja noch jungfräulich aus. Bei dem tiefen Tretlager des Scouts wird sich das vermutlich ändern.
Gut gesehen. Die hab ich tatsächlich erst seit letztem Sommer. Dass ich damit irgendwo hängenbleibe, passierte mir bisher fast nie. Bin mal gespannt, ob sich das ändern wird. Ist das Tretlager wirklich tiefer? Mein Scott hat ja nur 26", das Scout nun 27,5.
 
Ich habe die Maße nicht selbst verglichen, aber es gibt eine Nukeproof Scout Riders Group, wo viele Leute davon berichten, dass das Tretlager recht tief ist und sie mal mit den Pedalen hängen bleiben.

Passiert mir auch ab und zu, aber eigentlich nur bei technischen Anstiegen.

Der Vorteil wiederrum ist, dass man recht stabil im Rad steht und einen tiefen Schwerpunkt hat.
 
Tubeless - no fun at all?!

Die Beschäftigung mit dem Thema Tubeless war für mich die zeitaufwendigste. Wie fuktioniert das überhaupt? Was brauche ich dafür? Und wie zum Teufel bekomme ich den Reifen dicht auf die Felge.

Ich bestellte mir ein Tubeless Kit von Milkit. Das Dicht-Band war flott geklebt. Allerdings vor allem bei der ersten Felge nicht ganz faltenfrei. Notiz an mich fürs nächste Mal: Das Band ordentlich spannen beim Kleben.

Bildschirmfoto_2021-03-23_16-53-40.png


Laut vieler Tutorials schnappt der Reifen, wenn man ihn nur ordentlich schnell aufpumpt und ihn mit Spüli einreibt, auch mit der normalen Pumpe in die Flanke. Bei mir nicht. Also ab zur Tanke. Auch das funktionierte nicht. Diese "neuen" Automaten, bei welchen man erst den Druck einstellt und die dann automatisch pumpen, sind zu lahm. Mit dem Kompressor vom Schwiegervater klappte es dann.

Allerdings hielt die Luft ohne Milch nicht mal eine Stunde. Mich interessierte, wo die Luft austritt: Also ab in die Badewanne. Beim ersten Reifen, den ich geklebt hatte, trat die Luft an verschiedeen Speichennippeln aus, bei dem anderen nur am Ventil.

Nächster Schritt: Dichtmilch durchs Ventil rein. Der besser abgedichte Reifen war damit dicht. Der andere verlor immernoch Luft an den Speichennippeln. Ich war schon am überlegen, das Band neu zu kleben. Allerdings verringerte sich der Luftverlust nach dem zweiten Aufpumpen deutlich. Nach dem dritten Aufpumpen hielt der Reifen die Luft. Das sagt einem so ja auch keiner.

Man merkt den Unterschied zwischen den beiden Rädern noch immer. Allerdings ist das vernachlässigbar. Der Luftverlust ist minimal. Ungefähr so wie beim Schlauchreifen würde ich sagen.
 
Alternativ hätte man auch einen Schlauch einlegen können, und den auf 3-4Bar oder noch etwas mehr aufpumpen. Dieser hätte dann das Band evtl. noch besser angedrückt.

Aber ja das mit dem Band verkleben ist mir auch schon zum verhängniss geworden.
 
Alternativ hätte man auch einen Schlauch einlegen können, und den auf 3-4Bar oder noch etwas mehr aufpumpen. Dieser hätte dann das Band evtl. noch besser angedrückt.

Aber ja das mit dem Band verkleben ist mir auch schon zum verhängniss geworden.
Naja, zum Verhängnis ist mir das ja nicht wirklich geworden. War halt nicht so, dass der Reifen ohne Milch dicht war. Jetzt passt das ja schon. Ich hab das Gefühl, dass es beim Aufziehen von tubeless Reifen soviele Methoden gibt, wie es Leute gibt, die tubeless fahren. Ich hab ja jetzt auch eine, die ich aus keinem Tutorial kannte: "Isser nicht gleich dicht, pump ihn noch zweimal auf."

Ich bin ja mal total gespannt, ob ich dabei bleibe. Ich hatte die ganzen Jahre nie das Gefühl, dass mich das Schlauchsystem genervt hätte. Wohingegen das Rauf- und Runtermachen der Sattelstütze schon vor 20 Jahren blöd war. Eine versenkbare Stütze hab ich schon seit Jahren. Aber wie oben geschrieben: Ich wollte den ganzen neuen Kram haben, also auch tubeless.
 
@Surfkoala aus dem Grund mache ich Tubless als letztes und fahre das Bike sofort nach dem aufpumpen. Das Verteilt die Milch direkt richtig gut und dichtet dan auch alle restlichen Löcher ab. Natürlich Pumpe bei der ersten Fahrt nicht vergessen :D
Tubles ist immer etwas „interessanter“ da man halt mit Felge, Reifen und Felgenband verschiedene Parameter hat wo es klemmen kann.
 
@Surfkoala aus dem Grund mache ich Tubless als letztes und fahre das Bike sofort nach dem aufpumpen. Das Verteilt die Milch direkt richtig gut und dichtet dan auch alle restlichen Löcher ab. Natürlich Pumpe bei der ersten Fahrt nicht vergessen :D
Tubles ist immer etwas „interessanter“ da man halt mit Felge, Reifen und Felgenband verschiedene Parameter hat wo es klemmen kann.

Hätte ich auch gerne so gemacht. Habs aber einfach nicht ausgehalten. Der Rahmen und die Laufräder waren zuerst da. So zwei Wochen hab ichs ausgehalten nix zu machen, aber dann musste ichs einfach ausprobieren und hab die Reifen aufgezogen. Als ich die Räder dann soweit fertig hatte, musste ich noch gut einen Monat auf die Schaltung und noch länger auf die Gabel warten. In der Zeit hab ich die Räder dann immer wieder geschüttelt und bewegt. Dachte mir, dass das bestimmt besser für die Dichtmilch ist. Meine Frau hat mich schwer ausgelacht. Noch mehr gelacht hat sie aber, als ich ihr erklärte, warum ich das mache. Der Begriff "Dichtmilch" ist seitdem ein absoluter Running Gag bei uns zuhaue. "Dichtmilch"...ist aber auch wirklich ein witziger Ausdruck.

Was würdest Du sagen, ist tubeless wirklich eine merkbare Verbesserung im Vergleich zum Schlauch?

Achso: Laufräder - ums mal komplett zu machen - Veltec ETR-EXTRADREI - hat mir ein Kumpel empfohlen. Je mehr ich hier im Forum lese, je bewusster wird es mir, wie unspektakulär mein Aufbau ist.
Bildschirmfoto_2021-03-24_13-41-04.png
 
Da lob ich mir meine DT Swiss Laufräder, die bei dem 2020 Expert Modell drauf waren. Da war ein tubeless Band drauf und die hielten sogar ohne Milch Luft über Nacht 😅

Jetzt, etwa ein Jahr später, sifft mir die Milch durch die Karkasse, weil die Reifen scheinbar porös werden.
Naja, die sind aber eh runtergefahren und werden bald getauscht.

Ich muss sagen, ich habe keinen richtigen Unterschied zwischen tubeless und mit Schlauch gemerkt. Ich habe mich bei tubeless allerdings an niedrigere Reifendrücke getraut und hatte nie einen Platten.
 
Ja definitiv. Die Pannensicherheit ist echt genial. Wen du dir einen Dorn einfährst dichtet die Milch das sofort ab. Wenns gut läuft bekommst du solche Dinge gar nicht mehr mit. Schlimmstenfalls musst du den Reifen wieder etwas aufpumpen. Wen du dir mit Tubless einen Platten einfährst hätte ein Schlauch schon längst aufgegeben. Und wenn alle Stricke reißen hab ich immer noch einen Ersatzschlauch dabei. (Aber noch nie gebraucht)
Vom Fahrverhalten kannst du mit dem Druck weiter runtergehen da kein Schlauch ergo keine Snakebites dem im Wege stehen. Ich persönlich finde den größten Unterschied das Bergabrollen ohne treten. Ich baue viel schneller Geschwindigkeit auf als vorher mit Schlauch.
Also alleine von der Pannensicherheit würde ich Tubless immer dem Schlauch vorziehen.
 
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