endlich mal wieder: Reifenbreite und Widerstand

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Das Dauerbrennerthema mal wieder neu aufgewärmt:

es scheint sich ja nun zu bewahrheiten, dass ein breiter Reifen bei gleicher Bauweise und zumindest bei vergleichsweise niedrigem Tempo den geringeren Rollwiderstad hat als ein schmalerer Reifen. So ähnlich steht es jedenfalls in einer FAQ von Continental:

"Rollwiderstandsbeiwerte von unseren Reifen veröffentlichen wir nicht, weil der Praxisbezug von Prüfstandswerten extrem kompliziert ist, besonders bei MTB-Reifen. Je nach Fahrergewicht, Luftdruck, Fahrrad können die tatsächlichen Werte von den Prüfstandwerten abweichen. Generell reduzieren Sie den Rollwiderstand durch leichte Reifen, feinere Karkaßgewebe, hochwertige Mischungen, durch hohen Luftdruck, durch geringe Stollenhöhe und durch größere Reifenbreite. Ja: größere Reifenbreite. Von zwei konstruktiv gleichwertigen Reifen hat
der breitere den geringen Rollwiderstand (liegt an der Länge der
Seitenwand-Walkzone)."


Aber was lässt sich denn in der Realität leichter den Berg hochbewegen: der

Explorer ProTection, 26 x 2,1 mit 525g oder der
Vertical ProTection, 26 x 2,3 mit 610g

Was sticht also höher? Die grössere Breite (und damit geringerer Rollwiderstand, beide Reifen haben laut BIKE-Test einen Rollwiderstand von 0.44 dN) des Verticals, oder das geringere Gewicht des Explorers?
 
nach meinem verständnis müßte bei gleichem rollwiderstand der leichtere reifen einfacher den berg raufzufahren sein.

ich hatte auch schon einmal in einem thread die frage gestellt, wann ein schwererer (was für ein wort - müßte aber richtig sein :confused: ) reifen einfacher rollt als ein leichterer, der aber einen schlechten rollwiderstand hat. beispiel:

michelin wildgripper: schwer (560 gr.), aber super rollwiderstand, im vergleich zu bspw. schwalbe jimmy (490 gr.) aber schlechterer rollwiderstand.

===> wann hebt ein besserer rollwiderstand den gewichtsnachteil auf?

hängt wieder davon ab, ob man konstant fährt (z.b. rennrad) oder häufig aus niedrigen geschwindigkeiten antreten und beschleunigen muß (mtb!).

ich weiß es bis heute nicht, obwohl wir einige gute posts hatten. in letzter konsequenz fährt auch der "kopf" mit, also das psychologische moment. wenn ich überzeugt bin, daß mein leichter reifen der schnellste ist, dann fahre ich auch schnell....
 
Original geschrieben von cabraxas
Von zwei konstruktiv gleichwertigen Reifen hat
der breitere den geringen Rollwiderstand (liegt an der Länge der
Seitenwand-Walkzone)
Das möchte ich noch einmal genau erklärt haben. Ich frage mich dann natürlich auch, warum die Reifen am Rennrad so dünn wie möglich montiert werden? Weil sie vielleicht weniger arbeiten oder walken?
 
In der neuen Tour vom Juli ist ein Bericht über 25mm "RR-Walzen" :D :D drin. Dort ist auch der technische Hintergrund erläutert. In der Tat haben -bis zu einem gewissen Punkt- breitere Reifen den geringeren Rollwiderstand. Nicht zuletzt deswegen ist man im RR-Bereich von den superschmalen 18er und 20er Reifen wieder abgekommen.
(Btw: wenn es anders wäre, würde Michael Schuhmacher wohl kaum auf Highspeedkursen wie Monza mit endlos breiten Reifen fahren).

Der Vorteil schmalerer Reifen ist nicht nur beim Gewicht sondern auch in der besseren Aerodynamik zu sehen. Schmale Reifen bieten -ähnlich wie Aero-Felgen- dem Luftwiderstand weniger Angriffsfläche.

Dann spielen natürlich auch noch Gummimischung, Stollenhöhe (die des Vertical sind grösser als die des Explorer) und -anordnung und und und ... eine Rolle.

Letztendlich hilft wahrscheinlich nur Erfahrung und Testen, womit man am schnellsten ist.

Gruss
Tvaellen
 
ob man am schnellsten ist, entscheiden eh nur die Beine ;) Übrigens das mit schumis Reifen hat auch was mit der Stabilität und dem Grip zu tun, ist also kein Vergleich.
 
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