Moin zusammen,
überglücklich vom Fury-Wochenende zurückgekehrt, scheint jetzt draußen tatsächlich die Sonne von einem blauen Himmel!!
Aber auch so sind wir wettertechnisch mit einem blauen Auge davongekommen und hatten trotz Kälte, Nebel und Wolken KEINEN Tropfen Regen in drei Tagen!
Dafür aber genialste Trails, super Touren und eine überaus köstliche Bewirtung in Sterzing und bei Trailmaster Cybal
So, nun aber zum Tourenbericht:
Donnerstag abend angereist, wurde Freitag bei ziemlich grauem Himmel das Flatschjöchl (die direkte, aber sehr unbekannte Alternative und Nachbar zum Schlüsseljoch) erklommmen.
Erst sind wir von Sterzing auf kleinen Asphaltsträßchen und Waldwegen Richtung Gossensass und dann das kurze Stück die alte Brennerstraße bis fast auf den Brenner hoch - war in einer starken Stunde erledigt.
Doch je weiter wir nach Norden kamen, desto grauer und kühler wurde es auch, was uns aber nicht abhielt, in den Forstweg zum Flatschjöchl einzubiegen.
Der windet sich erst kommod, dann in immer steiler und enger werdenden Serpentinen höher und höher. Wie hoch, konnten wir daran erkennen, dass wir ab ca. 1700m Höhe in die Wolkenschicht hineinfuhren, die alles nur noch schemenhaft erkennen ließ und alles in Watte packte. Selbst das Kuhglockengeläut schien aus einem anderen Universum zu kommen.
Einmal aus dem sanften Waldbodenweg heraus, wird der Weg immer steiniger und steiler und man muss schon alle Kraft aufwinden, um weiterzutreten.
Aber seit der TAC ist mein Credo: Lieber gut gefahren als schlecht gelaufen (*aua*)
Ergo habe ich bis oben ans Joch getreten, was Waden und Kurbel hergaben.
Cybal und Wipfler haben es ein bisserl gemütlicher angehen lassen und die letzten paar Höhenmeter geschoben.
Oben ging dann die Wolkendecke auf, d.h. es gab eine ÜBER uns und eine Schicht UNTER uns, was vom Anblick auch genial war.
Die warmen Klamotten an, und schon gings hinten runter ins Pfitschtal Richtung Grubbergalm - ein seeeehr schöner und flüssiger Trail, der leider die letzten 50hm zur Alm fast nur schiebend zu bewältigen ist - außer man fährt mit einem Enduro/Downhiller, das ja unser Fury leider nicht ist
Auf der Alm gabs dann eine gute Brotzeit und doch tatsächlich ein Nickerchen in der Sonne (!), bis wir wieder aufgesessen und die restlichen 800hm auf einem noch viel, viel genialeren Waldtrail ins Tal gesurft sind.
Dieser Trail ist ein absoluter Geheimtipp, wärmstens zu empfehlen und sehr gut fahrbar.
Unten im Pfitschtal sind wir dann auch über diverse Wald- und Wiesentrails zurück nach Sterzing. Alles in allem ~50km/1800hm und eine WAHNSINNS-Tour!
Samstag:
Nachdem der Sonntag eigentlich der bessere + sonnigere Tag werden sollten, haben wir uns da Pfunderer Joch für Sonntag aufgespart und sind Samstag per Auto zurück nach Gries am Brenner und mit dem Bike hoch auf die Brenner Grenzkamm-Strasse (über die Sattelalm, ergo das Gebiet des berüchtigten bösen, bösen Bauern).
Die ersten Kilometer oben entlang waren auch eine reine Pracht, da tatsächlich hauptsächlich die Sonne schien und wir einens sehr guten Fernblick hatten - auch auf das Flatschjöchl und die Serpentinen hoch (*schluck* die waren doch steiler, als man das im Nebel erahnen hätte können

)
Leider verließ dann auf einmal die Luft den hinteren
Schlauch meines Furys, was dieses mit einem ziemlich unsanften Durchschlag quitierte, der bis in die Felge ging - kapitaler Felgenverbieger, der sich auch mit
Werkzeug und unter Zuhilfenahme von Steinen etc. nicht mehr zurecht biegen ließ.
Ergo war die Tour an dieser Stelle (ganz ohne Flach-, Port- und Sandjoch) für mich beendet. Ich zog einen neuen
Schlauch ein und rollte den nächsten Weg laaaagsamst hinunter an den Brenner, in der Hoffnung, dass die kaputte Felge mir diesen nicht wieder zerschnitt.
Die andern haben derweil die Tour unter Frohlocken beendet, während ich zum Auto und geschwind in die Heimat gedüst bin, um das Ersatzbike zu holen - die große Pfunderer Joch-Tour stand ja noch an!
Sonntag.
Naja, nachdem es Samstag nachmittag schon zugezogen und angefangen zu schütten hatte, war der Sonntag morgen auch noch kalt, grau und naß.
Wir verschoben die Abfahrt um eine Stunde und warteten auf Besserung. Leider war auch gegen zehn Uhr noch nicht wirklich Besserung in Sicht, so dass wir auf die Überquerung des wohl schönsten Jochs in der Umgebung verzichteten und dafür beschlossen, ein wenig "Sightseeing" zu machen.
...gestern ging ja der Ötztal-Marathon an Sterzing vorbei den Jaufenpass hoch. Wir sind dann vor Schließung des Passes diesen auf Asphalt hochgekurbelt, um den Jungs und Mädelz auf der Hatz über den Pass ein bisserl zuzuschauen und sie anzufeuern.
Die Führungsgruppe kam dann auch herangeprescht mit allerlei Begleitfahrzeugen und Trara, und ich hatte Mühe, mit dem Bike nur ein paar Hundert Meter mitzuhalten.
Ein paar dutzend Fahrer weiter hinten ging das dann schon ganz gut, denn die Kollegen waren durch Dauerregen im Ötz- und Inntal auch schon ziemlich am Ende mit den Nerven und der Laune und manche auch schon recht fertig, so dass man sich fragte, wie die noch das Timmelsjoch schaffen wollten.
Einer meinte dann auch: "Mann-O-Mann, jetzt muss ich mich schon von MTB'lern den Berg hochziehen lassen"
Oben am Jaufenpass verliessen wir dann als Zaungäste den Marathon und sind auf einen Singletrail abgebogen, der meines Erachtens seinesgleichen sucht - Lago?? Forget it!!
Dieser Trail geht auf dem Kamm des Jaufenpasses fast 10km leicht abschüssig das Jaufental vor, und verdient seinen Namen echt 100%ig: Total schmal, auf dem Grat mal schmaler, mal breiter, viel erdige Anteile oder Waldboden, mit einer genialen Aussicht und viiiielen technischen Anteilen, dass man einfach den Flow kriegen muss - Dauergrinsen schon auf dem Trail selbst war die Folge
Am Schluss gings dann doch recht hart und steil hinunter ins Jaufental, aber vieles davon noch fahrbar, wobei unser Local Cybal wirklich fast alles fuhr, und wir beiden anderen versuchten, so gut es ging das nachzufahren
Wobei Cybal am Morgen noch gewarnt hatte, diesen Trail zu fahren, weil der nach dem nächtlichen Regen "total nass & verschlammt" und kaum fahrbar sein sollte - was sich glücklicherweise als totale Fehleinschätzung erwiesen hatte
Unten im Tal ging es dann überglücklich über die wieder mal und zudem noch überraschend geniale Tour zurück nach Sterzing, vorbei an hunderten Autos mit deutschem Kennzeichen, die immer noch im Stau am Jaufenpass standen und warteten, dass dieser endlich wieder aufgemacht wurde.
So war das 4. Fury-Treffen wieder ein voller Erfolg, Glück mit dem Wetter gepaart mit einfach nur sagenhaften Touren ergeben ein Fazit, das positiver nicht ausfallen kann!
Auch wenn jetzt noch die große Pfunderer Joch-Tour auf uns und auf mich die Komplettierung der Brenner-Grenzkamm-Tour aussteht, kann ich jedem die Gegend von Sterzing als Bike-Revier ans Herz legen!!
Dadurch, dass man sich permanent im Alpenhauptkamm bewegt, sind die Tourenprofile immer mit viel Höhenmeter versehen, aber dafür ist der Trailanteil auch nicht zu knapp - und erst noch viel größer, wenn man einen lokalen Gipfel- und Downhillstürmer wie Cybal kennt
Auch als Alternative für den Lago sei die Sterzinger Region jederzeit empfohlen!!
Bilder gibts sicherlich bald von den beiden anderen,
Greetz derweilen
Cubabike - noch völlig seelig
