Was soll man da machen: Sie anschreien und in die Baugrube drängen? Oder anhalten, mal kurz durchschnaufen und dann fröhlich weitersausen?
Gute Einstellung, leider viel zu selten. Im Straßenverkehr gilt leider viel zu oft der Gedankengang: "Meins!". Rücksicht? Fehlanzeige. Und die Deuschen sind in der Hinsicht leider die absoluten Oberkönige. Meine Freundin musste sich in Stuttgart mal anschnauzen lassen, weil sie auf der falschen Seite eine Treppe hoch ist! "Wissen sie das nicht, links hoch und rechts runter!". Meinte die gute Dame zumindest.
So lange es Leute gibt, die auf irgendwelchen "Rechten" - egal ob echt, eingebildet oder erfunden - beharren, wird es auch immer solche Problemzonen geben... Ich geh da frei nach dem Motto, freundlich lächeln, wenns was schlimmes ist drauf hinweisen, aber danach einfach wieder vergessen. Meistens ärgert man sich selbst nämlich mehr als der Andere.
Mag gut sein, aber was bringt einen stattdessen weiter? Also wie macht man denen klar, das sie sich falsch verhalten und dadurch mich aber vor allem Sie sich selbst gefährden?
Gar nicht. Der Typ mit der Helmkamera mag zwar durchaus "Recht" haben, aber er kämpft gegen eine anonyme Masse. Leute auf der Brücke anzuschreien bringt genau garnichts. Im besten Falle merkt der angeschriene, dass er hier falsch ist. Aber die nächsten 200 Leute warten schon. Er bekämpft höchstens Symptome einer schlechten Verkehrsführung.
An der Stelle braucht es einfach eine bessere Kennzeichnung oder eben eine Entschärfung der gesamten Stelle, bsiepielsweise durch eine Sperrung. Dann werden die Radler dort zwar nicht Glücklich sein, aber sie sind sicher.
Im Übrigen finde ich das Verhalten im Video gefährlich - er fährt ziemlich flott, schreit entgegenkommende Radler an, und das obwohl er sehr, sehr genau weiß dass die entsprechenden Stellen gefährlich sind und es eben Gegenverkehr gibt, auch wenn es keinen geben sollte. Außerdem schneidet er an der Stelle, an der es zum Unfall kommt, quer über die gesamte Fahrbahnbreite. Das, plus der Schrei, ist durchaus genug um eine ältere Dame aufzuschrecken.
Ich weiß ja nicht wie das in der Deutschen Straßenverkehrsordnung ist, aber in Österreich haben wir da eine Regelung dass man bei offensichtlichen Regelverstößen anderer Rücksichtnehmen muss, egal ob man im Recht ist oder nicht. Kommt es zu einem Unfall, weil man auf seinem "Recht" beharrt hat, so gibt's in der Regel eine Teilschuld für beide.
mfg