Ich würde mich jetzt nicht als Kenner des Trails bezeichnen, aber für den Fall, dass du auf eine rasche Antwort hoffst, schreib ich mal was. Ich bin mir allerdings auch nicht sicher, ob du da noch viele weitere Antworten bekommen wirst, weil: die Bezeichnung MTB-TRAIL trifft es nicht wirklich.
Ich bin da mal vor Jahren bei einer Tour um den Schinder quasi bergauf gefahren (allerdings auch nur einen Teil), wobei der Unterschied zwischen „bergauf“ und „bergab“ recht gering ausfällt. Sprich viel Speed bekommst du dort nur mit erheblichem Einsatz von Muskelkraft und passender Übersetzung, selbst bergab. Das Ding schlängelt sich in Sichtweite neben dem Forstweg durch den flachen Talgrund, nur so viel Schlängeln ist da auch wieder nicht und die Sicht hängt stark vom Wachstum der niedrigen Vegetation ab, die zurzeit wahrscheinlich nicht unerheblich ist und ggf. den Fahrfluss etwas stören könnte. Außerdem tendierte der Boden damals zum Sumpfigen, weshalb ich mir den Spaß auch nicht voll gegönnt hab.
Sprich, wenn du aus anderen Gründen eh durch das Tal radelst – die sogenannte Lange Au, die übrigens als Tal recht hübsch ist –, dann kannst du dir das Ding ja näher anschauen. Wegen des Trails dorthin fahren würde ich aber keinesfalls. Und hinsichtlich „interessanter Touren“ ist die Lange Au meist Bestandteil eher längerer Unternehmungen. Die von mir angesprochene Tour um den Schinder, die so glaub ich auch schon in den legendären Führern von Moser enthalten war, kann man machen. Sie hat etwas Spezielles, was man als Abenteuercharakter bezeichnen könnte, und den Vorteil, dass sie durch ein Gebiet geht, das nicht in den zahlreichen Landschaftsschutzgebieten der Gegend enthalten ist. Dafür verläuft ein Teil auf nicht mehr offiziell bezeichneten oder unterhaltenen Wegen, weswegen ein wenig Pfadfindertum notwendig ist. Außerdem war bereits damals ein Teil des Wegs an einem steilen Hangstück abgerutscht, was entweder etwas Klettern oder mühsames Umgehen erforderlich machte. Das betrifft den Übergang vom Tal des Neualpenbachs zum Tal des Schreibachs, der bei Moser glaub ich als Neualpensattel betitelt war, der aber im Bayern-Atlas aktuell namenlos ist. Die südliche Traverse des Schinders verläuft auf offiziellen Wegen, im Bereich der Reichenböden aber über österreichisches Terrain mit den entsprechenden Implikationen. Ist aber eine recht einsame Gegend. Ach ja, etwas Radschleppen ist für die Tour auch nötig.