DIMB-Interview zum Bundeswaldgesetz-Entwurf: „Wir befürchten zahlreiche Verbotsschilder“

DIMB-Interview zum Bundeswaldgesetz-Entwurf: „Wir befürchten zahlreiche Verbotsschilder“

Ein vor einigen Wochen geleakter Referentenentwurf zum neuen Bundeswaldgesetz sorgte bei Outdoor-Sportlern für Entsetzen und erleichtert das Sperren von Wegen erheblich. Wir haben bei der Mountainbike-Interessensvertretung DIMB nachgefragt.

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DIMB-Interview zum Bundeswaldgesetz-Entwurf: „Wir befürchten zahlreiche Verbotsschilder“

Was sagst du zum neuen Entwurf und der Bewertung von DIMB-Fachmann Heiko Mittelstädt?
 

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Re: DIMB-Interview zum Bundeswaldgesetz-Entwurf: „Wir befürchten zahlreiche Verbotsschilder“
Also Routenplanung muss dann den Richtplan berücksichtigen und man müsste ständig schauen, ob eine kurzfristige Änderung gemäss Richtplan zulässig ist? Wie praktisch, da werden sich bestimmt alle dran halten.
Also an die Sperrungen am Zugerberg (Lenkung via Zugerbergtrail) wird sich soweit ich es sagen kann sehr gut gehalten...
 
Also an die Sperrungen am Zugerberg (Lenkung via Zugerbergtrail) wird sich soweit ich es sagen kann sehr gut gehalten...
Ich habe mehr an das Szenario gedacht: Radtour die quer durch den Kanton geht. Da plant man doch einfach eine Route und gleicht die nicht mit dem Richtplan ab. Das ist doch Lebensfremd, dass sich viele an eine solche Regelung halten.
 
Ich habe mehr an das Szenario gedacht: Radtour die quer durch den Kanton geht. Da plant man doch einfach eine Route und gleicht die nicht mit dem Richtplan ab. Das ist doch Lebensfremd, dass sich viele an eine solche Regelung halten.
Gute Frage, dann wird es wieder mehr Konflikte geben und seien wir ehrlich, die Lobby der MTBler ist nicht die stärkste...
 
Im Deutschlandfunk äußert sich der Waldbesitzerverband zum Thema Mountainbike.

https://www.deutschlandfunkkultur.d...oehnliche-gegner-dlf-kultur-37b34e3d-100.html

Warum eine Gesetzesverschärfung gefordert wird, obwohl das buddeln und Fahren abseits jeglicher Wege bereits heute unzulässig ist, wird leider nicht erklärt. Mit der Gesetzesverschärfung werden doch die Radfahrer bestraft, die sich bisher an das vorhandene Wegenetz gehalten haben.
 
Im Deutschlandfunk äußert sich der Waldbesitzerverband zum Thema Mountainbike.

https://www.deutschlandfunkkultur.d...oehnliche-gegner-dlf-kultur-37b34e3d-100.html

Warum eine Gesetzesverschärfung gefordert wird, obwohl das buddeln und Fahren abseits jeglicher Wege bereits heute unzulässig ist, wird leider nicht erklärt. Mit der Gesetzesverschärfung werden doch die Radfahrer bestraft, die sich bisher an das vorhandene Wegenetz gehalten haben.

Zitat: "...vom Waldeigentümer gewollt und gewünscht und erlaubt ist."

Ich ergänze den Satz um den nicht ausgesprochenen Gedanken: ...gemäß einer entgeltlich geschlossenen Nutzungsvereinbarung 8-)
 
Danke für die Info!
Aber als Biker, der schon seit 30 Jahren MTB fährt und noch nie irgendwelche größeren Probleme mit anderen Nutzergruppen hatte, kann man das Geschwafel eines Hr. Raupach kaum ertragen. Vor allem seine Aussage, dass das was jetzt festgeschrieben werden soll, ja in Hessen schon immer so war und seinerzeit auch die DIMB zugestimmt hatte.
Regelungswut mit Strafandrohung statt vernünftiger Umgang im Alltag- das will das Autoland Deutschland.
Als ich noch Rennrad gefahren bin, wurde ich über den Haufen gefahren und habe mich in den Wald gerettet. Jetzt sollen wir uns auf Schotterpisten drängen lassen oder uns in lauten Bikeparks amüsieren.
Und dann sollst du noch ruhig bleiben.
 
Warum eine Gesetzesverschärfung gefordert wird, obwohl das buddeln und Fahren abseits jeglicher Wege bereits heute unzulässig ist, wird leider nicht erklärt.

Eben, das wird sich nicht verändern, weil es schon ohne Gesetzesänderung geahndet werden konnte.

Mit der Gesetzesverschärfung werden doch die Radfahrer bestraft, die sich bisher an das vorhandene Wegenetz gehalten haben.

Nicht zu bestrafen, aber das Managen wäre leider ein mögliches Ziel, wenn man sich als Gesetzgeber genötigt fühlt (oder genötigt wird), den wachsenden Rad-Verkehr jenseits urbaner, suburbaner und ländlicher Regionen kontrollierbarer zu machen.

Mobilität und Sport differenziert sich immer mehr aus.
Sport ist meiner Meinung nicht der Anlass für Änderungen, das Wachstum passiert primär auf der Mobilitätsebene.

Aber wenn es so wäre, wie geht man damit um? 🤔
 
Zuletzt bearbeitet:
...so verkehrt fand ich die Einlassungen vom C.Raupach gar nicht. Sie sind - aus seiner Warte - sachlich, nicht kategorisch, und somit diskussionswürdig. Und gerne kann man ja die hessische "MTB/Wald-Version" so in das BWaldG übernehmen. Das fände ich eine gute Lösung. Auch sieht er bei dem komoot Paragraphen nicht den Nutzer/Uploader in der (strafbaren) Schuld, sondern die Plattformbetreiber. Das ist alles anders als im aktuellen Entwurf.

Bei "Waldbesitzer" muss man zudem bedenken, dass gut 50% in öffentlicher Hand sind. Das hessische Waldgesetz gilt, Dank DIMB Initiative, als eines der liberalsten (für MTB) in Deutschland. Das hat er, als Waldbesitzer aufgegriffen. Und da sehe ich durchaus einen Ankerpunkt, zumindest mit den Waldbesitzern auf einen für alle erträglichen Nenner zu kommen. Monetäre Interessen konnte ich in dem Interview nicht erkennen.
 
Im Deutschlandfunk äußert sich der Waldbesitzerverband zum Thema Mountainbike.

https://www.deutschlandfunkkultur.d...oehnliche-gegner-dlf-kultur-37b34e3d-100.html

Warum eine Gesetzesverschärfung gefordert wird, obwohl das buddeln und Fahren abseits jeglicher Wege bereits heute unzulässig ist, wird leider nicht erklärt. Mit der Gesetzesverschärfung werden doch die Radfahrer bestraft, die sich bisher an das vorhandene Wegenetz gehalten haben.
Und genau so wie die Querfeldeinfahrer und Buddler fröhlich weitermachen und seltenst erwischt werden können die meisten wahrscheinlich weiter ihre Runden drehen wie bisher.
Ich würde eine Wette eingehen, dass die meisten Menschen nicht mal wissen, dass es ein Waldgesetz gibt.
 
Und dann ? Bei uns hängen jetzt schon Schilder , wie z.B. 239 Sonderweg Fußgänger, wenn man sich rücksichtsvoll verhält interessiert das keinen.
Wie viele halten sich an die 2 m Regel in BaWü ? Klar sollte sich der DIMB , bin zumindest stilles Mitglied, und wir überhaupt versuchen ein möglichst liberales Gesetz zu bekommen, aber die meisten Regeln im Wald oder Naturschutzgebieten werden doch jetzt schon kaum durchgesetzt oder kontrolliert. Ich denke da nicht mal an Radfahrer sondern Müll, Rauchen , freilaufende Hunde....
 
die meisten Regeln im Wald oder Naturschutzgebieten werden doch jetzt schon kaum durchgesetzt oder kontrolliert. Ich denke da nicht mal an Radfahrer sondern Müll, Rauchen , freilaufende Hunde....
Das stimmt natürlich, aber genau das wird der Grund sein für Konflikte! Jeder der sich für den Wald interessiert wird die Fehler nach den neuen Gesetzen beim anderen suchen! Und ich will einfach nicht illegal unterwegs sein, nicht Mal geduldet, sonder das Recht bekommen mich wie ein Fußgänger bewegen zu dürfen! Und vor allem, dass die Möchtegern Förster und Jäger meinen der Wald gehört Ihnen! Im Grunde genommen eine Enteignung vor hunderte von Jahren! Der Wald in Gänze sollte ohnehin dem Volk gehören, allenfalls verpachtet werden etc.
 
Bei uns sind die meisten Waldbesucher ziemlich entspannt, zum Glück. Konflikte hatte ich in vielen Jahren kaum, aber wie erwähnt ich gebe mir Mühe freundlich und rücksichtsvoll zu sein.
Oft ist es so, dass die inoffiziellen Trails am Ende sehr steil auf einem Weg enden, wenn da Leute sind bleibe ich stehen und rufe erstmal " Vorsicht bitte!" Die Leute bleiben dann oft stehen und schauen wie ich da runter komme. Bisher gab es fast immer positive Kommentare.
Seit Corona vorbei ist ist es meistens auch eher leer, grade gegen Abend treffe ich oft gar keine anderen Biker.
 
Oft ist es so, dass die inoffiziellen Trails am Ende sehr steil auf einem Weg enden, wenn da Leute sind bleibe ich stehen und rufe erstmal " Vorsicht bitte!" Die Leute bleiben dann oft stehen und schauen wie ich da runter komme. Bisher gab es fast immer positive Kommentare.
Na ja. Die Standard- Fussgänger oder auch Wanderer haben andere Denkmuster als Biker. Mir passiert es ab und an dass ich beim/nach dem befahren steiler Trails, auf dem sich besagte 2-Beiner kaum auf den Füssen halten können, mürrisch gefragt werde, ob man da jetzt wirklich mit dem Fahrrad runter muss. Sind einfach unterschiedliche Welten. Wird sich nicht ändern.
 
Oft ist es so, dass die inoffiziellen Trails am Ende sehr steil auf einem Weg enden, wenn da Leute sind bleibe ich stehen und rufe erstmal " Vorsicht bitte!"

Vor allem bei inoffiziellen Wegen versuche ich, mich sehr unauffällig zu verhalten und meist nehme ich dann Fußgänger eher wahr als sie mich. Dann warte ich etwas weiter oben, bis sie weg sind.
"Vorsicht bitte" ist zwar gut gemeint, würde aber selbst bei mir wie "aus dem Weg" ankommen. Ist für mich persönlich keine defensive Art und finde ich auch in Bezug auf "Fußgänger haben Vorrang" schwierig. Aber gut, kommt natürlich auch immer auf die Situation drauf und und wenn du bisher damit keine schlechten Erfahrungen gemacht hast, passt es ja. Für mich ist es eher keine Option.
 
Na ja. Die Standard- Fussgänger oder auch Wanderer haben andere Denkmuster als Biker. Mir passiert es ab und an dass ich beim/nach dem befahren steiler Trails, auf dem sich besagte 2-Beiner kaum auf den Füssen halten können, mürrisch gefragt werde, ob man da jetzt wirklich mit dem Fahrrad runter muss. Sind einfach unterschiedliche Welten. Wird sich nicht ändern.
Genau das ist mir noch nie passiert. Eher Anerkennung dafür das sturzfrei zu bewältigen. Hängt wohl von der Gegend ab.
 
Vor allem bei inoffiziellen Wegen versuche ich, mich sehr unauffällig zu verhalten und meist nehme ich dann Fußgänger eher wahr als sie mich. Dann warte ich etwas weiter oben, bis sie weg sind.
"Vorsicht bitte" ist zwar gut gemeint, würde aber selbst bei mir wie "aus dem Weg" ankommen. Ist für mich persönlich keine defensive Art und finde ich auch in Bezug auf "Fußgänger haben Vorrang" schwierig. Aber gut, kommt natürlich auch immer auf die Situation drauf und und wenn du bisher damit keine schlechten Erfahrungen gemacht hast, passt es ja. Für mich ist es eher keine Option.
Völlig wertfrei würde ich hier mal die Frage einwerfen, was ein inoffizieller - und noch viel wichtiger - dann im Gegensatz dazu ein offizieller Weg ist?

Mir ist natürlich klar, was du meinst, aber so etwas wie einen offiziellen oder inoffiziellen Weg gibt es eigentlich nicht. Es gibt vielleicht ausgewiesene Wege und davon dann ganz unterschiedliche, je nachdem wer ausweist. Aber das mit offiziell sollten wir tunlichst vermeiden, denn das hieße ja, dass es eine Institution vorrangig staatlicher Natur gibt, die Wege erst zu solchen erklärt. Genau das ist nicht der Fall, sondern ein Weg ist einer, der als solcher vor Ort erkennbar ist, ganz egal wie der eventuell in was auch immer für analogen oder auch elektronischen Verzeichnissen vermerkt ist. Und das sollte auch bitte so bleiben. Wenn wir davon mal wegkommen, dann ist eh alles hinsichtlich freier Bewegung in der Natur verloren.
 
Völlig wertfrei würde ich hier mal die Frage einwerfen, was ein inoffizieller - und noch viel wichtiger - dann im Gegensatz dazu ein offizieller Weg ist?

Mir ist natürlich klar, was du meinst, aber so etwas wie einen offiziellen oder inoffiziellen Weg gibt es eigentlich nicht. Es gibt vielleicht ausgewiesene Wege und davon dann ganz unterschiedliche, je nachdem wer ausweist. Aber das mit offiziell sollten wir tunlichst vermeiden, denn das hieße ja, dass es eine Institution vorrangig staatlicher Natur gibt, die Wege erst zu solchen erklärt. Genau das ist nicht der Fall, sondern ein Weg ist einer, der als solcher vor Ort erkennbar ist, ganz egal wie der eventuell in was auch immer für analogen oder auch elektronischen Verzeichnissen vermerkt ist. Und das sollte auch bitte so bleiben. Wenn wir davon mal wegkommen, dann ist eh alles hinsichtlich freier Bewegung in der Natur verloren.

Du hast völlig recht...ich wollte nicht "illegal gebauter Weg" schreiben (klar kann man es nicht immer wissen, aber in der eigenen Heimat weiß man es eben, dass es so ist), obwohl es korrekt wäre ;)
 
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