Soooo, hier dann der versprochene Bericht =)
Vorab: An die Modemuser: Entschuldigung.
Also aufgestanden bin ich um 5. Schnell geduscht, Kaffee getrunken, Ciabatta gegessen und dem Kater einen Haufen Essen hingestellt, mit dem er sicher überfordert gewesen ist.
Losgeradelt dann um 6.
Es war schon echt toll, um diese Zeit am Sonntag durch Berlin zu radeln. Frische Luft, leere Straßen, abgeschaltete Ampeln, nach Hause gehende Partygänger die einen umarmen wollen, besoffene Alkis die nach Pfandflaschen suchen und geschlossene Dönerläden (!)
Also über die Danziger -> Prenzlauer -> Unter den Linden -> Ernst-Reuter-Platz dann in die Otto-Suhr-Straße und immer geradeaus (Spandauer Damm/Charlottenburger Chaussee/Ruhlebener Str.) bis zum S-Bhf. Spandau. Dort dann in den Alt-Städter-Ring und in den Falkenseer Damm und wieder geradeaus (Falkenseer Chaussee/Spandauer Str./Falkenhagener Str.). Nach 20km war also das erste Ziel erreicht, die Vorfreude groß, die Luft noch besser und das Wetter schien gut zu sein.
Ich wählte diesen Weg, da ich das Stück B5 zwischen Berlin und Nauen umgehen wollte. Das war mir nicht geheuer und kein großer Umweg (ca. 5km).
Dazu ist zu sagen, und es wird euch auch selber auffallen: vor den Ortsschildern sind immer Radwege. Diese begannen 500m vor dem Ort und endeten nach 500m nach dem Ort. Das Verhältnis Radwege/Straße war, meine ich, 30/70.
Nach ca. 50km war dann mein erstes Ziel erreicht, obwohl ich eine ausgeschilderte Umleitung missachtet hab, was dann auch kein Problem dargestellt hatte.
Durch Nauen dann auf die B5. War gut ausgeschildert im Ort, hat geklappt.
Kurz nach dem Verlassen Nauens machte ich dann bei 70km meine erste Pause, als ich die erstbeste Sitzgelegenheit fand: eine abgelegene, kleine und heruntergekommene Bushaltestelle. In der Sonne genoss ich mein zweites Frühstück (Käse Tortillas, 2 Cornys, 1 Snickers und Wasser), rief meinen Vater an, dass ich trotz seiner Bedenken losgefahren bin und schrieb sundaydriver die erste SMS.
Juti, weitergekurbelt bis Kyritz, nix erwähnenswertes
Auf dem folgenden Bild lässt sich schon der Gegenwind erkennen.
Musste es leider runter rechnen, deswegen kann man die Zahlen auf den Wegweisen nicht lesen.
<<-- Berlin 137 km (bitte merken) Kyritz 33 km
-->> Ludwigslust 43 km Perleberg 7 km
Man beachte außerdem den professionellen Übergang zwischen den Bildern ^^

Wer Lust auf das Bild mit besserer Auflösung hat, kann dies
hier tun *empfohlen*
Ich erreichte Perleberg, ein Ort der wenigstens mit richtigen Bären für sich wirbt und noch mit Rädern. Nur die alten Abgasschleudern waren nicht so mein Ding.
Jetzt bekam ich ein Schrecken, als ich bei der Ausfahrt von Perleberg ein Schild entdeckte. Wie war das, grade eben waren es 134km bis nach Berlin, ich bin aber grade 7km gefahren? Wie jetzt? Bin ich zurückgefahren? Sehr merkwürdig
Wahrscheinlich wurde die 4 und die 3 vertauscht
(meine Erklärung)
Als ich folgendes Bild erblickte, war meine Freude doch sehr groß. Berlin hatte dergleichen nicht zu bieten.
An den Bäumen hinten an der Straße kann man sehr gut den Wind erkennen.
Jetzt wurde mir meine bisherige Leistung gezeigt und die Aussicht auf ein Ende geboten. Der Weg zum Friedhof wäre auch eine Alternative, noch war mir der Ausgang des Tages nicht bewusst.
Ich erreichte nun wieder eine größere Stadt, der Wind hatte sich wieder einigermaßen gelegt. Kurz davor rief mein Chef an, und fragte mich, ob ich nicht Lust hätte, arbeiten zu kommen, da eine Kollegin krank war. Ich fand das lustig, er nicht.
Nun musste ich der B5 Lebewohl sagen und der B106 Guten Tag sagen. Eine Kilometerangabe läutete das letzte Drittel ein.
