Gretchenfrage Hometrail: Eine Diskussion

In der aktuellen Ausgabe haben wir unter zahlreichen anderen Geschichten einen Reisebericht aus dem Westen Deutschlands veröffentlicht. Dieser soll als Beginn einer dauerhaften Serie zu spannenden Bikegebieten in Deutschland stehen. Nun erreichte uns kurz nach Veröffentlichung der Ausgabe Kritik am Reisebericht: stark begangen und befahren sei die Region, teilweise verboten die Trails. Der Nationalpark sei nicht fern und die Verantwortlichen auf dem Weg, die im Artikel beschriebenen Trails auch noch einzukassieren. Unser Artikel sei das sprichwörtliche ‚Öl ins Feuer’. Zahlreiche Mails gingen konstruktiv hin und her und es wurde beschlossen, das Thema beispielhaft aufzugreifen und hier auf mtb-news.de auszuspielen, um eine entsprechende Diskussion zu ermöglichen. Erst einmal tut es mir, tut es uns leid, sollte es tatsächlich verstärkte Probleme für die Locals vor Ort geben.


→ Den vollständigen Artikel "Gretchenfrage Hometrail: Eine Diskussion" im Newsbereich lesen


 
.....

PS: das in der WOMB besprochene gebiet würde ich nicht als sonderlich touristisch ansehen aus der ferne (also ich nehme an, dass ich das richtige ergoogelt habe, um Bali oder Iran wird es ja nicht gehen).

Und das genau ist falsch:

Es IST am WE ein klassisches "wir fahren mit dem Auto dorthin, essen einen Kuchen und wandern auf den (in der Tat verdammt schmalen) Wegen dann noch ein wenig herum"-TouriGebiet für Senioren, Familien, Bus usw...

Nennt sich hier Naherholungsgebiet, mit Einzug von Aachen/Bonn/Düsseldorf/Köln und allen anderen paar Leuten, die noch dazwischen wohnen...

Ähnlich dem Siebengebirge bei Bonn, dort mit größerer Truppe oder gehäuft am WE/bei Sonnenschein aufzuschlagen, führt definitiv zu Konflikten, bei denen wir bei AKTUELLER Rechtslage zurecht die Verlierer sind...

grüße
 
Das vorgestellte tolle Bikegebiet ist ein Naturschutzgebiet, es herrscht explizites Radverbot (vorher wurden schon die Kletterer aus dem Bereich verbannt...) und am WE gibt es eh schon eine sehr angespannte Lage mit zunehmender Gereiztheit und Beschwerden auf Seiten der anderen Nutzer aufgrund der Biker.
In der zugehörigen NSG Verordnung steht.


3. Flächen oder Felsbereiche außerhalb der befestigten oder gekennzeichneten Straßen, Wege, Park- bzw. Stellplätze zu betreten oder zu befahren sowie in diesen zu reiten; dies gilt insbesondere für das Befahren mit Mountainbikes und geländegängigen Fahrzeugen

(Link entfernt)

#.
 
Zuletzt bearbeitet:
Über welche Ausgabe des Magazins und welches Gebiet reden wir?

Das jetzt hier breitzutreten ist nicht im Sinne des Artikels.

Das beschriebene Gebiet ist mir ebenfalls bekannt, zu meinen Hometrails würde ich es jedoch definitiv nicht zählen.
Bin dort aber schon des öfteren gefahren und habe bisher keine Probleme gehabt, egal ob mit Wanderern oder anderen Bikern.
Von irgendwelchen Bikeverboten oder ähnlichen Einschränkungen habe ich dort noch nichts gehört bzw. kein Schild etc. gesehen.
Des Weiteren sind die Touren dort in mindestens 2 Büchern veröffentlicht worden.
Man kann die Hometrails sowieso nicht für sich "beanspruchen" früher oder später ist jeder Spot bekannt.
Ein vernünftiges Verhalten an den Tag zu legen sollte aber von jedem einzelnen erbracht werden, es gibt keine totale Kontrolle.
Und in einer Gemeinschaft kommt es nunmal auf gegenseitigen Respekt und freundliches Miteinander an.

Da liegst du leider falsch, mit fast allem was du geschrieben hast. Es gibt dort Schilder und das schon sehr lange. Es ist ein ausgewiesenes Naturschutzgebiet und das auch schon sehr lange. Es gibt dort Menschen die in diesem Gebiet leben, deren Eigentumsrechte durch Touren aus Büchern verletzt werden. Eine Tourenempfehlung gibt niemanden das Recht Zäune zu zerschneiden, weil die Routenbeschreibung durch den Zaun führt. Keinem ist erlaubt, nirgends, eine schützenswerte Natur, ein Naturmonument, abseits der Wege zu befahren, weil das gerade so schön ist da runter zu ballern. Dann auch noch Videos darüber ins Netz zu stellen und sich ihrer Zerstörung zu rühmen.
Das sind schlicht gesagt ARSCHLÖCHER, die allen schaden einen schönen Spot zu geniessen.

Nur weil es Stravasegmente und Bücher gibt, wo diese Touren drin stehen, macht es das nicht besser und nicht legaler. Diese Autoren müssten strafrechtlich zur Rechenschaft gezogen werden, da sie zu einer Straftat aufrufen, Gesetze, Verordnungen, Eigentumsrechte zu missachten und die stille Duldung der vernünftigen Fahrer zu untergraben.
Es werden ja sogar schon von Tourenguides Spione in Gruppen eingeschleust um Tracks von Touren abzugreifen, um sie danach kommerziell zu nutzen.

Hier wird dauernd von Trailbau und Pflege gesprochen. In diesem Gebiet sprechen wir aber nicht von Trails die gebaut oder gepflegt werden müssen. Die hunderte Wanderer am Wochenende halten die Pfade mit den Füssen in Ordnung.
Wenn aber Trails die gar keine sind, als solche verkauft werden, ist das naturschutzrechtlich sehr bedenklich in einem Naturschutzgebiet.
Und ja, wir reden hier von meinen Hometrails und der Hometrails vieler meiner Freunde und Forenbekanntschaften. Und wir als Gruppe untersagen jedem Fremden, der bei uns mitfahren will, Aufzeichnungen zu machen. Das ist unsere Regel, und wer sich nicht dran hält wird nicht mitgenommen.
Ist das egoistisch? NATÜRLICH ist es das, denn ich will weiter vor meiner Haustüre schöne Touren machen können. Ich brauche niemanden auf dem Trail, der sich nicht benehmen kann, Mitmenschen am Arsch vorbei gehen, Trails kommerzialisieren will und Naturschutz mit Füßen tritt.

Alle anderen sind herzlich willkommen.
 
Wir fahren seit 20 Jahren unsere Heimrunden auf dem bisherigen Wegenetz. In dem WOM Artikel geht es auch um einen offiziellen Weg. Die grosse Mehrheit der Biker ist auf dem offiziellen Wegenetz unterwegs.

Keine Ahnung wo das herkommt, das der Hometrail eine illegale gebaute Strecke sein soll.

Habt ihr euch eigentlich schon mal Gedanken gemacht, welchen Unmut ihr mit eurer Buddelei beim Grundbesitzer erzeugt?

Falsch Heiko, es geht hier um mindestens einen nicht offiziellen Weg.
 
Nennt sich hier Naherholungsgebiet, mit Einzug von Aachen/Bonn/Düsseldorf/Köln und allen anderen paar Leuten, die noch dazwischen wohnen...
das habe ich vermutet, aber das *ist* doch was anderes als z.b. eine alpendestination, wo leute mit mtb von überallher für eine Woche oder so einfallen. die mtb-Fahrer aus der Region kennen doch normalerweise eh die hometrails, und ich kann mir nicht vorstellen, dass nun nennenswert leute aus allen ecken Deutschlands zum mtb-Urlaub hinfahren?
 
a.) Es wäre mit nicht bekannt das "No dig, no ride" in Deutschland zählt. Da würden die Wanderverbände sonst ja auf die Idee kommen uns von ihren Wegen auszuschliesen. Zum Glück gibt es ein allgemeines Betretungsrecht.
b.) Hast du das Recht zu buddeln oder nimmst du es dir?
c.) Hast du das Recht zu bestimmen wer fährt?

Ich stimme dir aber zu, (offizielle) Wegpflege und bodenverträgliches Fahren ist wichtig und wir sollten die Biker dazu animieren mit zu machen. Ein Recht ist damit aber nicht verbunden.

zu a) Vielleicht liegen wir bei der Definition vom "Hometrail" verschieden?
zu b) beides, kommt darauf an wo. Meist aber in Absprache mit dem Landbesitzer da ich gerne meine Arbeit in Sachen investiere die auch dauerhaft sind.
zu c) Nein, allerdings hat jeder nur Gastrecht im Wald ausser er ist der Besitzer. Ich finde aber dass der Respekt den Erbauern gegenüber es gebietet die von ihnen erbrachte Arbeit zu würdigen.
 
Das war ja euer erstes "Vergehen", der bike "passiert " das öfter. Nur schreiben die im Nationalpark oder beim Mendelsteig noch dazu "Fahrverbot ignorieren" :(

Wir arbeiten selbst als Guides und ich schreibe Reiseberichte auf unserer eigenen Homepage, aber auch für online-Medien. Ich gebe aber aus Prinzip nie Ortsnamen oder Wegnummern preis! Die Berichte sollen inspirieren sich selbst mit der Karte zu befassen. Auch will man immer wieder GPS Dsten von uns kaufen-No Way. Da muss schon etwas Respekt vor den Locals sein. Deshalb bieten wir auch pro Gebiet nur ein Camp pro Jahr an, das reicht. Zum Glück muss ich ja nicht davon leben...

Dass Wege zB in Finale oder Latsch leiden kann ich leider absolut bestätigen. Wenn das für die Region okay ist, passt das eh, solange sich diese Shredderei in Grenzen hält (nur ein Ort im Vinschgau, Finale direkt, etc. ).
 
Naja, ich wundere mich doch, wie extrem in Deutschland immer alles organisiert wird. Es hat ja auch seine guten Seiten, aber andererseits fördert es auch das Konkurrenzdenken.
Ich wohne seit längerem im Trentino und es ist eigentlich ganz selbstverständlich, dass man mit dem MTB auch auf Wegen fährt, wo Wanderer unterwegs sind und keiner weiss so genau, ob's verboten ist oder nicht. Aber Wanderer fangen nicht an zu drohen, sondern fragen vielleicht ob's schwer geht oder gehen auf die Seite und freuen sich, wenn man aufpasst und grüßt.
Ich denke, dass miteinander mehr hilft als alle durchdachten Regelwerke, das gilt für die einen und die anderen.
 
Kenn ich zu genüge. "No Dig no Ride" kennen wenige. Sie gehen meistens davon aus, das die Trailfee einfach neue Trails bereit stellt.
Auf illegalen Strecken zu helfen ist vielleicht auch etwas befremdlich (ich mache etwas illegales, also helfe ich auch nicht). Aber auf offiziellen Strecken mal 3-5 Schippen zu tätigen ist wohl nicht zu viel verlangt.

Wenn man kein Problem hat auf illegalen Trails zu fahren dann sollte man auch keine Skrupel haben dort zu schaufeln.
Was mich halt sehr stört ist dieses Anspruchdenken: ich will Spass und mir ist egal ob ich den anderen Leuten auf lange Sicht kaputt mache. Oftmals haben die Locals ein gutes Verhältnis zum Landbesitzer und er duldet Bau und Pflege, darf aber aus versicherungstechnischen Gründen nix davon wissen. Wie kritisch es ist einen dieser Trails zu befahren weiss ein Nicht-Local halt nicht.
 
Eigentlich könnte man sich eine Antwort auf die Aussage "ich darf das aber" sparen, da manche Leute unbelehrbar sind.

Aber dennoch.

Ob man irgendwas nun explizit darf... oder ob es auf die Lesart ankommt ... oder ob es sogar verboten ist...

ist scheissegal, wenn man sein Hirn nicht einschaltet. Das Gebiet ist was besonderes. Landschaftlich. Flora. Fauna. Daher wurde es zu einem Naturschutzgebiet erklärt, nebendran ist ein Nationalpark, man redet derzeit darüber, ihn zu erweitern. (Übrigens gilt auch in den USA z.B. in den meisten Nationalparks Wegepflicht für Fussgänger und MTB Verbot).

Jetzt gibt es viele alte und neue Verordnungen und Schilder und man kann sich sicher irgendeine Kombination rausuchen, damit man da doch irgendwie auf den bestehen den Wegen radeln darf. Solange man sich benahm, hat das keinen gejuckt, man hat abends noch nen dicken Kuchen gegessen und was Trinkgeld gegeben und alles war gut. Man war geduldet.

Aber im aktuell gültigen Landschaftsplan stehen so lustige Sachen wie

- Gezielte Lenkungsmaßnahmen (z.B. Teilverlagerungen von Wanderwegen)
- besondere Berücksichtigung des Erosionsschutzes
- Ausbau der Landschaft für die Erholung außerhalb der schutzwürdigen Bereiche wenn bzw. wo der Schutzzweck dies zulässt
- Verbot Pflanzenbestände zu beschädigen, Wildlebende Tiere zu beunruhigen, Bodenerosion zu fördern, Veranstaltungen aller Art durchzuführen

Meine persönliche Meinung war:
- Rücksichtsvolles Mountainbiken in kleinen Gruppen ist kein Thema
- Strava Downhillrennen gehen nicht
- Droppen ins Heidekraut geht nicht
- neue Linien fräsen geht nicht
- Kommerzielle Touren gehen nicht (zumindest nicht ohne sich sicher zu sein, dass obiges eingehalten wird)

Das Gebiet da ist kein Granit. Das ist teilweise sehr weicher Sandstein. Geht mal in der Pfalz nach langem Regen klettern oder legt in der Sächsischen Schweiz Metallkeile. Da seid ihr kurz vor der Lynchjustiz durch die Locals - zu recht!

Wegen dem 1% Deppen versuchen jetzt die Grantler mit Erfolg, Wege zu sperren.
 
Wenn man kein Problem hat auf illegalen Trails zu fahren dann sollte man auch keine Skrupel haben dort zu schaufeln.
Was mich halt sehr stört ist dieses Anspruchdenken: ich will Spass und mir ist egal ob ich den anderen Leuten auf lange Sicht kaputt mache. Oftmals haben die Locals ein gutes Verhältnis zum Landbesitzer und er duldet Bau und Pflege, darf aber aus versicherungstechnischen Gründen nix davon wissen. Wie kritisch es ist einen dieser Trails zu befahren weiss ein Nicht-Local halt nicht.
Beim Anspruchdenken stimme ich dir zu: "Lass die mal schaufen, ich habe meinen Spaß". Das gute Verhältnis zum Landbesitzer lasse ich mal so im Raum stehen. Bei Person X bleiben die Strecken stehen und bei Personen Y kommt sofort der Harvester / Bagger und dann ist Ende im Gelände.
 
Interessantes Thema, mit dem ich persönlich auch schon konfrontiert war, in beiderlei Hinsicht.

Als Blogger, Buchautor und allgemein kommunikativer Mensch habe auch ich schon in der Vergangenheit Touren veröffentlicht, die ich besser für mich behalten hätte. Hier das nötige Fingerspitzengefühl im Umgang mit Einheimischen, Grundstücksbesitzern und Verantwortlichen zu haben, ist ein mühsamer und langwieriger Prozess. Ich habe aus meinen Fehlern gelernt und versuche es in Zukunft besser zu machen...
RESPECT THE LOCALS !
Witzig ist, wenn die gleichen Touren dann in Zeitschriften , auf Supertrailmaps oder in diversen Onlineportalen auftauchen...irgendwann ist jeder Trail irgendwo schon mal veröffentlicht worden...und sei es als rote Linie auf einer Kompasskarte.
Es ist auf alle Fälle sehr ärgerlich, wenn die Locals darunter leiden, dass plötzlich auf dem Hometrail mehr los ist, was passiert und man plötzlich dort nicht mehr geduldet wird. Die Wut der Locals auf alle, die den Spot verraten haben, ist also durchaus nachvollziehbar. Das sollte man bei jeder Tour bedenken...

Als Bikebergsteiger achte ich den Vertrider Ehrenkodex. Es gibt Bilder und Video von Touren, aber genaue Infos werden nicht veröffentlicht. Witzig in dem Zusammenhang ist, das man manchmal von den gleichen Leuten die selben Fotos hier im Forum ohne Ortsangabe findet und parallel bei Facebook mit juhu ich bin auf Gipfel soundso :) . Bei Bikebergsteigen gehört es zu jeder Tour, die Planung selber zu machen und sich die Infos vorab zu erarbeiten. By fair means sozusagen...

Ja und meine Hometrails. Im Lande der Zweimeterregelung muss man schon etwas aufpassen. Es gibt ein paar Trails, da trage ich im Winter mein Bike durch den Schnee, um nicht jedem der zufällig dort vorbeikommt einen Wegweiser zu bieten. Könnte ja auch der Förster sein :)
Ärgerlich, wenn man denn genau diesen Trail eines Tages auf Strava oder bei OSM entdeckt. He, cool ich stell das mal online, damits auch jeder findet. Danke, gut gemacht! Schon mal drüber nachgedacht, ob dieser Trail, für jeden geeignet ist, der ihn im Internet findet? Manche Sachen sind einfach schwer und gefährlich, für Anfänger definitiv ungeeignet. Da schadete es nicht, wenn man diese nur face to face weitergibt, eben nur an diejenigen, die der Sache auch gewachsen sind...

Persönlich plane ich meine Touren mit Hilfe von guten Veröffentlichungen z.B. in der RIDE, von Supertrailmaps und einfach vor Ort mit der topografischen Karte. Unterwegs schaue ich gerne auf´s GPS mit einer OSM als Basis. Da findet man meist was Gutes :)
Aber einem Local einfach hinterher fahren, ist auch ne feine Sache...

Fazit: In Zeiten von Google, Strava, Facebook, GPS und OSM sind Geheimnisse nur noch temporäre Zustände.
Jeder, der in welcher Form auch immer veröffentlicht, sollte sich daher seiner Verantwortung bewusst sein.

Genauso sehe ich das auch Carsten. Super dass du auch Fehler der Vergangenheit zugeben kannst.

Selbst planen, aufzeichnen (falls man wieder mal kommt) und genießen.

Manche werden eben bin riesiger Grltungssucht getrieben. Die modernen Medien tragen leider ihren Teil dazu bei.
 
Zuletzt bearbeitet:
Generell könnte man sagen, wenn wir Menschen vernünftig handeln würden, hätten wir die meisten Probleme aus der Welt geschafft. Bei uns in Heidelberg bewegen sich alle Biker auf " Illegalen " wegen, so oder so. Zwei Meter im Wald, aber auf der Hauptverkehrsstraße reichen dann zwischen 30 cm und 70 cm!? Wer unerlaubter weise Trails baut sollte davon ausgehen, das diese auch unerlaubter weise von anderen mit genutzt werden. Wir alle bewegen uns im grenzwärtigen Bereich und erheben unser eigenen und Persönlichen Regeln, die dann natürlich gebrochen werden. Kommen wir wieder zur Vernunft und plötzlich ist vieles wieder möglich, jeder kann mit jedem eine Einigung finden und Spaß haben.
Es gibt schon zu viele geschriebene und noch mehr ungeschriebene Gesetzte...Chill:crash:
 
einer der guten Trails in meinem Lieblingsgebiet wurde -durch dämliche Unterstützung des lokalen Radshops- in der Bravo veröffentlicht, als "der beste Singletrail Deutschlands". Und was ist ein richtig guter Trail meist? Richtig: schmal!
Die Veröffentlichung hat dazu geführt, dass es an den Wochenenden während der Saison regelmäßig Ärger zwischen Wandererern und Radfahrern, besonders an schmalen Stellen, gibt. Einige Sportsfreunde verschärfen das ganze noch durch fehlendes Hirnschmalz ...
Ich jedenfalls halte nix davon, Trails durch öffentliche Berichte in Magazinen und im Netz zu hypen; Negativbeispiele bis hin zu Streckensperrungen gibt es en masse.
Wer Bock auf ein Gebiet hat, soll sich eine Karte kaufen oder bei strava schauen, dann verläuft sich das ganze besser und ist sicher einem natur- und sozialverträglichen MTB-Sport zuträglicher.
 
Ich finde schon das sich der Blick nach Übersee und auf deren Trailbuilding Kultur sehr lohnt.
Allerdings nicht nur weil es darum geht Trails anzulegen oder bestehende Wege (ja, auch Wanderwege) zu pflegen und respektvoll zu befahren, sondern weil ich mit ganz sicher bin das JEDER der auch nur nennenswert Zeit im Wald verbringt ohne AUF dem Rad zu sitzen eine völlig anders gerichtete Motivation gewinnt sich mit den örtlichen Begebenheiten, der Försterei, den Verbänden und weiteren Nutzergrupoen auseinander zu setzen und zu beschäftigen. Und gleichzeitig auch von ebendiesen völlig anders in seinem Tun wahrgenommen wird.
Will sagen: mal absteigen lohnt sich, und reden und sich kümmern erst recht.
 
Eigentlich könnte man sich eine Antwort auf die Aussage "ich darf das aber" sparen, da manche Leute unbelehrbar sind.

Aber dennoch.

Ob man irgendwas nun explizit darf... oder ob es auf die Lesart ankommt ... oder ob es sogar verboten ist...

ist scheissegal, wenn man sein Hirn nicht einschaltet. Das Gebiet ist was besonderes. Landschaftlich. Flora. Fauna. Daher wurde es zu einem Naturschutzgebiet erklärt, nebendran ist ein Nationalpark, man redet derzeit darüber, ihn zu erweitern. (Übrigens gilt auch in den USA z.B. in den meisten Nationalparks Wegepflicht für Fussgänger und MTB Verbot).

Jetzt gibt es viele alte und neue Verordnungen und Schilder und man kann sich sicher irgendeine Kombination rausuchen, damit man da doch irgendwie auf den bestehen den Wegen radeln darf. Solange man sich benahm, hat das keinen gejuckt, man hat abends noch nen dicken Kuchen gegessen und was Trinkgeld gegeben und alles war gut. Man war geduldet.

Aber im aktuell gültigen Landschaftsplan stehen so lustige Sachen wie

- Gezielte Lenkungsmaßnahmen (z.B. Teilverlagerungen von Wanderwegen)
- besondere Berücksichtigung des Erosionsschutzes
- Ausbau der Landschaft für die Erholung außerhalb der schutzwürdigen Bereiche wenn bzw. wo der Schutzzweck dies zulässt
- Verbot Pflanzenbestände zu beschädigen, Wildlebende Tiere zu beunruhigen, Bodenerosion zu fördern, Veranstaltungen aller Art durchzuführen

Meine persönliche Meinung war:
- Rücksichtsvolles Mountainbiken in kleinen Gruppen ist kein Thema
- Strava Downhillrennen gehen nicht
- Droppen ins Heidekraut geht nicht
- neue Linien fräsen geht nicht
- Kommerzielle Touren gehen nicht (zumindest nicht ohne sich sicher zu sein, dass obiges eingehalten wird)

Das Gebiet da ist kein Granit. Das ist teilweise sehr weicher Sandstein. Geht mal in der Pfalz nach langem Regen klettern oder legt in der Sächsischen Schweiz Metallkeile. Da seid ihr kurz vor der Lynchjustiz durch die Locals - zu recht!

Wegen dem 1% Deppen versuchen jetzt die Grantler mit Erfolg, Wege zu sperren.
Du hast natürlich recht mit dem was du schreibst, aber in Anbetracht dessen, wie mancher im Wald arbeitet, mit Tonnen schweren Maschinen, die auf extrem nassen Wegen eingesetzt werden und diese zerstören und der Tatsache, dass für Autos ganze Landschaften umgepflügt und nachhaltig zerstört werden, findest Du es nicht auch absurd, dass sich die Verursacher dieses Wahns dann auf Biker einschießen, die Furchen in Sandstein verursachen? Ich denke, da fehlt jede Sachlichkeit und es sind reine Machtspielchen.
 
wir biker werden halt immer mehr & Transparenz von trails wird sich in Zeiten des Internets auch nicht wirklich vermeiden lassen.
Natürlich kommen die trails immer mehr runter dabei,

mehr Befahrung=mehr Abnutzung.
Dagegen hilft nur Erhaltungsarbeit

Denke, wir biker dürfen uns zukünftig nicht nur auf plumpes BegehungsRECHT berufen,
sondern sollten einfach BEWEISEN, dass Nichts Verkehrtes daran ist, was wir machen, z.B. durch

- Respektvollerem Umgang mit anderen Wegenutzern (wir sind halt mal die Schnellsten, man kann auch mal für Wanderer kurz anhalten?)
- Respektvollerem Umgang mit dem trail (kein Strava-Race-track, Vermeidung von Bremsspuren, keine Abkürzungen,...)
- Aktive Trail-Erhaltung durch gemeinsame Wegepflege (damit nimmt man jedem Nörgler den Wind aus den Segeln)
-->in touristischen Gebieten z.B. durch Wegegeld, ansonsten durch Vereinszusammenarbeit (das könnte mal ein DIMB-Ziel sein!!??)

...und biker, die das nicht kapieren, muss ich (denk ich) im Wald nicht wirklich grüßen :)

Äußerst wichtiges Thema und sehr qualitative Beiträge!
Fördert das Um- und Weiterdenken unter uns, fördert die "bike-Kultur"
-->super/is notwendig!
 
@2nd_astronaut
Wäre echt mal interessant zu wissen - oft sind es nur die Medien oder Berichterstattung drumherum die eine subjektive "Explosion" eines bestimmten Themenfeldes suggerieren. Aber auch mir erscheint es subjektiv so, dass es jedes Jahr mehr zu werden.

Guter Artikel der die richtige Diskussion (im Sinne von Auseinandersetzung mit dem Thema, mal nachdenken) anregt, welche aber meiner Meinung nach in einem so dicht besiedeltem Gebiet wie Deutschland zu keiner Lösung führt.
Bei uns fahren wir mit der Duldung, auch von wild angelegten Wegen bislang ganz gut. Solange da die Bauerei nicht übertrieben wird (doubles, drops etc.) gibts da eigentlich keine Probleme. Aber auch der ein oder andere kicker wird toleriert - geht nur ums Übertreiben, wenns zugeht wie im bikepark.

Bezüglich der Etablierung von trailcentern bin ich selbst hin und her gerissen. Ich bin einerseits absolut für die Entwicklung von centern ala Schottland oder Rabenberg bei uns (ohne Lift, gerne gegen Gebühr) - auch weil ich der Meinung bin das da bei uns wieder mal recht viel verschlafen wird.
Das passt jetzt auch ganz gut mit der Womb - die ja mehr oder weniger aus dem Bayerischen Wald kommt. Ich glaube sowas bietet für Gebiete, die ohnehin strukturelle Probleme mit Abwanderung junger Leute und z.B. wegfallendem Skitourismus haben eine große Chance.

Andererseits seh ich nicht, dass man echt jedem das biken soo nahe bringen muss. Die Leute die Bock drauf haben kämpfen sich über die beschwerliche Anfangsphase hindurch und finden den Flow - und kommen nicht mehr davon los.

Also wie immer alles nicht so einfach :) Es gibt kein Schwarz - Weiß sondern je nach Region viele Grautöne dazwischen.
Aber einfach Hirn einschalten, das biken in Deutschland trotzdem voranbringen und versuchen mit den anderen Menschen, die auch das Recht auf Naherholung haben klar zu kommen - das würde ich mir wünschen.

Cheers
 
Forstwirtschaft? Alles per Seilbahn. Oder per Helikopter?
Eine gute Holzerntemaschine verursacht weniger Bodendruck als ein Pferd. Aber die Druckzwiebel... Dafür gibt es Rückegassen.

@alleyoop Es liegt nicht an der Rechtslage. Wenn du alles legal befahren dürftest und dich trotzdem wie ein Arsch benimmst, bringt das auch nichts.
 
- Respektvollerem Umgang mit anderen Wegenutzern (wir sind halt mal die Schnellsten, man kann auch mal für Wanderer kurz anhalten?)
- Respektvollerem Umgang mit dem trail (kein Strava-Race-track, Vermeidung von Bremsspuren, keine Abkürzungen,...)
- Aktive Trail-Erhaltung durch gemeinsame Wegepflege (damit nimmt man jedem Nörgler den Wind aus den Segeln)
-->in touristischen Gebieten z.B. durch Wegegeld, ansonsten durch Vereinszusammenarbeit (das könnte mal ein DIMB-Ziel sein!!??)
!

Die DIMB setzt sich mit ihren Trailrules schon immer dafür ein, dass sozial und umweltverträglich gefahren wird.
http://dimb.de/aktivitaeten/open-trails/trail-rules

Die IGs vor Ort beteiligen sich an der Wegpflege. z.B.
http://www.ig-stauferland.de/wegepflege-und-albverein/
http://dimbigow.bplaced.net/?p=204

Auch unsere Mitgliedvereine sind da z.T. aktiv. Wer sich einbringen möchte, der sollte als Biker in die DIMB oder einen Verein eintreten.

Eine Forderung nach einem Wegegeld müssen wir eine deutliche Absage erteilen.

Der Wald ist frei zugänglich und soll es auch bleiben. Keine käme auf die Idee von Wanderen für die Wanderwege Geld zu verlangen obwohl auch nur wenige in Wanderverbänden organisiert sind. Im Gegenteil, bekommen die Wanderverbände doch Geld von Land und Gemeinden für die Wegpflege.
Das Wegenetz im Wald ist Teil der Erholungsfunktion die der Wald für die Bevölkerung hat. Die öffentliche Hand hat die Infrastruktur bereit zu stellen.
 
Das Hometrails in der Regel illegal sind habe ich gleich vorweg als gegebene Tatsache klargestellt!
Man merkt jedoch an den Antworten im Forum sehr deutlich wehr schon 100derte oder mehr Stunden in den Trailbau gesteckt hat und wer nicht.
I Rider spricht mir aus der Seele mit "no dig,no ride"
Die Gruppe welche illegal Trails baut haben natürlich kein Besitzrecht auf den Trail aber jeder, welche diese trails benutzt und sich an dem Bau und Pflege bei direkter Frage nicht beteiligt, jedoch weiterhin diese Trails befährt und "Spaß" hatte sollte damit rechnen "starken Unmut" bei den Trailbuildern zu erzeugen.

Who cares.

Ich mein ich hab nix dagegen wenn jemand Trails baut, aber wenn Leute irgendwelche Sachen bauen war da meistens schon vorher ein Trail. Die Trailbauer fragen ja meist auch nicht ob die anderen Leute den Trail lieber ohne Features haben möchten. Ich meine mir machen gebaute features auch Spaß und wenn mich jemand fragen würde ob ich bei der Pflege eines Trails den ich regelmäßig befahre helfen möchte würde ich nicht nein sagen, aber daraus lässt sich doch kein Anspruch ableiten. Es sei denn mir gehört der Wald.
 
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