Tirolerwadl
Tirolerwadl
- Registriert
- 7. Juni 2004
- Reaktionspunkte
- 5
Sollten sich einige Mitglieder dieser Gruppe hier widerfinden: Ihr seit Vollidioten!!
Radler jagten Kuh 15 Kilometer weit
Der Fieberbrunner Linerbauer Stefan Schwaiger ist aufgebracht: Eine Radlergruppe hat nicht nur seine Kühe aufgescheucht, sondern ein Tier kilometerweit vor sich hergetrieben. Die Suche nach den Tierquälern läuft.
Von Margret Klausner
Fieberbrunn Er habe grundsätzlich kein Problem mit Radfahrern, betont der Fieberbrunner Linerbauer Stefan Schwaiger. Auch auf seiner Alm im Hörndlinger Graben nicht. Obwohl dort eigentlich ein Radfahrverbot besteht.
Aber was sich vor einigen Tagen auf der Alm abgespielt hat, ist selbst ihm eindeutig zu viel. Hätte doch eine Kuh den Vorfall beinahe mit dem Leben bezahlt. Knapp vor Mittag ist eine etwa 25-köpfige Radlergruppe von Saalbach kommend bei unserer Alm vorbeigefahren. Da haben wir uns allerdings noch nichts gedacht, erzählt Schwaiger. Dann aber rasten die vermutlich Deutschen in einem Höllentempo samt Bremsgequietsche und vor allem mit Riesengeschrei durch den Graben talwärts Richtung Fieberbrunn.
Eine am Wegrand friedlich weidende Kuhherde wurde durch den Lärm so aufgeschreckt, dass sie in rasendem Tempo über den Almweg talwärts lief. Zwei Zeugen haben gesehen, wie die Radler die Tiere auch noch angefeuert haben. Vollkommen panisch haben sie zwei Zäune durchbrochen, um den Weiderosten auszuweichen, ist Schwaiger entsetzt. Der Großteil der Tiere flüchtete dann in den Wald. Wir haben ewig gebraucht, bis wir sie alle wiedergefunden haben, erzählt Schwaiger. Stundenlang dauerte es, bis sich die Tiere von der wilden Jagd erholt haben.
Eines der Tiere jedoch eine zweijährige Kalbin, die im Oktober kalben soll erwischte es aber richtig schlimm. Die Radfahrer trieben das Tier nämlich weit bis nach Fieberbrunn hinein. Und das im Höllengalopp. Dass die Kuh bereits an den Klauen blutete und vor Angst brüllte, schien die Radrowdys nicht zu stören. Erst der Feuerwehr Fieberbrunn gelang es, das völlig erschöpfte Tier, 15 Kilometer vom Weideplatz entfernt, einzufangen.
Noch Stunden später war die Kalbin nass vor Schweiß, ist der Linerbauer aufgebracht. Eine Woche lang dauerte es, bis die Kuh endlich wieder richtig fraß. Bei jedem Geräusch schrecke sie nach wie vor auf. Anfänglich war auch nicht klar, ob sie das Kalb halten kann. Das aber dürfte überstanden sein, sagt Schwaiger. Fazit der Aktion: eine dreistündige Suche nach den verschreckten Tieren, drei Stunden Arbeit um, die Zäune zu reparieren, und zwei beschädigte Autos. Ich will niemanden kriminalisieren, aber gäbe es nicht so viele Zeugen, hieße es vermutlich, eine Kuh hat durchgedreht, sagt der Bauer. Er appelliert an die Tourismusverantwort*lichen, Wanderer und Radfahrer besser aufzuklären, wie man sich auf der Alm richtig verhält.
Die Suche nach den Radfahrern läuft, betont Fieberbrunns Polizeichef Roman Lukasser. Sie sei aber schwierig, da auch der Hüttenwirt, bei dem sie einkehrte, die Gruppe nicht kannte. Amtstierarzt Matthias Vill hat eine Anzeige wegen Tierquälerei gegen Unbekannt in Arbeit.
Tiroler Tageszeitung, Printausgabe vom Di, 19.07.2011

Radler jagten Kuh 15 Kilometer weit
Der Fieberbrunner Linerbauer Stefan Schwaiger ist aufgebracht: Eine Radlergruppe hat nicht nur seine Kühe aufgescheucht, sondern ein Tier kilometerweit vor sich hergetrieben. Die Suche nach den Tierquälern läuft.
Von Margret Klausner
Fieberbrunn Er habe grundsätzlich kein Problem mit Radfahrern, betont der Fieberbrunner Linerbauer Stefan Schwaiger. Auch auf seiner Alm im Hörndlinger Graben nicht. Obwohl dort eigentlich ein Radfahrverbot besteht.
Aber was sich vor einigen Tagen auf der Alm abgespielt hat, ist selbst ihm eindeutig zu viel. Hätte doch eine Kuh den Vorfall beinahe mit dem Leben bezahlt. Knapp vor Mittag ist eine etwa 25-köpfige Radlergruppe von Saalbach kommend bei unserer Alm vorbeigefahren. Da haben wir uns allerdings noch nichts gedacht, erzählt Schwaiger. Dann aber rasten die vermutlich Deutschen in einem Höllentempo samt Bremsgequietsche und vor allem mit Riesengeschrei durch den Graben talwärts Richtung Fieberbrunn.
Eine am Wegrand friedlich weidende Kuhherde wurde durch den Lärm so aufgeschreckt, dass sie in rasendem Tempo über den Almweg talwärts lief. Zwei Zeugen haben gesehen, wie die Radler die Tiere auch noch angefeuert haben. Vollkommen panisch haben sie zwei Zäune durchbrochen, um den Weiderosten auszuweichen, ist Schwaiger entsetzt. Der Großteil der Tiere flüchtete dann in den Wald. Wir haben ewig gebraucht, bis wir sie alle wiedergefunden haben, erzählt Schwaiger. Stundenlang dauerte es, bis sich die Tiere von der wilden Jagd erholt haben.
Eines der Tiere jedoch eine zweijährige Kalbin, die im Oktober kalben soll erwischte es aber richtig schlimm. Die Radfahrer trieben das Tier nämlich weit bis nach Fieberbrunn hinein. Und das im Höllengalopp. Dass die Kuh bereits an den Klauen blutete und vor Angst brüllte, schien die Radrowdys nicht zu stören. Erst der Feuerwehr Fieberbrunn gelang es, das völlig erschöpfte Tier, 15 Kilometer vom Weideplatz entfernt, einzufangen.
Noch Stunden später war die Kalbin nass vor Schweiß, ist der Linerbauer aufgebracht. Eine Woche lang dauerte es, bis die Kuh endlich wieder richtig fraß. Bei jedem Geräusch schrecke sie nach wie vor auf. Anfänglich war auch nicht klar, ob sie das Kalb halten kann. Das aber dürfte überstanden sein, sagt Schwaiger. Fazit der Aktion: eine dreistündige Suche nach den verschreckten Tieren, drei Stunden Arbeit um, die Zäune zu reparieren, und zwei beschädigte Autos. Ich will niemanden kriminalisieren, aber gäbe es nicht so viele Zeugen, hieße es vermutlich, eine Kuh hat durchgedreht, sagt der Bauer. Er appelliert an die Tourismusverantwort*lichen, Wanderer und Radfahrer besser aufzuklären, wie man sich auf der Alm richtig verhält.
Die Suche nach den Radfahrern läuft, betont Fieberbrunns Polizeichef Roman Lukasser. Sie sei aber schwierig, da auch der Hüttenwirt, bei dem sie einkehrte, die Gruppe nicht kannte. Amtstierarzt Matthias Vill hat eine Anzeige wegen Tierquälerei gegen Unbekannt in Arbeit.
Tiroler Tageszeitung, Printausgabe vom Di, 19.07.2011