Bikepacking & MTB: Alu-Hardtail als Bikepacking-Rad? Ausreichend oder doch zu wenig belastbar?

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Hallo!

Gerne würde ich nächstes Jahr einmal die trans verdon oder grande traversee provence fahren, was aber mit einem Gravelbike wohl nicht möglich sein wird.
So überlege ich mir, ein "Einsteiger"-MTB/ Hardtail zuzulegen, welches dann aber schon auch etwas bikepacking-tauglich sein sollte (d.h. Nutzung auch mit Rahmentasche, Bikepacking-Satteltasche, sowie Frontrolle).

In diesem Preisbereich kommt dann wohl nur ein Aluminium Rahmen in Frage (Stahl wäre mir zu schwer) - meine Überlegungen gehen gerade in Richtung Specialized Chisel.

Was denkt Ihr darüber?
Sind solche Räder "belastbar" genug, um solche Touren mit Gepäck (seitl. aber keine Gepäcktaschen!) durchzuführen?
Oder ist da ein Alurahmen einfach überfordert?

Vielen Dank für Eure Ratschläge, vielleicht hat ja auch der ein oder andere auch schon Erfahrungen mit Alu-MTBs & Bikepacking gemacht.
Grüße!
 

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Re: Bikepacking & MTB: Alu-Hardtail als Bikepacking-Rad? Ausreichend oder doch zu wenig belastbar?
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Bikier

Hilfreich
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Wenn du jetzt keine 120kg auf die Waage bringst, wird das dem Rad egal sein.

Leider kannst du am Chisel keine Flasche unterm Unterrohr oder auf dem Oberrohr montieren. Wenn du mit einer Frame Bag fährst, kannst du ja keine Flaschenhalter mehr nutzen.
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Bikier

Hilfreich
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Verstehe ich nicht, sollte so ganz und gar nicht rüberkommen. Es geht hier um bikepacking in Verbindung mit einem hardtail.
Wenn Dich etwas stört, dann wende Dich dich bitte per PN an mich.
So ist es nicht konstruktiv und hilft einem wirklich nicht weiter.
 
Verstehe ich nicht, sollte so ganz und gar nicht rüberkommen. Es geht hier um bikepacking in Verbindung mit einem hardtail.
Wenn Dich etwas stört, dann wende Dich dich bitte per PN an mich.
So ist es nicht konstruktiv und hilft einem wirklich nicht weiter.
Es macht aber weder beim Beraten, noch vermutlich Dir und den Mitlesern Spaß, in drei oder mehr verschiedenen Threads die Posts durchzuackern, obgleich es eigentlich nur um eine Fragestellung geht:
Suche nach einem neuen Hardtail das ggfs. auch Bikepacking abkann.

Wenn Du von vorne herein alle Deine Vorstellungen im ersten Thread zusammengeschrieben hättest, wäre das vermutlich ein übersichtlicher und hilfreicher Faden geworden. So sieht es doch irgendwie nach Unentschlossenheit und ziemlichen Hin und Her aus. (Meine persönliche Wahrnehmung) :bier:
 
Es sollte eigentlich nicht nur um das angesprochene spezielle Modell, sondern ganz allgemein um das Thema "Bikepacking - AluHardtail", um Einschätzungen und Erfahrungen gehen, mehr nicht.

Finde es immer wieder müsig, wenn man sich in dieser Art über Fäden ärgert und äußert, dass die Gefahr entsteht, dass er dadurch abgebrochen wird. Im Grunde soll doch die Themen/Fragestellung allen helfen, vielleicht auch demjenigen, der sich den thread etwas anders vorgestellt hätte. Falls Diskussionsbedarf über die Form besteht, dann kann das ja auch per PN erfolgen, finde ich fairer, als so vorzugehen.

Aber, lass gut sein - vielleicht finden sich ja doch noch Meinungen zum eigentlichen Thema. Ich würde mich jedenfalls freuen und würde mir sehr helfen!

Grüße!
 
Das kann man wirklich so stehen lassen, wenn kein Interesse an einer offenen Diskussion besteht kannst du dich auch gerne zu deinen anderen Frage per PN beraten lassen.
 
Und um das Thema nun zu beantworten: Ob die Bikepacking Taschen nun am HT oder am Gravel hängen, ist nun wirklich egal. Natürlich sollte man die Lenkerform bedenken, aber ansonsten gibt es bis auf die Montagemöglichkeiten (Flaschenhalter, Gepäckträger) keine großen Unterschiede.
 
Ich möchte gerne einen post dranhängen, der hoffentlich für den einen oder anderen hilfreich sein könnte. ich richte mich vor allem an Leute, die mit dem Bikepacking anfangen wollen und noch nicht so genau wissen, wo ihre Bikepacker Reise hingeht, was das Fahrrad angeht...um ihnen vielleicht auch viel Aufwand und Rumprobiererei und unnötiges Geldausgeben zu ersparen. Ich stand vor nicht allzu langer Zeit vor nämlich genau der Frage dieses Threads...
Nach 1.5 Jahren Bikepacking-"Selbstversuch" kann ich für mich (mehr als 20 Jahre auf dem Rad, von HT über Fully, Enduro, Rennrad und zuletzt auch Gravelbike alles dabei) folgendes (etwas generalisiert) festhalten:

1. Ein Gravelbike ist kein schnelles Hardtail!

Im Grunde ist es meist recht nah am Rennrad. Ein Gravelbike ist allein schon aufgrund der geringeren Reifenbreite und der Handhaltung bedingt durch den Lenker sehr viel weniger trailtauglich, als jedes Hardtail. Ein Gravelbike kommt abseits eines Schotterweges oder Feldweges was die Geländetauglichkeit angeht sehr schnell ans Limit. Wenn es dann bergab geht und noch Wurzeln oder Singletrail oder beides kommen, dann macht es zumindest mir auf dem Gravelbike im Gegensatz zum Hardtail keinen Spass mehr. Bindet man jetzt noch die üblichen Bikepackingtaschen am Graveler fest, dann verstärkt sich dies alles noch bis zu dem Punkt, wo es dann auch sicherheitstechnisch grenzwertig werden kann...
(nicht betrachten kann ich Sonderbikes wie etwa von Open, die mittlerweile auch sehr breite Reifen mit einem Graveler ermöglichen , weil ich da keine eigene Erfahrung habe)

Somit mein Fazit zum Gravelbike: Ist man mit (extrem) wenig Gepäck unterwegs, will möglichst schnell (Rennen?) sein und hat kein echtes Gelände zu bewältigen (vielleicht sogar einen erheblichen Anteil Asphalt) dann ist ein Gravelbike sicher eine sinnvolle Sache, dafür wurden sie ja auch letztlich erfunden, also bis hierher eigentlich nichts Neues...

Will man aber tatsächlich auch trails fahren und das auch mit ausreichend komfortablen Gepäck (vom Volumen und Gewicht), dass man nicht überlegen muss, ob nun das zweite Paar Socken schon too much ist, dann sollte man nach meiner Erfahrung direkt aufs Hardtail fokussieren. Allein eine Federgabel (wenn auch "nur" mit 100mm Federweg ist bei langen Tagestouren ein Riesengewinn...
Interessanterweise hab ich für mich festgestellt, dass wenn ich in dieser Art mit Gepäck und bergig abseits befestigter Strassen unterwegs bin, dann bin ich auf einem 29er Hardtail nicht mal wahnsinning viel langsamer als mit einem Gravelbike auf gleicher Strecke...aber mir ist Geschwindigkeit beim Bikepacking nicht so wichtig...klar will ich auch Strecke machen können, aber vor allem geniesse ich das Erlebnis ohne Zeitdruck...
Vor allem aber ist ein Hardtail schon mal im Gelände deutlich besser zu handhaben und viel sicherer zu bewegen...also in dieser Hinsicht klare Empfehlung zum Hardtail, am besten ein 29er ...nicht zu unterschätzen übrigens die deutlich grössere Untersetzung, die ein modernes Hardtail gegenüber einem Gravelbike bietet.

2. Ein (Race-) / (Alu-) Hardtail hat beim Bikepacking Grenzen, aber man kann sie deutlich dehnen!

(ich weiss, dazu gibt es 1000 Sichtweisen, aber hier eben meine ganz persönliche...basierend auf meiner gesammelten Erfahrung, da ich genau vor der gleichen Frage stand, wie der Eröffner dieses Fadens)

Aber zur Sache: die allermeisten, wenn nicht sogar fast alle typischen Hardtails, haben nicht mal im Ansatz ausreichend Mounting Points, um seine Siebensachen am Rahmen zu befestigen. Das ist aber völlig egal...!!! Mit etwas Rumprobiererei ist das auch ohne Schraubpunkte hinzubekommen, ich hänge unten noch ein Foto an, da kann man sehen, wie ich das versucht habe zu lösen. Ich habe damit einen für mich recht guten Weg gefunden für die nicht vorhandenen mounts zu kompensieren...funktioniert seit über 1000 Km problemlos...vielleicht sogar besser, weil mir bei einem Sturz z.b. an der Gabel keine Schraubösen ausreissen können...
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Hauptgrund für diesen Setup ist auch, dass ich in Bergnähe wohne und bei so ziemlich jeder Tour mit Übernachtung (und dafür macht man das Ganze ja schliesslich auch) einen sehr grossen Temperaturbereich abdecken muss und vor allem für nachts ausreichend gute Kleidung brauche, damit ich keinen riesenvoluminös verpackten Schlafsack mitnehmen und aber auch nicht frieren muss.
Auch kann ich zwar Wasser relativ einfach nachtanken, aber oft mehrere Tage nicht so richtig einkaufen (mal aufm Bauerhnhof) und muss daher Nahrung für ein Paar Tage mitnehmen können. Dafür brauch ich Volumen in Punkto Stauraum. (wenn es interessiert, dann kann ich mal so ungefähr auflisten, was ich so dabeihab und wie ich das verstaut bekomme...aber dazu gibt es ja unzählige Beschreibungen und Videos usw... und gehört nicht in diesen Thread...)

was funktioniert gut:
  • der Rahmen wird mit dem ganzen Kram beladen nur wenig instabiler, handelt das aber noch gut...bedenkt man, dass er dafür sicher nicht gebaut ist...überraschend gut...
  • Sitzposition ist völlig OK, auch für ganze Tage im Sattel...hab aber auch den Lenker angehoben (mehr rise...und mehr backsweep mit 16 Grad)
  • Federgabel ist ein Riesengewinn an Komfort und Sicherheit, Gepäck unten an der Gabel merkt man eigentlich beim Fahren nicht...
  • Fortkommen ist auf dem Bike kein Thema, also Strecke machen...ich rechne immer (ehrlicherweise) so mit 13-15 kmh Schnitt (in hügeligem bis bergigen Gelände) und das exakt so, wie es oben gezeigt ist, also mit allem Gepäck, reicht für mich völlig hin...(Komplett mit 4l Wasser wiegt das beladene Gefährt ungefähr 30Kg also inkl Bikegewicht von ca 13Kg netto mit den Halterungen an Gabel und Rahmen, macht also ca. 17 Kg Beladung inkl. 4l Wasser, also ca. 13 Kg nettogewicht von Taschen Equipment und Essen)
  • Der Gepäckträger an der Sattelstütze ist sensationell, weil ich da für ungefähr 3Kg leichtes aber grossvolumiges Zeug (Essen und Schlafsack) einen sehr coolen und simplen Verstauungsplatz hab...ohne was am Rahmen rumfummeln zu müssen...geht halt nicht für schweres zeugs...

Was funktioniert nicht so gut, wo sind klar die Limits:
  • ich hätte gerne ein 30er Kettenblatt (aktuell 32) oder sogar 28er, einfach weil ich viel Berge fahre (Beispiel: bei einer Steigung von über 10% komme ich voll beladen mit der Trittfrequenz dann schon deutlich unter 70 und dann ist es nicht mehr so schön..., technisch und auch kostenmässig aber leicht zu ändern...
  • Reifenbreite...das grösste Problem und vermutlich auch auf die allermeisten normalen Aluhardtails übertragbar, der Rahmen ist alubedingt im Hinterbau sehr steif und hart...da die max Reifenbreite auf 2.25 limitiert ist durch die Kettenstreben, ist das Rad hinten schon ohne Gepäck nicht so komfortabel, mit Gepäck wird es dann entsprechend schlechter da mehr Luftdruck gebraucht wird. Die Reifenbreite verursacht aber auch noch weitere Probleme: in Matsch und Sand problematisch, weil mit Gepäck beladen, dann einfach zu schmal und man schnell nicht mehr weiterkommt. Bei Matsch bleibt aufgrund des engen Hinterbaus sehr viel Matsch im Dreieck hängen, sehr nervig mitunter vor allem wenn man mal eine nasse Wiese überqueren muss oder der Bergweg schlammig ist...da wäre ein insgesamt voluminöserer Hinterbau mit deutlich mehr Reifenfreiheit und einem dicken Reifen ein echter Gewinn...
-Bremsen hab ich geändert auf 203 und 180 war sonst einfach mit Gepäck zu wenig Ankerwirkung...

Fazit:
Ein Aluhardtail mit einer Geometrie auf der man sich grundsätzlich auch ohne Gepäck lange Tage im Sattel wohlfühlt und das einen ausreichend steifen Rahem hat kann man relativ leicht und günstig zu einem recht coolen Bikepacking Bike anpassen. Für denjenigen, der alle paar Wochen mal einen Weekender machen möchte und das Reifenbreitenproblem akzeptieren kann, geht ein solcher setup absolut in Ordnung und ist völlig ausreichend und wird sicher viel Spass machen...
Je weniger Gepäck man dabeihat, desto besser funktioniert dann auch ein Standard Hardtail als Bikepackingmaschine. Aber weniger ist eh immer besser...meist aber auch teurer und kälter nachts brrrrrrrrrrrrr.

Für alle, die länger unterwegs sind, als nur ein Weekend oder ein paar Tage am Stück, die das Terrain ihrer Route nicht unbedingt vorher einschätzen können, die auch unter schlechten Witterungsbedingungen mit schwererem Gepäck unproblematisch unterwegs sein wollen und auch den Komfort und Grip von breiten Reifen haben wollen, lohnt sich aus meiner Sicht der Blick auf die dedizierten Bikepacking Bikes mit flatbar, die dann auch mit den entsprechenden Mounting Points und mehr Reifenfreiheit z.B. 2.6" ausgestattet sind.
Die haben dann auch meist eine sehr viel kompaktere Geometrie und man sitzt aufrechter, was einem dann am 4. 5. usw. Tag schon deutlich angenehmer wird als ein Race Hardtail von der Stange.

Der Riesenvorteil eines Standard Alu Hardtails mit den oben gezeigten Modifikationen liegt aber zweifelsohne darin, dass man im optimalen Fall nur ein Rad braucht, mit dem man mit wenigen Handgriffen nach der Tour wieder sein sportliches Abendrunden-Hardtail zurückhat und die trails geniessen kann...bis die nächste Gelegenheit für eine Bikepacking Tour kommt...
Bedingung ist ein maximal steifer Rahmen, der das Gewicht vom Gepäck bedienen kann, ohne dann bei der Fahrt vor allem bergab und bei höheren Geschwindigkeiten instabil zu werden...und seid Euch bewusst, dass ihr im Zweifel immer ein Rad auf eine Art belastet, für die es nicht direkt gebaut war...wobei die meisten Rahmen im Alubereich eine 120Kg Freigabe haben und man daher keine grossen Probleme auch mit Gepäck bekommen sollte...dennoch...keine Ahnung wie das langzeitmässig aussieht...

Eins noch...rein persönliche Empfehlung...wenn ihr quasi am Rad selber "spart", worum es ja in dem Thread gehen sollte...dann besorgt Euch hochwertige Bikepacking Accessoires....und Biketaschen...ich habe viele der Taschen zweimal gekauft (und teste und optimiere immer noch) weil ich leider die Erfahrung machen musste, dass die eher günstigen und im günstigen mainstream angesiedelten Produkte bei intensiverer Nutzung nicht meinen Ansprüchen genügen und oft auch nicht richtig durchdacht sind...(nicht richtig dicht bei Regen oder total blödsinnige Verzurrpunkte zur Verbindung mit Lenker oder Rahmen, schlackern dann beim Fahren oder machen dauernd Geräusche, lösen sich etc...oder einfach nicht robust...also Schnalle get nach 3mal benutzen kaputt usw...auch bin ich immer weniger ein fan von reissverschlüssen...Klapp und Roll Verschlüsse find ich mittlerweile viel besser....können nicht so einfach kaputtgehen...und nichts einklemmen...
Im Zweifel lieber mit wasserdichten Säcken und einfachen Gurten arbeiten...geht meist genausogut...zb am Lenker...oder auch am Oberrohr...auch wenn es vielleicht nicht cool aussieht...draussen zählt eigentlich nur die Funktion....auch eine abgedroschene Weisheit...aber leider sowas von wahr...ausserdem kostet es viel weniger ?
Custom angefertigte Sachen können sich lohnen, kosten aber meist noch mehr als die Konfektions-Oberklasse ...sind aber eben custom und so, wie man es eben haben wollte...

so...das war so ungefähr was ich Euch zu dem Thema sagen wollte...und konnte....8-)

Ich würde mich freuen, wenn diese Abhandlung :) dem einen oder anderen etwas bei der Bikefindung und beim Start ins freudvolle Bikepacking hilft...

Für die Sehnsucht und als Appetizer hier noch ein Bild meiner letzten Tour...viel Spass draussen und bleibt gesund alle miteinander...

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Schön geschrieben, dem kann ich viel abgewinnen.

[...]Ein Gravelbike kommt abseits eines Schotterweges oder Feldweges was die Geländetauglichkeit angeht sehr schnell ans Limit. Wenn es dann bergab geht und noch Wurzeln oder Singletrail oder beides kommen, dann macht es zumindest mir auf dem Gravelbike im Gegensatz zum Hardtail keinen Spass mehr. [...]

Der Markt hat ja viele Räder im Angebot. Vom Cyclocrosser bis zum MTB mit Rennradlenker ist ja alles dabei. Ich habe mir ein Hardtail selbst umgebaut und sowas funktioniert natürlich auch im Trail noch recht gut, weil Lenkwinkel und Geometrie einfach vom MTB kommen. Reifenbreite spielt dabei auch eine entscheidene Rolle. Bei meinen 29er Reifen brauche ich z.B. keine Federgabel, aber du sagst es ja perfekt: Geschmackssache. Offroad-taugliche Gravelräder sind z.B. Liteville 4-One, Trek 920, NS Rag+, uvm.


Ansonsten ist es ja wie immer die Frage, was unbedingt mitgenommen werden muss. Hier ist es schon nah an meinem persönlichem Gravelsetup.


Schwer beladen macht es dann schon deutlich weniger Spaß. Wer mit großen Taschen fährt, sollte sich eher nach Alternativen umsehen. Tout Terrain Tanami ist z.B. so ein Kandidat. Durch die 29" Räder und einer tollen Sitzposition im Rad ist es sehr geländegängig, auch damit würde ich noch Trails fahren.

Ansonsten bin ich mit dem Rennradlenker schon merklich schneller unterwegs. Ein 29er Hardtail ist natürlich nicht (viel) langsamer, aber auf langen Strecken und einem hohen Anteil guter Wege (Straße, Schotter, und der gleichen) macht sich der Dropbar schon positiv bemerktbar.
 
Danke Dir Triturbo für die nette Bewertung meines Beitrags oben...kann mit deinem ebenso etwas anfangen :)

Kleiner Nachtrag nach einigen weiteren Touren...also zugegeben, hab auch mal wieder das Gravelbike rausgeholt und das Gravelbike ist schon schneller...lag wohl am Winter...komfortabler im Sinne auch von gemütlicher ist aber weiterhin für mich das Hardtail, das macht mir für Touren auch einfach mehr Spass...sitze aufrechter und schaue auch mehr in die Gegend,... muss jeder selber sehen, wie ers gerne hat...

Zudem hab ich weiter am Setup vom Hardtail gefriemelt...jetzt braucht es den Gepäckträger nicht mehr...8-)
Alles Andere, was ich oben im Beitrag geschrieben habe bleibt aber aus meiner Sicht weiter gültig...Die Frage wa ja: Alu-Hardtail als Bikepacking Rad?
Meine Antwort ist weiterhin ein dickes JA...

Hier noch ein Bild fürs Wohlsein ☀

Lieben Gruss an alle

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Hallo mal wieder...
wollte mal das Ergebnis doch einiger Touren über den Sommer hinweg mitteilen, was dasThema Bikepacking mit Alu Hardtail angeht...Bin mittlerweile der Meinung, dass ein Alu Hardtail vollkommen ausreichend ist und mit der nachfolgenden Beschreibung gehe ich sogar so weit, dass ich sagen würde, dass diese Art der Gepäckbefestigung im Grundsatz mit jedem Rad geht...
Habe ja oben schon einiges geschrieben, was ich so ausprobiert habe, um meinen Bedarf an Gepäcktransport so abzudecken...
Hier jetzt die aktuelle Entwicklungsstufe (nach Beschrieb auch in Bildern weiter unten), die ich jetzt auf einigen tausend Km über den Sommer getestet habe...und die aktuell für mich so ziemlich das Optimum darstellt...
- Lenkerrolle: hatte ganz zu anfangs eine von Topeak, Qualität nicht überzeugend für rauhen Gebrauch. Danach habe ich gewechselt auf das System von Revelate designs...hervorragende Qualität, aber irgendwie immer ein Gebastel und die Rolle im Durhcmesser eher dünn...mittlerweile bin ich mit einem einfach wasserdichten 13l Sack (fasst sich wie gummiert an) unterwegs und habe einfach Riemen links und rechts am Lenker, um das Ganze zu befestigen. in der Rolle habe ich nur Schlafsack und Matte und manchmal bei Bedarf noch eine dünne Jacke. Wesentlich leichter und billiger als die Revelate Lenkertaschenlösung.

Jetzt zur Hauptänderung. die Satteltasche oder auch Arsc...rakete genannt :) hatte ganz zu anfangs auch eine von topeak...auch hier, Qualität nicht für rauhen Einsatz genügend. Dann gewechselt auf die terrapin 14 l von Revelate. Top Qualität, sehr gut verarbeitet, aber irgendwie recht lang nach hinten und immer ein Rumgebaue mit dem Gepäck, da man eine bestimmte Reihenfolge beim Packen einhalten muss, weil man sonst immer alles auspacken muss, wenn man an das unterste Teil will...ausserdem fand ich den Platz immer recht limitiert bei 14l...ging sinnvoll eigentlich nur in Verbindung mit einem Rucksack, den ich aber bei Touren mit vielen Höhenmetern bei Hitze imSommer nicht unbedingt gut finde....
Also...Bedarf: mehr Platz und weniger Rumbastelei mit einem Packalgorithmus...:)

Habe hier im Forum die Lösung von Stuntzi (einfach mal nach Alpenzorro suchen) gefunden.
Er nennt das Ding Zorrocarry...einfach suchen...Danke für die Idee Stuntzi! Top!
Ich hab das leicht angepasst nachgebaut und das sieht so aus: (Salsa Racklock und Pletscher Orion, allerdings komplett umgebaut) Der Umbau dauert so ca. 1-2h und es braucht Metallsäge, Schleifer und etwas schwarzen Lack...und noch eine lange m5 Schraube zur Befestigung des Trägers an der Sattelschelle...

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darauf hab ich einen Deuter TransAlpine 35l Rucksack, was hervorragend funktioniert.
Mit zusätzlichem Gurt durch den Sattel ist das viel stabiler, als die frühere Satteltasche. Ich hab mehr Platz zur Verfügung und kriege alles Schwere in den Rucksack rein, auch alles Essen und sogar ein kleines Zelt, wenn ich meine, dass der Bivvy nicht reicht. Besonderes Schmankerl ist, dass ich wenn ich auf den Zug gehe, um irgendwo an einen Tourstart zu kommen ich nun total easy einfach im Zug den Rucksack abmache und fertig...ausserdem kann ich den dann auch als Rucksack tragen und hab dann im Zug oder am Bahnhof die Hände frei. Obendrein hat der Rucksack eine Fächeraufteilung, sodass ich viel besser an alles rankomme und nicht immer ein Packkunststück vollführen muss...muss glaube nicht erklären was ein rucksack ist :)
es schwingt nix (viel weniger bis gar nicht) und ist in Summe erheblich besser...und nicht zuletzt auch noch wesentlich billiger...die revelate Sachen sind extrem teuer...
Für mich so erstmal bis auf weiteres der optimale Aufbau, hat sich sehr bewährt...behalte ich bei...
Das Beste ist, dass das gesamte Gewicht auf dem Rahmen lastet und nicht an der Sattelstütze.

Und nochmal explizit an die Fragestellung dieses Threads gedacht: dieser Aufbau geht mit jedem Rad, man muss nur die richtige Salsa Schelle kaufen, damit die ans Sitzrohr passt...
Damit ist eben auch ein Hardtail oder sogar ein günstiges sonstiges MTB sehr einfach als Bikepacking Rad zu gebrauchen...und das noch für kleines geld...ich finds prima so...
 
Danke für die interessanten Info. Ich habe vor mir ein Hardtail zu besorgen um hauptsächlich Trails zu fahren, das Teil soll aber auch für Bikepacking benutzt werden.

Jetzt ist die Frage, welche Unterschiede werde ich beim Bikepacking merken wenn ich ein Trail Hardtail ala Radon Cragger 7.0 kaufe oder ein Cross Country Hardtail wie das Jealous 8.0?

Was würdet ihr eher nehmen, wie gesagt wird öfter zum Trails fahren benutzt aber Bikepacking Touren will ich damit auch machen.
 
Das Wesentlichste, was Du direkt merken wirst liegt in der Geometrie von Cragger und vergleichbaren Trail Hardtails verborgen, die sich mittlerweile sehr von cross country Geometrien unterscheiden.
  • (sehr) flacher Lenkwinkel teilweise um 65 Grad
  • (sehr) langer Radstand (bedingt auch durch den flachen Lenkwinkel), kurze Vorbauten, langer reach
  • längere Federwege an der Front (da gibt es bei Touren mit Gepäck meiner Meinung nach eine technisch sinnvolle Grenze...(ich find die liegt so bei 120mm, was auch den Vorteil mit sich bringt, dass die Gabeln in der Länge auch schon 34 / 35mm Rohre haben und stabiler sind als die 100mm Kategorie)
  • oftmals haben die ganz modernen Trail HTs mittlerweile ein recht kurzes Sitzrohr, da ab Werk mit absenkbarer Sattelstütze ausgestattet und damit oft nicht auf eine starre Sattelstütze umrüstbar(weil Du dann auch mit ner 410er Stütze nicht weit genug rauskommst um Deine Sitzhöhe zu erreichen), was ich beim Bikepacking als Nachteil empfinde, zusätzlich kleineres Rahmendreieck und damit weniger Platz für ein Framebag
  • Trailhardtails haben aber meistens dafür mehr Reifenfreiheit als die XC Räder (grob sowas wie 2.6 / 2.5 bei Trail HT zu um (max) 2.25 bei typischen XC HT (jeweils bei 29er))
Insgesamt wird sich ein Trail HT berghoch wohl nie so effizient fahren, wie eine XC orientierte Geo, das Lenkverhalten ist auch anders und wird bei längeren flachen Abschnitten Gewöhnung brauchen.
Dafür wird ein Trail HT stabiler sein und mehr mitmachen...auch mehr Reserven im Gelände haben...oft von vornherein mit grösser dimensionierten Bremsen ausgestattet sein und aber auch schwerer sein...
Wenn Du 3x im Jahr nen overnighter machst und sonst wild durch die Trails schrubbst, dann wird ein Trail HT die bessere Wahl sein und dann kannst Du mit den oben genannten Besonderheiten bei den Trail HTs umgehen und dafür zum Bickepacken Lösungen finden, die funktionieren, aber immer ein gewisser Kompromiss sein werden.
Wenn Du das Bikepacking im Fokus hast und vor allem auch Touren machen möchtest, wo du "Strecke" machen möchtest, dann würde ich eher in Richtung XC Geo tendieren.
Hängt aber auch zusätzlich sehr davon ab, was für ein Gelände Deine Bikepacking Abenteuer so aufweisen werden...wenn es da richtig zur Sache geht und du total minimal unterwegs sein willst, dann kann man mit nem rucksack und Trailbike und dann allen Vorzügen die ein solches Bike fürs Grobe bietet sicher viel coole Sachen machen, die ein XC Bike sehr schnell ans Limit bringen.
Ich für mich hab die Erfahrung gemacht, dass ich mit vollem Rad eine gewisse Wohlfühlgrenze bergab habe (die einfach durch das Gewicht entsteht) und mir da ein Rad mit deutlich mehr Reserven nur bedingt helfen würde...dafür ist mir andererseits auch das Strecke machen zu wichtig.
Weil mich dieses Thema auch selber beschäftigt hat und es noch tut, vielleicht eine Art Gedankenhilfe...
Ein Bike wie das Cragger, wäre mir fürs Bikepacking zu extrem von Winkeln und Länge und so...
Ein Jealous ist für "Strecke" super, weil es sich total easy auch lange Stunden imSattel fahren lässt, ohne eine komische Haltung zu verursachen, ausserdem lenkt es sich in der Fläche gut und hat dennoch genug Reserven im Gelände, dass es nicht gleich wie ein Gravelbike mit 35mm Reifen am Limit ist, wenn es mal sandig oder nass ist. Somit für mich, wie oben schon geschrieben, besser als ein klassisches Gravelbike.
Rein von der Geometrie halte ich übrigens das aktuelle Canyon Grand Canyon (8 oder9) in vielen Aspekten für ziemlich exakt am sweet spot dessen, was vielleicht für Deine Anforderung in Frage kommen könnte...steiler Sitzwinkel (74), nicht zu langer Hinterbau (435oder so), etwas flacherer Lenkwinkel (67.5) als ein XC Rad, 120mm Gabel, Reifenfreiheit um 2.4 (was man so liest..., ab Werk mit 2.35, meine ich) und ein ausreichend langes Sitzrohr, um eine starre Sattelstütze verbauen zu können. (und damit Hauptrahmendreieck schön gross für eine Framebag)
Ein ähnliches Rad ist das 2021er Cube Reaction TM (in diesem Sandgelb), allerdings mit etwas mehr Betonung auf Trail, als das Canyon und mit dem Sitz und Lenkwinkel und dem sehr kompakten Hinterbau vermutlich nicht ganz so gut bergauf..., auch von der Ausstattung anders konzipiert...130mm Gabel..
Eins noch zu guter Letzt....es fällt auf, dass die neueste Garnitur der sog. Bikepacking Bikes teilweise sehr einer Trail Geometrie ähneln...so zb, von Breezer, Kona, Marin und auch anderen...und ich weiss nicht, wie sich eine solche Geo fährt, wenn vorne eine Starrgabel dran ist....mir scheint immer, dass das sehr US geprägt ist und Europäische Reviere und Gelände nicht so berücksichtigt...
Also ... langer Rede Kurzer Sinn:
- geht Bikepacking mit nem modernen Trail HT?---absolut, wenn man ein paar Sachen vorher bedenkt und sich damit anfreunden kann...und wenn man den Fokus auf Trails und weniger auf Tour hat.
Macht es mit einem XC Rad mehr Sinn / Spass...das kommt auf die Strecken an, die Du fahren möchtest...und wie oft du deine Trails schrubben willst..
Wäre spannend noch die Erfahrungen von anderen zu hören...
schönen Weihnachtsabend noch...
happy touring

Kleiner Nachtrag: Schau Dir mal die Tourenberichte von Forumsmitglied "Tanztee" an, der macht glaub so Trail Bikepacking Sachen...und hat bestimmt viele gute Tipps...

Nachtrag #2: schau mal das Dartmoor Primal an...sollte bei Dir alle Boxen checken...und zum Bikepacken grundsätzlich auch taugen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen,
ich hatte neulich mal wieder Lust was zu basteln und das ist dabei rausgekommen, kleine Ergänzung zu meinem Heckträger, jetzt auch mit Spritzschutz, mal sehen, ob sich das bewährt.
Auf der ersten Tour wars prima, nix klappert, nix rappelt...und wiegen tuts fast nix...und wenn ich durch Matsch fahre ist nicht immer gleich der Rucksack versaut...zumindestnicht völlig :)
 

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Auch wenn der Thread schon älter und etwas eingeschlafen ist; wie es scheint poste ich schliesslich als einziger 2x im Jahr hier was :) , möchte ich gerne wieder einmal Erfahrungen und Anregungen teilen, daher mal wieder ein langer Ergänzungs-Post.
Weiter oben habe ich ja schon mehrfach gepostet rund um das Thema Gravelbike und Hardtail und welche Anpassungen ich am Hardtail ausprobiert hab und so weiter...wer es bis hierhin geschafft hat, hat es vermutlich gelesen...
Über die vergangenen Jahre habe ich nunmehr über doch so einige Touren, lang, kurz, mit Zelt, mit wenig Gepäck, warm, kalt, Regen und trocken, flache Touren und ebenso auch bergig mit Campingplatz und ohne und so weiter gemacht...übrigens auch immer wieder mal mit meinem Gravelbike, find aber das HT weiterhin für Touren besser... 8-) , dabei habe ich verschiedene Setups am Hardtail ausprobiert, insbesondere mit verschiedenen Gabeln, worüber ich gerne heute schreiben möchte.

Vorneweg, wie oben schon mal gesagt, wenn es darum geht EIN Rad zu haben, mit dem man Touren fährt, was dafür gut geeignet ist und möglichst breit einsetzbar, sowohl flach, wie bergig und auf allen Untergründen und ggf. auch für mehr als nur einen Weekender, dann halte ich persönlich ein Hardtail nach wie vor immer noch für eine hervorragende Ausgangsbasis, wahrscheinlich sogar die beste, weil am vielseitigsten. Zudem ist ein Flatbar meiner Erfahrung nach mit Gepäck und im Gelände auf Touren ohnehin einem Dropbar in vielen Aspekten überlegen, da er vielseitiger ist und offroad mehr Kontrolle bietet, mehr Gepäck ermöglicht und bis auf einen Unterlenker alle nötigen Griffpositionen erlaubt, noch mehr sogar, wenn man Innerbarends montiert. Dann hat man sogar einen Gravelbike-ähnlichen Griffmodus zur Verfügung, der ähnlich wie auf einem Gravellenker auf den Hörnchen ist. (und ja, ein Hardtail ist trotzdem immer noch langsamer als ein Gravelbike)

1. Zum HT Rahmen
Ein eher stabiler (Alu-) Rahmen, nicht zu filigran, nicht zu race-mässig und nicht zu sehr auf Leichtbau getrimmt, eignet sich hervorragend als Basis. Ideal sind auch Aufnahmen für Gepäckträger (für bestimmte Touren machen Gepäcktaschen und ein Gepäckträger durchaus sehr viel Sinn, gerade auch bei einem Einsteiger, der gerne mal etwas mehr mitnimmt oder für Leute, die es gemütlich angehen wollen und kein allzu schweres Gelände fahren sondern eher den Feld- und Waldweg), die aber bei den meisten sportlichen Hardtails kaum mehr vorkommen. Der Sitzwinkel sollte im Bereich der inzwischen üblichen 74 Grad sein, Lenkwinkel würde ich nicht zu flach wählen, idealerweise nicht deutlich flacher als 68 Grad oder sowas (lieber näher an 70 Grad als unter 68), weil sonst die Lenkung dazu neigt beim Einschlagen ab einem gewissen Punkt "abzukippen", was sich nach meiner Erfahrung mit schwerem Gepäck an der Front noch etwas verstärken kann und in aller Regel fährt man ja mit Gepäck auch nicht so superschweres Gelände, wo ein sehr flacher Lenkwinkel eigentlich erst so richtig seine Vorteile ausspielt...dazu habe ich in einem der früheren Posts in diesem Thread weiter oben schon mal was geschrieben.

2. Gabelvarianten
Dass eine Federgabel Komfort bringt, braucht wohl nicht gesagt zu werden...ABER: meine Erfahrung ist, dass Federgabeln bei deutlichem Gepäck an der Front auch gewisse Eigenheiten mit sich bringen und zwar folgende:
• bei 32er Gabeln kann man typischerweise recht gut den Luftdruck soweit erhöhen, dass sie das Mehrgewicht des Gepäcks gut absorbieren...dadurch wird die Gabel natürlich insgesamt härter und ändert etwas ihr Verhalten; ich finde 32er Gabeln mit vollbeladenem Bike im Gelände jedoch nicht ausreichend dimensioniert, das mag aber jeder für sich bewerten. Wenn man mit (sehr) leichtem Gepäck und als leichter Fahrer unterwegs ist machen sie sicher Sinn, haben aber Grenzen zb bei 203er Bremsscheiben und Verwindung bei Beladung und starkem Bremsen im Gelände weil sie einfach dauerhaft dafür eher nicht ausgelegt sind.
• 34er / 35er Gabeln sind deutlich (also sehr deutlich) steifer und fühlen sich damit wesentlich weniger schwammig mit Gepäck an, ausserdem machen ihnen 203er Bremsscheiben nix aus, weil sie dafür meist locker freigegeben sind (oft sind 180er Scheiben sogar die Minimalgrösse). ABER: sie sind merklich schwerer, und speziell FOX Gabeln vertragen technisch weniger Maximaldruck als zb Rockshox Gabeln aus den 35er Serien (zb Pike). Da der benötigte Luftdruck vom Systemgewicht abhängt und man das maximale Gewicht für das die Gabel druckmässig ausgelegt ist, (zb 110Kg) mit Gepäck bei den FOX Gabeln mit 120 psi Maximaldruck durchaus erreichen kann, kann das zu Problemen führen. Vor allem bei grösseren oder schwereren Fahrern oder Beladung mit viel Gepäck insbesondere an der Front, kann dieses Phänomen bei FOX 34 Gabeln auftreten. Das kann im Extremfall in der Ebene dann zu einer virtuell veränderten Geometrie führen, weil der Sag permanent zu viel ist und die Front damit absinkt. Im Gelände wird die Gabel dann wiederum zu weich, was in bestimmten Situationen zu einem unerwartet tiefen Eintauchen bergab und allgemein zu unschönen Situationen führen kann. Rockshox Gabeln, zb wie die Pike haben ein weitaus höheres Drucklimit (163 psi) was dieses Problem deutlich abschwächt, weil man genügend viel Druck auch bei mehr Gepäck nutzen kann. Zusätzlich kann man sehr einfach auch noch mit Volumenspacern den Stand der Gabel im Federweg und die Progression anpassen. Inwieweit man erfolgreich bei den 34er FOX Gabeln mit Volumenspacern arbeiten kann und damit das Druckproblem in den Griff bekommt, kann ich nicht sagen, weil ich das nie ausprobiert habe...Sonst aber sind 34er oder 35er Gabeln gegenüber 32er Gabeln nach meiner Erfahrung ein erheblicher Gewinn beim Bikepacking, gerade wenn man eine Tour mit entsprechendem Gelände fährt absolut berechtigt und sinnvoll, da sie spürbar Ermüdung im Oberkörper verringern, gewisses Terrain mit Gepäck deutlich besser fahrbar machen, was mit Starrgabel grenzwertig wäre und ein zusätzliches Mass an Sicherheitsreserve bieten. Beim Packen ist man aber gut beraten, wenn man nicht zuviel (gefedertes) Gewicht an die Front / den Lenker anhängt und zurrt...eine sinnvolles Limit war in meinen Versuchen so um 4 Kg (inklusive Getränke am Lenker), darüber war es einfach zuviel, hängt aber auch vom Körpergewicht ab. Leichtere Fahrer können da ggf. auch höher gehen.

Umbau auf eine Starrgabel
--> ACHTUNG: Einbaulänge beachten, 100mm Gabeln sind meist so um die 505mm, 120mm Gabeln so um die 535 oder 540mm Einbaulänge zu finden, die Starrgabel sollte das ungefähr auch haben, allerdings um den Sag bereiningt, also zb bei einem Rahmen, der für 120mm ausglegt ist ist eine Gabel um die 510mm Einbaulänge recht passend...
• man spart bei Umbau unmittelbar im Bereich von >1Kg Gewicht am Bike (Carbon Gabel mit Alu-Schaft und Alu Ausfallenden). Das ist spürbar.
• Die Lenkerhöhe ist fortan logischerweise in jeder Fahrsituation immer gleich, unabhängig vom Beladungszustand, egal ob bergauf oder bergab
• man hat (je nach montierter Starrgabel) direct mounting points für zusätzliche Gepäckhalter an der Gabel (wobei, das m.E. ein untergeordnetes Kriterium ist, da man das an jeder Federgabel problemlos, wie weiter oben im thread zu sehen, lösen kann)
• man kann deutlich mehr Volumen (und auch eingeschränkt etwas mehr Gewicht) am Lenker befestigen, da der Einfederweg wegfällt und das Gepäck daher näher am Reifen sein kann
• Das Fahrverhalten wird bei Beladung direkter und auch härter (ist ja auch logisch) und es fällt die "Reserve" im Gelände weg, die durch die sonst vorhandene Federung da ist.
• Bei Montage eines breiteren Reifens (etwa 65mm oder so, also 2.6 oder mehr, 2.35 reicht aber üblicherweise in unseren Breiten, wo man selten lange Sandpassagen fährt, völlig) kann man etwas am Komfort an der Front arbeiten und erhöht zusätzlich noch den Grip an der Front, ohne wirklich viele Nachteile (das Mehrgewicht des breiteren Reifens ist eher zu vernachlässigen, allerdings ist eine hinreichend breite Felge zu empfehlen, mindestens 30mm Innenbreite)
• bei Einbau einer (neuen) Starrgabel hat man (Einbaulänge beachten) die einmalige Chance, die Gabelschaftlänge anzupassen und den Vorbau und damit die gesamte Lenkereinheit nach Belieben nochmal bis zu ein paar cm anzuheben...für lange Touren und je nach Geometrie des vorhandenen Rahmens durchaus ein Vorteil
• Man erhält mit der Starrgabel ein unanfälliges Bauteil, im Vergleich zur Federgabel. Sie braucht keine besondere Wartung, keine spezielle Pumpe für den Luftdruck, keine Pflege, nicht einmal eine regelmässige Reinigung. Daher ist eine Starrgabel besonders interessant, wenn man lange Touren in entlegene Gegenden macht, wo von der Verlässlichkeit des Materials ggf. sehr viel abhängen kann, das erkauft man sich freilich mit den oben erwähnten Nachteilen.
• Es ist einfacher einen Nabendynamo zu montieren, da man die Kabelage nicht an einen sich bewegenden Gabelkopf anpassen muss.
• (untergeordneter Punkt: Schutzbleche sind in der Regel auch einfacher zu montieren)
• eine zusätzliche Luftpumpe für eine Federgabel wird auf Touren nicht mehr benötigt (ich hab eine von Topeak, die ist zwar kaum grösser als ein langer Kugelschreiber, aber dennoch hab ich sie gerne ausgeräumt)
• Fairerweise muss man aber sagen, dass eine Federgabel in der Realität aber nun mal komfortabler ist und man im Oberkörper gerade im Gelände und bei langen Tagen im Sattel nicht so sehr belastet wird und dadurch auch nicht so schnell ermüdet, dafür "fühlt" sich eine Starrgabel schneller an :)

Ist nun eine Federgabel besser oder eine Starrgabel?
Ich glaube das muss letztlich jeder selber entscheiden...ich wechsele bei Bedarf (zurück) auf eine Federgabel, wenn ich Touren mit entsprechendem Gelände vorhabe. Gabeltausch ist ja recht fix gemacht...aber ehrlicherweise hab ich mich aus den oben genannten Gründen mittlerweile sehr für eine Starrgabel erwärmen können. Irgendwie ist es mit einer starren Gabel unkomplizierter...und man kann mit einem breiten Vorderreifen trotzdem erstaunlich viel Gelände fahren...Was mich aber vor allem begeistert ist, dass ich im Grunde nur ein Rad habe, es aber mit wenigen Handgriffen sehr gut an die geplante Tour anpassen kann und ein zweites draus machen kann, und das ist echt cool...gerade, wenn man weiss, dass es mal mehr um flache aber dafür viele Km geht, statt viel schweres Gelände...Spart einem glatt ein Rad (nicht, dass das irgendwer wollte...)

Soweit mal zu Hardtail, Bikepacking und Gabeln...in diesem Sinne allen happy Schraubing und viele schöne Touren in 2022.
 
@Bikier welche Starrgabel verwendest du?

Für die zukünftigen Updates könnte man sich überlegen diese im Bikepacking Unterforum zu posten. Ich glaube da sprichst du einen noch weiteren Kreis an interessierten Leuten an.
 
Hi enoc, gute Anregung, danke!
Zur Starrgabel...ich hab lange rumgesucht...man findet bei Aliexpress so ab 100€ Carbon-Gabeln, die zumindest so aussehen, als ob man ihnen genug vertrauen würde sie einzubauen, fast immer ohne mounting points. das obere Ende machen dann Gabeln von enve oder Niner die als starre Carbongabel mit 15x110 Achsmass fast nen 1000er kosten...dazwischen dann Salsa und so weiter...aber letztlich wirklich überzeugt hat mich dann die Trek / Bontrager 1120 Gabel. Die ist zwar mitunter etwas tricky zu kriegen, weil sie als Ersatzteil verkauft wird, aber ich find sie so ziemlich am sweet spot von design, Funktionalität und Preis mit aktuell €399 bei wecycles. Einbaulänge ist für Rahmen mit 120mm Federweg.
Stabiles, leichtes und optisch find ich durchaus gelungenes Stück Fahrradteil mit je 3 mounting points pro Seite in Alu, Alu Ausfallenden, Alu Schaft und gute Möglichkeiten die Bremsleitung ganz einfach mit Kabelbindern direkt durch in die Gabel integrierte Ösen zu befestigen. Fox Achsstandard, ich hab da ne KCNC Achse drin aktuell...läuft
ach ja...minimale Bremsscheibe 180mm ohne adapter, max weiss ich nicht...
Verarbeitung ist auch sehr gut, Gabel ist prima in der Steifigkeit, kann ich bis jetzt witklich uneingeschränkt empfehlen.

edit: eins hab ich noch vergessen. die Gabel hat auch noch 4 Gewinde in der Krone eingelassen und man kann dort entweder etwas selber Gebautes, oder aber den trek Korb vom 1120 montieren. ich überlege aktuell einen Abstandshalter / Stabilisator für die Lenkerrolle zu bauen und den dort zu montieren, hab aber noch nicht so richtig die zündende Idee gehabt; ich denke dabei an eine Art vorstehendes V aus Alurohr oder Kunsstoff...mal sehen. Der Korb von Trek ist mir zu schwer und zu klobig...

übrigens das erste Mal auf die Gabel als separates Bauteil gestossen bin ich im thread von @Martina H. also Ehre, wem Ehre gebührt! der thread heisst "

Unterwegs mit Marie und dem Franzosen​

"
 
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Was haltet ihr davon? Bekomme das Bike für 1,9k in die SChweiz geliefert. Fahre aktuell ein Riverside Decathlon 920 Gravel. Es soll ausschliesslich als Reiserad genutzt werden. Ich selber wiege nur 63kg und finde das Decathlon mit seinen fast 11kg (ohne Federgabel) zu viel. Würde dafür ein Hardtail mit viel leichteren Laufrädern bekommen und mehr Reserven bzgl. Trails. Das Decathlon kriege ich für 1,5k wieder los oder mehr (Forumslader ist angebaut, Redshift Shockstop). Brauche den Dynamo eigtl. nicht mehr, da ich jetzt einen Fahrradcomputer anstatt das Smartphone nutze.

https://www.bike-discount.de/de/radon-jealous-al-10.0-sl-2
 
Das Jealous 9.0 ist meiner Meinung nach preislich der absolute sweetspot der Jealous Familie und kostet aktuell 1499 als special. Das ist ein top deal!
Das mit den leichteren Laufrädern würde ich mir trotz Deines geringen Gewichtes beim Bikepacking allerdings überlegen...
Was treibt Dich sonst noch zum Jealous 10.0?

Anmerkung:
Aus (teurer) eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ich an den Laufrädern beim Bikepacking nicht mehr bereit bin Gewichtseinsparübungen zu machen...ich fahre mittlerweile DT Swiss H1900 Laufräder mit 30mm Felgeninnenbreite...seitdem ich die fahre hab ich keine Probleme mehr, egal wieviel Gepäck ich dabeihabe und den vermeintlichen Gewichtsunerschied an den Laufrädern zu irgendwas Leichterem mit vielleicht 250g oder so weniger merkt man imho eh nicht wenn das ganze Bike mit zeugs dran 30kg oder mehr wiegt
 
Also mich treibt nur das Gewicht zum Jealous 10 - das ganze Bikepacking Bike soll nicht mehr als 23kg. Die Alpen habe ich direkt vor der Haustür, werde dementsprechend viele Höhenmeter machen :D

Jetzt habe ich dieses Angebot entdeckt: Specialized Chisel für 1000€ mit einem 1350g Alu Rahmen (Radon 1650g). Sind 11,9kg und damit deutlich schwerer, aber man kann die Teile nachdem die durch sind ja upgraden, was bei einem Rahmen ja nicht so leicht geht. Was hälts du von dem Bike für den Preis?

https://www.tradeinn.com/bikeinn/de...O-RcQmj5h9AiXLTmoLxoCzmgQAvD_BwE&gclsrc=aw.ds
 
Kurze Antwort:
Da Du in einem früheren Post mal geschrieben hast, dass du eher hauptsächlich MTB fahren willst und ab und an mal ne bikepacking tour, ist Chisel oder Jealous bei deinem Gewicht von 63Kg sicher völlig ok. Der Chisel Rahmen ist sehr schön gemacht und sicher über jeden Zweifel erhaben.

Längere Antwort:
Ansonsten ist es immer sehr schwierig wirklich gute Ratschläge zu geben, wenn es um Bikes und solche Fragestellungen geht, weil sich sehr viel auch um persönlichen Einsatzzweck und Vorlieben dreht, aber ich versuche mal ein paar Gedanken aus eigener erkurbelter Erfahrung einzubringen, die Dir vielleicht helfen können.

- Ich würde bei einem Bikepacking Bike grundsätzlich Robustheit und Zuverlässigkeit über das letzte Gramm im Gewicht stellen...du gehst irgendwo auf Tour Dein Essen für die nächsten 24h kaufen und machst noch Wasser für die nächsten 36h dran und schon hast du 6kg mehr am bike...insofern sind leichte Teile und Laufräder und so immer sehr sehr relativ im Nutzen, weil Dir 1kg Gewicht am Bike in Bike-Hardware gespart nur sehr bedingt wirklich was bringt...insbesondere, wenn Du irgendwo in den Bergen vor einer langen Abfahrt feststellst, dass 3 Speichen gerissen sind oder die Felge keinen Bock mehr hat grade zu laufen...oder gar der Rahmen das zuviel fand

- ich hab auch generell schwankende Gewichte an Ausrüstung dabei...wetterbedingt, jahreszeitenbedingt...etc. Das kann schnell mal um 3-5kg schwanken durch schwereres Zelt für kältere oder regnerische Gebiete oder Sommer vs Herbst/Winter Schlafsack zb. da ist dann schnell mal 1kg nur für mehr Zelt und noch ein halbes Kg für dicken Schlafsack dabei. Entsprechend Kochzeug, mal mehr mal weniger Ersatzteile oder Klamotten, je nach Tour, etc.

- Sowas wie ein Chisel oder auch das Jealous AL sind leichte sportliche bikes, die ich am passendsten finde, wenn man hauptsächlich damit klassich MTB touren fahren will und hier und da mal nen overnighter im Sommer macht oder mal maximal ne 3-4 Tages tour über ein langes weekend mit knappem Equipment...wenn Deine Ambitionen darüber hinaus gehen, dann würd ich ehrlicherweise von so einem leichten Alurahmen für Touren mit Gepäck abraten...gerade die leichten Alu-Rahmen neigen dazu, wenn sie beladen sind, anzufangen zu schlackern und schwammig zu werden, weil sie dafür nun mal nicht originär gebaut wurden und es einfach einen Unterschied macht, ob das Gewicht auf dem Sattel sitzt oder irgendwo festgebunden ist ...und ich hätte auch Sorge, dass so ein leichter Alurahmen das nicht ewig mitmacht...du hast hier den klaren Vorteil, dass Du mit Deinen 63Kg sehr leicht bist...dennoch wirst Du das am beladenen Rahmen merken.

- das Chisel hat eine andere Geometrie, als das Jealous...ich könnte das Chisel beispielsweise nicht sinnvoll fahren, weil die Sitzrohre in der Chisel Geometrie klar kürzer sind als beim Jealous, weil sie wohl ausschliesslich auf eine absenkbare Sattelstütze ausgeleget sind...damit könnte ich bei ner starren Stütze kaum genug Auszug für meine Sattelhöhe hinbekommen und absenkbare Sattelstützen sind zb mit Arschrakete so eine Sache...zusätzlich wird das Rahmendreieck kleiner, was eine kleinere Framebag bedeutet und damit weniger Platz...(trotzdem ist das Chisel sicher ein toll gemachter Rahmen und der Preis ist schon günstig...)

Wenn du häufiger lange Bikepacking touren fahren willst, länger als eine Woche zb, dann würd ich nochmal nachdenken...Ich sage das deshalb, weil ich weiss, wie sich mein Jealous benimmt, wenn ich es mit Gepäck überlade...
Für längere Touren auch mit einem Bike mit leichtem Rahmen kann man ansonsten ggf. eine Sonderlösung wählen, indem man zb einen Gepäckträger von Old Man Mountain nimmt, der das gesamte Gewicht auf die Achse setzt und nicht auf den Rahmen...das ist aber realistisch nicht unter 200-250 Euro zu bewerkstelligen. (Achse und Träger zusammen)

In der Realität ist es bei mir mittlerweile so, dass ich mit dem Jealous praktisch nur noch Tagestouren und Trainingstouren fahre, ab und an mal einen overnighter wo von vornherein klar ist, dass ich nur wenig Gepäck mitnehme (zb nehm ich mit dem Jealous nie Kochzeug mit oder eine dritte Flasche für mehr Wasser).
Alle anderen Touren, schon ab 3 Tagen Länge fahre ich nur noch mit einem deutlich robusteren Bike, einfach weil es stabiler ist, mehr Reifenfreiheit hat, wenn man mal Schlamm hat...und weil es einfach besser fährt wenn es beladen ist. (mein nächstes Projekt ist ein Bike mit Stahlrahmen, ausschliesslich zum Bikepacking)
Und ... weil das Mehrgewicht für mich in der Praxis kaum eine Rolle spielt. Ich will auch nicht hetzen, mir ist es letztlich egal, ob ich 70km oder 120 am tag fahre...ich will es vor allem geniessen und Freude haben...

Ausserdem möchte ich bei längeren Touren nur ungern Kompromisse bei Platz für Gepäck, Essen und Wasser machen ...weil es einfach meine Freude an den Touren einschränkt, wenn ich permanent knapp mit Essen und Wasser bin, und es mich auf dauer nervt wenn ich keinen Platz am Rad habe das festzumachen...Wenn ich um 1500 Uhr nen super Platz zum schlafen finde und sowieso schon genug gefahren bin, dann will ich nicht weiter fahren müssen, nur weil ich nix mehr zu essen oder trinken habe...und Rucksack will ich bei mehrtägigen Touren nicht fahren...
Daher bin ich auch für längere Touren kein besonders grosser Freund vom Bikepacking setup mit den coolen 3 Taschen...weil mir einfach der Platz zu knapp ist...ist aber Geschmackssache
(und ich nehm übrigens trotzdem keine Einbauküche, Werkbank oder nen Kleiderschrank mit ;) )

Ironie an: Ich bewundere sehr die Leute, die mit nem Brustbeutel und nem halbvollen 7l drybag am Rad 5000 Km und 100000 Hm in ner Woche fahren können und dann noch Spass daran haben chapeau :) (Ironie aus...)

Da jeder seinen style hat...einfach ausprobieren...was ich gesichert sagen kann...die meisten meiner theoretischen Überlegungen hinsichtlich bikes, setup, Gepäck und equipment und Gewicht haben sich zugegebenermassen in der Praxis oft selbst überholt...und meistens durch: längere Regenphasen, längere Kältephasen, Pannen und Defekte, Hunger, Durst, irgendwas Essenzielles wie zb noch nen trockenes Unterhemd fehlt oder ne Zusatzpowerbank nicht dabei oder auch supernervig: Topf zu klein...
Durch so Sachen hab ich schon mehr als eine Tour abgebrochen und mich hinterher geärgert, weil die Tour von der Zeit her noch nen Tag oder zwei länger hätte gehen können oder so...

Ich will gerne eingestehen, dass sich jetzt hier etwas bikepacking Philosophie mit einschleicht, fast schon off topic, daher genug mal soweit ... schönen Abend
 
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