Gebrochene Kettenstreben.....

luchslistig

Wadenbeißer
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Moin liebe Gemeinde,

gestern war mal so ein verfluchter Tag, an dem man doch besser im Bett geblieben wäre....
Wollte ne schöne Runde mit den Jungs drehen, etwas Sonne und Fahrtwind genießen...

Auf dem Weg in den Wald kam mir dann ein Bordstein vor das Rad, welchen ich genüsslich runtergehoppelt bin, war ja keine große Höhe zu überwinden.....

IMG_20190921_105751.jpg


bei der Landung machte es dann "Knack" und 10m weiter nochmal "Knack"...
Meine Mitfahrkollegen habenn es auch wahrgenommen und da haben wir doch mal geschaut, wo das her kam....
Die Übeltäter waren schnell gefunden....
IMG_20190921_112416.jpg


und auf der anderen Seite....

IMG_20190921_112542.jpg


Hab mich dann entschieden, dem Händler noch das Bike vorbei zu bringen und jetzt bin ich darauf gespannt, wann ich das zurück bekomme....

Leider war dann nix mehr mit Tour..... :(

Ich denke hier liegt ein ziemlicher Materialmangel vor.
Das Bike ist erst ein Jahr alt, und hat fast nur Forstautobahn und leichte Trails gesehen.
einmal war ich damit im Trailground Brilon aber sonst nur "schonend" gefahren.

Als All Mountain sollte es doch etwas mehr abkönnen, oder?

und wer jetzt meint, das Gewicht des Fahrers müsste reduziert werden ..... :)
93kg muss das Ding abkönnen ....
 
Wenn du mal schreibst um was für einen Hersteller und Modell es sich handelt würden solche extrem qualifizierten Kommentare erspart bleiben:
Bei bulls und canyon ist das Teil der Serienausstattung

Zudem: Bild im Ganzen wäre mal interessant. Die Streben scheinen ja quasi "nach oben" gebrochen zu sein?
 
Ich antworte mir dann mal selber: Bulls Wild Rush - und der Dämpfer stützt sich über nen Hebel an den Kettenstreben ab - jo, dann passt das auch mit dem Durchbrechen in der gezeigten Richtung.

Abgesehen davon, dass ich solche Konstruktionen extrem "unintuitiv" finde - hier bringt wirklich jeder Durchschlag des Dämpfers ganz ungünstige Lastspitzen auf die Kettenstrebe...
 
Liest sich bzw sieht so aus wie einem Verwandten von mir: Kauft sich ein günstiges MTB beim freundlichen ZEG Händler, hat jedoch null Ahnung. Nach einem Jahr brechen die Kettenstreben genau an der gleichen Stelle wie nun hier. Grund war, dass er nie Luft auf den Dämpfer gegeben hat und die ganze Zeit Durchschläge hatte (O-Ton: Das klingt immer so komisch wenn ich mit dem Rad Stufen runter fahre). Bei über 90kg war es dem Rahmen dann irgendwann zuviel... Knacks...
 
Das Bike war/ist ein BULLS Wild Mojo 3
Daher lag @skwal83 schon nah dran.
Ich hab die Marke mal bewusst weggelassen....

Den Dämpfer kann ich mit max. 350 psi belegen. Der war bei mir mit ca. 240psi belegt.
Hinten wie auch vorne kontrolliere ich einmal im Monat. Bisher haben die auch keine Luft verloren. Das wäre mir auch vorher aufgefallen... Fahre hinten eigentl. recht hart
 
In diesem Sinne stellt sich dann die Frage:
Welche Dämpfer- bzw. Einbaugeometrie würdet ihr bevorzugen?

Umlenker gibt es ja viele, oder direkte Dämpfereinbauten in das Oberrohr.....
Da wird dann wieder die Wahl zur Qual....
 
Die Einbausituation vom neuen Mojo sieht wiederum super standardmäßig aus. Falls du einen neuen Rahmen als Ersatzrahmen kriegst, wäre das kein Thema.
Schwimmend gelagerte Dämpfer sind jetzt aber auch nicht so mega exotisch. Eigentlich sollte das auch Bulls ohne Brüche hinbekommen.
 
Die Einbausituation vom neuen Mojo sieht wiederum super standardmäßig aus. Falls du einen neuen Rahmen als Ersatzrahmen kriegst, wäre das kein Thema. Schwimmend gelagerte Dämpfer sind jetzt aber auch nicht so mega exotisch. Eigentlich sollte das auch Bulls ohne Brüche hinbekommen.
Danke für die Antwort.
Mir geht es darum, erst mal Ersatz für die gebrochenen Kettenstreben zu bekommen, und das am besten zügig. :)
Leider scheint es so, dass sich manche Hersteller damit schön Zeit lassen, und den Kunden damit verärgern.
Da es ein Garantiefall ist, sehe ich das aber erst mal Locker.

Für mich stellt sich dann später die Frage, welches Bike ich dann nehmen würde...
Wie sieht die Einbausituation aus, wie werden die aufgenommenen Kräfte verteilt....
Mit der Zeit wächst ja der Erfahrungsschatz und man beäugt dann einige Sachen kritischer... ;)
 
Der Riss mittig der Schweissnaht, sieht mir sehr nach einer absolut mangelhaften Ausführung der Schweißung aus.
Btw., das Kind ist nun in den Brunnen gefallen, bin gespannt wie dein Ersatz aussieht, mittlerweile ist es fast gang und gäbe, keinerlei Ersatzteile mehr zu haben und lieber gleich einen kompletten Rahmen zu ersetzen.

Noch als Anmerkung: Es ist vom Prinzip her völlig egal wie ein Rahmen "aussieht" oder welche Bauform er hat, das hat mit der Stabilität nix zu tun. Ob ein Rahmen hält oder nicht, hängt vom Industriedesigner bzw. Ingenieur ab der den Rahmen "entwickelt", ob die Schweissnähte dann aber nicht nur Theoretisch halten, dafür ist der Schweisser verantwortlich bzw. die anschliessende Wärmebehandlung.
 
Der Riss mittig der Schweissnaht, sieht mir sehr nach einer absolut mangelhaften Ausführung der Schweißung aus.
Btw., das Kind ist nun in den Brunnen gefallen, bin gespannt wie dein Ersatz aussieht, mittlerweile ist es fast gang und gäbe, keinerlei Ersatzteile mehr zu haben und lieber gleich einen kompletten Rahmen zu ersetzen.

Noch als Anmerkung: Es ist vom Prinzip her völlig egal wie ein Rahmen "aussieht" oder welche Bauform er hat, das hat mit der Stabilität nix zu tun. Ob ein Rahmen hält oder nicht, hängt vom Industriedesigner bzw. Ingenieur ab der den Rahmen "entwickelt", ob die Schweissnähte dann aber nicht nur Theoretisch halten, dafür ist der Schweisser verantwortlich bzw. die anschliessende Wärmebehandlung.

Genau das. Langsam auskühlen lassen kostet halt Geld. Ganz klar.
 
Genau das. Langsam auskühlen lassen kostet halt Geld. Ganz klar.
Eher nicht, eher nur eine "Oberflächennaht", keine Wurzel durchgeschweisst. Geht bei Alu recht schnell, z.b. nach dem Zusägen das Kühlmittel nicht entfernt oder ein Grat blieb innen stehen. Ruckzuck hat es keine Bindung und eine Sollbruchstelle entsteht. Grade bei Alu ist das recht kritisch. Dann kommts wieder drauf an was man fürn Alu nimmt, das 7005/7020 ist vom Materialpreis her etwas teurer, bedarf aber auch nicht wirklich einer Wärmebehandlung. Bei dem "günstigeren" 6061 MUSS eine Wärmebehandlung erfolgen, die ist auch recht aufwändig. Fast alle Rahmen aus der Legierung werden nach T6 nachbehandelt, gibt aber auch Firmen die nur nach T4 behandeln, nicht ganz optimal. Bei riesigen Firmen wie Giant, Kinesis oder Astro lohnt sich der Wärmeofen, die kaufen aber auch Mengen an Rohr wo sich das richtig rentiert, dass sie das günstigere 6061 nehmen und dann wärmebehandeln. So ne kleinere Klitsche in Kambodscha oder Afrika (China selbst ist mittlerweile vielen zu teuer geworden) kann sich keinen Ofen und/oder gute Schweisser (und ordentliches Zusatzmaterial + gutes Gas) leisten. Dafür kosten die Hardtailrahmen nur 14$ im Einkauf.
 
Hier ein kleiner Zwischenstand:

Das Rad steht beim Händler und wartet dort auf Bearbeitung. Da ich eh Anfang Oktober einen Termin zum Service gehabt hätte, sollen die die Verschleißteile direkt mitmachen. Soweit OK.
Nur leider geht das erst, wenn auch der Hersteller sich nun mal dazu meldet.
Derzeit steht das zur Prüfung aus.....
Ein Leihrad steht leider nicht zur Verfügung.

Ich hatte am WE ein interessantes Gespräch mit einem sehr guten Zweiradmechaniker.
Er meinte auch, das die gebrochenen Kettenstreben ein typisches Problem der Rohrverdünnung (double butted /triple butted ) ist. Das wäre auch schon länger bekannt, und man hat den Hersteller auch mal dazu gefragt, aber als Antwort von einem Konstrukteur nur bekommen, dass man sehr wohl wüsste wie man einen Rahmen zu berechnen / konstruieren habe.... :ka:
 
Komischer Mechaniker.
An der Rissstelle/Schweißnaht ist die Wandstärke sicher nicht dünn.

Noch als Anmerkung: Es ist vom Prinzip her völlig egal wie ein Rahmen "aussieht" oder welche Bauform er hat, das hat mit der Stabilität nix zu tun. Ob ein Rahmen hält oder nicht, hängt vom Industriedesigner bzw. Ingenieur ab der den Rahmen "entwickelt", ob die Schweissnähte dann aber nicht nur Theoretisch halten, dafür ist der Schweisser verantwortlich bzw. die anschliessende Wärmebehandlung.
Naja, wenn der Dämpfer schwimmend gelagert ist und die 0815 Kettenstrebe zusätzliche Lasten über den Dämpfer bekommt, dann ist die Einbausituation nicht ganz egal. Das haben in diesem Fall wohl auch die Designer von Bulls feststellen müssen.
Es ging ja darum, ob man bei einer identischen Ersatzstrebe nicht den gleichen Schaden befürchten muss.
 
Rohrverdünnung......bei dem Teil ist vorallem die Schweißnaht gebrochen.
jajo, schon richtig.
Wenn dieses angeschweißte Rohr eben verdünnt ist, und an solcher Stelle auch geschweißt wird / wurde, dann ist die Materialfestigkeit halt nicht so, wie bei einem unverdünntem Rohr....

und wenn man sich den Riss genau anschaut, sieht man auch den Rissverlauf, und der geht im oberen Teil durch das Rohr und erst DANN in die Schweißnaht über
 
Diese "Triple- und Double Butted"-Rohre sind an den Stellen, an denen sie geschweißt werden, aber dicker - Nicht dünner.
 
Komischer Mechaniker.
An der Rissstelle/Schweißnaht ist die Wandstärke sicher nicht dünn.


Naja, wenn der Dämpfer schwimmend gelagert ist und die 0815 Kettenstrebe zusätzliche Lasten über den Dämpfer bekommt, dann ist die Einbausituation nicht ganz egal. Das haben in diesem Fall wohl auch die Designer von Bulls feststellen müssen.
Es ging ja darum, ob man bei einer identischen Ersatzstrebe nicht den gleichen Schaden befürchten muss.
So hab ich @Enginejunk auch nicht verstanden. Hier könnte ein mieses Design zu ner lausig ausgeführten Schweißung bzw. Verarbeitung kommen, und schon hat man ne plausible Erklärung für ne auffällig gehäufte Anzahl von Brüchen.

Zu eng ausgeführte Lagersitze für Industrielager beispielsweise können auch zu Brüchen in dem belasteten Bereich führen.
 
Bei hochwertigen Fullies wird meines Wissens schon seit drölfzig Jahren auf Industrielager statt einfachen Gleitlager gesetzt, da letztere zu schnell verschleißen, insbesondere wenn da Kunststoff mit im Spiel ist.
 
Dann wird die Sache ja noch etwas interessanter:
Das Bulls ist erst einmal mit Kunststoff-Gleitlagern ausgerüstet.

Im Zuge der Terminierung mit meinem Händler, bezüglich der Service & Wartungsarbeiten habe ich darauf hingewiesen, dass ich alle Gleitlager des Hinterbaus gewechselt haben möchte, da die ja auch dem Verschleiß unterliegen.
Antwort: "das machen wir nur wenn es notwendig erscheint!"


Jetzt baue ich beruflich Maschinen für die Nahrungsmittelindustrie und dort setzen wir auch diese Kunststoff-Gleitlager ein.
Aus Erfahrung weiß ich, dass auch ein Kunststoff quellen kann und dann die Passung, die eigentlich gleiten sollte nicht mehr gleitet. Ebenso verhält es sich ja auch mit Dreck-Eintrag in diese Stellen.
 
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