Direktvertrieb vs Einzelhandel - wer macht das Rennen?

Ich kann leider nicht für alle sprechen, da ich doch recht selektiv lese.
Beispielsweise findet im Alutech-Forum neben Beratung bzw. Information, Fragen bzw. durch das Alutech Entwickler-Team statt. Diese Interaktion im Feedback-Rahmen soll laut Alutech mit in die Entwicklung / Weiterentwicklung der Alutech-Produkte einfließen. Eindrucksvolles Beispiel:
Der Fanes-Rahmen.
Finde ich recht gelungen muss ich sagen. Kann ich für Nicolai im ähnlichen Maße bestätigen.
Hast du andere Erfahrungen gemacht?
 
Aber es ist ja oft so, dass man dann langweilige 08/15 Bikes bekommt, die meist nur aufgrund der Top Ausstattung interessant sind aber nicht weil das Rahmenkonzept was neues/eigenes ist.
Die Konstruktionen stammen entweder von externen Entwicklern, die ihre Entwürfe aber durchaus auch an mehrere Hersteller verkaufen, oder kommen gleich aus dem Bausatzkatalog der asiatischen Rahmenbauer.
Wirkliche Innovationen beim Rahmen, Fahrwerk, Geometrie, usw. findet man meist nicht bei den Direktversendern, einmal eingeführte Konstruktionen werden über Jahre hinweg fast unverändert gebaut, solange sie eben jemand haben will.
Eigene Entwicklungen in dem Bereich kosten Geld und treiben letztendlich den Preis hoch.
Und schon sind selbst entwickelte Bikes vom Direktvertrieb auch keine Superschnäppchen mehr und heben sich meist nur über eine etwas bessere Ausstattung noch vom vergleichbaren Markenmodel beim Händler ab.

Der erste Satz schließt komplett aus, dass es Direktanbieter gibt, die sich eigene Entwicklung leisten können und somit innovative und hochwertige Produkte anbieten könnten. Produkte können aber sehr unterschiedlich von den Entwicklungskosten her sein. Ein Stahlrahmen verschlingt nicht die gleichen Entwicklungskosten wie Formen für Carbonrahmen. Ich gehe mit der Behauptung sogar so weit, das der Kampf um die Margen (zwischen Hersteller, Vertrieb, Einzelhandel) die Entwicklung stark einschnürt und sogar ausbremsen kann. Was wiederum für den Direktanbieter sprechen könnte, da dieser mehr mehr Luft nach oben zum Marktpreis hat. (Man müsste natürlich Räder gleicher Technik und die absolut verkaufte Stückzahl in Relation setzen).
 
Die Rechnung ist vor allem unlogisch. Durch Direktvertrieb spart der Hersteller ja in erster Linie mal Geld (Vertriebskosten). Warum das nicht auch Firmen machen, die selbst konstruieren (Nicolai z.b) verstehe ich nicht. Ok man braucht dann wieder Personal und muss einen Onlineshop pflegen, aber Ihre (Aufwändige) Webseite pflegen die doch auch.

Gerade die teuren "Selbstfertiger" könnten so von ihren hohen Preisen runterkommen. Propain hat es ja auch getan- und die sind jetzt Preislich richtig attraktiv!
 
Die Rechnung ist vor allem unlogisch. Durch Direktvertrieb spart der Hersteller ja in erster Linie mal Geld (Vertriebskosten). Warum das nicht auch Firmen machen, die selbst konstruieren (Nicolai z.b) verstehe ich nicht. Ok man braucht dann wieder Personal und muss einen Onlineshop pflegen, aber Ihre (Aufwändige) Webseite pflegen die doch auch.

Gerade die teuren "Selbstfertiger" könnten so von ihren hohen Preisen runterkommen. Propain hat es ja auch getan- und die sind jetzt Preislich richtig attraktiv!

Und ein grosses Händlernetz bringt Stückzahlen, erhöht den Bekanntheitsgrad und kompetente Beratung.
Für Nicolai die Bessere Wahl.
Einen Lambo kannst du auch nicht im Netz bestellen.
 
Mein erstes MTB kam aus dem Einzelhandel und hat mich ziemlich direkt in den Krankenwagen gebracht. Die Federn der Gabel waren damals wohl für max 70kg ausgelegt. Beim Bremsen aus hoher Geschwindigkeit kam dann das, was kommen musste... War einer von den Großen...

Leider habe ich die damals nicht verklagt sondern später die richtigen Federn selbst montiert.

Heute informiere ich mich via Internet und kaufe fast ausschließlich nur noch online - auch Rahmen. Mittlerweile ist auch das Werkzeug da, um alles selbst machen zu können. Die Bastelei macht mir halt auch Spass. Ich bin mir sicher, dass ich keinen Fachhändler mehr brauche, bzw. der mich nicht mehr weiterbringt. Klar ist das traurig für die Bike-Kultur, aber so hat es sich halt entwickelt.
 
Ich kann Dir mal von meinem ersten richtigen MTB aus dem Fachgeschäft berichten:
- Schon bei der Probefahrt ist die Kette gerissen.
- Beim ersten Bremsen im Berg ist mir der vordere Bremsbügel gebrochen
- Bei Rahmengröße 56 war die Gabel für kleine Mädchen ausgelegt und nicht für denn Herrn mit 2 Metern Körperhöhe und entsprechendem Gewicht.

Das waren nur die Punkte, wegen denen es mich vom Sattel geschmissen hat.

Ich wurde beraten. Beraten ist eine kunstvolle Wortschöpfung aus "betrügen" und "verraten".

Es war im Jahr 2000 und das Radl hatte einen UVP von DM 2500.
 
Die Händler hier vor Ort haben leider nie eine Auswahl zum probefahren. Oft wird gesagt: "können wir bestellen". Das kann ich allerdings auch aber mit weit aus weniger Preisaufschlag selber direkt im web und muss mich nicht mit gelangweilten Verkäufern herumärgern, deren Beratungsqualität sehr im Argen liegt.

Was bleibt PRO für den Händler vor Ort?

Der Aftersales-Service...

....aber der ist hier auch im Argen, weil der Händler bei Defekten an Gabel und Bremse hoffnungslos überfordert ist und alles einschickt...das dauert dann auch wochenlang wobei hier der Fachhandel seinen Vorteil verspielt.
Wochenlang warte ich z.B. auch bei Canyon aber da stimmt der Preis. Beim Fachhändler fehlt es oft an basic knowhow wie "Bremse entlüften" oder "kleiner Gabelservice".

Aus diesen Gründen kauf ich meine Bikes seit 8 Jahren nur noch online und mache alles selber....

Was Abwicklung und Service angeht, ist mir übrigens transalp24, Liteville und Rose positiv aufgefallen. Bei Canyon ist auch alles okay aber mit wochenlangem Warten...nichts für ungeduldige Menschen.
 
Direktversand oder Händler vor Ort?

Die Definition des Threaderstellers ist ein anschauliches Beispiel für dumpfe schwarz-weiß-denke der eher finsteren Sorte.

Mir (und offensichtlich nicht nur mir) kam sofort der Gedanke:

"Juchhu ! Endlich kommt mal ein Erklärbär und sagt uns, wie die Welt aussieht"

Wenn hinter diesem bescheuerten Thread nicht irgendein Möchtegern Marketing Profi mit unrühmlicher IBC - und Vereinsmeiereivergangenheit steckt, bin ich bereit, Buße zu tun und mir sofort ein Direktvertriebs-Canyon oder Vor-Ort-Händler-Focus Bike zu kaufen um mich damit zu Tode zu langweilen !

Ansonsten werde ich weiter fröhlichen, persönlichen Kontakt zu Bikehändlern vor Ort, persönlich engagierten Direktvertrieblern oder der vielen kleinen Tüftlern pflegen, die so herrliche Teile für die Bikes meiner Träume verticken.

In der bunten Vielfalt liegt der Reiz!
 
@exto...die Definition des TE ist wirklich etwas fragwürdig aber Du hast ja auch idealisierte Vorstellungen. Denn wenn die Händler vor Ort keine Beratungsqualität liefern, ist ja wohl nix mit "vor Ort" und Dir bleibt nix anderes übrig als das webshopping, selber basteln oder in die nächst grössere Stadt zu fahren (manchmal sehr weit weg), um Dir ein Komplettbike zu kaufen...
 
Mich braucht kein Händler beraten weil ich mich selber informieren kann - aber ich will beim freundlichen Fahrradhändler um die Ecke kaufen.
Weil es unkompliziert ist, weil man mit jeder Kleinigkeit hingehen kann (auch wenn man es selber machen könnte...), weil man dort Kontakt zu anderen RadfahrerInnen hat, weil man einen kleinen Selbständigen darin unterstützt den Lebensunterhalt für seine Familie zu verdienen
 
Drum lasse ich da auch ein paar 100 EUR im Jahr, mehr freilich im Web. Aber was ich da kaufe, könnte der Händler eh nicht liefern - oder nach erst mit Wartezeiten und zu Preisen, die dann doch unakzeptabel sind. Und bauen tu ich selbst, was soll ich im Winter sonst abends machen. Jeden Abend die Gattin beglücken ist dann doch zuviel verlangt :D
 
@exto...die Definition des TE ist wirklich etwas fragwürdig aber Du hast ja auch idealisierte Vorstellungen. Denn wenn die Händler vor Ort keine Beratungsqualität liefern, ist ja wohl nix mit "vor Ort" und Dir bleibt nix anderes übrig als das webshopping, selber basteln oder in die nächst grössere Stadt zu fahren (manchmal sehr weit weg), um Dir ein Komplettbike zu kaufen...

Du hast mich falsch verstanden:

Ich kaufe nie Kompletträder. Ich baue meine Bikes selbst und zwar aus Komponenten, die ich z.B. in meinem kleinen Provinzstädchen, bei Online Shops, Importeuren, kleinen Bikeschmieden, wo immer sie auch sind (zuletzt Anchorage) kaufe.

Ist alles kein Problem: Ich besitze einen Computer, einen Mailaccount, ein Telefon und Englischkenntnisse. So habe ich nie Schwierigkeiten, eine umfassende, persönliche Beratung zu bekommen und lerne dabei auch noch ne Menge nette Leute kennen.

Komplettbikes sind wie Fertigessen. Kann man machen, muss man aber nicht. Ich koche selbst ;)
 
Du hast mich falsch verstanden:

Ich kaufe nie Kompletträder. Ich baue meine Bikes selbst und zwar aus Komponenten, die ich z.B. in meinem kleinen Provinzstädchen, bei Online Shops, Importeuren, kleinen Bikeschmieden, wo immer sie auch sind (zuletzt Anchorage) kaufe.

Ist alles kein Problem: Ich besitze einen Computer, einen Mailaccount, ein Telefon und Englischkenntnisse. So habe ich nie Schwierigkeiten, eine umfassende, persönliche Beratung zu bekommen und lerne dabei auch noch ne Menge nette Leute kennen.

Komplettbikes sind wie Fertigessen. Kann man machen, muss man aber nicht. Ich koche selbst ;)

Achso. Ich glaub, jetzt hast Du auch mich falsch verstanden. Ich verfüge auch über Englishkenntnisse, Telefon und mail, was mich kommunikativ weit nach vorne bringt aber trotzdem ist es mir wichtig, die Dienstleistung vor Ort einzukaufen und nicht die Wirtschaft in Alaska anzukurbeln. ;) Zudem ist es wohl ein Unterschied, sich auf ein bike zu setzen als die Geometriedaten via phone abzufragen, um beurteilen zu können, wie sich die Kiste fährt.

Ansonsten baue ich meine bikes auch lieber selber auf aber kaufe auch Komplettbikes, die ich für mich modifiziere, weil das Geld einfach nicht reicht, sich die Einzelkomponenten zusammenzukaufen. Ich sehe darin auch keinen qualitativen Unterschied, wenn das setup stimmt. Bin da weniger dogmatisch.

Komplettbikes mögen übrigens wie Fertigessen sein, aber dafür haben sie oft gleiche Qualität zu einem weitaus günstigeren Preis. Es gibt viele Menschen, die nur so Ihren Traum vom bike verwirklichen können und das ist auch gut so...
 
Komplettbikes sind wie Fertigessen. Kann man machen, muss man aber nicht. Ich koche selbst ;)

Jo das hat schon was. Ich war auch ganz hibbelig, als ich mit dem Cotic Soul das erste Mal beim Fahrradkauf einfach nur einen Rahmen in der Hand hatte.

Hab das dann auch mit meinem Händler zusammen abends bei zwei Bier zusammen gebaut, da ich mich (nicht nur mangels Werkzeug) noch nicht an Tret- und Steuerlager ran traue.
 
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Jo das hat schon was. Ich war auch ganz hibbelig, als ich mit dem Cotic Soul das erste Mal beim Fahrradkauf einfach nur einen Rahmen in der Hand hatte.

Hab das dann auch mit meinem Händler zusammen abends bei zwei Bier zusammen gebaut, da ich mich (nicht nur mangels Werkzeug) noch nicht an Tret- und Steuerlager ran traue.

Das Cotic Soul ist auch DAS bike schlechthin...ein Traum!!!!:daumen::daumen::daumen: Vor 3 Jahren habe ich drauf gesessen und bin immer noch hin und weg!! Der Vorteil ist hier aber auch, daß ich es von Kiel aus einfach in der Lüneburger Heide testen kann....
 
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