Clubman-Singlespeed

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23. Mai 2005
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Hallo,

ich plane den Aufbau eines „Eingang“-Fahrades.
Ich wohne in Berlin und fahre zum Arbeitsplatz seit Jahren (auch im Winter) kombiniert mit S-Bahn und Fahrrad. Da die dabei gewählten Strecken relativ flach sind, brauche ich für diesen Zweck, abgesehen von seltenen winterlichen Wetterlagen, keine Gangschaltung und nutze meist 55/16.
Ich fahre derzeit ein Fahrrad mit einem bereits 28 Jahre 63er-Stahlrahmen aus Reynolds 531 Rohren, der ursprünglich aus einem Rennrad stammt. Als Tretlager verwende ich seit gut einem Jahr wegen der 180er-Kurbeln ein TA-Highway-Tretlager die übrigen Komponenten sind gemischte Shimano-Komponenten älterer Serien. Da ich dieses Fahrrad für Wochenendtouren in der derzeitigen Konfiguration beibehalten möchte, habe ich mir diesen ca. 25 Jahre alten, nach Angaben des Besitzers gut erhaltenen Raleigh-Clubman ersteigert, der meinem jetzigen Rad bis auf die Lenkerform (ist bei meinem Rad flach) in etwa entspricht und demnächst vom Hermes-Versand angeliefert wird:

http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll...7195&ssPageName=STRK:MEWN:IT#ebayphotohosting

Nun zu meinen Fragen, die sicherlich in ähnlicher Form bereits in diesem Forum gestellt wurden

1. Tretlager
gibt es neben dem TA-Tretlager noch andere einigermaßen bezahlbare Tretlager mit 180er-Kurbeln die mit nur einem großen Kettenblatt funktionieren. Am besten auch mit 1/8 Zoll-Kette.

2. Hinterrad, Nabe, Ritzel
Hier tappe ich trotz einiger Suche auch in diesem Forum bisher noch ziemlich im Dunkeln.
Gefunden habe ich bisher die Spacer von Horst, mit dem sich das Ritzel entsprechend dem Kettenblatt bei Nutzung von Shimano-Kassetten exakt positionieren lässt.

Gefunden habe ich auch Hinterradnaben, die mit einem beidseitigem Anschlussgewinde, für zwei Ritzel versehen sind aber wohl leider nur mit starrer Übersetzung richtig funktionieren.
Wie lange halten denn die Freilaufritzel?

3. Gibt es neben dem Singlespeedshop noch andere spezialisierte Anbieter?

Vielen Dank im Voraus

Roland


PS
Ich bin nicht mehr wirklich jung und ziemlich großgewachsen (Alter = Jahrgang, 1,97 m, ca. 110 Kg).
 
Hallo!

Täuscht mich mein Auge oder habt ihr hier auch den Eindruck die Gabel wäre etwas zurückgebogen (Frontalaufprall)?

99_1_b.JPG


Bei einem 2x6 Antrieb wirst du hinten eine Schraubkranznabe haben. Auf das Schraubkranzgewinde kannst du ein Freilaufritzel aufschrauben und durch Spacer auf der Achse die Flansche der Nabe mittig setzen, danach die Felge in die "Neue Mitte" (mechanisch gesehen, die andere gibt´s nicht (mehr) und ist eh hohl) zentrieren und fertig ist dein Einganghinterrad.

Die Hinterradnaben mit beidseitigem Gewinde haben meistens zumindest an einer Seite ein Gewinde zur Aufnahme von Freilaufritzeln. Dein Hinterbau wird wohl 126 mm breit sein, da sind die Naben etwas rarer gesäht. Du könntest aber auch eine 120er Nabe (Bahnmaß) auf jeder Seite mit 3 mm Spacern versehen, dann paßt´s.

Aber erstmal würde ich versuchen die vorhandene Nabe wie oben beschrieben passend zu machen.

Bei Beschaffungsproblemen wende dich an den von Olllli genannten Shop, da wird dir geholfen.

Und: Der Rahmen ist schön, ich hoffe er hat keinen Schaden.

Grüße

Gerolf
 
Hallo,

zunächst erst einmal Danke für Eure Tipps.

Leider dauerte die Umsetzung des Projektes viel länger als vorgesehen.
Das Fahrrad kam mit dem Hermes-Versand. Der Zustand war für ein ca. 25 Jahre altes Fahrrad wirklich gut. Die Gabelenden sind zueinander geringfügig verbogen, was den Ein- und Ausbau des Vorderrades erheblich erschwert (Diebstahlschutz), sonst aber m.E. nicht weiter stört. Die Rahmenhöhe (Mitte bis Oberkante) beträgt nicht 63 cm sondern nur ca. 59,5 cm, was für mich viel zu wenig ist (bereits 63 cm sind für mich schon etwas knapp). Dies führte dazu, dass ich dem Verkäufer keine Benotung gab und das Projekt zunächst ruhen ließ. An eine Rücksendung des Rades, wagte ich wegen des guten Zustands sowie der von mir organisierten und bezahlten Abholung nicht ernsthaft zu denken.

Da der Rahmen nicht nur erheblich zu niedrig, sondern mit knapp 56 cm (Mitte-Mitte) auch deutlich zu kurz ist, musste eine längere Sattelstütze, ein längerer Vorbau (3ttt Mutant,140 mm) und ein geeigneter Gewindegabel-Adapter mit verlängertem Schaft montiert werden. Letzterer wird hoffentlich nicht zu bösen Überraschungen führen.

Als Tretlager verbaute ich das von mir bereits genannte Auslauf Modell TA-Highway mit anfangs 180 mm Kurbellänge und 53 Zähnen. Bei der Fa. Pedalkraft, die auch anderes spezielles Fahrradzubehör verkauft, wurde ich fündig: http://www.pedalkraft.de/antrieb.htm

Bei der Nabenwahl gab es ernsthafte Schwierigkeiten, schließlich ersteigerte ich eine gebrauchte Shimano-600er-Nabe mit 126 mm Einbaubreite, die ich in eine neue Felge verbaute. Als ich ein dazu passendes Ritzel bestellen wollte, merkte ich schnell, dass UG-Ritzel schon lange nicht mehr hergestellt werden, so dass ich erst nach längerer Ebay-Beobachtung einige neue Ritzel sowie mittlerweile zwei neue UG-Kränze ersteigern konnte. Anstatt der nicht erhältlichen „Horst-Rings“ drehte mir ein Bekannter aus einem 40mm Alu-Rohr geeignete Ringe. Im Vorderrad ist eine gut erhaltene Dura-Ace-Nabe verbaut.

Von den ursprünglichen Teilen des Rades werden derzeit noch Rahmen, Gabel, Steuersatz und die Bremsen verwendet. Mit dem äußerlichen Ergebnis bin ich trotz des kaum noch vorhandenen „Retrolooks“ recht zufrieden. Mittlerweile habe ich sogar 185 mm Kurbeln montiert. Wegen des sehr hoch liegenden Tretlagergehäuses gab es bisher keinerlei Probleme. Die geringfügig längeren Kurbeln machen sich beim Anfahren durchaus positiv bemerkbar.

Die Übersetzung von 53/16 (knapp 7 m/Kurbelumdrehung) ist zwar schon recht lang, aber auf den meist flachen Berliner Straße komme ich damit sehr gut zurecht. Nur bei Kopfsteinpflaster-Steigungen geht die Trittfrequenz schnell in den Keller. Den Schäferberg, eine den Berlinern Radfahrern bekannte „Steigung“ (knapp 2 km Länge bei ca. 3%) zwischen dem Wannsee und Potsdam, kann ich mit dem 10,5 kg schweren Rad noch im Sitzen bewältigen. Das Fahren empfinde ich als sehr angenehm, es gefällt mir so gut, dass ich noch ein zweites Fahrrad (62er Gazelle) in ähnlicher Form aufbauen werde.

Gruß

Roland
 

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