Fahrrad kaputt - habe ich Schuld?

C

Cycle-Mike

Guest
Hallo!

Ich habe mir vor einiger Zeit das Fahrrad eines Freundes ausgeborgt. Es ist bei mir zuhause gestanden und ich bin ein paar Kilometer(auf seine erlaubnis hin) damit gefahren.

Am Nachhauseweg habe ich versehentlich diagonal geschalten. D.h. am vorderen Kranz am gegenüberliegenden Kranz von hinten. Ich habe früher nie ein problem damit gehabt. Ich muss aber auch zugeben, dass ich kein erfahrener Radfahrer bin.

Auf dieses "Manöver" hin ist die Kette abgebrochen. Ich habe in der fahrt nicht apprupt stehen bleiben können und die kette hat sich um den hinteren kranz gewickelt, sodass Speichen des Rades abgebrochen sind und die hintere schaltung schließlich verbogen worden ist. Ich bin dabei auf gerader Strecke durchschnittliches Tempo gefahren.

Das Fahrrad ist schon um die 10 Jahre alt und hatte eine Shimano schaltung. Somit ist der Schaden ein Totalschaden. Das Rad hätte vor dem Schaden laut einem Verkäufer noch einen Wert von 130-150 Euro gehabt, für den ich jetzt aufkommen muss.

Ich frage mich nun ob ich dafür verantwortlich bin und es verboten ist diagonal zu schalten oder ob das Rad einfach öfter gewartet werden hätte müssen.

Versteht mich nicht falsch. Ich will mich nicht um die Schadenssumme drücken. Aber wenn ich nicht daran Schuld wäre, würde ich nur ungern zahlen.
Danke für Eure Hilfe!
 
Also erstens: Ein Fahrradladen an der ecke speicht das neu ein und bastelt auch ne no-name Kassette mit dran, neue Kette und gut....... Preis in etwa 50-60 Euro...


Aber Zweitens: Würde ich mal überlegen ob ich solche Leute als *Freund* bezeichnen würde......


Grüße Jan
 
auch wenn man diese diagonalen gänge wegen erhöhtem verschleiß möglichst sowieso nicht benutzt, konfiguriert man die schaltung normalerweise so, dass dabei nichts kaputt geht.

es könnte z.b. sein, dass die kette zu kurz war, dann kann beim groß+groß schalten das schaltwerk durch die spannung in die speichen gedrückt wurde. manche machen die kette auch absichtlich etwas kürzer, damit sie weniger schlackert. dann darf man halt nur nicht aus versehen groß+groß schalten und muss andere, die man damit fahren lässt, darauf hinweisen.
 
Dass ne Kette reißt ist normalerweise auf Verschleiß zurückzuführen, v.a. bei nem 10 Jahre alten Bike. Beim Schalten, wenn es unter Krafteinwirkung geschieht, ist die Kette relativ hohen Belastungen ausgesetzt. Das die nun gerissen ist, muss nicht unbedingt am diagonalen Schalten liegen, es kann auch sein, dass einfach durch das Überspringen die Kette den Geist aufgegeben hat.
Dass nun auch das hintere Laufrad und das hintere Schaltwerk draufgegangen sind, ist Pech.

Ich würde der Freundschaft willen (ich weiß ja nicht wie gut ihr befreundet seid) und wenn du nicht gerade in geldnot steckst die reparatur für die besagten 50-60 eus bezahlen. Da du ja schließlich zu dem Zeitpunkt gefahren bist, liegst du auch in der Beweisschuld, was du bräuchtest wäre also ein Gutachten über die Schadensursache, das kostet Geld. Wenn du einen Rechtsstreit beginnst und vermutlich gewinnst, (angenommen das rad wurde durchschnittlich oft bewegt und durchschnittlich gepfelgt, dann ist die Ursache warscheinlich Materialermüdung also nicht deine Schuld, es wäre auch ihm passiert) dann kommt er für die Kosten auf (glaube ich), wenn DU klagst, klagt er gehts zu lasten des Steuerzahlers, vorausgesetzt du gewinnst.
 
[Aber wenn ich nicht daran Schuld wäre, würde ich nur ungern zahlen.

Es versteht sich von selbst das man einem Freund (und auch jedem anderen) den Schaden ersetzt. Also laß das Teil reparieren und gut. Über so etwas denkt man doch nicht lange nach.

Das du dir jetzt auch noch Gedanken drüber machst das vielleicht dein Freund Schuld daran hat von wegen er hätte es öfters warten lassen müssen finde ich ziemlich kacke. Und auch noch den Verkäufer fragen wieviel es denn noch wert ist und so.....ts ts ts....
 
Für sowas hat man doch eine Haftpflichtversicherung ...

Für ein Düll? Dann mach ich das jetzt öfter:D

Für den Schaden? Da wird die wohl nicht einspringen:(

Sonst: welches 10 Jahre altes Rad ist >100 € wert (alle gepflegten Kultmarken mal ausser Acht gelassen)

Lad den Freund doch einfach mal auf ein Bier, Burger, Döner, Eis ein ...
 
Naja, normalerweise sollte eine Sicherheitsreserve vorhanden sein, die auch eine Diagonalschaltung zulässt, ohne das gleich der Antrieb zerbröselt. Andererseits sollte man sowas unter Freunden unkompliziert regeln. Du kannst natürlich mal Deine Haftpflicht fragen, aber eigentlich würde ich die nicht für so eine Kleinigkeit in Anspruch nehmen wollen (sollte man sich für größere Schadensfälle aufbewahren).
 
Junge Junge, waddn Kindergarten.

Natürlich kommst Du für den Schaden auf, Du hast es kaputtgemacht, also steh auch dafür gerade. Wenn Du mein Fahrrad kaputtgemacht hättest, und Dich dann so anstellen würdest, wärste die längste Zeit mein Freund gewesen.
 
Warum nicht Haftpflicht? Bin vor Jahren mal einem Freund auf nassem Laub ins Hinterrad gefahren/gerutscht. Schaden: verbogene Scheibe und nen Achter in der Felge. Summe: soweit ich mich erinnere 60 EUR rum.

Den Schaden hat die Haftpflicht ohne einen Ton zu sagen erstattet.

Abwicklung war auch einfach. Kumpel und ich haben das Rad zusammen zum Laden um die Ecke gebracht, Rechnung habe ich bezahlt und per Post an die Versicherung geschickt.

Da muss man keine Freundschaften ausdisskutieren und alle sind glücklich.
Sowas sollte keine Freundschaft belasten.
 
Wieso versteht sich dass den von selbst, den schaden zu ersetzen? Wenns schon vorher (fast) kaputt war, dann kann er ja nix dafür? Ich würd zwar auch zahlen, aber unser Kandidat will ja nicht.(?)
Die Frage war ja ursprünglich ob er Schuld habe und ich denke nicht, denn er war nicht für den Zustand des rades Verantwortlich, er ist nicht der Besitzer.

Wenn ihr etwas beschädigtes ausleiht und es geht duch den normalen gebrauch kaputt eben weil es schon in einem desolaten zustand vorher war, dann wollt ihr deswegen doch auch nicht aufkommen?

Ansonsten, Haftpflicht anschreiben ist ne gut idee, hast es ja nicht absichtlich zerstört, chancen stehen gut, dass es klappt. Entgegen der Ansicht einiger hier, ist meine Auffassung der haftpflicht eben die Abdeckung von Sachschäden die nicht auf Fahrlässigkeit oder Absicht hin entstanden sind, der Besitzer spielt doch dabei keine Rolle.(?)
 
BTW: Was für ein Freund ist das, der da den Schaden ersetzt haben will. Wenn er so kleinlich ist, sollte er sein Rad nicht verleihen.
 
Entgegen der Ansicht einiger hier, ist meine Auffassung der haftpflicht eben die Abdeckung von Sachschäden die nicht auf Fahrlässigkeit oder Absicht hin entstanden sind, der Besitzer spielt doch dabei keine Rolle.(?)

Interessante Auslegung, d.h. wenn mir mein eigener Kram z.B. beim Unfall kaputt geht zahlt das also auch die Haftpflicht?! :lol:

In meiner Versicherung sind, wie vermutlich bei allen anderen auch, Schäden an Leihgegenständen ausgeschlossen.
 
Danke für eure zahlreichen Meinungen!
Den Preis des Rades weiß ich übrigens deshalb, weil der Verkäufer meinem Freund gesagt hat, dass die Reparatur teurer wäre als das Rad, das vielleicht noch 130 wert wäre. Ich hab also nicht selber nachgefragt.

Ich will mich echt nicht darum drücken das Geld zu zahlen. Ich habe ihm ja die 130 Euro bereits bezahlt.
Leider bin ich nun aber wirklich fast Pleite. Bin ein armer Student:) Hätte ich genügend Geld würde ich ohne mit der Wimper zu zucken zahlen und mir wärs total egal.

Ich versteh das Problem halt nicht. Vor allem weil er vor dem Totalschaden bereits ein neues Rad gekauft hat und das alte Rad zehn Jahre alt ist. D.h. wie er es bekommen hat müsste er 12 gewesen sein. Beim Fahren hab ich sogar kreuzweh bekommen. Das muss ja noch ein Kinderrad gewesen sein:D Vielleicht ist es ja gerade seine penible Art die mich daran ärgert...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
ich hätts ihm mit gebrauchten teilen repariert. kann man doch für 30€ wieder flott machen. speiche+einbau (15), kette(5) und schaltwerk (10)

bist schön dumm ihm dafür 130 zu geben.

dass du dafür grade stehst finde ich selbstvertändlich. habe auch schon mal einem freund/bekannten mein stadtfahrrad "geliehen". ich bin damit ohne probleme rumgefahen - er hatts geschrottet. habe ihn jetzt darauf nicht expizit angesprochen es zu reparieren/ersetzten und er hat von sich auch nichts gemacht. fand ich schon etwas arschig.
mein nächstes rad hat dann auch wer geschrottet (zu zweit aufm rad, bergab und randsteinkontakt - gabelbruch :-() da hab ich aber dann schon auf ersatz gepocht. hatte keine lust mehr schon wieder ein neues stadtrad zu suchen
 
ich hätts ihm mit gebrauchten teilen repariert. kann man doch für 30€ wieder flott machen. speiche+einbau (15), kette(5) und schaltwerk (10)

Laut Verkäufer hat sich mit dem hinteren Schaltung auch der Rahmen an dieser Stelle ein wenig verbogen -> Totalschaden
Seiner Meinung nach würde sich ein neues Hinterrad und die Reparatur des Rahmens ohnehin nicht rentieren.
 
Interessante Auslegung, d.h. wenn mir mein eigener Kram z.B. beim Unfall kaputt geht zahlt das also auch die Haftpflicht?! :lol:




In meiner Versicherung sind, wie vermutlich bei allen anderen auch, Schäden an Leihgegenständen ausgeschlossen.

stimmt, das hat eine Haftpflichversicherung (egal ob KFZ-Haftpflicht, Privat-Haftpflicht etc.) so an sich, dass sie nur Fremdschäden abdeckt, niemals die selbst verursachten Schäden am eigenen Eigentum.
 
Na was studierst du denn??

Jura oder BWL???

Und Kreuzweh hast du auch bekommen...da kann dein Freund ja froh sein nicht in den Staaten zu leben, da hättest du ihn doch mit Sicherheit auf mehrere Millionen verklagt!!!

Ansonsten: du hast es kaputt gemacht, du stehst dafür ein PUNKT

Oder studierst du Politikwissenschaften oder gar Internationale Wirtschaftswissenschaften, ja daaaaaannnn siehts nochmal anders aus dann bist du als unwissender Verursacher natürlich genausowenig schuld wie ein Politiker oder ein Banker an dem was sie anrichten und bekommst selbstredend noch eine Bonuszahlung...

Dann hilft noch: Radfahren lernen

Überkreuzschalten ist nicht gleich überkreuzschalten: Mit viel Kraft reintreten und sich dabei verschalten macht nun mal der Kette den Garaus, besonders gut bei Groß-Groß und dann nicht die Bremse betätigen und weiter rollen....
 
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