Bremskraftverteilung vorne/hinten

Vor verblockten Passagen dosiert man eigentlich auch (fast) nur mit der Vorderbremse und lässt die dann aus um drüber zu rollen. In Spitzkehren brauche ich beim Versetzen auch nur die Vorderbremse, ...
Ist das so, oder bremsen wir beide gleich falsch? :lol:

Mag aber natürlich sein, dass ich da bei uns in den Alpen ein etwas anderes Bild von technischen Trails habe - fast alles was technisch ist, ist bei uns auch steil. Da gehts dann häufig um verblocktes alpines Gelände wo sich vieles bei sehr langsamen Tempo abspielt - da hat man die Hinterbremse eigentlich nur wenig Verwendung.
Passt schon, fahre ja auch in den Alpen.
Beispiel Leogang (bzw. Saalbach): Interessant finde ich da nur Hacklberg und Bergstadl.
Als steil würde ich die beiden aber nicht bezeichnen.
Richtig steil finde ich z.B. den 4 gewinnt 13 in Latsch. Der wiederrum ist aber nicht technisch.
 
Mal so als alternativer Input:
https://enduro-mtb.com/mythos-bremsscheibengroesse/
Finde den Artikel größtenteils gut und bestätigt meine persönliche Erfahrung:
Ja bei harten Bremsmanövern zu REDUZIERUNG der Geschwindigkeit hat man tatsächlich eine Verteilung 70/30 V/H. Das macht man aber (ok abhängig vom Fahrstil und Strecke) vergleichsweise selten.

Was macht aber viel häufiger macht ist die KONTROLLE der Geschwindigkeit in steilem rutschigen Gelände. Dafür benutzt man ständig leicht die Hinterradbremse. Aus dem Grund muss ich meine Beläge idr gleichzeitg wechseln.

Bei Stolperbiken mag es anders aussehen.

Viele Grüße
 
Ehrlich gesagt kann ich das so nicht ganz bestätigen. Ja, es kommt stark auf den Fahrstil und Strecke darauf an. Vor allem in Bikeparks/bei Rennen stimmt wahrscheinlich das geschriebene viel eher und das wird auch der Grund sein, warum ich es anders empfinde. Die wenigsten Mountainbiker fahren wirklich schnell und ständig 1000tm-Abfahrten.

Ich habe aber mit meiner 180er Hinterradbremse nicht das Problem, dass sie nicht standhalten würde. Was bringt dir die Bremse, wenn sie blockiert? Ungewollt rutschende Räder sind einfach scheiße, in jeder Beziehung und sollten außerhalb von Bikeparks einfach vermieden werden. Wenn es steil ist und ich verzögern muss/will, dann bringt eben das Hinterrad im Gegensatz zum Vorderrad kaum was, weil es dann sofort zum rutschen anfängt. Mit dem Vorderrad dagegen kann ich stark verzögern, ohne dass es gleich blockiert und ich die Kontrolle verliere und da stimme ich dem Artikel zu, dass da eine 200er meistens reicht. Viele Rahmen sowie Gabel sind eh nur bis 203mm frei gegeben.
 
Ehrlich gesagt kann ich das so nicht ganz bestätigen. Ja, es kommt stark auf den Fahrstil und Strecke darauf an. Vor allem in Bikeparks/bei Rennen stimmt wahrscheinlich das geschriebene viel eher und das wird auch der Grund sein, warum ich es anders empfinde. Die wenigsten Mountainbiker fahren wirklich schnell und ständig 1000tm-Abfahrten.

Ich habe aber mit meiner 180er Hinterradbremse nicht das Problem, dass sie nicht standhalten würde. Was bringt dir die Bremse, wenn sie blockiert? Ungewollt rutschende Räder sind einfach scheiße, in jeder Beziehung und sollten außerhalb von Bikeparks einfach vermieden werden. Wenn es steil ist und ich verzögern muss/will, dann bringt eben das Hinterrad im Gegensatz zum Vorderrad kaum was, weil es dann sofort zum rutschen anfängt. Mit dem Vorderrad dagegen kann ich stark verzögern, ohne dass es gleich blockiert und ich die Kontrolle verliere und da stimme ich dem Artikel zu, dass da eine 200er meistens reicht. Viele Rahmen sowie Gabel sind eh nur bis 203mm frei gegeben.
Berechtigte Meinung, ich sehs halt anders, aber hab auch nur meine Art zu fahren und mein Umfeld als Vergleich.
Die HR Bremse nutze ich nicht um abzubremsen, sonder um nicht schneller zu werden. Jemand der nicht komplett gefühllos ist kriegt es auch hin, das dabei das Rad nicht blockiert. Würde es blockieren, wäre der Belag Verschleiß ja noch geringer ;-).

Wüsste gerne wie ihr hier zügig Kurven fahrt im rutschigen steilen Gelände und dabei hauptsächlich die Vorderrad Bremse nutzt. Auf der schönen Graden bin ich ja bei euch, aber sobald Richtungswechsel dazu kommen wirds eng mit vorne viel Bremsen.
 
... Wüsste gerne wie ihr hier zügig Kurven fahrt im rutschigen steilen Gelände und dabei hauptsächlich die Vorderrad Bremse nutzt. Auf der schönen Graden bin ich ja bei euch, aber sobald Richtungswechsel dazu kommen wirds eng mit vorne viel Bremsen.
Zügig? Überhaupt!
Ich habe hier einen haufen kehren, die bei trockenheit durch den staub sehr rutschig werden. Bei den steilen braucht man nur an die hinterradbremse zu denken, da rutscht das hinterrad weg und das rad rutscht quer zu diritissima orientiert den rest runter. Wenn die vordere bremse nichts schafft, geht auch nichts.
 
Zügig durch Kurven? Solange ich irgendeine Art von Support aussen habe und die Kurve nicht zu stark nach aussen abfällt: Bremsen bis zum Scheitelpunkt, dann Bremsen wieder öffnen. Also: die Hinterradbremse etwas später und ausserdem langsamer öffnen. Wenn es die Kurve zulässt und ich wirklich schnell durch möchte habe ich folgendes Bild im Kopf: Das Vorderrad möglichst zügig durch dir Kurve, Hinterrad wird einfach mitgezogen. Teilweise habe ich da die Bremsen schon wieder auf wenn ich mich in die Kurve lege.

Fehlt der Support bremse ich teilweise etwas länger bis ich überzeugt bin, dass die Geschwindigkeit mich auf Kurs hält und ich keine großen Richtungswechsel mehr machen muss.

In beiden Fällen (alle drei genau genommen) unterstützt die Hinterradbremse um das Tempo zu kontrollieren/begrenzen. Vorne wird nur so stark gebremst das ich um die Kurve komme
 
Berechtigte Meinung, ich sehs halt anders, aber hab auch nur meine Art zu fahren und mein Umfeld als Vergleich.
Die HR Bremse nutze ich nicht um abzubremsen, sonder um nicht schneller zu werden. Jemand der nicht komplett gefühllos ist kriegt es auch hin, das dabei das Rad nicht blockiert. Würde es blockieren, wäre der Belag Verschleiß ja noch geringer ;-).

Wüsste gerne wie ihr hier zügig Kurven fahrt im rutschigen steilen Gelände und dabei hauptsächlich die Vorderrad Bremse nutzt. Auf der schönen Graden bin ich ja bei euch, aber sobald Richtungswechsel dazu kommen wirds eng mit vorne viel Bremsen.

Ich denke, wir sehen es beide schon sehr ähnlich ;)
Nur, dass wir halt anscheinend verschiedene Strecken/Fahrprofile haben oder ich vielleicht zu schlecht fahre. Klar, bei steilen Bikepark(ähnlichen)strecken, bei denen man ständig bremsen muss, da benutze ich auch viel die hintere zum Halten der Geschwindigkeit. Aber solche Strecken fahre ich eben ziemlich wenig bezogen auf das ganze Jahr. Ich bin meist langsam unterwegs ;)

Ich kenne bei uns im Prinzip auch nur zwei sehr steile, rutschige Kurven, in denen man wirklich viel bremsen muss. Zügig fahren kann ich davon keine einzige, weil sie einfach so steil sind und danach der Weg nochmal 90° abknickt. Wird man da zu schnell, schießt man sich ab. Also muss ich die von vornherein schon langsam von oben anfahren.
Bei einer ist mir letztes Jahr dann das Hinterrad mal wieder weggerutscht, beim Abstützen hab ich mir die Schulter ausgekugelt, seit dem habe ich diese nicht mehr versucht. Bei den ganzen Versuchen davor ist auch fast immer das Hinterrad weggerutscht, weil ich vor Angst auch das Hinterrad komplett blockiert hatte :D.
Die zweite klappt inzwischen ganz gut, weil ich sehr lange oben fahre, dann noch ob stark einlenke, mit starker Vorderbremse langsam relativ gerade runterfahren kann und erst unten wieder lenken muss, wenn das steile Stück vorbei ist. Früher wollte ich die auch zügiger, runder und mit starker Hinterradbremse fahren, ging aber immer schief, weil das Hinterrad dann unkontrolliert zum überholen ansetzte :o.

Vielleicht kann man es ja sogar so verallgemeinern: Umso schneller man fährt/fahren kann, desto mehr setzt man die hintere Bremse ein? Und umso langsamer man fahren muss (egal ob wegen Gelände oder Unfähigkeit), desto eher macht die vordere Sinn. Oder ist das zu primitiv und falsch?
 
Früher wollte ich die auch zügiger, runder und mit starker Hinterradbremse fahren, ging aber immer schief, weil das Hinterrad dann unkontrolliert zum überholen ansetzte

Ich würde behaupten das ist der Trick bei der ganzen Geschichte, in etwas das was ich in meinem Post mit mitziehen meinte: Versuchen so zügig zu sein, dass das Hinterrad nicht überholen kann, wobei das natürlich mit viel mehr als nur bremsen sondern auch mit Gleichgewicht und Linienwahl usw zu tun hat.

Vielleicht kann man es ja sogar so verallgemeinern: Umso schneller man fährt/fahren kann, desto mehr setzt man die hintere Bremse ein?
Imho genau das Gegenteil: Gerade auf schnellen Flow Trails (ja Bikepark) bremse ich vor Kurven sehr hart vorne. Wenn es die Strecke zu lässt gibt es wenig Grund die Geschwindigkeit zu kontrollieren. Hart vor Kurven bremsen (v+h) und so schnell wie möglich wieder auf. Aber da ist die Vorderrad Bremse deutlich mehr gefordert.

Der einzige (valide) Fall wo ich sich bin, das man hinten mehr bremst als vorne ist ein Dirter - ohne Vorderrad Bremse ;)
 
Ich würde behaupten das ist der Trick bei der ganzen Geschichte, in etwas das was ich in meinem Post mit mitziehen meinte: Versuchen so zügig zu sein, dass das Hinterrad nicht überholen kann, wobei das natürlich mit viel mehr als nur bremsen sondern auch mit Gleichgewicht und Linienwahl usw zu tun hat.


Imho genau das Gegenteil: Gerade auf schnellen Flow Trails (ja Bikepark) bremse ich vor Kurven sehr hart vorne. Wenn es die Strecke zu lässt gibt es wenig Grund die Geschwindigkeit zu kontrollieren. Hart vor Kurven bremsen (v+h) und so schnell wie möglich wieder auf. Aber da ist die Vorderrad Bremse deutlich mehr gefordert.

Der einzige (valide) Fall wo ich sich bin, das man hinten mehr bremst als vorne ist ein Dirter - ohne Vorderrad Bremse ;)

Ja, dass immer mehr Faktoren dazu kommen als nur bremsen, ist klar.

Ok, da habe ich es falsch formuliert....ich meinte, umso schneller man fährt und die Geschwindigkeit trotzdem halten will, desto eher wird man dazu die hintere einsetzen. Der Ansatz, nur vor Kurven hart zu bremsen, ist ja eher die Idealvorstellung und nur für sehr gute Fahrer geeignet. Nicht jeder traut sich mit voller Geschwindigkeit über jeden Table oder Drop drüber zu springen und bremst deshalb vorher etwas ab, auch wenn keine Kurve kommt ;)

Aber grundsätzlich stimmst du der Aussage von dem Beitrag von enduro-mtb dann auch nicht komplett zu, sehe ich das richtig?
 
Aber grundsätzlich stimmst du der Aussage von dem Beitrag von enduro-mtb dann auch nicht komplett zu, sehe ich das richtig?
Sagen wir so: meine Bremsscheiben sehen aus wie im Artikel beschrieben. Und um die Geschwindigkeit zu kontrollieren bremse ich auch mehr hinten. Mag da aber meine 180mm (auch wenn ich mit dem Gedanken gespielt habe eine 200mm anzubauen aber nur weil sie da ist). Vorne Mag ich's bissig aber modulierbar.
Um meine Aussage zu präzisieren: im Zweifel auch hart Bremsen vor Drops oder Sprüngen. Ich versuche prinzipiell immer so spät wie möglich und so wenig wie nötig in die Eisen zu gehen. Also selbst um die Geschwindigkeit zu kontrollieren tippe ich die HR-Bremes nur an, wenns sein muss mehrmals.
Werden die Kurven steil und technisch genügt tippen natürlich nicht mehr. Wobei ich da häufig 'feather'* und das Tempo eigentlich vor der Kurve schon passend haben möchte.
Der Punkt ist: selbst wenn ich schleifen lasse wird das Rad immer langsamer. Ist die Geschwindigkeit gering genug blockiert es dann trotzdem, auch wenn es anfangs nicht beabsichtigt war. Dadurch das ich die Bremes immer mal wieder aufmache versuche ich das zu vermeiden.

Leider ist mein Kanada Urlaub dieses Jahr geplatzt, aber ähnlich Spannend wie steile Kurven finde ich Rock Slaps. Leider gibt es in meiner Gegend nichts vergleichbares, aber ich frage mich in wie weit das Bremsen da ähnlich/anders ist.

* mir fehlt immer noch eine gute Übersetzung.
 
Ausser die Stellen sind schon so voll von Bremsrillen, dann zieh ich fast nur die Hintere weils an den Händen so angenehmer ist, oder bremse garnicht
Da ich auf einem Hardtail unterwegs bin sind starke Bremsrillen für mich ein Argument für kreative Linienwahl. Sehr weit oben anfahren hilft da, meistens. Aber ja im Zweifel hilft bei sowas auch Tempo, aber schön ist das nicht mehr.
 
Zügig? Überhaupt!
Ich habe hier einen haufen kehren, die bei trockenheit durch den staub sehr rutschig werden. Bei den steilen braucht man nur an die hinterradbremse zu denken, da rutscht das hinterrad weg und das rad rutscht quer zu diritissima orientiert den rest runter. Wenn die vordere bremse nichts schafft, geht auch nichts.
Das musste ich am WE erfahren, als ich eine Tour gefahren bin und vorher dachte "ach die Beläge vorne halten das noch durch" ja und dann hatte ich in der Mitte der Tour vorne nur noch eingeschränkte Bremskraft.
Fahr mal damit eine rutschige Steilabfahrt, das war teilweise unmöglich und ich musste einiges runter schieben >:(, das Hinterrad wollte mich ständig überholen.
 
Das musste ich am WE erfahren, als ich eine Tour gefahren bin und vorher dachte "ach die Beläge vorne halten das noch durch" ja und dann hatte ich in der Mitte der Tour vorne nur noch eingeschränkte Bremskraft.
Fahr mal damit eine rutschige Steilabfahrt, das war teilweise unmöglich und ich musste einiges runter schieben >:(, das Hinterrad wollte mich ständig überholen.
Hab mir auf der ersten Anfahrt des Tages vor Jahren den Hebel der Vorderrad bremse getötet... Also komplett runter schieben, mit nur hinten unmöglich zu fahren....
 
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