Trotz erbittertem Wiederstandes einiger engstirniger Lobbyisten des ESK, welche dem grazilen Zweiradsport auf schmalen Reifen dunkle Gewalten nachsagen
, meldete ich mich als einziges Eisenschwein bei der wunderschönen Tour de Wendland an. Hierbei handelt es sich um eine Etappenfahrt für Jedermann im Naturpark Elbufer-Drawehn im Landkreis Lüchow-Dannenberg.
Bereits am Freitag Mittag traf ich mich mit einigen weiteren Startern auf einem Autobahnrasthof bei Berlin, mit denen eine Art Mixed-Team für dieses Wochenende gebildet werden sollte. So machten wir uns zu siebt weiter auf den Weg Richtung Hitzacker, wo die örtliche Jugendherberge unter Beschlag genommen werden sollte. Hier werden immer wieder Erinnerungen an die Klassenfahrten in der Schulzeit wach.
Unter staunenden Blicken der ebenfalls in der Herberge nächtigenden Reisegruppen wurden auf dem Parkplatz die Räder montiert und letzte Tuningmaßnamen vorgenommen.
Die erste Etappe sollte direkt in Dannenberg stattfinden. 1800 m Stadtkurs mit engen Kurven und Kopfsteinpflaster. Gleichzeitig wurde noch ein Skaterrennen und eine Art Karaoke-Festival veranstaltet, was zu wahren Zuschauermengen am Straßenrand führte.
Punkt 1900 knallte der Startschuss und es ging erwartungsgemäß flott auf die Piste. Ich hatte mich zum Glück vorne eingereiht und so ging es mit 45 Sachen in Richtung erste Spitzkehre. Danach kam eine lange Gerade, die mit ca. 55 gefahren wurde bevor das Feld hinter einer 90° Kurve auf den Pflasterabschnitt bis zur Zieldurchfahrt geführt wurde. Ich kam unerwartet gut mit und konnte hinter den Kurven prächtig in die Pedale treten. Nach 4 oder 5 Runden am Pulsanschlag wurde mir dann mal etwas übel, dies gab sich dann aber wieder als das Tempo etwas geringer wurde. So konnte ich dann auch mal mutig in einer Fluchtgruppe mitfahren, wir wurden aber schnell wieder vom Feld gestellt. Die finale Flucht hab ich dann verschlafen, sechs Leute waren vorne raus und konnten nicht mehr gestellt werden. Der haushohe Favorit Fabian Brzezinski (Stevens Racing) fuhr in der letzten Runde über eine Glasflasche, was seinen wohl sicheren Sieg verhinderte.
Ich beendete das Rennen auf Platz 24 (Schnitt 43,9) und war zufrieden mit mir, im letzten Jahr war ich überrundet worden.
Die zweite Etappe startete am Samstag morgen in Dannenberg und dann neutralisiert bis Hitzacker. Hier wurde das Rennen frei gegeben und das Feld mit ca. 130 Fahrern auf einen vier mal zu befahrenden 31 km Rundkurs geschickt. Dieser beginnt ziemlich wellig und auf der Elbuferstraße Richtung Hitzacker sind dann einige Rampen mit max. 13 % zu bezwingen. Gleich in der ersten Runde gab es einen schweren Sturz, ein Opa blieb mit seinem Auto mitten auf der Straße stehen, und beim Umfahren musste einer Vollgas durchs Feld eiern und ist dann frontal auf ein stehendes Auto geknallt. Das Rennen war meist extrem langsam, nur wenn angegriffen wurde knallte das Feld Vollgas hinterher, um dann wieder mit 25 durch die Gegend zu eiern. Trotzdem war es ziemlich nervös und es gab einige Stürze, von einem war ich leider selbst betroffen. Einige sind wie die Irren in die Rampen reingefahren und haben dann Stehversuche gemacht weil die Puste nicht gereicht hat. Ich suche mir also eine Lücke, trete wieder an, muss noch einer dieser Graupen ausweichen und höre von hinten nur ein VORSICHT, gleichzeitig gibt es einen Knall und es scheppert Alu auf Asphalt. Der Gestürzte hat sich mit seinem Schnellspanner in meinen Speichen aufgehängt. Ich konnte aber weiterfahren, dass das Hinterrad völlig im Eimer ist habe ich erst später bemerkt.
Nunja, in der letzten Runde kam dann Tempo ins Feld, eine Attacke nach der anderen aber keiner kam richtig weg. Die Angriffe hatten aber Wirkung, so dass wir einen großen Teil des Feldes abschütteln konnten und eine 20-Köpfige Spitze bildeten. Auch an der 13%-Rampe kam keiner weg und die Gruppe kam geschlossen zum finalen Anstieg zur Jugendherberge, vor der das Ziel lag. 250 Meter vor dem Ziel, am Fuß der letzten Rampe dann der Antritt von Brzezinski. Alter Schwede, was für ne Boulette. Nach den 250 m hatte der glatt 100 m Vorsprung und holte sich damit den Sieg. Ich stiefelte einfach voll Anschlag hinterher und sicherte mir noch einen 8. Platz. Diese Strecke liegt mir scheinbar sehr gut, konnte ich hier schon im letzten Jahr mit einem 7. Platz glänzen.
Am Abend wurden dann wieder die Räder für das am Sonntag stattfindende Einzelzeitfahren umgebaut, Aerolenker montiert, Sattel gewechselt....
Am Sonntag morgen ging es dann mit dem Auto zum Start, dort wurde die Startzeit erfragt und sich dann professionell
auf der Rolle warm gefahren. Leider waren das nur 25 Minuten, mein Blähbauch von Frühstück ging auch nicht weg. Ich fühlte mich etwas komisch auf dem Rad, konnte aber nicht feststellen woran das lag und rollte dann gemächlich zum Start um dann mein Waterloo zu erleben.
Nach dem Start ging es nach einem flotten Antritt durch zwei Kurven auf die völlig platte 23 km Strecke. Da müsste ein 40er Schnitt drin sein hatte ich mir vorher ausgemalt, doch nach 500 m bekam ich ein teuflisches Brennen in den Arschbacken, welches sich hinten am Bein bis in die Knie zog. Ach du Schaize schoss mir durch den Kopf, ich stand kurz auf, setzte mich wieder, nach wenigen Sekunden das Selbe. Der Blick auf den Tacho zeigte eine stetig fallende Geschwindigkeit. 40, 38, 36, 35.... Immer wieder stand ich auf, peitschte das Tempo auf 40 aber es war sofort wieder im Keller. Es brannte wie Feuer in meinem Beinen, ich wollte eigentlich nur anhalten und mich ins Gras legen aber ich trat weiter, mit schmerzverzerrten Gesicht wurde ich von 2 anderen Fahrern überholt. So zog es sich weiter bis ins Ziel, wo ich 7 Minuten langsamer war als der Sieger, mit einem lächerlichen Schnitt von 36,8. 61. Platz im Zeitfahren, von Platz 8 auf Platz 24 in der Gesamtwertung gefallen
.
Die spätere Ursachenforschung ergab einen zu hoch eingestellten Sattel und ich hab viel zu viel gefressen am Morgen. Man kann alt werden wie ne Kuh, man lernt trotzdem noch dazu.
Alles in allem war es ein wunderbares Wochenende, alle Rennen bei schönstem Sonnenschein und die Jungs von Semper und Werner Otto waren auch sehr nett. Wir hatten sogar einen richtigen Sportlichen Leiter, da Boris nicht mitfahren konnte und dann wirklich alles gemacht und organisiert hat. Ein Begleitwagen mit Essen und Getränken, aus dem man sich holen kann was man braucht ist schon eine sehr feine Sache.
Vielleicht ist im nächsten Jahr ja noch das eine oder andere ESK Trikot im Wendland auszumachen, die Rundfahrt ist auf jeden fall besser und schöner als Parchim.
Vorbereitungen für den Start am Freitag abend
Am Start: Puls 138
In Dannenberg
So übernachten Prinzen
Schmalspurspinnerschwucke
OnkelW

Bereits am Freitag Mittag traf ich mich mit einigen weiteren Startern auf einem Autobahnrasthof bei Berlin, mit denen eine Art Mixed-Team für dieses Wochenende gebildet werden sollte. So machten wir uns zu siebt weiter auf den Weg Richtung Hitzacker, wo die örtliche Jugendherberge unter Beschlag genommen werden sollte. Hier werden immer wieder Erinnerungen an die Klassenfahrten in der Schulzeit wach.
Unter staunenden Blicken der ebenfalls in der Herberge nächtigenden Reisegruppen wurden auf dem Parkplatz die Räder montiert und letzte Tuningmaßnamen vorgenommen.
Die erste Etappe sollte direkt in Dannenberg stattfinden. 1800 m Stadtkurs mit engen Kurven und Kopfsteinpflaster. Gleichzeitig wurde noch ein Skaterrennen und eine Art Karaoke-Festival veranstaltet, was zu wahren Zuschauermengen am Straßenrand führte.
Punkt 1900 knallte der Startschuss und es ging erwartungsgemäß flott auf die Piste. Ich hatte mich zum Glück vorne eingereiht und so ging es mit 45 Sachen in Richtung erste Spitzkehre. Danach kam eine lange Gerade, die mit ca. 55 gefahren wurde bevor das Feld hinter einer 90° Kurve auf den Pflasterabschnitt bis zur Zieldurchfahrt geführt wurde. Ich kam unerwartet gut mit und konnte hinter den Kurven prächtig in die Pedale treten. Nach 4 oder 5 Runden am Pulsanschlag wurde mir dann mal etwas übel, dies gab sich dann aber wieder als das Tempo etwas geringer wurde. So konnte ich dann auch mal mutig in einer Fluchtgruppe mitfahren, wir wurden aber schnell wieder vom Feld gestellt. Die finale Flucht hab ich dann verschlafen, sechs Leute waren vorne raus und konnten nicht mehr gestellt werden. Der haushohe Favorit Fabian Brzezinski (Stevens Racing) fuhr in der letzten Runde über eine Glasflasche, was seinen wohl sicheren Sieg verhinderte.
Ich beendete das Rennen auf Platz 24 (Schnitt 43,9) und war zufrieden mit mir, im letzten Jahr war ich überrundet worden.
Die zweite Etappe startete am Samstag morgen in Dannenberg und dann neutralisiert bis Hitzacker. Hier wurde das Rennen frei gegeben und das Feld mit ca. 130 Fahrern auf einen vier mal zu befahrenden 31 km Rundkurs geschickt. Dieser beginnt ziemlich wellig und auf der Elbuferstraße Richtung Hitzacker sind dann einige Rampen mit max. 13 % zu bezwingen. Gleich in der ersten Runde gab es einen schweren Sturz, ein Opa blieb mit seinem Auto mitten auf der Straße stehen, und beim Umfahren musste einer Vollgas durchs Feld eiern und ist dann frontal auf ein stehendes Auto geknallt. Das Rennen war meist extrem langsam, nur wenn angegriffen wurde knallte das Feld Vollgas hinterher, um dann wieder mit 25 durch die Gegend zu eiern. Trotzdem war es ziemlich nervös und es gab einige Stürze, von einem war ich leider selbst betroffen. Einige sind wie die Irren in die Rampen reingefahren und haben dann Stehversuche gemacht weil die Puste nicht gereicht hat. Ich suche mir also eine Lücke, trete wieder an, muss noch einer dieser Graupen ausweichen und höre von hinten nur ein VORSICHT, gleichzeitig gibt es einen Knall und es scheppert Alu auf Asphalt. Der Gestürzte hat sich mit seinem Schnellspanner in meinen Speichen aufgehängt. Ich konnte aber weiterfahren, dass das Hinterrad völlig im Eimer ist habe ich erst später bemerkt.
Nunja, in der letzten Runde kam dann Tempo ins Feld, eine Attacke nach der anderen aber keiner kam richtig weg. Die Angriffe hatten aber Wirkung, so dass wir einen großen Teil des Feldes abschütteln konnten und eine 20-Köpfige Spitze bildeten. Auch an der 13%-Rampe kam keiner weg und die Gruppe kam geschlossen zum finalen Anstieg zur Jugendherberge, vor der das Ziel lag. 250 Meter vor dem Ziel, am Fuß der letzten Rampe dann der Antritt von Brzezinski. Alter Schwede, was für ne Boulette. Nach den 250 m hatte der glatt 100 m Vorsprung und holte sich damit den Sieg. Ich stiefelte einfach voll Anschlag hinterher und sicherte mir noch einen 8. Platz. Diese Strecke liegt mir scheinbar sehr gut, konnte ich hier schon im letzten Jahr mit einem 7. Platz glänzen.
Am Abend wurden dann wieder die Räder für das am Sonntag stattfindende Einzelzeitfahren umgebaut, Aerolenker montiert, Sattel gewechselt....
Am Sonntag morgen ging es dann mit dem Auto zum Start, dort wurde die Startzeit erfragt und sich dann professionell

Nach dem Start ging es nach einem flotten Antritt durch zwei Kurven auf die völlig platte 23 km Strecke. Da müsste ein 40er Schnitt drin sein hatte ich mir vorher ausgemalt, doch nach 500 m bekam ich ein teuflisches Brennen in den Arschbacken, welches sich hinten am Bein bis in die Knie zog. Ach du Schaize schoss mir durch den Kopf, ich stand kurz auf, setzte mich wieder, nach wenigen Sekunden das Selbe. Der Blick auf den Tacho zeigte eine stetig fallende Geschwindigkeit. 40, 38, 36, 35.... Immer wieder stand ich auf, peitschte das Tempo auf 40 aber es war sofort wieder im Keller. Es brannte wie Feuer in meinem Beinen, ich wollte eigentlich nur anhalten und mich ins Gras legen aber ich trat weiter, mit schmerzverzerrten Gesicht wurde ich von 2 anderen Fahrern überholt. So zog es sich weiter bis ins Ziel, wo ich 7 Minuten langsamer war als der Sieger, mit einem lächerlichen Schnitt von 36,8. 61. Platz im Zeitfahren, von Platz 8 auf Platz 24 in der Gesamtwertung gefallen

Die spätere Ursachenforschung ergab einen zu hoch eingestellten Sattel und ich hab viel zu viel gefressen am Morgen. Man kann alt werden wie ne Kuh, man lernt trotzdem noch dazu.
Alles in allem war es ein wunderbares Wochenende, alle Rennen bei schönstem Sonnenschein und die Jungs von Semper und Werner Otto waren auch sehr nett. Wir hatten sogar einen richtigen Sportlichen Leiter, da Boris nicht mitfahren konnte und dann wirklich alles gemacht und organisiert hat. Ein Begleitwagen mit Essen und Getränken, aus dem man sich holen kann was man braucht ist schon eine sehr feine Sache.
Vielleicht ist im nächsten Jahr ja noch das eine oder andere ESK Trikot im Wendland auszumachen, die Rundfahrt ist auf jeden fall besser und schöner als Parchim.
Vorbereitungen für den Start am Freitag abend
Am Start: Puls 138
In Dannenberg
So übernachten Prinzen
Schmalspurspinnerschwucke
OnkelW