Avid Elixir: Trickstuff schmelzen schneller als der Schnee in der Sonne?

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rennradler6

Guest
Hallo,

ich habe an meinem recht neuen Hardtail eine Avid CR. Da waren zunächst die orginalen Avid Sintermetallbeläge drauf. Die habe ich runtergefahren, haben ca. 30'000 Hm gehalten. Bremsverhalten war in Ordnung, lediglich das Gekreische war sehr nervig.

Vor 2 Wochen (15.07) die Trickstuff-Beläge montiert. Vom Bremsen her sind die super, auch die Kreischgeräusche sind weg. Aber: gestern dachte ich mir, was schleift denn da am Vorderrad? Also Bremse neu ausgerichtet. Nichts gebracht. Dann hab ich die Beläge ausgebaut und ich dachte, mich trifft der Blitz: das Schleifgeräusch kam von den Spreizern, die bereits Kontakt mit der Bremsscheibe haben. Ich bin in den letzten beiden Wochen sicher nicht mehr als 10'000 Hm gefahren. Keine Schlammorgien, nur Wege in meinen bayerischen Hausbergen. Die Bremsscheibe ist nicht rau, die sieht top aus.

Laut bike-Test sind die Trickstuff überragend gut und verschleißen extrem langsam. Was das Bremsverhalten angeht, kann ich das bestätigen, aber der Verschleiß ist gigantisch. Woran kann das liegen? Bremsscheiben sind die Orginal-Avid.
 
Dasselbe hatte ich auch bei meiner BB7, die ja die gleichen Beläge hat wie die Juicy. Hatte am VR die originalen Sinterbeläge bereits nach 200-300km gegen die Trickstuff NG getauscht, da ich mir mehr Biss gewünscht habe.

Der kam dann zwar auch ruckzuck, aber eben nach ca. 1000km Mittelgebirgstouren im Spessart waren die Beläge am VR auch schon runter. Da hab ich nicht schlecht gestaunt, vor allem nach dem Super-Test hätte ich das nicht erwartet. Ich würde schätzen, die originalen Sinter-Beläge halten mindestens 2-3x so lange.

Und der Vorteil beim Biss war dann auch keiner mehr. Als ich nämlich wieder die originalen Sinter eingesetzt habe, waren die auf einmal praktisch genauso bissig. Offensichtlich brauchen die Sinter länger zum Einbremsen, wenn die Scheibe neu ist, wie das bei mir der Fall war. Die Trickstuff waren da im Nu eingebremst.

Die Avid Sinter sind eher besser dosierbar.

Gewundert hab' ich mich auch über das Fading- u. Geräusch-Verhalten der Trickstuff. Bereits nach ca. 60HM Abfahrt bei 20%-15% u. Dauerbremse mit VR u. HR hat das Reibgeräusch am VR auf einmal schlagartig zugenommen, so als würden sich die Beläge in Schmirgelpapier verwandeln. Gleichzeitig hat die Bremskraft spürbar nachgelassen, so dass die Bremse von einer Einfinger- zur Zweifingerbremse mutiert ist. Und das bei einem Gewicht von ca. 77kg mit Ausrüstung, ca. 90kg komplett mit Bike u. 180er Scheiben vorne u. hinten (Shimano Centerlock SM-RT 79).

Die originalen Sinterbeläge machen das im Prinzip zwar auch, aber die Geräuschzunahme ist relativ gering u. die Bremsekraft lässt nur geringfügig nach, auf jeden Fall bleibt es eine Einfingerbremse, auch auf längeren Abfahrten.

Das ICE-Gekreische bei Nässe haben beide Beläge bei mir übrigens genauso gehabt.

Fazit: bei mir war die Super-Einstufung der Trickstuff NG nur in Sachen Biss nachvollziehbar, Fading u. Verschleiss waren einfach deutlich schlechter als Avid Sinter, warum auch immer. Vielleicht war's ne schlechte Charge, soll ja einige Biker geben, die von den Trickstuff NG begeistert sind.

Ich fahre nur noch Avid Sinter. Ein weiterer Vorteil - zumindest bei der BB7 - ist die gute Wärmeableitung in den Bremssattel (ca. 5x besser als mit den organischen NG). Aber das ist ja für die Hydro-Fraktion wohl eher ein Nachteil u. nicht gewollt :D.

Grüße,
Michael
 
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Ich fahre nur noch Avid Sinter. Ein weiterer Vorteil - zumindest bei der BB7 - ist die gute Wärmeableitung in den Bremssattel (ca. 5x besser als mit den organischen NG). Aber das ist ja für die Hydro-Fraktion wohl eher ein Nachteil u. nicht gewollt :D.
Das ist m.E. ein gewaltiger Nachteil. Ich habe ein paar Strecken, bei denen ich mit den Avid Sinter immer harscharf an der Dampfblasenbildungsgrenze rumgeeiert bin, d.h. wenn man die Bremse aufgemacht hat, ging der Hebel anschließend leer durch. Das ist mit den Trickstuff weg. Riecht nicht mal nach Bremse. Aber der Verschleiß ist inakzeptabel hoch. Vorne alle 2 Wochen neue Beläge :spinner:.
 
Das ist m.E. ein gewaltiger Nachteil. Ich habe ein paar Strecken, bei denen ich mit den Avid Sinter immer harscharf an der Dampfblasenbildungsgrenze rumgeeiert bin, d.h. wenn man die Bremse aufgemacht hat, ging der Hebel anschließend leer durch.

Hallo Rennradler,

habe Deinen Fred "Bremstechnik" neulich gelesen u. wollte Dir auch noch was dazu schreiben, aber jetzt tu ich es eben gleich hier, da Du Dein Problem Dampfblasenbildung beim Dauerbremsen auf Deinen krassen Abfahrten mit Gefällen >30% u. etlichen HM am Stück erwähnst. Ich kann mir bei den Aussagen, die da lauten, musst halt richtig bremsen, nicht Dauerbremsen, Bremsen immer wieder aufmachen, auch nicht vorstellen, wie das bei dem Gefälle überhaupt funktionieren soll.

An den steilen Rampen am Gardasee nur einen kurzen Moment die Bremse geöffnet u. man kriegt im Nu ein irre Tempo drauf. Aber vielleicht kann ich für sowas auch einfach nicht gut genug fahren, um unter solchen Bedingungen im Auf-Zu-Auf-Zu-Modus zu bremsen. Und ob das dann die Bremse überhaupt nennenswert entlasten würde, sei auch mal dahin gestellt.

Und der Tipp mit dem Anhalten u. Abkühlen lassen ist zwar noch am ehesten realistisch, aber auch nicht wirklich zufriedenstellend.

Große Scheiben sind in Deinem Fall wohl Pflicht, wirst Du ja vermutlich auch dran haben. Aber noch besser wäre eine Bremse, bei der das Problem der Dampfblasenbildung gar nicht erst auftreten kann... nie... gar nicht ... auch bei den krassesten Dauerbremsungen nicht.

Ich selbst bin auch erst letzte Saison von meinem Retrobike mit HS33-Bremsen auf mein AM-Hardtail um- oder besser gesagt aufgestiegen und ich habe mir lange überlegt, was ich mir für eine Scheibenbremse dranbauen soll. Auf meine Anforderungen wie maximale Betriebssicherheit auch bei extremen Belastungen, Stressfreiheit (z. B. unerwünschte Geräusche, schleifende Beläge, häufiges Entlüften), simple Wartung u. robuster Aufbau hat die Avid BB7 am besten gepasst.

Die Avid BB7 ist mechanisch und auch für mich war zuerst ganz klar, mechanische Scheibenbremse = billiger Baumarktschrott. Nach meinen bisherigen Erfahrungen mit dem Thema wage ich mal die Aussage, dass das genau so auch immer noch in den meisten Köpfen drin ist. In meinem Fotoalbum Projekt On One 456 carbon / Foto #003 kannst Du an den Kommentaren ein paar typische Reaktionen ablesen, wenn es um die BB7 geht.

Es gibt ja einen eigenen BB7-Fred hier, die positiven Erfahrungsberichte kann ich bestätigen. Zusammengefasst kann man sagen, mit den richtigen Hebeln (Speed Dial SL oder 7), den richtigen Zügen (Jagwire Ripcord L3) u. der entsprechenden Zugverlegung ist sie von der Bremskraft her absolut auf einer Höhe mit vergleichbaren hydraulischen Bremsen wie z. B einer XT-775.

Was sie nicht hat ist eine automatschen Belagnachstellung, einen maximal harten Druckpunkt u. der Bling-Bling-Faktor ist auch im tief roten Bereich. Wenn Dir das wichtig ist, dann ist die BB7 eher nix für Dich. Aber rein sachlich betrachtet müsstest Du Dir Null Gedanken mehr über Dampfblasenbildung machen.

Und noch etwas zum Thema Wärmeableitung in den Bremssattel - bei einer hydraulischen Bremse wird das, wie Du ja aus eigener leidvoller Erfahrung weißt, bei extremer Belastung zum Problem. Simano baut ja die neuen Bremsen mit Keramikkolben, die den Bremssattel gut isolieren. Die Hitze konzentriert sich praktisch ausschließlich in der Scheibe u. den Belägen, daher wird dort mittels "Icetech" für möglichst gute Kühlung gesorgt.

Belagsfading tritt bei der BB7 natürlich genauso auf wie bei jeder hydraulischen Bremse. Allerdings dürfte auch hier die BB7 eher einen Vorteil haben, da die Beläge direkten u. guten thermischen Kontakt zum Sattel haben, da ist Metall direkt auf Metall u. entsprechend gut ist die Wärmeableitung in den Sattel, sofern man Sinterbeläge fährt.

Was bei Hydros ein Nachteil ist, wird hier zum Vorteil, da Beläge u. Scheibe thermisch entsprechend "entlastet" werden.

Folgende Erfahrungswerte:

1) Trailabfahrt 80HM bei durchschnittlich ca. 20%, Dauerbremsung mit beiden Bremsen ca. Schrittempo, am VR Trickstuff NG organisch, am HR original Avid Sinter, gleiche Scheiben jeweils 180mm Centerlock, Umgebungstemp. ca. 20°C.

Ergebnis: der vordere Sattel ist grade mal lauwarm (ca. 40-45°C), den hinteren kann man nicht mehr anfassen (ca. 60-70°C).

Abschätzung: der hintere Sattel hat sich etwa doppelt so stark erwärmt bei max. halber Bremsenergie am HR. Also ist die Wärmeableitung in den Sattel mit den Avid Sinter mindestens um den Faktor 4, eher wohl 5 stärker als mit den Trickstuff NG.

2) Am Gardasee Abfahrt vom Aussichtspunkt nach Pregasina, ca. 300HM. Die HR-Bremse mal so gut es ging gequält, Dauerschleifbremsung an der Blockiergrenze, das Gewicht dabei noch möglichst weit nach hinten verlagert, mit der VR-Bremse nur soviel gebremst, wie es noch notwendig war. Leichtes Belagsfading stellte sich nach ca. 50-80HM ein, nahm dann aber nicht mehr weiter zu, die Bremse blieb eine Einfingerbremse, weiter unten kam der zweite Finger dazu weil's bequemer war, nicht weil es sein musste.

Ergebnis: der Sattel war knackeheiß, die Wärme wurde über den Adapter in den Rahmen weitergeleitet, die Sitz- u. Kettenstrebe konnte man in diesem Bereich auch nicht mehr anfassen. Schade, dass ich vergessen habe, mal etwas Wasser drauf zu kippen, hätte mich mal interessiert, wo es überall gedampft hätte. Werde ich beim nächsten "Test" mal nachholen.

Diese Info über die BB7 für Dich, da Dich das Thema Dampfblasenbildung ja anscheinend immer noch beschäftigt.

Grüße,
Michael
 
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Hallo Rennradler,

habe Deinen Fred "Bremstechnik" neulich gelesen u. wollte Dir auch noch was dazu schreiben, aber jetzt tu ich es eben gleich hier, da Du Dein Problem Dampfblasenbildung beim Dauerbremsen auf Deinen krassen Abfahrten mit Gefällen >30% u. etlichen HM am Stück erwähnst. Ich kann mir bei den Aussagen, die da lauten, musst halt richtig bremsen, nicht Dauerbremsen, Bremsen immer wieder aufmachen, auch nicht vorstellen, wie das bei dem Gefälle überhaupt funktionieren soll.

An den steilen Rampen am Gardasee nur einen kurzen Moment die Bremse geöffnet u. man kriegt im Nu ein irre Tempo drauf. Aber vielleicht kann ich für sowas auch einfach nicht gut genug fahren, um unter solchen Bedingungen im Auf-Zu-Auf-Zu-Modus zu bremsen. Und ob das dann die Bremse überhaupt nennenswert entlasten würde, sei auch mal dahin gestellt.

Und der Tipp mit dem Anhalten u. Abkühlen lassen ist zwar noch am ehesten realistisch, aber auch nicht wirklich zufrieden stellend.

Große Scheiben sind in Deinem Fall wohl Pflicht, wirst Du ja vermutlich auch dran haben. Aber noch besser wäre eine Bremse, bei der das Problem der Dampfblasenbildung gar nicht erst auftreten kann... nie... gar nicht ... auch bei den krassesten Dauerbremsungen nicht.

Ich selbst bin auch erst letzte Saison von meinem Retrobike mit HS33-Bremsen auf mein AM-Hardtail um- oder besser gesagt aufgestiegen und ich habe mir lange überlegt, was ich mir für eine Scheibenbremse dranbauen soll. Auf meine Anforderungen wie maximale Betriebssicherheit auch bei extremen Belastungen, Stressfreiheit (z. B. unerwünschte Geräusche, schleifende Beläge, häufiges Entlüften), simple Wartung u. robuster Aufbau hat die Avid BB7 am besten gepasst.

Die Avid BB7 ist mechanisch und auch für mich war zuerst ganz klar, mechanische Scheibenbremse = billiger Baumarktschrott. Nach meinen bisherigen Erfahrungen mit dem Thema wage mal die Aussage, dass das genauso auch immer noch in den meisten Köpfen drin ist. In meinem Fotoalbum Projekt On One 456 carbon / Foto #003 kannst Du an den Kommentaren ein paar typische Reaktionen ablesen, wenn es um die BB7 geht.

Es gibt ja einen eigenen BB7-Fred hier, die positiven Erfahrungsberichte kann ich bestätigen. Zusammengefasst kann man sagen, mit den richtigen Hebeln (Speed Dial SL oder 7), den richtigen Zügen (Jagwire Ripcord L3) u. der entsprechenden Zugverlegung ist sie von der Bremskraft her absolut auf einer Höhe mit vergleichbaren hydraulischen Bremsen wie z. B einer XT-775.

Was sie nicht hat ist eine automatschen Belagnachstellung, einen maximal harten Druckpunkt u. der Bling-Bling-Faktor ist auch im tief roten Bereich. Wenn Dir das wichtig ist, dann ist die BB7 eher nix für Dich. Aber rein sachlich betrachtet müsstest Du Dir Null Gedanken mehr über Dampfblasenbildung machen.

Und noch etwas zum Thema Wärmeableitung in den Bremssattel - bei einer hydraulischen Bremse wird das, wie Du ja aus eigener leidvoller Erfahrung weißt, bei extremer Belastung zum Problem. Simano baut ja die neuen Bremsen mit Keramikkolben, die den Bremssattel gut isolieren. Die Hitze konzentriert sich praktisch ausschließlich in der Scheibe u. den Belägen, daher wird dort mittels "Icetech" für möglichst gute Kühlung gesorgt.

Belagsfading tritt bei der BB7 natürlich genauso auf wie bei jeder hydraulischen Bremse. Allerdings dürfte auch hier die BB7 eher einen Vorteil haben, da die Beläge direkten u. guten thermischen Kontakt zum Sattel haben, da ist Metall direkt auf Metall u. entsprechend gut ist die Wärmeableitung in den Sattel, sofern man Sinterbeläge fährt.

Was bei Hydros ein Nachteil ist, wird hier zum Vorteil, da Beläge u. Scheibe thermisch entsprechend "entlastet" werden.

Folgende Erfahrungswerte:

1) Trailabfahrt 80HM bei durchschnittlich ca. 20%, Schrittempo, am VR Trickstuff NG organisch, am HR original Avid Sinter, gleiche Scheiben jeweils 180mm Centerlock, Umgebungstemp. ca. 20°C.

Ergebnis: der vordere Sattel ist grade mal lauwarm (ca. 40-45°C), den hinteren kann man nicht mehr anfassen (ca. 60-70°C).

Abschätzung: der hintere Sattel hat sich etwa doppelt so stark erwärmt bei max. halber Bremsenergie am HR. Also ist die Wärmeableitung in den Sattel mit den Avid Sinter mindestens um den Faktor 4, eher wohl 5 stärker als mit den Trickstuff NG.

2) Am Gardasee Abfahrt vom Aussichtspunkt nach Pregasina, ca. 300HM. Die HR-Bremse mal so gut es ging gequält, Dauerschleifbremsung an der Blockiergrenze, das Gewicht dabei noch möglichst weit nach hinten verlagert, mit der VR-Bremse nur soviel gebremst, wie es noch notwendig war. Leichtes Belagsfading stellte sich nach ca. 50-80HM ein, nahm dann aber nicht mehr weiter zu, die Bremse blieb eine Einfingerbremse, weiter unten kam der zweite Finger dazu weil's bequemer war, nicht weil es sein musste.

Ergebnis: der Sattel war knackeheiß, die Wärme wurde über den Adapter in den Rahmen weitergeleitet, die Sitz- u. Kettenstrebe konnte man in diesem Bereich auch nicht mehr anfassen. Schade, dass ich vergessen habe, mal etwas Wasser drauf zu kippen, hätte mich mal interessiert, wo es überall gedampft hätte. Werde ich beim nächsten "Test" mal nachholen.

Diese Info über die BB7 für Dich, da Dich das Thema Dampfblasenbildung ja anscheinend immer noch beschäftigt.

Grüße,
Michael

Dann wäre die mechanische Bremse an einem Carbonrahmen ein echtes Problem.
 
Das ist m.E. ein gewaltiger Nachteil. Ich habe ein paar Strecken, bei denen ich mit den Avid Sinter immer harscharf an der Dampfblasenbildungsgrenze rumgeeiert bin, d.h. wenn man die Bremse aufgemacht hat, ging der Hebel anschließend leer durch. Das ist mit den Trickstuff weg.

vielleicht liegts auch einfach an der bremstechnik? ich bin mit den avid sintern 2x problemlos und ohne durchfallenden hebel über die alpen gekommen. und nein, ich bin nicht mitm rad aufm autodach drüber.
 
Ergebnis: der Sattel war knackeheiß, die Wärme wurde über den Adapter in den Rahmen weitergeleitet, die Sitz- u. Kettenstrebe konnte man in diesem Bereich auch nicht mehr anfassen. Schade, dass ich vergessen habe, mal etwas Wasser drauf zu kippen, hätte mich mal interessiert, wo es überall gedampft hätte. Werde ich beim nächsten "Test" mal nachholen.

Da würde ich auch bei nem Alurahmen ein ungutes Gefühl haben. Wie heiß muss erst die Bremsaufnahme sein, wenn man die die Kettenstrebe nicht mehr anfassen kann?
Solltest Du dann noch Wasser drüber kippen, brauchst Du Dich über verzogene Teile und Risse nicht zu wundern...
 
Da würde ich auch bei nem Alurahmen ein ungutes Gefühl haben. Wie heiß muss erst die Bremsaufnahme sein, wenn man die die Kettenstrebe nicht mehr anfassen kann?
Solltest Du dann noch Wasser drüber kippen, brauchst Du Dich über verzogene Teile und Risse nicht zu wundern...

Also die Temperatur im Bereich Ausfallende / Kettenstrebe hätte ich auf ca. 60°-70°C geschätzt, an der Sitzstrebe direkt am Adapter ca. 10°C mehr. Jedenfalls zu warm zum Anfassen, aber man hat sich da beim kurzen Antippen noch nicht verbrannt. Also ich denke für Alu bzw. Titan völlig unkritsch. Am Bremssattel selbst waren es vermutlich deutlich über 100°C, aber leider hab' ich ja nicht an den Dampf-Test gedacht.

Aber mich würde immer noch interessieren, wo das Temperatur-Limit für Carbon liegt. Weiß das jemand?

Grüße,
Michael
 
Bei etwa 110°C. Bei Sonderproduktionen auch mehr. Also der Rahmen darf recht heiß werden.

Der reine CFC-Werkstoff kann auch Temperaturen weit jenseits der 1000°C aushalten und verträgt extreme Temperaturschocks. Das "Problem" ist das Harz. Das macht schlapp. Für die Anwendungen bei hohen Temperaturen werden dann andere Bindemittel genutzt.

Also ist das begießen mit Wasser vermutlich kein Problem. Ob das Harz das mag? Keine Ahnung, denke aber schon. Also lass dampfen (oder besser nicht) ;).

Die Kettenstrebe ist doch aus Carbon, oder nicht? Wobei ich mir dann die Wärmeentwicklung nicht vorstellen kann, da Carbon nicht gerade toll Wärme leitet.
 
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Hallo,

Ich habe seit etwa 3 Monaten massive Probleme mit meinen Avid elixir r Bremsen.
Zunächst verlohr ich andauernd den Druck an der HR-Bremse, nach einem entlüften beim händler ging sie jedoch nicht besser. Nach 2 wochen rumquälen mit nicht funktionierende bremse ging ich nochmal zum händler um sie erneut prüfen zu lassen. das problem war eine kaputte dichtung am griff. die bremse funktionierte dann etwa wieder 1 woche bis kein druck mehr vorhanden war.
Also beschloss ich selbst etwas zu unternehmen. ich bestellte mir ein entlüftungskit von avid und entlüftete beide bremsen, habe die scheiben und sättel sorgfältig mit bremsenreiniger gesäubert, neue bremsbeläge (organische von sixpack) eingebaut und die bremse wieder montiert. nach einigen fahrten waren sie eingefahren und waren richtig bissig.

vor 2 wochen war ich im bikepark in lac blanc, was die bremse anscheinend ordentlich beansprucht hatte, denn die bremskraft ging im laufe des ersten tages immer mehr verlohren und am 2. tag war es wieder richtig nervig.

die hinterrad bremse hört sich auch richtig komisch an .. ein richtig grobes schleifen.

und heute musste ich feststellen dass meine VR-bremse garnichmehr funktioniert. druckpunkt ist okay, aber die scheibe rutscht einfach durch beim bremsen. es ist mir echt unerklärlich :/

Wäre echt klasse wenn mir jemand helfen könnte. solangsam verzweifle ich mit den bremsen :(

lg, Jan
 
und heute musste ich feststellen dass meine VR-bremse garnichmehr funktioniert. druckpunkt ist okay, aber die scheibe rutscht einfach durch beim bremsen. es ist mir echt unerklärlich :/
Da gibt es m.E. zwei Möglichkeiten:

1. Beläge verglast durch Überhitzung. Die Beläge bekommen dann eine glasartige, harte Oberfläche und haben kaum mehr Reibwirkung.

2. Leckende Bremskolben. Entlüften muß man nur, wenn das System undicht ist. Ich vermute mal, daß das bei Dir der Fall ist. Somit könnte Bremsflüssigkeit ausgetreten sein und auf die Beläge gekommen sein. Das setzt deren Wirksamkeit massiv runter.

Bau die Beläge aus und schau sie Dir an. Dann siehst Du, was Sache ist.

In beiden Fällen dürfte das das Aus für die Beläge sein. Wenn sie nur verglast sind, reicht ein Tausch. Im 2. Fall solltest Du das Leck beseitigen, sonst wirst Du an den neuen Belägen nicht lange Freude haben.
 
Vielen Dank, für die schnell Antwort :)

Ein Leck kann ich ausschließen. Die VR-Bremse wurde nur entlüftet, weil mir empfohlen wurde, dies min. 2 mal im Jahr zu tun. Der Bremsdruck am VR war bisher auch immer gut.

Ich werde die Bremse aber nochmal durchchecken.

Das mit dem Verglasen scheint mir gut möglich zu sein, dar die Bremsen bei den Abfahrten in Lac Blanc echt heiß wurden und da Problem danach auch erst aufgetreten ist.
Außerdem ist die Bremswirkung auch bei der HR-B deutlich verringert.

Könnte es auch ausreichen, die beläge etwas abzuschmiergeln?
Ich habe Diese ja erst kurze Zeit drauf und muss als Schüler ziemlich auf die Kosten achten.
 
Bei etwa 110°C. Bei Sonderproduktionen auch mehr. Also der Rahmen darf recht heiß werden.

Der reine CFC-Werkstoff kann auch Temperaturen weit jenseits der 1000°C aushalten und verträgt extreme Temperaturschocks. Das "Problem" ist das Harz. Das macht schlapp. Für die Anwendungen bei hohen Temperaturen werden dann andere Bindemittel genutzt.

Also ist das begießen mit Wasser vermutlich kein Problem. Ob das Harz das mag? Keine Ahnung, denke aber schon. Also lass dampfen (oder besser nicht) ;).

Die Kettenstrebe ist doch aus Carbon, oder nicht? Wobei ich mir dann die Wärmeentwicklung nicht vorstellen kann, da Carbon nicht gerade toll Wärme leitet.

@easy.vinc
Danke Dir für die Info.

Den oben geschilderten "Stresstest" mit der BB7 hab' ich mit meinem Titan-Bike gemacht. Aber ich hab' die BB7 ja auch an meinem On One 456 Carbon dran. Da würde die Wärme der HR-Bremse über den IS-PM-Adapter in das angeschraubte Alu-Ausfallende abgeleitet werden u. sich wegen der schlechten Wärmeleitfähigkeit des Carbon dort gewissermaßen stauen bzw. nur noch an die Luft abgegeben werden können.

Das Aluteil ist zwar recht massiv, aber wenn ich bedenke, dass die Wärme sich beim Titanrahmen über die Sitzstrebe über das Ausfallende bis in die Kettenstrebe recht gut verteilen konnte u. direkt an der IS-Bremsaufnahme doch eine Temperatur von (biosensorisch :) ermittelt) 70°-80°C entstanden ist, könnte es beim Carbonrahmen bei vergleichbarer bzw. noch stärkerer Bremsbelastung temperaturmäßig vielleicht doch eng werden mit den 110°C im Alu-Ausfallende.

Werde ich an meinem On One 456 mal beobachten u. im Zweifelsfall am HR die Sinterbeläge gegen organische tauschen. Damit sollte sich das Thema auf jeden Fall erledigen lassen.

Grüße,
Michael
 
Bei etwa 110°C. Bei Sonderproduktionen auch mehr. Also der Rahmen darf recht heiß werden.

Der reine CFC-Werkstoff kann auch Temperaturen weit jenseits der 1000°C aushalten und verträgt extreme Temperaturschocks. Das "Problem" ist das Harz. Das macht schlapp. Für die Anwendungen bei hohen Temperaturen werden dann andere Bindemittel genutzt.

Also ist das begießen mit Wasser vermutlich kein Problem. Ob das Harz das mag? Keine Ahnung, denke aber schon. Also lass dampfen (oder besser nicht) ;).

Die Kettenstrebe ist doch aus Carbon, oder nicht? Wobei ich mir dann die Wärmeentwicklung nicht vorstellen kann, da Carbon nicht gerade toll Wärme leitet.


Carbon - Kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff - dehnt sich kaum bis nicht bzw. kann sich sogar je nach Gewebeart sogar zusammenziehen, da die Ausdehnverhalten maßgeblich durch die Faser bestimmt wird - also kein Temperaturschockproblem. Der Rest bedarf keiner weiteren Erklärung, vollkommen richtig.

"Recht heiß" ist hier mit Vorsicht zu genießen...
 
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