Die Frage welche Art der Geometrie die überlegene ist, wird oft sehr kontrovers und teilweise auch sehr emotional geführt. Ziel muss es sein 'objektive' Messgrößen zu finden, die das 'subjektive' Fahrgefühl ersetzen.
Die Bike-Zeitschrift verwendet als wesentliches Maß die 'Rahmensteifigkeit', die, meiner Meinung nach, eine sehr zweckmäßige Messgröße zur Streitfrage, ob es sich um eine gelungene oder weniger gelungene Rahmengeometrie handelt; anbei die Beschreibung der Bike-Zeitschrift:
"Für die Messung der Rahmensteifigkeit wird der komplett 'gestrippte' Rahmen mit den hinteren Ausfallenden auf der Seite liegend in einem festen Lagerbock eingespannt. Um ein Ausweichen nach unten auszuschließen, wird er am Steuerrohr mittig unterstützt. Dann wird statt der Gabel eine lange Stahlstange mittels zweier Konen im Steuerrohr verspannt. In vordefinierten Abständen zum 'Drehpunkt' (der Unterstützung am Steuerrohr werden a) eine Messuhr und b) der Anschlag für das Messgewicht eingestellt. Nun folgt die eigentliche Messprozedur:
Der Messwert im unbelasteten Zustand der Stange wird notiert. Sodann wird die Stange mit einer 10-Kilo-Scheibe belastet, wodurch der Rahmen um seine Längsachse tordiert (verdreht) wird. Auch dieser Messwert wird notiert. Abschließend wird das Gewicht wieder entfernt und nochmals der unbelastete Messwert abgelesen. Diese Messung wird zwei mal durchgeführt.
Der Steifigkeitswert errechnet sich durch eine Formel aus der gemessenen Auslenkung der Stange, dem aufgebrachten Gewicht und den Hebelverhältnissen. Er wird in Nm/° (Newtonmeter pro Grad Verwindung) angegeben. Zieht man das Rahmengewicht noch in die Berechnung mit ein, so erhält man den sogenannten STW-Wert, der etwas über das technische Knowhow aussagt, mit dem der Rahmen gebaut wurde oder besser: Je höher der STW eines Rahmens, desto besser wurde das Material ausgenutzt. Der STW wird angegeben in Nm/°/kg.
Bei Fullsuspension-Rahmen führen wir diese Steifigkeitsmessung einmal mit eingebautem und einmal mit ausgebautem Dämpfer durch, um zusätzlich zur absoluten Rahmensteifigkeit auch noch feststellen zu können, wie stark der Dämpfer als tragendes (besser: Seitensteifigkeit beeinflussendes) Bauteil eingesetzt wird. Hier gilt natürlich: Je weniger der Dämpfer belastet wird, desto besser."
Apastron