Faltrad - und was es mit mir macht

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Nachdem ich mit meinem roten Alltagsferrari einige Male auf dem Bahnsteig stehen geblieben bin (9€ Ticket!), und ich eh schon immer mit einem Auge darauf geschielt habe, habe ich es jetzt getan:
ich bin unter die Faltradfahrer gegangen.
Nach umfangreicher Recherche und einige Probefahrten verschiedener Modelle habe ich mich für das Vello Rocky entschieden. Weil:
  • es Scheibenbremsen hat
  • für Laufräder, Schaltung und Bremsen keine Spezialkomponenten braucht
  • es mMn schick aussieht
  • relativ günstig ist

Der große Plan dahinter ist, das Rad mehr mit den Öffis zu kombinieren und so das Auto so weit wie möglich zu ersetzen.
Das soll auch Fernreisen (Gepäck!) mit einschließen. Mal schauen, wie weit der Falter trägt.

In der engeren Auswahl stand natürlich auch ein Brompton, was faltmässig natürlich noch etwas ambitionierter ist.
Nach einer Probefahrt hier in der Stadt auf Kopfsteinpflaster war mir aber klar, daß das keine Option ist. Die schmalen 16" Räder laufen auf Asphalt super, aber es gibt eben auch viele Wege, die eher so lala sind. Also sollte es ein 20"-Rad sein, am besten 406 weil es da am meisten Teile (Felgen und Reifen - BMX!) gibt. Das Birdy fährt sich auch gut, kostet aber schlappe 1000€ mehr und hat mit 18" auch eine eher exotische Laufradgröße.

Meine Erfahrung nach einigen Wochen intensiver Nutzung:
der Spaßfaktor ist recht hoch. Und ein Faltrad fährt sich doch sehr anders als ein 'normales' Rad. Die Wendigkeit ist sensationell und es lässt sich erheblich einfacher mit den Öffis transportieren, auch im ungefalteten Zustand. Die Schaffner der DB scheinen kleine Räder zu übersehen und im gefalteten Zustand passt es sehr gut ins Gepäckfach des ICE. Selbst in überfüllten U- und S-Bahnen bekomme ich kaum negative Schwingungen von den anderen Fahrgästen zu spüren.

Der Sinn dieses threats soll sein, über meine diversen Projekte zum Rad (also Basteleien) und meine Erfahrungen zu berichten und in den Meinungsaustausch darüber zu gehen. Auch Vorschläge sind natürlich hoch willkommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Natürlich hat mich ein so unberührtes und quasi jungfräuliches Fahrrad sehr in den Fingern gejuckt und so habe ich einige Modifikationen vorgenommen:
  • Tausch der Pedale: serienmäßig sind dort Faltpedale montiert, die aber durch die Faltung nur ein paar Zentimeter einsparen und überdies mit vorindustriellen Gleitlagern ausgestattet sind; das ist leider üblich aber meine Erfahrungen mit solchen Pedalen ist, daß deren Lager in überschaubarer Zeit stark abbauen. Ich habe deshalb Pedale von MKS montiert, die mit dem ezy-Stecksystem und den zu unrecht verrufenen Konuslagern genau richtig sind hier;
  • es lag noch eine 180er-Bremsscheibe rum, die ich vorne montiert hab (es bremst sich einfach besser);
  • Umrüstung der Laufräder auf tubeless: bissl aufwändig aber umso erfüllender! Die vorhandenen Felgen wollten leider gar nicht mit meinen Wunsch-Reifen (g-one speed) und so hatte ich einen Vorwand, einer meiner Leidenschaften nachzugehen, dem Laufradbau. Die Felgen von Kinlin, mit Sapim-Laser-Speichen und rot eloxierten Alunippeln - ein Gedicht. Und seit 3 Wochen hält der Reifen die Luft vorbildlich. Nachdem das Vorderrad so behandelt wurde kommt demnächst das hintere Laufrad dran.
 

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Sieht gut aus! Die G One speed wären mir persönlich zu schmal, ich liebe die 2,3" auf meinem Minivelo.
Geht da noch mehr rein ins Vello? Ist wirklich interessant.
 
Schreib mal bissel mehr zu dem Rad. Die Homepage von Vello gibt ja nicht viel preis. Die Gabel klappt am Gabelkopf weg? Mama Foddo!
Wie ist deine Schrittlänge, wie viel Reserve hat die Sattelstütze?
 
Freut mich, wenn euch das Thema interessiert :)

ich hab Fotos gemacht, auf denen man in etwa erkennen kann, welche Reifenbreite in den Rahmen geht.
Und ja, zum falten wird der Gabelkopf geklappt. Da war ich auch erst skeptisch, aber dieses System ermöglicht, daß der Rahmen ohne Gelenk bleiben kann. Und mein Eindruck ist, daß der Rahmen zumindest in Längsrichtung auch relativ steif ist. Ich würde keinen downhill fahren mit dem Rad, aber das war ja auch nicht der Plan.

Die Sattelstütze hat bei meiner Schrittlänge 84cm gerade noch so ausgereicht. Es gäbe bei Vello auch noch eine etwas längere. Der Kurbelarm hat 170 mm.

Spürbar ist, daß die kleinen Reifen auf Unebenheiten empfindlicher reagieren. Um meinen Hintern zu schonen, habe ich folgendes probiert: die originale Sattelstütze hat einen Durchmesser von 30,9mm. Ich habe eine alte Sattelstütze (30,9) abgeschnitten und innen ein kleines bisschen ausgedreht, so daß ich meine canyon-Federstütze (27,2) reinschieben konnte, die für sich genommen zu kurz wäre. Die canyon-Stütze ist ein schönes Stück Technik und die Wirkung gut. Zusammen mit den tubeless-Reifen mit etwas geringerem Luftdruck (bis jetzt nur vorne) und dem Dämpfer, der an der Hinterbauschwinge dran ist, fährt sich das Rad sehr komfortabel.
 

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  • Tausch der Pedale: serienmäßig sind dort Faltpedale montiert, die aber durch die Faltung nur ein paar Zentimeter einsparen und überdies mit vorindustriellen Gleitlagern ausgestattet sind; das ist leider üblich aber meine Erfahrungen mit solchen Pedalen ist, daß deren Lager in überschaubarer Zeit stark abbauen. Ich habe deshalb Pedale von MKS montiert, die mit dem ezy-Stecksystem und den zu unrecht verrufenen Konuslagern genau richtig sind hier;
  • es lag noch eine 180er-Bremsscheibe rum, die ich vorne montiert hab (es bremst sich einfach besser);
  • Umrüstung der Laufräder auf tubeless: bissl aufwändig aber umso erfüllender! Die vorhandenen Felgen wollten leider gar nicht mit meinen Wunsch-Reifen (g-one speed) und so hatte ich einen Vorwand, einer meiner Leidenschaften nachzugehen, dem Laufradbau. Die Felgen von Kinlin, mit Sapim-Laser-Speichen und rot eloxierten Alunippeln - ein Gedicht. Und seit 3 Wochen hält der Reifen die Luft vorbildlich. Nachdem das Vorderrad so behandelt wurde kommt demnächst das hintere Laufrad dran.
Mit der Kritik an den Gleitlagern hast Du völlig recht, die haben aber schon ihre Berechtigung, wenn Wellen mit hohen Umdrehungs-Zahlen gelagert werden müssen , z.B. Turbinen. Die haben dann eine Drucköl-Schmierung.
Für Fahrrad-Pedale (60-100 [U/Min]) sind die aber nichts (Stichwort "Fettschmierung"). Die "Konus"-Lager einfachster Bauart (Kugelring) mit Einstellung über ein Gewinde ohne Abdichtung haben dadurch eben den Nachteil, daß ein Gewinde Spiel hat und nicht (schlecht ?) zentriert. Wenn dann noch 3 verschiedene Hersteller (Welle, Wälzlager und Gehäuse) mitwirken., muß man mit großem Spiel rechnen (Toleranz-Kette !). Dreck und Korrosion durch Feuchtigkeit machen das Lager dann "fertig". Die Einstellbarkeit kann auch Nichts mehr retten. Ich warte eigentlich auf die Dünnblech-Lager, wie sie für den Lenkungs-Satz inzwischen verbreitet sind, auch für Pedale. Das sind gekapselte Schräg-Kugellager mit "Dauerschmierung". Radial haben die eine Zylinderfläche mit leichter Spielpassung, axial eine Kegelfläche, die die Passung besorgt . Ich habe mir schon zweimal ein unteres Lenkungslager verdorben, weil ich ein Lager mit eheblicher Presspassung im zylindrischen Teil erwischt hatte. Bis ich den Fehler (Lager hatte schiefen Sitz !) gefunden hatte, mußten 2 Lager kaputt gehen. Die Toleranzen zwischen Rahmenschale und Dünnblechring passten nicht zusammen.
Die Gleitlager für Fahrräder haben normalerweise (nur) eine Alibi-Schmierung, sind günstig herrstellbar und meist aus Kunststsoff. Das sie verwendet werden, liegt an den (vielen ?) unbedarften Mtb-lern, denen man Alles verkaufen kann, wenn es nur richtig beworben wird und einen teuren Touch mitbringt. Mtb-ler kaufen viel mehr Pedale als sich ein Trekkingradler vorstellen kann. Pedal-Aufsetzer sind da die Regel ! Zyklus der Anschaffungen ist da ca. 1 Jahr und sie geben viel Geld aus: Pedale für 150 € oder mehr sind durchaus üblich. Ich sage nur "Magnesium", wegen der Gleitlager eine sehr flache Bauweise und leicht sind diese Kunststofflager (Passend zu Magnesium ?) auch noch.
Das wäre nicht weiter schlimm, wenn diese Konstruktion nicht auf die vernünftigeren Radler, die keine Zeit (kein Geld ?) haben, jedes Jahr neue Pedale kaufen zu müssen, ausstrahlen würde. Es gibt schließlich auch noch Radler, die auf Weltreise gehen.
Darüberhinaus gibt es bei Pedalen nicht annähernd irgendeine Normung in den Maßen.
Vielfach haben die Faltpedale die Bauweise mit den losen Kugeln. Das ist am billigsten. Stress haben die Radler, die ihre Pedal-Lager mal säubern und nachfetten möchten. Bei den losen Kugeln muß man diese in das Fett "hineinschmatzen". Wer das einmal gemacht hat, weiß, daß es eine Sträflings-Arbeit ist, die nur noch durch den Versuch, das Lager-Spiel einzustellen, übertroffen wird. Da muß man nämlich besondere Werkzeuge bauen (Für jedes Pedal-Paar ein eigenes !). Evtl. bin ich zu empfindlich, weil mich ein ein knarzendes oder quietschendes Pedal einfach stört und Kauforgien sind einfach nicht mein Ding (Ich hab schon Pedale gehabt, die hielten 25 000 [km] und laufen jetzt bei einer Freundin (bis heute 28 000 [km]). Der Preis war ca. 1995 5.50 [DM]. Selbst, wenn die Faltpedale nur 30 [mm] je Seite einsparen, wer einen Kombi mal fürs Campen beladen hat, weiß wie störend die insgesamt 60 [mm] sein können.
Typisch für die Hersteller ist, daß man das Gleitlager nicht als solches kennzeichnet, sondern irgendwelche verfluchten Abkürzungen erfindet: "DU-Lager" sttatt gleich zu sagen: Gleitlager aus Polymer, hält nur einen Sommer bei wenigen Kilometern Strecke (Bei mir ca. 1000 [km], dann hatten sie "fertig ").
180 [mm] Bremsscheiben vorn sind o.k., aber 160 [mm] sind bei den kleinen Laufrädern bzgl. Bremskraft völlig ausreichend, bei längeren Abfahrten haben die 180-er aber mehr Wärme-Energie-Aufnahme. Die Gefahr über den Lenker zu gehen, ist größer bei den größeren Scheiben (Habe ich selber erfahren, obwohl ich abrupte Brems-Manöver sogar separat trainiert habe !).
Tubeless ist mir zu aufwändig und dazu noch teuer in der Anschaffung. Bei 4000 [km] zwischen den Reifen-Defekten (Langjähriger Durchschnitts-Wert) sehe ich für mich nur geringen Nutzen im Tubeles-System, obwohl ich grundsätzlich nicht abgeneigt bin. Ich fahre im Moment 50 [mm] breite Reifen am 406-er Faltrad (Schwalbe Mow Joe). Die vorher gefahrenen 40 [mm] breiten Marathon Racer waren mir zu Pannen-anfällig. Die 50 [mm] breiten Reifen sind erheblich komfortabler. Mehr Breite geht bei mir aber nicht. Ohne Schutzbleche würde ich nicht fahren (Nicht jeder ist Mountainbiker !), der Dreck, der sich im Schutzblech sammelt , wäre sonst auf meiner Kleidung gelandet. Da kommt in einem Monat schon etwas zusammen.
Viel Spaß mit dem Vello-Bike !

MfG EmilEmil
 
Ich will meine letzten Beitrag mal ergänzen, weil es scheint, daß ich evtl. endlich die lang gesuchten, ordentlichen Faltpedale gefunden und gekauft habe. Es ist das Modell, was unter dem "Hersteller KOOTU" in der E-Bucht und auch am Amazonas angeboten wird. Ich hab das allerdings zufällig beim Chinamann Ali gefunden (für ca. 22 € , Versand incl.) Es ist ganz aus Metall (Alu-Leg. und die Masse ist gewogene 370 [g], hat abgedichtete Lager (In irgendeinem Angebot s.u. wurde dazu ein Kugellager abgebildet, dessen Einbau ich aber noch nicht verifizieren konnte ! Beim Chinamann Ali ist in den Angeboten immer Vieles möglich : Z.B sollten die gleichen Faltpedale bei einem weiteren Anbirter im Kurzangebot nur ca. 11 € kosten). Wenn man da auf das umfangreichere Angebot geklickt hat, änderte sich der Preis auf ca. 31 €. Nun sind 22 € für die gefundenen und dann gekauften bei guter Qualität immer noch ein günstiges Angebot. Über die Qualität kann ich nach erstem Augenschein nicht klagen. Betätigungen, Passungen (z.B. wichtig für die Winkel-Haltigkeit der Achsen zu den Kurbelarmen) , Abdichtung sowie Rundlauf ist alles auf sehr gutem Niveau und übertrifft alle Faltpedale, die ich in den letzten 15 Jahren durchprobiert und verschlissen habe. Einzig der Leichtlauf könnte a priori noch besser sein (Das kann aber mit der Benutzung noch viel besser werden. Nach 50 Umdrehungen per Hand war eine Besserung schon feststellbar). Im Vergleich zu den bei mir zuletzt verwendeten Decathlon Faltpedalen ist der Rundlauf klar besser, aber etwas "klebriger". Vielleicht sind es doch Gleitlager. Ein endgültiges Urteil fälle ich erst, wenn ich 1000 [km} gefahren bin. Z.B. waren die vor ca. 3 Jahren ausprobierten Wellgo Faltpedale bei ca. 1300 [km] schon reif für die Tonne (War ein Sonderangebot für 10 €, und diese habe ich damals und auch jetzt sogar für etwa 35 € zu kaufen gesehen). Ich füge noch ein Bild hinzu (von mir bearbeitetes KOOTU-Werksbild ?).



Meine gekauften Pedale sind ganz in schwarz. Die gute Abdichtung kann ich nach erstem Hinsehen bestätigen. Es steht aber Alles unter dem Vorbehalt praktischer Erfahrung (Bei der Vielzahl der veröffentlichen Gefälligkeits-Testberichte ist es immer schwieriger, im Netz eine korrekte (= mit objektiv nachvollziehbaren Tatsachen) Beurteilung zu finden. Die Größe der Pedalfläche ist 90x70 [mm²].

MfG EmilEmil
 
Der Lenker scheint mir aber ein (konstruktives ?) Zwischenstadium zu sein. Denn in dem Advertisung gibt es eine Version mit 2 steckbaren, geklemmten Außenteilen. Ich persönlich finde die an der Gabelkrone nach hinten klappbare Gabel ziemlich exotisch. Das haben andere Hersteller auch schon gemacht. Ich will aber nicht von einer Schwachstelle sprechen, denn es ist nur eine Frage der ausreichenden Dimensionierung. Auch der "unten durch" Hinterbau mir schräger Achse ist exotisch. Falten an zwei Stellen ist nicht mein Ding. Ein klassischer Tau-Delta-Rahmen mit einem Faltgelenk in der Mitte (Nahezu die Stelle mit den größten Biegemomenten !) ist für mich immer noch der Maßstab. Aber auch da ist eine angemessene Dimensionierung Pflicht. Natürlich muß die Fertigung die besonderen Herausforderungen eines Einrohr-Rahmens berücksichtigen. Eine Schweißnaht, die nur zu 60% verbunden ist (und bei meinem 406-er Falter zum abrupten Bruch führte) ist absolutes NOGO. Aber das gilt für eine Gabel mit Gelenk ebenso. Der gefederte Hinterbau des Vello macht offenbar Anleihen beim Brompton (Das Brompton hat dazu ein Gelenk am Hauptrohr kurz vor dem Lenkkopfrohr statt die Gabel an der Krone zu falten !).
Falterei mit schrägen Achsen ist meist mit einer Vergrößerung des Faltmaßes verbunden, besonders das Tiefenmaß ist häufig betroffen. Wenn ich da 290 [mm] lese, dann bin ich skeptisch (beim Brompton (270 [mm]) paßt das, allerdings auf Kosten von schmalen Naben und schmaler Bereifung sowie mäßigen Bremsen). Wer eine Reiserad-Entfaltung (Ü = 600 %) haben möchte, sollte eine 13-fach Schaltung (z.B. 9-52 Z Ritzelpaket (= 578 %)) und eine 142 [mm] breite hintere Nabe anbauen und den Rohloff-Naben-Besitzern eine Nase drehen.
Gegen Federung am Faltrad mit kleinen Rädern (406-er) ist nichts ein zu wenden, denn schließlich hat das schon Herr Moulton in den 1960-ern an seinem Zerlegerad verwirklicht. Deshalb, eine Frontfederung ist, wenn man hinten schon eine Federung verbaut, IMHO ein Muß !
Es muß ja nicht diese Alibi-Federung sein, wie sie seit 25 Jahren an Trekkingrädern oder seit 15 Jahren an den Pedelecs verbaut wird. Auch die Reiseradler würden so ein Teil begüßen (Kurzarm-Schwinge mit Drehschub-Feder-Dämpfer-Element, um Gepäckträger oder Lowrider anbauen zu können ?).
Aber wohin geht die Reise : Ich habe kürzlich an einer Ampel mit einem PedeleccoMio (dem Radler) gesprochen, sein Rad war 34 [kg] schwer und über 6000 [€] teuer. Da fällt einem ja nichts mehr ein (Evtl. zu schwer, zu teuer, zu blöd (der Käufer !)).
Mach bitte mal eine Messung mit dem Zentimeterstab über das Faltmaß (Länge, Höhe, Tiefe) und auch von dem Gewicht (Kofferwaage mit Schleppzeiger o. Ä.). Offizielle Tester sind nach meiner Erfahrung zu faul, um zu messen oder zu wiegen ! . Ist Dein Rahmen jetzt aus Stahl ? Ürsprünglich sollte wohl Titan-Legierung (Sehr teuer und bringt eigentlich nichts außer an der Eisdiele !) verbaut werden.
Viel Spaß mit dem Rad und bitte keinen Rahmenbruch (Es reicht, wenn ich das erleiden durfte ! ).

MfG EmilEmil
 
Hi EmilEmil,

den Lenker habe ich getauscht. Ursprünglich war der Originallenker mit den abklappbaren Enden verbaut. Da es mir aber nicht so sehr auf das Faltmaß ankommt, habe ich ihn gegen einen festen Lenker getauscht.
Ursprünglich wollte ich eigentlich ein Velo Orange Neutrino fürs Pendeln mit dem Zug kaufen. Da ich aber durch das Deutschlandticket mit einem erhöhten Fahrgastaufkommen rechne, habe ich mich doch für ein Faltrad entschieden um nicht unnötig Platz im Zug zu belegen…
Das Vello ist für mich ein guter Kompromiss zwischen einem starren 20“ Bike und einen Brompton. Scheibenbremsen, Platz für 20x2.0 Reifen und Standardteile haben hier den Ausschlag gegeben. Ein Brompton ist vom Faltmaß definitiv kleiner zu falten - wie gesagt, für meinen Zweck nicht so entscheidend.

Ich messe die Tage gerne mal nach und teile die Faltmaße hier mit. Gewicht kann ich leider nur über eine Personenwaage ermitteln.

Der Rahmen ist aus Stahl. Es gibt allerdings auch die Variante aus Titan.

VG Simon
 
Man kann es nicht verallgmeinern, aber meine Erfahrungen mit den gleitgelagerten Pedalen sind genau umgekehrt.
Ursprünglich waren an meinem Tern Steckpedale, die man aber versehentlich wärhend der Fahrt ausklinken konnte. Kommt gar nicht gut im Stadtgewühl.
Also habe ich andere Plattformpedale montiert. Und da ist mir auch nach einem Jahr oder so ein Pedal abgefallen. Gestorben war das kleine Kugellager, das auch das Axiallager darstellt.
Das habe ich durch ein Gleitlager (Eigenkonstruktion) ersetzt, und das funktioniert nun viele Jahre später immer noch tadellos.
Ab und an fangen die Gleitlager an zu quietschen. Dann muss man die Zentralschraube am Pedal rausdrehen, mit Fett füllen (bei mir sind das topfförmig ausgedrehte Dinger, die so halb über die Verschlussmutter greifen, die das Pedal auf der Achse festhält) und wieder langsam reindrehen.
Mit dem Fett nicht übertreiben, sonst wird am Kurbelarm die Dichtung rausgedrückt, und dann muss man alles zerlegen, um den wieder in seinen Sitz zu befördern.
Wenn man alles richtig macht, ist das Pedal wieder für ein paar Jahre geschmiert und läuft völlig unauffällig.

Solche Pedale habe ich inzwischen auch an meinem MTB. Da haben die Kuglellager bislang gehalten, aber das Material (PEEK) für den Umbau auf vollständige Gleitlagerung liegt schon bereit.
 
Ich habe ja schon geschrieben (vgl. Beitrag 8), daß wesentlich bei Pedalen eine ordentliche Ingenieurkunst ist (Profaner: Die Machart also !). Bei vergleichbarer Qualität haben die Fahrrad-Pedale mit Wäzlagern geringere Reibung. Damit ist Alles gesagt.
Chapeau, wenn Du Dir kaputte Lager mit selbst gedrehten Gleitlager-Buchsen ersetzen kannst. Der Super-Gau ist der, wenn das Lager kaputt ist und ein Ersatzteil nicht (nicht mehr) zu kaufen ist. Auch ständig defekte Pedal-Lager können einem unglaublich auf die Nerven gehen, ich meine z.B. Lebensdauer 3 Monate (bei mir = ca. 1200 [km]). Ich mag es nicht, etwas Neuers kaufen zu müssen, von dem ich vor dem Kauf schon weiß, daß das Teil im Prinzip für die Tonne zu übel ist.

MfG EmilEmil
 
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Ursprünglich waren an meinem Tern Steckpedale,
Bei welchem Tern sind Steckpedale im Lieferumfang?
Mein Link D8 von 2018 hatte so billige Umklappteile aus Kunststoff; grausig. Die habe ich dann gegen Steck getauscht. Ist aber für Bahnfahrer eher schlecht, weil du das eine, welches du abziehst irgendwo verstauen musst.
Warum Scheibenbremse? Wo ist denn der Vorteil? Die Bremsleistung bekommst du bei 20" und Geo doch gar nicht auf den Boden.

Hat die Vello-Faltung gegenüber Tern-Knick einen Vorteil?

Ich bin mittlerweile wieder weg von Falt:
  • 20" fährt sich echt unkomfortabel wenn es beuöig wird im Asphalt (Vello-HP: "Ob Kopfsteinpflaster, Parklandschaften oder steile Seitengassen, das VELLO Rocky trotzt allen Widrigkeiten und rockt mit dir den urbanen Dschungel", klar, unbedingt :lol: )
  • die Geschwindigkeit ist mir am Ende doch zu wenig geworden; das ist bei meinem alten 26"-Fully einfach besser
  • habe für Falt einfach keinen Einsatzzweck mehr

Was ich bei Tern Link wirklich gut fand:
  • beim D8 bekommt man einen Faltmechanismus im Vorbau, der gleichzeitig ein Sitzpositionstuning zuläßt
  • Gepäckträger für Tasche hält den Rücken (schweiß)frei

Am Sinnvollsten erscheint mir Riemenantrieb, weil es fürs Herumtragen die mit Abstand sauberste Lösung ist. War mir aber zu teuer.
 
" Bei welchem Tern sind Steckpedale im Lieferumfang? "

Beim Tern Verge Inter S11 ... damals bei dem Händler.

" Warum Scheibenbremse? Wo ist denn der Vorteil? Die Bremsleistung bekommst du bei 20" und Geo doch gar nicht auf den Boden. "

Ich hatte schon im ersten Sommer ein paar Begegnungen, bei denen die original Felgenbremschen gezeigt haben, was sie können. Und das war nicht viel. Es hat gerade noch so gereicht.
Außerdem war schnell zu sehen, dass die Felgen wohl nicht lange mitmachen würden. Immer wieder die Naben neu einspeichen? Keine Lust.
Die Befürchtung mit der Bremsleistung hatte ich auch, aber das hat sich als gar nicht so wild herausgestellt.
Die 160er Scheibchen sind gut zu dosieren, und um zu überbremsen muss man schon hinlangen. Passt also.

" Hat die Vello-Faltung gegenüber Tern-Knick einen Vorteil? "

Keine Ahnung, ich kenne nur das Tern.

" 20" fährt sich echt unkomfortabel wenn es beuöig wird im Asphalt "

Es gibt komfortableres, aber dem Problem bin ich begegnet, indem ich die Trennscheibchen gegen 2"-Reifen getausch habe. Damit geht's.
Den Klapper habe ich ja nur für die Pendelei mit der Bahn gebraucht. Und manchmal im Urlaub, da ist es ganz praktisch, wenn neben dem Rad noch Platz für eine Falt-Zahnbürste bleibt. Und so arg unkomfortabel ist es nun auch wieder nicht. Die Bahn hat mich manches Mal genötigt, wirklich Strecke zu machen (25 bis 35 km am Stück). Das wichtigste Utensil dafür ist der Brooks B17 Special.
Das Zweitwichtigste die Rohloff-Nabe. Damit geht auch mal die Direttissima auf den Dilsberg zum Schokolade essen ... so als Zwischenstopp, wenn die Bahn mal wieder den Betrieb eingestellt hat.

" Am Sinnvollsten erscheint mir Riemenantrieb, weil es fürs Herumtragen die mit Abstand sauberste Lösung ist. War mir aber zu teuer. "

Hätte ich gern umgebaut, aber der Rahmen lässt das nicht zu. Schade.
Ja, billig ist der Drahtesel nicht gerade, wenn man alles zusammenzählt.
Aber er hat sein Geld nach inzwischen ca. 10.000 km verdient.

Das mit dem "schweißfrei" habe ich ab und an mal probiert, aber nach ein paar km bin ich jedes Mal wieder im alten Tritt. Dann tropft's halt.
 
Ich hatte schon im ersten Sommer ein paar Begegnungen, bei denen die original Felgenbremschen gezeigt haben, was sie können. Und das war nicht viel. Es hat gerade noch so gereicht.
Außerdem war schnell zu sehen, dass die Felgen wohl nicht lange mitmachen würden. Immer wieder die Naben neu einspeichen? Keine Lust.
Hast du so viel Gefälle oder rast du im Straßenverkehr: ich habe auf 7km 5x anbremsen; da reichen die Belege und Felge bis 2047. 😉
 
Hast du so viel Gefälle oder rast du im Straßenverkehr: ich habe auf 7km 5x anbremsen; da reichen die Belege und Felge bis 2047. 😉
Viel Gefälle, lange Strecke => will ankommen, unberechenbare Verkehrsteilnehmer.
Du glaubst gar nicht, wie selbstmörderisch manche Leute unterwegs sind.
Die gucken Dich direkt an, seit wenigistens 300 m, und machen unmittelbar vor Dir den Schritt in Deine Fahrlinie. Mit kleinem Kind auf dem Arm.
Manchmal biegt auch die Polizei rechts ab, ohne zu blinken, ohne zu gucken, einfach rum.
Und wenn Du regelkonform unterwegs bist, hältst Du sowieso an jeder Ampel, grüne Welle für Radler ist nicht vorgessehen.
Dazu kommen noch die Türaufreißer, Aus-der-Seitenstraße-Stecher, Lieferwagen auf dem Radweg, aus denen plötzlich eine Alu-Leiter ragt, Hunde, die vor Dir den Weg kreuzen, ohne ihr Herrchen mitzunehmen (die Leine schon), Scherben auf dem Weg, die man erst im letzten Moment sieht, ...
Da sind auf 2 x 13 km hin und abends das Gleiche zurück schon ein paar Bremsungen fällig.
 
Ein paar Einwände: Ich bin immerhin seit 1978 auf über 50 000 [km] mit Falträdern unterwegs, die ersten ca. 20 Jahre nur auf dem Campingplatz/Segelflugplatz): 540-er Faltrad (jetzt auf 559-er mit 32-er Reifen umgebaut) und seit 2011 406-er Faltrad . Zu dünne Reifen auf zu kleinen Felgen sind unkomfortabel. Das 406-er hatte eine zeitlang Marathon Racer mit 40-er Breite, jetzt hat es Mow Joe mit 50-er Breite (breiter geht vom Rahmen her nicht, 55-er war angedacht). Außerdem hat es Scheibenbremsen (mechanische BB7, hydraulische mit 4 Kolben für die Eisdiele brauche ich nicht). Bei 11 000 [km] habe ich die Bremsbeläge gewechselt. Felgenbremsen bremsen die kleinen 406-er Felgen kaputt. Hydraulische Scheiben sind technisch hervorragend, haben nur den klitzekleinen Fehler, das sich bei liegendem Transport die Luftblasen im Reservoir sammeln (häufig geht das dann mit Pumpen wieder Richtung Funktionalität, bei einigen Bremsen will das aber nicht so recht !). Bei Reifenwechsel (Kopfstand !) unterwegs ist es ähnlich.
Mit der richtigen Entfaltung (Beim 406-er 1.53- 8.91 [m], beim 559-er 1.53-9.31 [m]) kann man (ich ein Oldie im hohen Rentenalter) über/ je nach Gefälle 75-85 [km/h ] fahren und 20 % Steigung bezwingen. Schnelligkeit ist nur eine Sache der Entfaltung und des Luftwiderstands. Aber wer geistig beim Campinplatz-Toiletten-Express stehen geblieben ist (Fast alle Hersteller, das sind Alle bis auf endlich Wenige !), der baut wahrscheinlich bis in alle Ewigkeit seinen unzureichenden Kram.
Beim Dahon sitzt der Faltmechanismus für den Lenker am Lenkerschaft (über eine 45 [Grd] Achse) der führt zu ca. 5 [cm] mehr Faltmaß in der Tiefe wegen der Außen-Faltung. Verstellbare Vorbauten sind wahrscheinlich gemeint. Deren Qualität läßt häufig zu wünschen übrig. Die sind wegen der Verstellung schwerer als z.B. die Markt-üblichen für einen 28.6 [mm] Klemmsitz am Lenkerschaft. Die Klemmung der Verstellung am Vorbau ist konstruktiv häufig minderwertig.
Ein guter Gepäckträger ist selten und dann sein Geld wert.
Ein Riementrieb bietet einige Vorteile, läßt sich diese aber gut honorieren. Eine Kette plus Chainglider ist günstiger und hält auch 25 000 [km] und die Kapselung der Kette ist vollständig. Das Gewicht dürfte sich in Etwa die Waage halten, da die Kettenblätter leichter sind als die Riemenscheiben. Die Verfügbarkeit von Ketten ist über die Kontinente (Welt ?) gesehen bei den Ketten wesentlich sicherer als bei den Riemen.
Bei einfach Zugmitteltrieben ist eine Getriebnabe notwendig. Die vorhandenen zeichnen sich durch hohes Gewicht, zu geringe Übersetzungs-Bandbreite, hohe Preise, geringen Wirkungsgrad und manchmal durch Öl-Inkontinenz aus. Ich bin momentan (Obwohl ich Getriebenaben mag) bei den Kettenschaltungen. Aber auch da kommt der Fortschritt nur Tröpfchenweise. Eine 13-fach MtB-Schaltung mit 9-52 Z (Ü = 578 %) war am Martkt nicht aus einer Hand (Schaltwerk, Ritzelpaket, Hebelage) zu kaufen, obwohl die ersten 13-fach Schaltungen schon seit 2018 (Ja, schon seit ca. 5 Jahren !) durch die Gazetten geistern. Fortschritt, wo bleibt Dein Tempo ? Getriebenaben mit 80 Jahren Innovationsstau sollten kein Vorbild sein.
406-er Faltrad auf Langstrecke (über 200 [km] am Steinhuder Meer:

Der Erprobung halber mal mit einem Chainglider augerüstet:

Wegen Vergrößerung des Übersetzung-Umfangs wurde ein zweites Kettenblatt angebaut und der Chainglider durch einen Kettenblattschutz ersetzt.

MfG EmilEmil
 
Zuletzt bearbeitet:
Ursprünglich waren an meinem Tern Steckpedale, die man aber versehentlich wärhend der Fahrt ausklinken konnte. Kommt gar nicht gut im Stadtgewühl.
Fehlte da vielleicht der Plastesicherungsring, der dort aufgesteckt das verhindert soll?
Jedenfalls hat mein Tern byb S11 einen solchen und, jedenfalls für eine Pedale, einen Steckplatz für die Pedale im Rahmen. Der Rahmen wird in drei Teile geteilt und fest verklemmt. Nicht wie sonst mit Magneten, die nicht halten.
Bei den Bremsen gibt es fürs Hinterrad eine Vorbereitung für eine Scheibe fehlt leider vorn. Ich werde mal sehen wie lange die Felgen halten. Will statt sowies noch einen Nabendynamo haben.
 
@emilemil: Sehr schönes Faltrad (das rote auf den Bildern oben), ist wahrscheinlich schon ein paar Jahre älter? Welche Marke ist das denn? Dann würde ich suchen ob es das evtl. irgendwo gebraucht zu kaufen gibt...
 
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