Forstarbeiter vom Teufel besessen?

souldriver

Ganz tief drinne in die Universum
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Wenn man derzeit so durch Grunewald und Umgebung rollt, fragt man sich was eigentlich die größeren Schäden anrichtet: Sturm oder Forstarbeiter. Auf meiner Lieblingsstrecke in der Nähe des Schäferbergs haben letztgenannte fast alle Bäume kleingehackt und auf die Wege geworfen, nachdem sie diese mit Treckern, Panzern oder gar Castoren (?) zerwalzt haben.
Durch fein säuberlich über den Weg gelegte Dornenzweige habe ich mir an einem Tag gleich zwei Schläuche ruiniert (in einem waren sogar drei Dornen).
Die Frage kann eigentlich nur lauten: Sind die dumm, böse oder beides?
Und muß man eigentlich mit in der Hölle schmoren, wenn man einen solchen, nachdem man ihn auf frischer Tat ertappt hat, mit einem durchlöcherten Schlauch stranguliert?
 
Ach, ich dachte schon, Du meinst mich mit "Forstarbeiter". Aber vom TeufEL besessen bin ich trotzdem.

Das Problem, was Du ansprichst, trifft nach meinen Erfahrung immer nur für die sogenannten Stadtwälder und die Ländereien in unmittELbarer Nähe von Städten zu - wie der Grunewald eben. Ein sehr eng begrenzter Raum muß für Hundertschaften von Wanderern, Radfahrern, Reitern und sonstigen Freizeitaktivisten herhalten und wird obendrein von der städtischen Forstverwaltung "clean"-gepflegt und so hingegärtnert, daß er eben für den Menschen am bequemsten nutzbar ist. Das da eigentlich kaum noch eine Art von Ursprünglichkeit übrig bleibt, ist ja nicht verwunderlich.
Ich für meinen Teil meide diese Stadtforste meist, mich zieht es eher in die Brandenburger Flure. Man kann dort ewig weit fahren, ohne auf die von Dir bemerkten Probleme zu stoßen - natürlich aber auch nicht überall.

Wenn ich mal weiterführen darf:
Ich habe sowieso noch nie verstanden, daß für die Berliner Biker (von denen ich auch ursprünglich abstamme) der Grunewald immer DIE Adresse schlecht hin ist. Zu klein, zu künstlich, zu viel Publikum, wenig Natur und ringsherum nur Lärm. Der Genuß "Natur pur" ist dort meiner Meinung nach nicht zu bekommen.

Ackebua
 
...unser Förster hat den Teufel in den Arsch gefi...... (glaub ich)...,dann ist es gut möglich, daß seine Dienstboten (Waldarbeiter) vom Teufel besessen sind...!!!!
 
Original geschrieben von Ackebua
Ich habe sowieso noch nie verstanden, daß für die Berliner Biker (von denen ich auch ursprünglich abstamme) der Grunewald immer DIE Adresse schlecht hin ist. Zu klein, zu künstlich, zu viel Publikum, wenig Natur und ringsherum nur Lärm.
Dem ist nichts hinzuzufügen.

Zum Thema Forstarbeiter: Den meisten ist es wohl entgangen, daß die heimischen Wälder (fast ohne Ausnahme) sogenannte Wirtschaftswälder sind. Das bedeutet, daß das darin angepflanzte Holz früher oder später einer Weiternutzung in manigfältiger Weise zugeführt wird. Dazu bedarf es der Holzernte. Diese wird heutzutage - wer möchte schon händisch Bäume fällen - mit schwerem Gerät ausgeführt. Dabei kommt es zu den durch Dich beobachteten "Schäden", meist temporärer Art.
Kurz und knapp zusammengefaßt, heißt das, daß wir, die Freizeitaktivisten, nur Gäste in den Wäldern sind. Natur war gestern - und glaube mir, in einem naturbelassenen Wald könnten wir unserem Hobby nur sehr eingeschränkt oder garnicht nachgehen. Also warte noch ein viertel Jahr und Du wirst sehen, daß die momentan zerstörten Wege wieder hergestellt sind.
 
Man Acke, du musst aber auch jede Gelegenheit nutzen um über meine geliebten Berliner Forsten herzuziehen.

Du hast ja nicht ganz unrecht, aber tatsache ist, dass man für Trail, die fahrtechnisch halbwegs interessant sind doch nicht jedesmal 2 Stunden Anreise in kauf nehmen möchte.

Außerdem ist es für mich ein ganz besoderes Erlebnis ein Stück Wald und ein paar kilometer Trail ganz genau zu kennen. Die Veränderungen zu unterschiedlichen Tages- und Jahreszeiten zu erleben, jede Steigung, jede Wurzel und jeden Stein hinter der nächsten Kurve zu erahnen, die eigene Fitness ohne Pulsmesser, und Kilometerzähler genau beurteilen zu können. Der Blick über die abendliche Havel ist auch bei 1000. mal noch schön. Das ist mein Heimattrail. Der spricht zu mir. Und zu Souldriver.

Und seit einiger Zeit klagt er über grässliche tonnenschwere Ungetüme, die rußige Dieselwolken ausstoßen und mit 3 angetriebenen Achsen und gegenläufigem Räderantrieb Wendemanöver auf der Stelle üben während Hydrauliköl literweise im zerrissenen Wurzelwerk versickert. Die Zerstörung um den Schäferberg aber auch Richtung Tiefenhorn stellt alles in den Schatten, was ich in 11 Jahren Mountainbiken in B/B je gesehen habe.

Kenn sich jemand mit Forstwirtschaft aus? Bitte gebt Auskunft, warum sowas geschieht!

Bis denn
 
ne ne, was da geschehen ist müsstest Du mal mit eigenen Augen sehen. - Aber für diese Wälder sind sich die Herren Ackebua und Jockel ja zu fein. Deswegen geht euch das ja praktisch nichts an;)

bis denn
 
Original geschrieben von Husten
ne ne, was da geschehen ist müsstest Du mal mit eigenen Augen sehen. - Aber für diese Wälder sind sich die Herren Ackebua und Jockel ja zu fein. Deswegen geht euch das ja praktisch nichts an;)

;) :cool:

(deine weitergeleitete Mail habe ich bekommen -- hoffentlich klappt's!)

Gruesse, Marcus
 
Original geschrieben von jockel
Natur war gestern - und glaube mir, in einem naturbelassenen Wald könnten wir unserem Hobby nur sehr eingeschränkt oder garnicht nachgehen.

Lieber Jockel,
das würde ich nicht so sagen. Im Nationalpark Hainich, den ich gelegentlich durchstreife, hat man den Wald tatsächlich naturbelassen. Wenn ein Baum mal fällt, dann bleibt er liegen. Dennoch gibt es ein Wegenetz, daß auch frei gehalten wird. Oft muß man natürlich auch mit Hindernissen rechnen, aber das macht die Sache interressant.

Da wir auf auf Tropenholz verzichten wollen und Holz ein wichtiger nachwachsender Rohstoff ist, werden die meißten Wälder wohl auch in Zukunft duch die Forstwirtschaft genutzt.
Solange man uns trotzdem in den Wald lässt, wollen wir zufrieden sein.

Grüße
Euer greiser Nestor
 
Kann man denn Wald nicht auch in so Gewächshäusern in Holland züchten und die Naturwälder in Ruhe lassen? Bei Tomaten geht so etwas ja auch.:D

Ackebua
DerirgendwannaufdenMarsauswandertweildortderWaldnochnichtzerstörtwird!
 
auch ich finde flicken nicht berauschend , vielleicht nehme ich aber auch zuwenig gummilösung. mit quergelegten stämmen aller grössen , ärgere ich mich auch jedesmal herum.da möchten einige , dass wir uns auf die schnute legen . wenn ich die zwischen die finger kriege...! dennoch , vor allem geht das an ackebua, liebe ich unter anderem auch den grunewald.ich wohne mitten in der mollochmitte und bin in 30min im ziemlich coolen wald mit vernünftigen trails. das können wenige grossstädte bieten.(mir würde san franc. einfallen) .... und so grosse schnitzel + heisse bräute gibt es auch nicht immer in trailnähe.
ergo : auch der grunewald ist dufte!:bier:
 
leider gibt es in ganz westeuropa nicht den eizigen m² wald der nicht schon einmal kultivierungen oder rodungen zum opfer gefallen ist. auch der hainich, aber hat man diesen zum glück seit langen ungenutzt gelassen (aber ausserhalb der kernzone wird auch freudig gearbeitet mit den großen waldarbeitermonstermaschinen).

ich denke wir müssen uns wie es jockel schon andeutete immer auf einen kompromiss einlassen, aber die forstwirtschaft könnte trotzdem etwas umschauender arbeiten. zum beispiel das dicke gehölz nicht wochen- oder monatelang auf den wegen liegenlassen und diese unpassierbar machen. oder mit dem kräftigen maschinen waldböden aufreissen und zugleich den unterboden stark verdichten sowie wege für längere zeit verhunzen etc bla bla...


mars klingt übrigens ganz gut, wollen wir da mal ne b-tour machen?
 
Original geschrieben von Ackebua
Kann man denn Wald nicht auch in so Gewächshäusern in Holland züchten und die Naturwälder in Ruhe lassen?

na, na, na. laß mal meine nachbarn in ruhe, damit `se weita die schönen `zich blättrigen pflanzen anbauen können. dagegen ist doch son olla jemeina wald völlich nebensächlich !

gruß

helje
 
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