Drahtreifen/Faltreifen?

Rockcity Roller

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Hallo Jungens,
ich will von meinen alten Conti Vertical 2,3 auf Michelin Hot S 2,5 umsteigen. Als Faltreifen kostet der Michelin über 30€, der Drahtreifen hingegen nur 13,50€. Bisher weiss ich nur, das der Drahtreifen ca. 200g schwerer ist. Das macht mir nix, wenn man den Preisunterschied bedenkt. Außerdem wiegt meine Schleuder eh schon 16kg, da machen die 2x200g den Braten auch nich fett. Gibt es da sonst noch Unterschiede? Außer, das derr Drahtreifen halt nich so kompakt im Transport ist... Denn irgendwo muss sich der Preisunterschied ja bemerkbar machen...
P.S. wer den Michelin schon gefahren ist, bitte Meinungen dazu kundtun!
Danke schonmal und Gruss,
Rainer
 
...und selbst wenn dein rad 20 kilo wiegen würde - die 200g pro laufrad spürt man. auf jeden fall. jedes mal beim beschleunigen....
 
mankra schrieb:
Drahtreifen haben eine steifere Karkasse und somit einen etwas höheren Rollwiderstand.

Was soll denn bitteschön der Draht mit einer steiferen Karkasse und Rollwiderstand zu tun haben?
Und 200g Unterschied wäre für den bloßen Unterschied Kevlar-/Drahtkern etwas viel (normal <100g), wenn die Zahlen stimmen ist eventuell am Karkassenaufbau oder Gummi noch ein Unterschied.

MfG Manne
 
manne schrieb:
Was soll denn bitteschön der Draht mit einer steiferen Karkasse und Rollwiderstand zu tun haben?
Theoretisch gar nichts. in der Praxis ist es aber so, dass die Hersteller die preiswerte Drahtreifenversion eines Reifens tatsächlich oft mit einer gröberen Karkasse ausstatten. Der Zusammenhang zwischen Draht und Karkasse ergibt sich also aus der Modellpolitik der Hersteller und nicht aus einer technischen Notwendigkeit.

Es stimmt auch, dass eine feinere Karkasse (Gewebe aus mehr und dünneren Fäderen) tendentiell zu einem niedrigeren Rollwiderstand führt. Das ist aber nur eine Einflussgröße auf den Rollwiderstand und noch dazu eine eher unbedeutende. Und der Rollwiderstand des Reifens ist wiederum nur einer der Fahrwiderstände. Man sollte sich von einer feineren Reifenkarkasse also besser nicht erhoffen, dass man damit spürbar oder messbar leichter (bzw. schneller) fährt.

manne schrieb:
Und 200g Unterschied wäre für den bloßen Unterschied Kevlar-/Drahtkern etwas viel (normal <100g), wenn die Zahlen stimmen ist eventuell am Karkassenaufbau oder Gummi noch ein Unterschied.
Davon darf man in der Tat ausgehen. Das ist übrigens auch der Grund, warum die Faltreifen manchmal pannenanfälliger sind, als die entsprechende Drahtversion, obwohl die feinere Karakasse theoretisch sogar einen kleinen Vorteil bei der Pannensicherheit bringen sollte (sofern die Gewebe nicht zu fein werden).
 
Hallo,

der Thread ist zwar schon etwas älter aber ich habe mal die Probe gemacht und wollte es euch einfach mitteilen....

Aus zwei Continental Explorer, einmal ein Pro also Faltreifen und der Andere ein Drahtreifen wurden von mir nach dem sie gleich abgefahren waren mit einer Schere/Messer zwei gleiche handliche Stücke geschnitten.

Im direkten Vergleich hat der Drahtreifen eine sichtbar dickere Gummischicht an der Lauffläche. Die Fäden im Gummi sind etwas grober "verlegt", dies ist sichtbar. Die Seitenwand ist dicker und steifer.

Der Faltreifen ist wesentlich dünner an der Lauffläche und auch an der Seitenwand ist er labiler/dünner. Rein optisch sind die Gewebefäden im Gummi dichter und komprimierter verarbeitet.

Nun habe ich mit einem Metalldorn versucht zwischen den Stollen das Gewebe auf der Lauffläche zu durchstechen.
Bei dem Drahtreifen bietet das Material einen definierten Widerstand und dann bricht der Dorn plötzlich durch.
Bei dem Faltreifen (Pro) bietet das Material einen zäheren Widerstand, der Dorn kann nur mit erhöhtem Kraftaufwand durch die Lauffläche gedrückt werden. Eine sichtbare zähe Schicht ummantelt den Dorn länger und erst bei erhöhtem Kraftaufwand gibt das Material nach.
Nach jeweils 10 Versuchen an jedem Reifenstück wurde dieser Eindruck bestätigt.
Der Pannenschutz in Bezug auf Durchstiche ist beim Explorer Pro eindeutig besser.
Die Durchschlagsicherheit dürfte theoretisch beim Drahtreifen besser sein.
Der Rollwiderstand ist erfahrbar beim Pro geringer (merkt man)

Vielleicht ist das Ganze auf Michelin oder Schwalbe übertragbar.....

Gruß M.
 
Hallo, Airmaster!

Danke, dass Du uns an Deinen Erfahrungen teilhaben lässt. Dann haben wir ja jetzt noch einen Grund, der den Mehrpreis von Faltreifen rechtfertigt.

Noch eine Frage zum Explorer Pro: Wie viele Kilometer auf welchem Untergrund hat er denn bei Dir durchgehalten, und wie bist Du mit ihm zufrieden?

Gruß Geisterfahrer
 
Hallo Geisterfahrer,

mit dem Explorer Pro bin ich sehr zufrieden.
Ich fahre den Explorer auf dem Vorderrad wo er hingehört.
Auf dem Vorderrad hält er grob eine Saison, das ist bei mir 6000 km dann ist er hin.
Untergrund 50% Schotter, 20 % Wald und Wiese, 30 % Asphalt, 3 Marathons inkl.
Auf dem Hinterrad fahre ich den Conti Escape Pro, der hält ca. 2000 km je nach Fahrweise auch mal länger. Der Escape ist ein Traktionswunder (Willingen...Garmisch....)
Auf nassem Fels geht er nicht ganz so gut aber ich kenne keinen Reifen der hier befriedigt.
Ein Marathon Tipp ist der Conti Vapor Pro.

Als Faustregel gilt allen Leichtbaufetischisten zum Trotze: Alles unter 500 Gramm ist nicht ausreichend pannensicher (gilt nicht für Biker unter 70 kg).
Der richtige Schlauch ist entscheident mitverantwortlich. Talkum im Reifen hat sich bewährt. Der Luftdruck regelt den Durchschlagswiderstand.
Wer das Risiko eingehen will fährt Leichtbaureifen wie RacingRalph, Schwalbe Fast Fred, Explorer/Twister Supersonic, Maxxis Flyweight 330, usw. sollte sich dann aber nicht über Pannen wundern. Diese Reifen bieten keine Reserven in Bezug auf Pannenschutz, wobei der RR hier noch einen Kompromiss darstellt.

Schlauchlos spielt in einer anderen Liga.

Als Alternative zu Continental sind Schwalbe und Michelin anzusehen.
Maxxis ist im kommen.....


Gruß M.
 
Merci.

Ich fahr zur Zeit die Little Albert light vorne und hinten. Bin soweit zufrieden, nur stört es mich, dass ich beinahe zuschauen kann, wie das Profil verschwindet. Ich gehe von einer geringen Lebenserwartung aus und sehe mich daher bereits einmal nach Ersatz um. Richtige Leichtbaureifen kämen für mich nie in Frage, ich hatte bisher keine Probleme mit Platten, und das soll auch so bleiben. :)

Vielleicht wirds ja der Conti...


Gruß Geisterfahrer
 
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