Reichlich spät habe ich die (vielleicht nicht sonderlich überraschende) Entdeckung gemacht, dass eine allzu rabiate Senkung des Basisgewichts in eine noch viel rabiatere Erhöhung des Nettogewichts münden kann... also des tatsächlichen Tourengewichts inkl. Wasser, Lebensmittel, Brennstoff. Etwas OT habe ich darüber in einem anderen Thread gesprochen, finde aber eigentlich, dass dieses Thema eine eigene Diskussion verdient.
Beispiel 1: Du magst kein unbehandeltes Wasser trinken und verlässt dich daher auf Micropur-Tabletten, die ja fast nichts wiegen. Das heißt, dass du eigentlich schon mal klare Bäche brauchst. Es heißt aber auch, dass du unter Umständen wegen Protozoen eine zweistündige Behandlung des Wassers in Kauf nimmst. Also schleppst du recht oft einen Zusatzvorrat von einem Liter Wasser, das sich gerade in der Reinigung befindet, auf Tour mit dir herum. Das beschwert dich um 1 kg. Für nur ca. 100g könntest du hingegen einen Sawyer Mini Filter und/oder für rund 70g einen Steripen Pure+ dabei haben. Das Wasser wäre sofort genießbar und die Vorratsschlepperei gäbe es allenfalls abends vor dem Campieren.
Beispiel 2: Du meinst, dich gewichtssparend auf dehydrierte Lebensmittel zu beschränken. Weil sie sich u.U. aber schlecht unterwegs kaufen lassen, hast du auf längeren Touren gleich ziemlich viel davon mit. Dass du möglicherweise genug Berührungspunkte mit der Zivilisation hast, um spätnachmittags mal eine Dose Ravioli zu erstehen und nur recht kurz mitzuschleppen, nützt dir nichts. Denn dein UL-Minimesser hat ja keinen Dosenöffner. Für nur € 2,97 und rund 10g Gewicht (Coghlans Dosenöffner) löst du das Problem und verzichtest guten Gewissens auf einen allzu fetten Lebensmittelvorrat.
Beispiel 3: Du benutzt einen ultraleichten Gaskocher und setzt ihn eigentlich sparsam ein, weißt aber nicht, ob du auf einer Tour im nahen Ausland so ohne weiteres an Ersatzkartuschen kommst. Also packst du lieber einen überdimensionierten Kanister ein und erhöhst somit das Gewicht gleich doppelt (Metall und Gas). Für 70g hättest du einen Adapter für Campingaz-Kartuschen mitnehmen können - und könntest den Gasvorrat sogar eher verkleinern als vergrößern.
Wenn alle drei Beispiele relevant sind, was natürlich von der Tourenlänge und -art abhängt, erhöht sich mein Basisgewicht um weniger als 200g. Unterm Strich schleppe ich aber bis zu 1,5 kg (!) weniger Tourengewicht mit mir herum.
Beispiel 1: Du magst kein unbehandeltes Wasser trinken und verlässt dich daher auf Micropur-Tabletten, die ja fast nichts wiegen. Das heißt, dass du eigentlich schon mal klare Bäche brauchst. Es heißt aber auch, dass du unter Umständen wegen Protozoen eine zweistündige Behandlung des Wassers in Kauf nimmst. Also schleppst du recht oft einen Zusatzvorrat von einem Liter Wasser, das sich gerade in der Reinigung befindet, auf Tour mit dir herum. Das beschwert dich um 1 kg. Für nur ca. 100g könntest du hingegen einen Sawyer Mini Filter und/oder für rund 70g einen Steripen Pure+ dabei haben. Das Wasser wäre sofort genießbar und die Vorratsschlepperei gäbe es allenfalls abends vor dem Campieren.
Beispiel 2: Du meinst, dich gewichtssparend auf dehydrierte Lebensmittel zu beschränken. Weil sie sich u.U. aber schlecht unterwegs kaufen lassen, hast du auf längeren Touren gleich ziemlich viel davon mit. Dass du möglicherweise genug Berührungspunkte mit der Zivilisation hast, um spätnachmittags mal eine Dose Ravioli zu erstehen und nur recht kurz mitzuschleppen, nützt dir nichts. Denn dein UL-Minimesser hat ja keinen Dosenöffner. Für nur € 2,97 und rund 10g Gewicht (Coghlans Dosenöffner) löst du das Problem und verzichtest guten Gewissens auf einen allzu fetten Lebensmittelvorrat.
Beispiel 3: Du benutzt einen ultraleichten Gaskocher und setzt ihn eigentlich sparsam ein, weißt aber nicht, ob du auf einer Tour im nahen Ausland so ohne weiteres an Ersatzkartuschen kommst. Also packst du lieber einen überdimensionierten Kanister ein und erhöhst somit das Gewicht gleich doppelt (Metall und Gas). Für 70g hättest du einen Adapter für Campingaz-Kartuschen mitnehmen können - und könntest den Gasvorrat sogar eher verkleinern als vergrößern.
Wenn alle drei Beispiele relevant sind, was natürlich von der Tourenlänge und -art abhängt, erhöht sich mein Basisgewicht um weniger als 200g. Unterm Strich schleppe ich aber bis zu 1,5 kg (!) weniger Tourengewicht mit mir herum.
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