Größen spezifische Ausstattung, warum eigentlich nicht ?

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Hi!
Ich habe einen kleinen Post geschrieben, warum man eigentlich in teure molds für größenspezigische Kettenstreben investiert, aber an nen S Rahmen den gleich fetten LRS schraubt wie an den XL Rahmen. Totschlagargument logistics, zumindest war das die Rückmeldung von 2 eher „guten“ bike Marken (1 Versender und eine Boutique Marke).
Kenne ich aus meinem Job auch , mit Logistik wird fast alles weg gefaulenzt und dann rum Geheule, warum der Kunde zur Konkurrenz geht;)

Was denkt ihr ?

https://figuringbikes.wordpress.com...bikes-specked-size-specific-in-the-right-way/
 
Und wäre bei manchen Komponenten (LRS, Fahrwerk) nicht eher eine Anpassung an Fahrstil und Fahrergewicht sinnvoll als an die Größe?
Wenn man das mit einbezieht, dann wird das Logistik-Argument umso nachvollziehbarer...

BTW: manchmal findet man tatsächlich diese Anpassung - in Form von Frauenmodellen! IIRC hatte z.B. Canyon zumindest vor einigen Jahren etwa eine Fox 34 statt der 36 beim Spectral.
 
Wie würden denn die 4 verschiedenen Laufradsätze an den 4 verschiedenen Rahmengrößen deiner Meinung nach konkret aussehen? 🤔
Beispiel Enduro bike:
S/M bekommt den M1900, L-XL den E1900.
S/M bekommt den Reifen ohne verstärkter Karkasse, L/xl mit verstärkter Karkasse

Ich rede ja nicht von den absoluten billig bikes, aber wenn ne Frau sich nen S bike für 5000 leistet, sollte sie schon was sinnvoll ausgestattetes bekommen
 
S/M bekommt den M1900, L-XL den E1900.
Da reden wir gerade einmal von 90g, und das bei einem Laufradsatz mit über 2kg. Meinst du echt, dass das einen Unterschied macht? Sowohl vom Fahren als auch bei der Kaufentscheidung.

Und was schlägst du vor, wenn nicht exakt dieser Laufradsatz verbaut ist? Das ist eine absolute Ausnahme, dass ein Hersteller hier zwei Laufradsätze im Programm hat, die sich nur im Gewicht unterscheiden und sonst identisch sind.


S/M bekommt den Reifen ohne verstärkter Karkasse, L/xl mit verstärkter Karkasse
Das würde ich nicht akzeptieren, dass ich nur auf Grund der Körpergröße einen schlechteren Reifen bekomme.
 
S/M bekommt den Reifen ohne verstärkter Karkasse, L/xl mit verstärkter Karkasse
[…]
aber wenn ne Frau sich nen S bike für 5000 leistet, sollte sie schon was sinnvoll ausgestattetes bekommen

Grundsätzlich eine schöne Idee, hat aber auch ihre Tücken.

Bezogen auf dein Enduro-Beispiel meine Frau; an der Grenze zwischen Rahmengröße S und M.
Schwacher LRS und Reifen unterhalb von Double Down/Super Gravity führt in Finale oder Reschen zu garantierten Defekten.
Ihre MTB-Freundin, gleich groß aber zierlicher, fährt halb so schnell und springt nicht, würde aber die gleiche Rahmengröße fahren. Anforderungen ans Material wären aber gänzlich anders.

Deshalb gibt es aus meiner Sicht zwei Möglichkeiten:
1. das Modell in verschiedenen Güteklassen anbieten. Wär hart fährt, nimmt das teurere und damit mutmaßlich stabilere Bike.
2. individuelle Komponentenwahl wie bei Propain, Orbea, Last und Co. So bekommt und bezahlt man das, was man wirklich meint zu brauchen.

Was aus meiner Sicht dagegen Sinn macht, ist eine unterschiedliche Auslegung der Komponentengröße passend zur Rahmengröße. Dabei denke ich an Dinge wie Lenkerbreite, Kurbellänge oder auch Sattelbreite.
 

Wobei beim MTB der Lenker nachträglich immer noch entsprechend den persönlichen Vorlieben abgesägt werden kann. Daher macht es meiner Meinung nach keinen Sinn diesen im Vorfeld schon abzusägen sondern für alle Rahmengrößen die „maximale“ Breite zu verbauen.

Im Rennrad Bereich, wo der Lenker nicht nachträglich gekürzt werden kann, ist von jeher die Breite des Lenkers an die Rahmengröße angepasst, ähnlich wie bei der Vorbaulänge.
 
Wobei beim MTB der Lenker nachträglich immer noch entsprechend den persönlichen Vorlieben abgesägt werden kann.

Stimmt, womit er aber steifer wird bzw. weniger flext.
Das ist der Grund, warum mittlerweile viele Lenkerhersteller ab Werk verschiedene Längen anbieten. Dann stimmt nämlich der Flex unabhängig von der Länge.
Ein 820 mm Carbon-Lenker den man auf 740 mm kürzt wird ganz schön steif.
 
Da reden wir gerade einmal von 90g, und das bei einem Laufradsatz mit über 2kg. Meinst du echt, dass das einen Unterschied macht? Sowohl vom Fahren als auch bei der Kaufentscheidung.

Und was schlägst du vor, wenn nicht exakt dieser Laufradsatz verbaut ist? Das ist eine absolute Ausnahme, dass ein Hersteller hier zwei Laufradsätze im Programm hat, die sich nur im Gewicht unterscheiden und sonst identisch sind.



Das würde ich nicht akzeptieren, dass ich nur auf Grund der Körpergröße einen schlechteren Reifen bekomme.
90g und eine einheitlicheres Komfort eEmpfinden über die Rahmengrößen hinweg. Weniger Karkasse ist ja nicht schlechter, sondern verschiebt bei meistens gleichem Preis (Beispiel Pirelli hardwall vs prowall) nur die Ausrichtung zu weniger Halt und Pannensicherheit und zu weniger Gewicht. Ich habe folgende Historie: vor 6 Jahren noch 55kg gewogen und nen 1650g LRS (Alu) mit leichteren reifen kombiniert. Jetzt wiege ich 66kg und wähle etwas 100g mehr am LRS und 100g an der Karkasse. Alles ca. Ist ja ehrlich gesagt nur Spielerei;). Also Komponenten auch zufällig mir meinem Gewicht skaliert. Mein Können ist dabei (leider 😂) in etw gleich geblieben, vllt etw gestiegen in der Zeit.

Ist natürlich alles nur Fine Tuning aber 200g an den Rädern und eine zum Fahrerfewicht passende Kmerkt
 
Und was ist mit der 1,60 Frau die 100 kg wiegt?
Vermutlich das gleiche, wie mit dem 2m Menschen der 150kg wiegt: Der verbaute LRS und Rahmen wird sich zu weich anfühlen. Was dann bleibt wäre ein Individual Aufbau oder ein upsizing in der bike Kategorie: also ein Allmountain statt Trailbike zum Beispiel. Dann würde auch die Rahmen Steifigkeit besser passen.
Meine Gedanken zielten aber darauf ab, den wahrscheinlicheren Fall zu optimieren. Ich kenne auf jeden Fall mehr biker die auf einem S Rahmen zu stabile und unnachgiebige parts fahren als andersrum
 
das ganze Gerede kann nur auf einen Selbstaufbau hinauslaufen. Soviel Vario kann ein Hersteller nicht bieten, wenn er preislich mithalten will.
BTW: beim Autokauf könnte ich mich auch jedesmal aufregen: man kann jeglichen Schnickschnack zubuchen, der Fahrersitz ist aber für alle gleich groß/breit. Ich fühl mich da als 70kg-Mann immer ziemlich verloren drin und schaukle in jeder Kurve hin und her.
 
Meine Gedanken zielten aber darauf ab, den wahrscheinlicheren Fall zu optimieren. Ich kenne auf jeden Fall mehr biker die auf einem S Rahmen zu stabile und unnachgiebige parts fahren als andersrum
Liegt es den an der Ausstattung/Größe oder ist das Rad einfach too much im Verhältnis zu dem was gefahren wird?
 
das ganze Gerede kann nur auf einen Selbstaufbau hinauslaufen. Soviel Vario kann ein Hersteller nicht bieten, wenn er preislich mithalten will.
that's it
BTW: beim Autokauf könnte ich mich auch jedesmal aufregen: man kann jeglichen Schnickschnack zubuchen, der Fahrersitz ist aber für alle gleich groß/breit. Ich fühl mich da als 70kg-Mann immer ziemlich verloren drin und schaukle in jeder Kurve hin und her.
Wie oft kaufst Du Autos^^
 
@kleinenbremer , du schmeißt hier mehrere Faktoren durcheinander. Du hast hier
Gewicht, Belastbarkeit und Ergonomie, die sich alle auf die Teileauswahl auswirken. Wenn du das nicht sauber trennst, um welchen Faktor es hier gehen soll, muss das zu Konfusion führen.

Ergonomie ist für mich der Teil, der am ehesten anpassbar ist. Das Beispiel mit der Lenkerbreite wurde schon genannt, genauso kann man nach der Kurbellänge schauen. Auf einem XS-Rahmen machen 175er Kurbeln einfach keinen Sinn.

Bei Gewicht und Belastbarkeit wird das sehr viel schwieriger. Du musst beide Faktoren in einem Bauteil berücksichtigen. @Sickgirl hat es ja schon auf den Punkt gebracht, dass es kleine, schwere Personen gibt. Genauso das Beispiel von @S.Turner , was verschiedene Fahrstile beinhaltet.

Du müsstest also bei jedem Teil (inklusive Rahmen) anfangen mit Größe, Fahrstil und Fahrergewicht. Das heißt, du musst genauso für jede Komponente Maximalwerte angeben können. Und dann bist du ganz schnell bei einer Matrix. Beispiel Laufradsatz: Ein leichterer Laufradsatz kann sowohl für eine sehr leichte Person, die hart fährt, gehen, als auch für eine schwerere Person, die materialschonend und zurückhaltend fährt. Das würde dann etwa so aussehen:

max. Gewicht max. Kategorie
50 kg Kat 4
60 kg Kat 3
75 kg Kat 2
90 kg Kat 1

Möchtest du für jedes Teil (Rahmen, Laufräder, Lenker, Vorbau, Kurbeln, ...) solche Tabellen erstellen und diese rechtssicher machen? Du hättest ja dann (wie im Beispiel) nicht nur einen Laufradsatz, sondern auch die anderen, stabileren dazu, und jeder bräuchte wieder so eine Matrix. Das ist wirtschaftlich völlig unsinnig. Du kannst das selbst für dich herausfinden, aber dann hast du
das ganze Gerede kann nur auf einen Selbstaufbau hinauslaufen.
Und wenn der Radhändler/Hersteller sagt, "können wir machen, aber wegen dem Aufwand kostet das Bike dann 2.500 € mehr", wärst du wahrscheinlich auch nicht glücklich.

Übrigens: Selbst Anbieter mit einem Baukastensystem wie Propain haben auch ein äußerst knappes Sortiment, verglichen mit dem, was am Markt vorhanden wäre.
 
Keiner sagt dass es kein Aufwand ist. Die maximale Kategorie könnte per Warnung im Konfigurator herabgesetzt und per Häkchen markiert werden (wenn jemand an ein kat5 Rahmen eine kat3 Laufrad baut.

Ich kenne solche Argumente aus meiner Arbeit. Der tägliche Disput zwischen Entwicklung und Logistik;)

Es ist so schade, dass framesets von den großen Herstellern zu so bekloppten preisen angeboten werden. Es würde nämlich den local Shops ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber Versendern geben, wenn sie die Rahmen zu guten Preisen bekämen. Aber mal ein Beispiel: ein Orbea frameset kostet mehr als das billigste Komplett Rad, wenn man reale Angebote in Betracht zieht. Und coole framesets wie last und propain gibts wieder nicht beim local Shop, außer man wohnt bei denen ums Eck .
 
Liegt daran, dass ich vor allem <60kg Leute auf S Rahmen sehe, die bestimmt auch im Enduro Einsatz keinen 2000g und viel zu steifen LRS fahren müssen, sondern eher etw Nachgiebigkeit gebrauchen könnten
Gut das ist halt etwas wage, wer was braucht und gerne hätte.

Es steht ja den Leuten frei sich mit dem Thema zu beschäftigen und darauf hin sich ihre Teile nach Wunsch zusammen zu suchen.

Aber wie schon gesagt:
Ist ja ehrlich gesagt nur Spielerei;)
 
Es ist so schade, dass framesets von den großen Herstellern zu so bekloppten preisen angeboten werden.
Ob die so bekloppt sind, kann ich nicht beurteilen, so lange ich nicht die Kalkulation dazu kenne. Klar gibt es etliche die mir zu teuer wären. Aber pauschal die Preise (und damit die Firmen) "bekloppt" zu nennen, halte ich für sehr überheblich.
 
Ob die so bekloppt sind, kann ich nicht beurteilen, so lange ich nicht die Kalkulation dazu kenne. Klar gibt es etliche die mir zu teuer wären. Aber pauschal die Preise (und damit die Firmen) "bekloppt" zu nennen, halte ich für sehr überheblich.
Aus Sicht der Firma natürlich nicht bekloppt, Weil sie die Marge auf die Teile mit nehmen wollen und daher ein frameset mit gleicher prozentualer Marge anzubieten den absoluten Gewinn schmälern würde
 
Aus Sicht der Firma natürlich nicht bekloppt,
Wenn es aus Sicht der Firma nicht bekloppt ist, warum schreibst du dann so was?

Weil sie die Marge auf die Teile mit nehmen wollen und daher ein frameset mit gleicher prozentualer Marge anzubieten
Ah, du scheinst die Kalkulation von allen Firmen zu kennen! Respekt!

den absoluten Gewinn schmälern würde
Hey, wir reden von Firmen, nicht von Sozialvereinen! So lange ein realisierbarer Gewinn möglich ist, ist das doch legitim, den mitzunehmen.
 
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