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newt3, vielen dank für deine anmerkungen
ich denke pauschal lässt sich schlecht sagen das zb. bauliche trennung schlechter und was anderes besser ist. ich denke es kommt auf die jeweilige situation an. sprich innerorts/ausserort bebauungsdichte, anzahl der nutzer usw.
ich denke nicht das jenes sogenannte "gesunde miteinander" von vorteil ist wenn sich verkehrsteilnehmer mit vollkommen unterschiedlichen bedürfnissen und kräfteverhältnissen ihre wege generell teilen müssen. das führt im alltag nämlich erfahrungsgemäss häufig dazu das sich das "recht des stärkeren" durchsetzt und man als radfahrer oder fussgänger sein leben riskiert wenn man seine rechte konsequent wahr zu nehmen versucht.
lösungen mit gemeinsamer nutzung versch. verkehrsteilnehmer, sollten meiner meinung räumlich begrenzt sein, da wo es nicht anders geht und sich auf kurze abschnitte begrenzen.
wer so ein fan davon ist sollte sich mal zb. in städten in ägybten bewegen wo sich häufig minibusse, taxen, pkw, lkw fahrräder, fussgänger, kutschen, kradfahrer eselskarren, handwagen uvm die strassen teilen. im endeffekt kommt keiner vernünftig vom fleck und die verkehrsregeln die sich am ende rauskristallisieren sind ungefähr: wer nicht hupt ist nicht da, schnell vor langsam, alt vor neu, no risk no fun und vor allem: dreistigkeit siegt!
ich persönlich fühle mich auf dem rad am wohlsten wenn ich eigene wege habe, ohne fussgänger und autos und das ist ja auch baulich möglich. auch als autofahrer finde ich es gut wenn die radfahrer vor mir durch bauliche trennung geschützt sind. berührungspunkte gibt es natürlich immer und diese stellen müssen entschärft werden und die radfahrer/fussgänger geschützt werden, so etwa an kreuzungen. möglich wäre z.b. mehrere ampeln für autos, so das vor einer kreuzung eine ampel für autos ist, und die radfahrer vorfahren können und eine eigene ampelschaltung haben, wie es ja häufig an strassenbahnhaltestellen ist.
hierbei sollte die ampelschaltung auch der witterung angepasst sein, so das man etwa bei regen oder kalten wetter nicht zu lange warten muss. (gibt es z.b. in den niederlanden).
ich habe mit baulicher trennung oder einer bauweise die den radverkehr bevorzugt sehr gute erfahrungen gemacht in anderen ländern (z.b dänemark USA), man ist einfach sicher und schnell unterwegs. und mit entsprechenden massnahmen kann man trotzdem in der wahrnehmung der autofahrer bleiben.
bei den lediglich farblich oder optisch markierten radspuren und wegen ist es einfach so, daß sie niemand richtig ernst nimmt, als fussgänger sowie als autofahrer ist man sehr leicht versucht auf die wege der radfahrer auszuweichen wenn die situation entsprechend ist, dabei wird meist nicht auf den radverkehr geachtet.
als positives beispiel wäre zb der teil der swinemünder str in wedding zu nennen der nur für lieferverkehr usw freigegeben ist, so würde ich mir das in den meisten nebenstrassen wünschen !
gäbe es hier noch deutlich markierte spuren für räder mit einer klaren abgrenzung, etwa durch etwa 15-20cm breite und leicht nach oben gewölbte abgerundete kantensteine auf ebener höhe wäre das perfekt. in dieser form ein radstrassennetz durch die gesamte stadt wäre wünschenswert.
so würden auch flächen für parkplätze, be und entladung, sportanlagen (skate+ bmx flächen) auslaufflächen für hunde, kinderspielplätze, gemüsebeete uvm mehr was der lebensqualtität in der stadt zuträglich wäre, frei werden. damit würden einige konflikte entschärft werden. einzig müsste dafür die idee mal ein ende haben, das der letzte meter mit dem auto befahrbar sein muss und es für den pkw fahrer nicht zumutbar ist mal 1000meter zu laufen....lediglich ein paar seitenstrassen sperren (20-30%) und gut ist !
befahrbar bleiben müssen die strassen natürlich trotzdem sein, etwa für die müllabfuhr krankenwagen lieferverkehr, handwerker usw, nur eben nicht für den privaten kfz verkehr. es is einfach herrlich wie idyllisch und ruhig so eine strasse mitten in der staddt dann sein kann ! vor allem nachts ist die ruhe einfach nur toll.
im gegenzug dazu könnten dann auch autofahrern, strassen mit höherem tempolimits und ohne behinderung durch andere verkehrsteilnehmer geschaffen werden, solchen gibt es zb. in lichtenberg und marzahn und dafür finde ich dann brücken und unterführungen nicht so schlecht.
negativbeispiele wären aus meiner sicht die sog. "fahrradstrassen" wie etwa zb der teil der schwedter str, der von gleimstr richtung kopenhagener zum mauerstreifen/sbahn storkower str führt. die autofahrer können nahezu ungehindert durchfahren und interessieren sich nicht im mindesten dafür das diese paar meter als radstrasse gekennzeichnet sind, durch die fussgänger wird man zusätzlich behindert. letzlich ärgerlich für alle. ähnlich ist es auch mit der als fahrradstr gekennzeichneten linienstr. ausser das ein schild aufgestellt und ein wenig gepinselt wurde, hatt sich für die radfahrer nichts geändert.
wenn das eine radstr sein soll warum ist die strasse dann für den allgemeinen pkw verkehr freigegeben und nicht gesperrt ?
ähnlich verhält es sich mit den meisten von adfc gepriesenen radfernwegen, zb. radweg berlin/kopenhagen. meisten gibt es neben diesen wegen keinen weg paralell verlaufenden weg für fussgänger was den meist schmalen weg zum wanderweg und effektives vorankommen, geschweige denn sportliches fahren unmöglich macht. überholspuren für radfahrer untereinander, sind auch nicht vorgesehen, schon gar nicht wenn leute nebeneinander fahren. rennradfahrer sieht man dort entsprechend gar nicht, sie bräuchten mindestens eine schnellspur.
ich frag mich da: wenn das der radweg sein soll, wo ist dann der fussweg ? hinzu kommt das einige abschnitte des weges von autofahrern als ausweichroute genutzt wird.
ist ja nicht nur unter verkehrsteilnehmern ein problem sondern zb auch unter bevölkerungsgruppen wie auch dieser thread hier zeigt " Kein Wunder wenn der Führerschein auf dem Esel gemacht wurde...".
hier stimme ich dir absolut zu ! allerdings ist es schon auffällig das sich die rücksichtslosigkeit in bestimmten gegenden gefühlt scheinbar mehr durchsetzt als in anderen. das hatt mitunter bestimmt nicht nur mit dichterer bebauung zu tun, sondern auch mit gesellschaftlicher prägung und ja auch - und das ohne pauschalisieren zu wollen - mit kulturellen hintergründen der bewohner. hinnehmbar ist das nicht und hier muss man sich auch klar gegen rücksichtsloses verhalten aussprechen dürfen. dabei spielt es gar keine rolle was für ein gesellschaftlichen hintergrund der jeweils kritsierte hatt. *********** gibts überall. dulden muss man das deswegen noch lange nicht! und die verkehrsregeln zu beachten kann nie zuviel verlangt sein, egal ob ich gast bin oder sonstwas, wenn ich in anderen ländern autofahre muss ich mich auch über die regeln informieren und mich den örtlichen begebenheiten anpassen. das es manche nicht wissen oder anders gelernt haben ist kein argument in dem sinne das es deswegen, toleriert werden sollte.
das sind jetzt mal so meine gedanken dazu. ich finde es gut sich hier mal mit anderen darüber austauschen zu können und vllt gemeinsam ein paar ideen zu spinnen oder erfahrungen und eindrücke von anderen bekommen.