Der unweigerliche Bericht:
Ich war in freudiger Erwartung ob der vielen Voranmeldungen schon 1020 Uhr am Marktplatz Friedrichshagen, wo schon eine riesige Meute Zuschauer versammelt war um uns Jägern für unsere Treibjagd alles gute zu wünschen.
Ich habe mich mal nicht entblödet und ein Bild der Menge gemacht, da schon genügend Pressefotografen anwesend waren, aber ihr könnt mir glauben: Da steppte der Papst im Kettenhemd!

Um 1040 Uhr verließen wir dann den Marktplatz Friedrichshagen - nun doch noch ein par mehr Jäger geworden - um uns zu unserem Feldlager zu begeben wo die Jagdausrüstung noch einmal überprüft und gegebenenfalls erneuert werden sollte sowie eventuell noch weitere Mitjäger aufgesammelt werden sollten.
Im Feldlager angekommen war ich überwältigt ob der aufgekratzten Stimmung. Die Drahtesel aller Jäger scharten ungeduldig mit den Hufen und eine unruhige Konversation aller Teilnehmer untereinander war im Gange.
Hier ein Bild des Feldlagers von 1100Uhr. (Schade, die Uhrzeit sollte auf dem Handy zu lesen sein.
)(NEIN, die Leute stehen nicht alle hinter dem Handy!)
Um 1110 gab ich als Organisator dann den Hornstoß zum Beginn der Jagd nachdem ich noch ein Foto des kompletten Starterfeldes geschossen hatte.
Gerade noch so bis zum Rad geschafft bevor der Auslöser mich auf Silizium bannte. 
Wir fuhren dann erst einmal die Betonstraße zum Müggelturm hoch, wo ich kurz anhielt, da ich drei Personen im Gerolsteiner-Radrennteam-Outfit mit Geländewettkampffähigen Drahteseln erspäht hatte.
Doch nach einem Blick auf die gesammte Meute wiegelten sie ab, sie wollten nur eine Lullerrunde mit Bier zum Abschluss drehen (kommt mir irgendwoher bekannt vor

) und sie würden eh nicht mithalten können so sportlich wie die versammelte Jägerschar aussah.
Frustriert rief ich den Mob zur Weiterfahrt zusammen.
Nun folgen erstmal keine weiteren Bilder, da wir uns gehörig die Kannte gaben und bis zum Zuckersandreservoir einen Schnitt von 28,2km/h halten konnten.
Hier nur ein Bild von km 36 mit mir in der leitenden Position.
Kurz vor Ende habe ich mich dann auch noch etwas verfranzt, als ich den Hügel mit dem Pavé suchte aber nur Wege mit Zuckersand oder dichtem Grasbewuchs oder gar dichtem Grasbewuchs auf Zuckersand fand.
Dies vernichtete natürlich den Durchschnitt gehörig.
Ich kam dann letzendlich doch noch auf eine Straße die rechter Hand an einem Obsthof vorbei nach Rauen führte.´
Ich nutzte den Obsthof für eine Pause und borgte mir ein par Äpfel aus.
Dieses aus dem Grunde, da meine Riegel schon alle waren und auch mein Wasser zur Neige ging, da ich nicht wirklich mit 33°C (!!!!!)

gerechnet hatte. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.
Man sieht gut das Schrotgewehr, das linker Hand (rechts vom Betrachter aus) aus dem Rucksack herauslugt.
Nach dieser Minipause machte ich mich weiter auf nach Rauen, das ich auch kurz darauf erreichte und erst einmal meine Freundin anrief um ihr das Freudige Ereignis zu übermitteln.
Diese hatte sich jedoch auch mit dem Auto verfahren, sie wollte zu irgendeinem "Sportdorf" (auf dem, wie ich soeben erfuhr, auch Franziska van Almsick anwesend sein soll) da dort unser kleiner mit Oma und Opa seit gestern "Urlaub" von seinen stressigen alten macht.
Also knipste ich flugs die Karte die in Rauen werbewirksam platziert war zweimal ab, einmal für mich und meinen Heimweg und einmal ebenfalls als Navigationshilfe für meine Freundin.
Wenn man keine Karte hat verschafft man sich halt eine.
Schnell verließ ich diesen Ort und begab mich weiter fort, auf zu den Markgrafensteinen, von denen einer sofort mit meinem Rad kuscheln musste.
Auch Steine brauchen Zuneigung, da kommen farbähnliche Objekte gerade recht.
Positiv vermerkt werden muss, dass nach den 63,51km wirklich die komplette Jägergruppe im Ziel angekommen ist und keine Verluste aufgrund von Blue-on-Blue-Fire zu verzeichnen waren.
Finisherfoto, man beachte, dass ich zuvor die Kurbel in eine von drei "richtigen" Positionen gebracht habe.
Foto der Lokationsbezeichnung
Auch Jäger haben ein Herz, das gescheckte Getier wurde verschont
Es hatte aber auch einen Narren an meinem Sattel gefressen
Nach einer kurzen Verschnaufpause handelten wir noch den Rückweg aus - mit Hinblick auf den knappen Proviant und den von 1,2 Litern auf 0,2 Liter arg geschwundenen Wasservorrat einigten wir uns paritätisch auf "Straße" und heizten auch schon los.
Auf dem Weg von den Markgrafensteinen nach unten kammen uns auch schon die - traditionell etwas langsameren - Treiber mit ihren zwei weißen Stöcken klackernd entgegen und wir machten noch einmal ordentlich Beute.
(Foto nicht verfügbar, da Geschwindigkeiten von über 50km/h aus Versicherungstechnischen Gründen nur beidhändig durchgeführt werden)
Zu Anfangs konnte auch noch gut Geschwindigkeit gehalten werden, doch so ab Kilometer 75 ging der Hungerast los und die letzten 20 Kilometer mussten wir uns wirklich schinden um noch anzukommen.
Macht das bloß nicht mit eurem Fahrrad nach ihr lieben Kleinen!
Zu Hause kaufte ich erst einmal den ortsansässigen Kaisers leer zwecks Magenauffüllung und Hungerbeseitigung, bevor ich mir das Höhenprofil auf den Rechner zog.
Doch gar nicht mal so langsam, wenn man bedenkt wo ich mich alles verfahren habe.
Ich hoffe, auch beim nächsten Mal kommen wieder so viele mit wie bei diesem mal, eventuell sogar noch mehr, dann sollte die Sache aber angemeldet werden, nicht, dass die Erde aus den Fugen gerät.
Der Radcomputer sagt 111,11 km in 4h46m25s, nicht mit einberechnet die 5,5 km von zu Hause bis zum Feldlager am Fuße des Müggelturms.