GT Groove Tube

Leuchtentrager

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Wie schon in einigen Threads angeklungen, bastele ich ein 94er GT Corrado zusammen. Heute wurde es zu 95 % zusammengeschraubt. Dies ist mein erstes GT mit Groove Tube. Und damit habe ich einige mentale Probleme:
  1. Die Lage der drei Züge unter dem Oberrohr ist zwingend vorgegeben: Der Zug für den Umwerfer muss links, der für die Bremse in der Mitte und der für die Schaltung rechts verlegt werden. Da sich die Züge auf den Weg zum vorderen Anschlag nicht überschneiden dürfen, heißt das: Vom linken Schalthebel muss der Zug links am Steuerrohr vorbei und vom rechten Schalthebel rechts an Steuerrohr vorbei verlegt werden. Der Zug für die Bremse kann sinnvollerweise vom Bremshebel außen um das Steuerrohr verlegt und in die Mitte des Anschlags geführt werden. Nach meinem Dafürhalten sieht diese Zugverlegung vorn ziemlich angestrengt aus.
  2. Hinten werden die Züge so verlegt:

    Bild1.jpg


    Der rechts am Sitzrohr vorbeigeführte Bremszug schleift dabei munter über den Lack und sägt langsam die Öse auf. Um dem abzuhelfen, ist im 94er Prospekt beim Bremszug so wie bei dem Zug für den Umwerfer ein Stück Hülle durch die Öse gesteckt:

    Bild2.jpg


    Besser zu sehen ist das hier bei der adäquaten Ausführung am Bravado LE von zaskar-le. Der Witz dabei ist aber, dass die linke Öse, wo die dünnere Hülle für den Umwerfer durchgesteckt wird, einen relativ großen (zu großen) Durchmesser hat, während die rechte Öse, wo die dickere Hülle für den Bremszug sinnigerweise durchgeführt wird, einen geringeren Durchmesser hat, wo sich die Hülle kaum durchwürgen lässt. Optisch ist das Gestückel mit den Hüllen natürlich der Bringer.
  3. Weniger verkraftbar ist, dass bei meinem Rahmen der knapp über der rechten Sitzstrebe angeordnete Zug zum Schaltwerk an der Schweißnaht vom Canti-Sockel über den Lack schleift.
Wenn ich dann noch bedenke, dass die eckige Kante, wo die Züge am hinteren Anschlag (oder besser der hinteren Öse) am Oberrohr nach Unten weggeführt sind, dem Schalt- bzw. Bremskomfort nicht gerade zuträglich ist, frage ich mich, was diese ganze Konstruktion für einen Sinn macht.

Gruß
Leuchtentrager
 

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Ich weis jetzt nicht, warum Du so ein Fass aufmachst, denn Du bist nicht der erste, der ein altes GT aufbaut und die von Dir beschrieben Rahmengegebenheit vorfindet. Die Herren von GT haben sich sicher etwas dabei gedacht und auch zu seiner Zeit hat sich da keiner so einen Kopf gemacht. Mach, wie Du es beschrieben hast, den Liner rein oder besser gleich ein ganze Brems-/ und Schalthülle.

Wenn Du eine hydraulische Bremse und Schaltung hin wurstelst hast Du das "Problem" nicht.
 
Ich bin mir zu 99,9 % sicher, daß es hier einen GT Aufbaufaden gibt, in dem die Bohrung im Cantisockel zu sehen ist. Hast Du dir mal deinen Rahmen in Bezug auf das Merkmal angesehen?
 
Ich habe mal nachgesehen: Das Bravado 1991 und 1992, das alte Avalanche, das Team Avalanche 92 und das Richter 92 hatten ein Loch. Es kann auch sein, dass das Team Avalanche 93 so ein Loch hatte. Psyclone, Bravado LE, Richter 93, Karakoram Elite, Corrado, Karakoram hatten keins.
 
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Stimmt. Ich wollte das oben schon schreiben. Mich hatte dann nur das hier irritiert. Aber jetzt habe ich gesehen, dass der Besitzer nur das Loch ignoriert hatte. :spinner:

Mit V-Brakes sieht mir das Groove-Tube-Konzept auch schlüssiger aus. Wahrscheinlich hat man dann versucht, das an Rahmen mit Cantilever-Bremsen zu übernehmen, was dann zu den hier angerissenen Problemen führte.
 
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Mir schwirrt gerade ein Lied im Kopf rum:

Groovetube im GT,
Knoten in den Zügen,
Einer schleift am Lack?!
Doch Leider Geil!

:lol:

(sorry, weitermachen!)
 
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Ja, die U-Brake Modelle hatten da ein Loch. Aber auch dort lief ein Liner durch, um Reibung zu minimieren:



Du könntest an der Stelle ja auch ein Stück Liner einsetzen, und zusätzlich noch so einen kleinen Lackschutzaufkleber?
Ansonsten: leb' damit ;)
Perfektion war halt nicht alles. Bei anderen haben die Züge sich langsam in das Tretlagergehäuse gerieben. Viele Räder wurden damals auch einfach nicht gebaut, um Jahrzehnte zu überstehen...
 
Zu der Zugverlegung bei GT's habe ich auch so mein Gedanken und Erfahrungen gemacht:

Zu 1: Ja, so verlaufen die Züge auch bei meinem 94 Karakoram. Ausser das Kabel vom RECHTEN - in Fahrtrichtung gesehen - Bremshebel führt bei mir RECHTS vom Steuerrohr vorbei. Ich habe das so gewählt, damit beim Fahren einer engen Rechtskurve das rechte Bremskabel die anderen Kabel, insbesondere das Bremskabel der Vorderrradbremse, nicht weggedrückt. Bei einer solchen Zurgführung, bei dem das rechte Bremskabel um das Steuerrohr geführt wird, ist es bei mir schon vorgekommen, dass die Vorderradbremse bei einer engen Rechtskurve ungewollt zugepackt hat...

Meine Zugverlegung:
gt_neu_1_kabel.png



Zu 2 und 3: Bei der Öse für die Hinterradbremse habe ich auch ein Stück Hülle verwendet. Ein Loch gibts bei mir im Cantisockel nicht. Damit das Schaltkabel nicht am Cantisockel scheuert, habe ich einen dünnen Liner verwendet. Ein Nokon Liner, wie sie normalerweise als Innenzughülle verewendet werden, könnte dafür verwendet werden, siehe http://www.cycle-basar.de/Zuege/Nok...nnenzughuelle-Schaltung-KON030-Meterware.html. Selber habe ich aber was anderes, weiss aber nicht mehr genau was. Siehe Bild:

gt_neu_2_liner.png



gt_neu_1.jpg
 

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Züge gekreuzt, lief einwandfrei. Ich habe alle Züge gelinert mit Gore ride On, dazu war allerdings das Aufreiben des Groove Tube nötig. Den Thread dazu finde ich grad auf die Schnelle nicht. Bremszug lief am Cantisockel vorbei, der hatte sich da schon gut eingeschliffen. Bis der durch ist, dauert es mit Sicherheit mehrere Jahrzehnte, ich würd da heute nicht mehr so nen Hermann machen.

Gruß, Gerrit
 
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