Fahrradfahrverbot, Anordnung von MPU wegen Trunkenheit im Straßenverkehr, was tun??

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Ein Kumpel von mir hat keinen Führerschein und ist mit 1.8 Promille auf dem Fahrrad letztes Jahr erwischt worden. Dafür hat er erstmal eine Strafe von 800€ drauf gebrummt bekommen. Jetzt wurde die Führerscheinstelle über den Vorfall informiert. Er hat gar keinen Führerschein. Ergebnis: Er hat eine Anordnung zur MPU bekommen bis August und zusätzlich Fahrverbot für alle Fahrzeuge (incl.Fahrrad (!))

Er hat auch wirklich keine Kohle. Daher will er auch nicht unbedingt einen Anwalt beauftragen. Habt ihr eine Idee, wie man sich jetzt am Besten verhält? ADFC Rechtsberatung oder oder oder.... Oder ist die Beste Variante direkt zum Anwalt zu gehen?

Er hat in nächster Zeit auch nicht vor, einen Führerschein zu machen und ihm ist klar, dass er eine MPU machen muss, wenn er irgendwann den Lappen machen muss. Aber im Moment ist die Kohle knapp. MPU und Vorbereitung kostet. Und aufs Fahrrad ist er angewiesen.
 
So wie du es beschreibst, ist der Fall doch dermaßen klar, dass selbst ein richtig guter (lies: teurer) Rechtsverdreher da nicht viel herausholen wird können.

Deinem Kumpel ist ansonsten zu empfehlen, weniger saufen, spart Geld -.-
 
Deshalb frage ich ja hier zuerst, ob man sich die Kohle für den Anwalt gleich sparen kannn oder ggf. die Lage noch etwas verbessern. Vermutlich hast du Recht.

Wenn ich das jetzt richtig recherchiert habe ist das eigentliche Problem, dass mit einer solch kurzen Vorbereitungszeit die MPU kaum zu schaffen ist. Schließlich soll ja nachgewiesen werden, dass man sich mit "seinem Alkoholproblem" beschäftigt hat. Die Beweisführung ist in der kurzen Zeit schwer. Es würde schon sehr viel bringen, wenn der MPU-Termin nach hinten verschoben werden kann.
 
Öhm, du hast da etwas falsch Verstanden. Bei der MPU geht es nicht darum, nachzuweisen, dass man sich mit einem Problem auseinander gesetzt hat, sondern es geht darum festzustellen, ob die betreffende Person ein Fahrzeug im Straßenverkehr lenken kann, ohne ein Risiko für sich und Andere darzustellen. Entsprechend ist das Verschieben und Gewähren von Vorbereitungszeit nicht im Sinne des Erfinders!

Im Falle von Trunkenheit (naja 1,8 Promille ist für mich eher schon ambitonierter Suff) am Steuer wird wahrscheinlich geprüft werden, ob der Alkohol ein stetiges Problem ist. Da wird man der betreffenden Person keine Möglichkeit bieten, die Leberwerte zu normalisieren.

Ansonsten einfach mal die moralische Keule: Wieso will eigentlich keiner mehr dazu stehen, wenn er Scheiße gebaut hat bzw. im Umkehrschluss einfach keine/weniger Scheiße bauen? Klar, manchmal kommt es dumm und im Rahmen des normalen passiert Mist, aber Alkohol trinken ist immer noch eine eigene, aktive Tätigkeit, genauso wie das Fahren unter Alk.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn er keine MPU machen will/ kann muß er dies auch nicht darf dann eben kein Fahrzeug bewegen!
 
Es geht nicht um eine Schonfrist, um die Leberwerte zu normalisieren sondern eher darum, dass die Zeit jetzt zu knapp ist, den Beweis zu führen, dass er kein Gewohnheitstrinker ist.

Wenn du mit dem Auto erwischt wirst oder einen Führerschein hast, weißt du frühzeitig Bescheid was dir blüht und kannst dich dementsprechend informieren und reagieren. Das ist hier leider nicht der Fall.

Wenn er mit dem Auto erwischt worden wäre, andere Personen Gefährdet, einen Unfall Verursacht oder gestürzt wäre, würde ich gar nicht diskuttieren. Das war hier aber nicht der Fall und für mein Rechtsverständnis ist UNBEFRISTETES FAHRRADVERBOT schon ne harte Nummer. Das kriegt nicht mal Lance Armstrong und der war mit ganz anderen Drogen auf dem Rad unterwegs.
 
@Duc851

Die Beweisführung, ob ein Gewohnheitstrinker vorliegt, wird über den schulmedizinischen Bestandteil der MPU abgedeckt werden. Da ist das Blutbild recht aussagekräftig und da muss sich niemand drauf vorbereiten, denn der Betreffende muss nur Blut lassen. Die Ärzte und Labortechniker sind dann jene, die den schwierigen Teil erledigen. Diese haben sich darauf aber meist schon 5Jahre und mehr (Studium nennt sich das) darauf vorbereitet.
 
Unbefristetes Fahrradfahrverbot:lol: Das würde ich mal gepflegt ignorieren.

Und da dein Kumpel ja offensichtlich ein Alkoholproblem hat, finde ich es auch weniger schlimm mit 1,8 Promille ein Fahrzeug zu steuern.
Viel schlimmer wäre es, wenn er keins hätte. Dann wäre er bei dem Alkoholpegel mit Sicherheit eine Gefahr für sich und andere gewesen.
 
Öhm, du hast da etwas falsch Verstanden. Bei der MPU geht es nicht darum, nachzuweisen, dass man sich mit einem Problem auseinander gesetzt hat, sondern es geht darum festzustellen, ob die betreffende Person ein Fahrzeug im Straßenverkehr lenken kann, ohne ein Risiko für sich und Andere darzustellen. Entsprechend ist das Verschieben und Gewähren von Vorbereitungszeit nicht im Sinne des Erfinders!

Im Falle von Trunkenheit (naja 1,8 Promille ist für mich eher schon ambitonierter Suff) am Steuer wird wahrscheinlich geprüft werden, ob der Alkohol ein stetiges Problem ist. Da wird man der betreffenden Person keine Möglichkeit bieten, die Leberwerte zu normalisieren.

Ansonsten einfach mal die moralische Keule: Wieso will eigentlich keiner mehr dazu stehen, wenn er Scheiße gebaut hat bzw. im Umkehrschluss einfach keine/weniger Scheiße bauen? Klar, manchmal kommt es dumm und im Rahmen des normalen passiert Mist, aber Alkohol trinken ist immer noch eine eigene, aktive Tätigkeit, genauso wie das Fahren unter Alk.


Naja, 1.8 hat man schnell und durchaus besser mit dem Rad (keine Fremdgefährdung) als mit dem Auto...
 
1.8 sind im Straßenverkehr mit jedem Fortbewegungsmittel beschissen und gefährden andere Verkehrsteilnehmer. Er soll die MPU machen und gut ist, wenn er noch als hin muss ist es so.
 
Unbefristetes Fahrradfahrverbot heißt im Fachterminus Verbot des Führens von Fahrzeugen aller Art auf öffentlichem Grund.
 
Aus eigener erfahrung: Er soll zu der stelle gehen die später die mpu machen soll. Dort gibts dann alle nötigen infos. Im normal fall wird dann vorausgesetzt: Regelmässige besuche einer suchtberatung, 3monatige AEB (alkoholentwöhnungsbehandlung), danach min. 1jahr trocken inkl. Regelmässiger kontrollen, kann wählen zwischen urinproben oder haarprobe (kopfhaar, min. 6cm lang). Zudem muss er unterscheiden wie lang die vom richter verhängte sperrfrist ist (meist 3,6,12, 18 oder 24 monate) UND er sollte sich mit der dame von der führerscheinstelle gut stellen weil nur DIE hat das letzte wort!!! Es ist nicht gerade förderlich mit ihrer 17jährigen tochter einen ONS zu haben un die mutter bekommts mit. Als kosten wären beim ersttäter: MPU im osten um die 480€, haarprobe jeweils 140€ (aller 6 monate) oder urin 65€ (aller 2-3 monate auf abruf), AEB un suchtberatung umsonst.
 
über diese "frist" bis august eine MPU zu absolvieren brauch er sich keinen kopf zerbrechen. es kann niemand dazu gezwungen werden!
er soll sich zu allererst an die suchtberatung wenden die für seinen landkreis zuständig ist, die kostet nix und man muss nur labern.

bei 1.8promille kann man noch auf einzelfallbehandlung hoffen, je nachdem was im urteil als tatvorwurf steht.

wenn da steht er ist freihändig fröhlich pfeifend slalom um die an der ampel stehenden autos gefahren: ganz schlechte karten!
wenn der aber zu wie ne natter neben dem bike lag irgendwo in der pampa kann man noch sagen es war das 1. mal und man kommt um die AEB drumherum.

wenn die tendenz zum säufer erkennbar ist, wirds ohne AEB, regelmässige besuche der suchtberatung und einer selbsthilfegruppe so aussehen das man die MPU zwar macht, aber durchfällt. in dem gutachten wird dann stehen das man das thema nicht ernst genug nimmt bla bla bla und es wird empfohlen(!) eine AEB zu machen sowie 12monate ohne trinken nachweisen kann bevor man nochmal knapp 500€ verbrennt.

dieser "empfehlung" ist ganz dringend nachzukommen!
 
Gleich beim ersten Verstoß eine MPU anzuordnen klingt irgendwie seltsam...???

eine MPU wird ab 1,6Promille (egal auf was, slbst wenn du skateboard fährst oder sogar zu fuss bist) IMMER angeordnet sobald du im öffentlichen raum erwischt wirst.

darunter KANN es der richter anordnen wenn er zweifel hat an deiner eignung zum führen eines fahrzeuges (manche denken da ist nur kraftfahrzeug gemeint, leider nein) im öffentichen strassenverkehr hat ODER die tuss von der führerscheinstelle dich nicht mag. je nachdem wem es zuerst auffällt.

oder du sammelst z.b. 15 parktickets, da fragt der richter dann ob du eigentlich noch ganz dicht bist und ordnet auch eine MPU an (ältere dame, war mit mir zur vorbereitung).

auch ganz blöd wenn man mit dem mopped öfter angehalten wird und OWI´s ohne punkte sammelt wie einkaufssticker bei Penny, dann noch öfter angehalten wird wegen "groben unfugs" (das gabs in der STVO tatsächlich). wenn dann noch der tatvorwurf im raume steht mit der tochter rumgemacht zu haben lernt man dann ganz schnell das es scheissegal ist was der richter urteilt, das ALLERLETZTE wort hat die Führerscheinstelle!
musste ich bittererweise lernen und auch sehr teuer bezahlen.
 
kein Gewohnheitstrinker
1.8 Promille auf dem Fahrrad
Das passt nicht zusammen o_O
Wer mit 1,8 Promille noch in der Lage ist mit dem Fahrrad zu fahren ist definitiv kein Gewohnheitstrinker mehr!
Wer sich so verhält hat im Straßenverkehr, außer als Fußgänger, nichts zu suchen. Über die Folgen hätte er sich mal vor Fahrtantritt im klaren sein sollen.

Naja, 1.8 hat man schnell und durchaus besser mit dem Rad (keine Fremdgefährdung) als mit dem Auto...
Keine Fremdgefährdung? Weniger Gefährdung vielleicht, aber sicherlich nicht keine Gefährdung.
Schaukelt dir so einer abends vors Auto und du überfährst denjenigen ist das Geschrei groß. Oder du musst ausweichen, knallst irgendwo rein und der typ haut einfach ab.

Wenn er mit dem Auto erwischt worden wäre, andere Personen Gefährdet, einen Unfall Verursacht oder gestürzt wäre, würde ich gar nicht diskuttieren. Das war hier aber nicht der Fall und für mein Rechtsverständnis ist UNBEFRISTETES FAHRRADVERBOT schon ne harte Nummer. Das kriegt nicht mal Lance Armstrong und der war mit ganz anderen Drogen auf dem Rad unterwegs.
Ach, auch noch ohne Ausfallerscheinungen? Respekt. Ein weiterer Grund der gegen ein Alkoholproblem und für eine Teilnahme am Straßenverkehr spricht.
Mit dieser Einstellung würde ich glatt zur MPU gehen, aber spar dir den Anwalt vorher. Den Erfolg garantiere ich dir! :lol:
 
Also ich persönlich würde das Verbot ignorieren. Wann wird man schon beim radeln kontrolliert? Ist mir im ganzen Leben noch nicht passiert... Allerdings rühre ich auch kein Fahrzeug mehr an wenn ich was getrunken habe. Weder Auto noch Fahrrad, völlig egal ob die erlaubte Grenze erreicht wurde oder nicht.

Dein Freund sollte sich wirklich mit seinem Alkoholproblem beschäftigen. Ich wäre jedenfalls mit 1,8 Promille nicht mehr in der Lage zu radeln. Ich wäre froh wenn ich noch laufen könnte
 
Weniger saufen, weniger meckern, würde ich sagen.

1,8 Promille auf dem Fahrrad - auch damit kann man Fußgänger über den Haufen fahren, oder sich selbst vor's Auto. Wer soviel trinken muss, hat auch Geld für ein Taxi übrig!
 
Ach Gottchen, wie schön es doch ist sich moralisch über andere zu heben. (Kleiner Tipp: 1.6 zu pusten ist ne ganz andere Hausnummer als 1.6 im Blut)

Den übrigen (vor allem Enginejunk) möchte ich für die offenen Worte und die Tipps danken!
 
Zuletzt bearbeitet:
Leute Leute, wenn ich das hier so lese glaube ich ich bin unter Rennradlern gelandet, seid Ihr alle unterernährt oder warum kann hier teilweise mit 1,8 Promille schon nicht mehr gelaufen werden. Je nach Konstitution hat man rubbidipudd 1,8 Promille, da muss man jetzt nicht zwingend Alkoholiker sein, und vermutlich wird sein Fahrverhalten ja irgendwie schwer auffällig gewesen sein, sonst wäre er sicher nicht kontrolliert worden. Eventuell hatte er aber auch einen Turban auf oder ist schwarz und wurde deshalb angehalten.
Wie schlau alle sind und direkt meinen sein Kumpel hat ein Alkoholproblem, wo steht denn davon was? So wie ich das sehe ist @Enginejunk der einzige, der was sinnvolles zum Thema beizutragen hat, der Rest der Hobbypsychologen meint ja hier den Therapeuten machen zu müssen.
Ich vermute hier hat noch nie jemand (in seiner Jugend oder danach) irgendeinen Mist gemacht, (ausser Enginejunk) aus dem Grund fahrt ihr heute MTB, weil man sich da mal richtig schmutzig machen darf, früher gabs dafür richtig Ärger von Mutti. Ich hoffe @Duc851 passt jetzt gut auf seinen Kumpel auf, wer schon so ein großes Problem mit Alk hat bekommt nachher noch Probleme mit Crack und entwickelt sicher noch ganz merkwürdige sexuelle Vorlieben...
Grüße
Jaerrit (der sich über scheinheilige Moralapostel ärgert:mad:)
 
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