Erlass zur Überlassung von Fahrrädern

Registriert
18. August 2005
Reaktionspunkte
181
Ort
Haardt (Pfalz)
Vielleicht eine Antwort auf die häufig gestellte Frage, wie das Rad finanziert werden könnte:

Erlass zur Überlassung von Fahrrädern an Arbeitnehmer und deren Besteuerung!

http://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Standardartikel/Themen/Steuern/Steuerarten/Lohnsteuer/BMF_Schreiben_Allgemeines/2012-11-23-gleichlautende-erlasse-elektrofahrraeder-anlage.pdf?__blob=publicationFile&v=3

Frage an die Steuerrechtler: Verschleißteile, Schutzbekleidung, Fahrtechnikkurse sind doch dann auch mit drin, oder?
 
Hab mich noch nicht genauer mit befasst, aber prinzipiell eher: Nein. Bei KFZ gilt 1% des Listenpreises pauschal als zu versteuernder geldwerter Vorteil je Monat, ohne Berücksichtigung sonstiger Kosten. Die Kosten hätte ja dann eh der, der dir das Rad stellt. Und der bringt diese als Betriebsausgaben in Abzug.
 
Jippie, mit dem Rad zur Arbeit und unterwegs noch die Einkäufe tätigen ...

13_Load_Outdoor5-klein.jpg
 
Ich hab übrigens 3 Jahre Steuerrecht studiert. So viel jedenfalls zur oft am Stammtisch herbeigewünschten "Vereinfachung"... ;) Aber wenn der Deutsche irgendwo ein paar Euro Steuerersparnis wittert, läuft ihm ja der Sabber bereits unaufhörlich aus den Mundwinkeln...! :D Immer bedenken: Geschenkt gibt's gar nix - und erst Recht nicht vom Chef, wenn der ein teures Rad kauft und stellt, gibt's auch auf lange Sicht entsprechend weniger Lohn...!

Mir wär lieber, man würde anstatt das Ganze auf Fahrräder auszuweiten die 1%-Dienstwagenregelung ersatzlos streichen und auf ausnahmslos Fahrtenbuch umstellen, bei leichtesten Verstößen dann Betriebsausgabenabzugsverbot, da die Privatnutzung eh meist völlig im Vordergrund steht...!

Im Übrigen haben davon die allermeisten rein gar nichts, den größten Nutzen tendenziell wieder die, die es am wenigsten nötig haben und sich nen guten Steuerrechtsverdreher leisten können...
 
Ich weiß... das Fahrtenbuch ist äußerst beliebt...! Und grade deshalb würde ich alle damit quälen!!! :D Wenn ich schon auf Kosten des Steuerzahlers meine Edelkarre samt sämtlicher Betriebskosten geltend machen will, hab ich das auch nachzuweisen!
 
Ich weiß... das Fahrtenbuch ist äußerst beliebt...! Und grade deshalb würde ich alle damit quälen!!! :D Wenn ich schon auf Kosten des Steuerzahlers meine Edelkarre samt sämtlicher Betriebskosten geltend machen will, hab ich das auch nachzuweisen!

Der weiße Fiat Panda der Pflegedienstmitarbeiterin ist eine Edelkarre? Na, wir schweifen ab. Es geht um: Fahrräder! :love:
 
Nicht unbedingt... in beiderlei Hinsicht. ;) Aber da ja kein Fahrtenbuch für "Dienstfahrräder" kommt, ist ja alles noch paletti... :D

Anstatt "Schlupflöcher" zu schließen, reißt man nun halt mal wieder Neue auf. Unkomplizierter wird es so sicher nicht.
 
Meinen (weißen;)) Renault Megane in Grundausstattung (so gewünscht) ist jetzt sicher auch nicht der Luxusschlitten. Ob ich die 1% ausreize? Gefühlt eher nicht, denn das Auto steht oft das ganze Wochenende unbenutzt vor der Tür und unter der Woche läuft´s meistens nur zur Arbeit. Für den Arbeitsweg kommt ja aber nochmal ein Extra-Abzug.
Mit einem Fahrtenbuch könnte ich sicher sparen, es wäre aber ein großer Aufwand und die totale Kontrolle auch über die Freizeit.
Ich schätze mal, dass 90% der Dienstwagennutzer so ähnlich unterwegs sind wie ich, die restlichen 10% - es wird keine Einzelfallgerechtigkeit geben, auch wenn es in Deutschland immer versucht wird.
 
Rechne einfach mal die Fix-Kosten eines eigenen Wagens aus, nimm die bewegungsabhängigen Kosten hinzu, schau auf die Urlaubsfahrt und guck dann, was für ein Auto Du von dem Geld selbst bezahlen könntest.

Außerdem geht es ja auch nicht um monatlich 1% des Listenneupreises, sondern um den persönlichen Steuersatz hieraus. Wir reden also bei dem Allergroßteil der Bevölkerung bei einem 20 t€-Auto nicht von 200 € monatlich, sondern von meist unter 40 €. Dafür kann man nicht einmal Radfahren, geschweigedenn tanken.

Bei einem 3 t€-Rad und einem Steuersatz von 20% wären das 6 € im Monat. Wohl dem, der den Höchstsatz zahlen darf, dann sind es 12,90 €.

Die Spiegel-Berechnung ist mit Gehaltsumwandlung. Muss ja nicht gemacht werden, lohnt sich aber immer noch.

Insgesamt sollte die Möglichkeit aber doch eine Chance sein, gibt aber anscheinend auch Grund zu hardern. Es ist halt nicht immer einfach, alles recht zu machen. Ich für meinen Fall freue mich für die Klarstellung, da ich auf dieses Modell im nächsten Jahr sowieso umgestellt hätte. So erspare ich mir den Kampf vor dem Finanzgericht und weiß, dass ich recht hatte. :cool:

Noch Fragen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Rechne einfach mal die Fix-Kosten eines eigenen Wagens aus, nimm die bewegungsabhängigen Kosten hinzu, schau auf die Urlaubsfahrt und guck dann, was für ein Auto Du von dem Geld selbst bezahlen könntest.

Außerdem geht es ja auch nicht um monatlich 1% des Listenneupreises, sondern um den persönlichen Steuersatz hieraus. Wir reden also bei dem Allergroßteil der Bevölkerung bei einem 20 t€-Auto nicht von 200 € monatlich, sondern von meist unter 40 €. Dafür kann man nicht einmal Radfahren, geschweigedenn tanken.
Es ging ja ums Fahrtenbuch, und damit käme ich besser weg. Bei den 200€ je Monat kleckert sich das ja zu 2400€ im Jahr. Ich habe mal überschlagen, dass ich maximal 6000 km dieses Jahr privat fahre. Mit den 0,30€, die das Finanzamt je km veranschlagt sind das 1800€.

Was die eigentliche Besteuerung angeht, ist es nicht ganz so einfach. Zu dem einen Prozent kommt ja noch der Anteil der ersparten Kosten für den Weg zur Arbeit. Je nach Entfernung kommt da schnell nochmal mehr als das eine Prozent zusammen, also insgesamt 400 - 500 €.
Nun ist es ja so, dass man das Fahrzeug nicht "einfach so" bekommt, sondern es ist Teil des Gehaltes. Ich darf also nicht den Steueranteil rechnen, sondern muss mit dem Geld rechnen, das ich wegen dem Auto nicht bekomme. Und da ist 500€ im Monat doch wieder ein ansehnlicher Betrag.
 
Deine Berechnungen sind so nicht ganz konsistent, können wir gern gelegentlich einmal bei einer Fahrtpause besprechen. Hier würde es vom Thema noch weiter wegführen. Radfahren!

Ich wollte mit dem Hinweis nur eine Möglichkeit hinweisen, die wahrnehmen kann, wem dies offensteht. Eine Absage vom Chef kann nur der erhalten, der fragt. Wenn es ein Bugdet für den Dienstwagen gibt, bestünde z.B. ja auch die Möglichkeit, einen kleineren Motor zu nehmen und die Ersparnis in ein Rad zu stecken. Das spart meist sogar noch Kraftstoff und der Mitarbeiter betreibt Radsport.

Ob der Betrieb mitspielt, bekommt aber nur der ´raus, der sich zu fragen traut.
 
Ich weiß... das Fahrtenbuch ist äußerst beliebt...! Und grade deshalb würde ich alle damit quälen!!! :D Wenn ich schon auf Kosten des Steuerzahlers meine Edelkarre samt sämtlicher Betriebskosten geltend machen will, hab ich das auch nachzuweisen!

Ist doch Quark... Die Mitarbeiter bei Daimler, BMW, AUDI und VW würden ganz schön alt aussehen ohne die "bösen" Dienstwagenfahrer.

Und ich sags mal provokativ: Wer keinen bekommt ist "selbst schuld". Es gibt genügend Jobs, wo so ein Teil dazugehört und: ja - ich habe einen und nochmal: ja ich nutze ihn mehr privat als dienstlich. Würde ich meinen Wagen privat kaufen müssen, würde Daimler mir keinen Neuwagen verkaufen. So schon.

BTW: FAhrtenbuch ist doch heute kein Problem mehr. Das gibts mitlerweile elektronisch und funktioniert in Verbindung mit dem Navi. WEr viel privat fährt hat auch kein Problem damit, da nur die Geschäftsfahrten detailliert geführt werden müssen und Standart-Routen können vereinfacht dargestellt werden.

Gruß

MC
 
... Wenn es ein Bugdet für den Dienstwagen gibt, bestünde z.B. ja auch die Möglichkeit, einen kleineren Motor zu nehmen und die Ersparnis in ein Rad zu stecken. Das spart meist sogar noch Kraftstoff und der Mitarbeiter betreibt Radsport. ....
Das wäre allerdings no Option...:)
Meinst Du ich könnte meine Firma überzeugen, dass meine Fahrstrecke zur Firma (5km) am Besten mit einem Liteville 301 zurückzulegen ist....

Dafür nehme ich das nächste Mal den kleineren Motor...
:lol:

Geile Idee...
 
Geblubber ... selbst schuld ... Geblubber

Aha! Und eben kein Quark. Wenn diese Edelmarken ohne massive Steuersubventionen ihre hochgezüchteten, Schwanzersatz-Prestige-Dreckschleudern sonst nicht mehr losbekommen - "deren Problem". Die Steuerausfälle bezahlt der kleine Michel nämlich über höhere Konsum- und Mehrwertsteuern... Gut, belassen wir's an der Stelle dabei, würde sonst zu weit führen! ;)
 
Zurück