Hope X2 Fehlbefüllung mit Mineralöl

marueg

Ahornaffin
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Berlin
Moinsen,


kurz zur Vorgeschichte: nach dem Wechsel der Bremse auf einanderes Bike benötigte ich eine neue (längere) Leitung für den hinteren Sattel. Also ab zum Händler Leitung tauschen lassen und bei der Gelegenheit auch mal die komplett Flüssigkeit wechseln lassen.Dachte ich......

Hier im Süden Berlins ist offenbar kein Händler Willens oder in der Lage mit DOT-Flüssigkeit zu arbeiten. Ham wa nicht, wolln wa nicht, machn wa nicht, so der einhellige Tenor.🙄


Letztlich einen Händler gefunden, der bereit war. Absprache mit dem Werkstattleiter: das Leitungskit sollte ich selbst besorgen, Flüssigkeit ist vorrätig. Im April hatte ich nun endlich meinen Termin.


Bei der Abholung war zunächst alles unauffällig, nach wenigen km und der ersten etwas beherzteren Bremsung macht die Bremse nicht mehr auf. D.h. nach dem Bremsen muss ich für 3-4 Pedalumdrehungen noch gegen die geschlossene Bremse antreten, danach öffnet sie soweit, dass ich mit anliegenden Belägen aber kaum merklicher Bremsleistung noch fahren kann. Entsprechend kommen auch die Hebel nicht in Ausgangsstellung zurück bzw. haben entsprechendes Spiel.

Einige Tage später war ich also wieder vor Ort. Man schaut sich's an, ich könne es in einer Stunde wieder abholen. Nach der Zeit stand der Mechaniker noch stirnrunzelnd vor dem Bike und wusste keine rechte Lösung. Angesprochen auf die Flüssigkeit wurden die Augen groß und er murmelte was von Shimano-Öl und das würde so schon passen.


Nach der erneuten Abholung war die Bremse funktionsfähig und auchfreigängig. Lediglich der Druckpunkt war ungewohnt weich und die Hebel hatten minimales Spiel. Man sagte das würde mit der Zeit besser.


Überraschung: es wird nicht besser, ganz im Gegentum die Rädersind wieder nicht mehr freigängig....


Unbestritten dürfte sein, der Händler ist in der Pflicht und muss nachbessern. Ich habe jedoch das Gefühl man versucht sich dort aus der Verantwortung zu winden. Bei der letzten Abholung sagte man, die falsche Befüllung wäre gar nicht ursächlich - der Kolben im Geber sei schwergängig das sei altersbedingt. Man legte mir nahe direkt eine neue Bremse zu verbauen.




Also Ferndiagnose per Glaskugel: ist die Bremse noch zu retten? Neuer Dichtungssatz komplett und Neubefüllung hilft?
Was sollte ich ggf. noch wissen, beachten wenn ich dem Händlerauf die Füsse trete?




Ach ja, wo gibt es in Berlin (vornehmlich im Süden der Stadt) kompetenten Service?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde sie nicht mehr fahren wollen, auch nicht mit getauschten Dichtungen. Da kriegt man doch niemals alles Öl rückstandsfrei raus.

Ist das ne alte Tech X2 oder etwas Neueres?
 
Wenn andere Werkstätten so inkompetent arbeiten würden wie Fahrradwerkstätten, sässen viele Handwerker im Knast, unglaublich.

Neue Bremse kaufen, was anderes wird dir nicht übrig bleiben, von der Werkstatt wirst du wahrscheinlich keinen "Ausgleich" bekommen.

Würde im Berliner Lokalforum mal nachfragen
 
Ööhm Race Evo X2 heisst dat Ding soweit ich weiss.
Dürfte ca. 10 Jahre alt sein.
Dann nutz die Gelegenheit, auf ne Bremse umzusteigen, die niedrigere Handkräfte braucht. Wenn Du sie mal hast, wirst Du sie sehr zu schätzen wissen. Die aktuellen Hope sind z.B. wesentlich stärker als die verpfuschten.

Und lerne am besten selbst Schrauben, wenn bei Euch nur solche unwilligen und unfähigen Kretins rumlaufen.

Die würden wohl auch nen Diesel mit Super betanken oder umgekehrt...
 
Unbestritten dürfte sein, der Händler ist in der Pflicht und muss nachbessern.
Hier kannst du nicht nachbessern, du bekommst nie alles Öl da raus.
Das Öl lässt Dichtungen quellen, die werden doppelt so groß.
Die Bremse ist ein Totalschaden. :ka:

Eine mit Öl kontaminierte Bremse darf bei nem Fachbetrieb nicht rausgegeben werden. Neu befüllen reicht nicht aus. Lass dich nicht abwimmeln. Neue Bremse mit neuer Leitung.
Fehler passieren, es ist dann halt die Frage, wie man damit umgeht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Fehler passieren, es ist dann halt die Frage, wie man damit umgeht
Naja, ist doch in diesem Fall ganz einfach.
Der Händler baut ne neue, gleichwertige Bremse ans Bike, und zwar für lau.
Rechtlich gesehen muß er für seine Arbeit haften und ist in der Gewährleistungspflicht für seinen Pfusch.
Eventuell kann man über einen kleinen Nutzungsausgleich für die 10 Jahre alte Bremse reden.

Sach mal, sind in Berlin alle Biker noch mit Felgenbremsen unterwegs ?
 
Hier im Süden Berlins ist offenbar kein Händler Willens oder in der Lage mit DOT-Flüssigkeit zu arbeiten. Ham wa nicht, wolln wa nicht, machn wa nicht, so der einhellige Tenor.🙄
Dit is berlin. Plattschieben. Parkplatz drauf. Problem gelöst :daumen:


Letztlich einen Händler gefunden, der bereit war. Absprache mit dem Werkstattleiter: das Leitungskit sollte ich selbst besorgen, Flüssigkeit ist vorrätig. Im April hatte ich nun endlich meinen Termin.
Wenn das bohei wegen DOT bei einer fahrradbremse schon so ist, was passiert dann in der Kfz Werkstatt? Arbeiten die Leute da unter vollschutzanzügen? Man kann schon den Kopf schütteln... aber da haben die achreihälse der mineralölfraktion eben ganze Arbeit geleistet. Abseits jeglicher rationalen Argumente

und die Hebel hatten minimales Spiel. Man sagte das würde mit der Zeit besser.
Was machen diese Mechaniker beruflich? :D


So, genug belustigt...
Technisch bekommt man sie wieder hin. Das Öl lässt sich mit passendem Mittel auch entfernen. Den dichtungssatz samt Montage und befüllen müsste der Händler machen, der es verpfuscht hat. Wenn du ne rechtschutz hast, geh den weg
Aber @Geisterfahrer kann ich zustimmen. Kauf dir was neues, spar dir den Stress mit dem Händler und verbuch es als Lehrgeld
Ich hab mir für 90€ fürs Stadt Land Wald Rad gerade ein Satz cura 2 bei use elitebikes bestellt. Die sollte für euer Flachland dicke reichen und billiger kommst nit an sowas. Alternativ ne sram Level, ähnlicher Kurs bei use und anderen. Aber die hat auch DOT :P
 
Ich würde nicht wollwn, dass jemand, der Mineralöl nicht von DOT unterscheiden kann, bzw sich über die Folgen bewusst ist, meine Bremse komplett überholt. 🤔
Ich glaube aber auch nicht, dass die Zeit investiert werden wird.

Meine persönliche Meinung:
Öl in ne DOT Bremse ist das beste, was man machen kann. Dann hat das Elend endlich ein Ende. :lol:
 
Na immerhin kann ich hier für Unterhaltung sorgen🫣

Das Öl lässt Dichtungen quellen, die werden doppelt so groß.
...das sind sie ja offenbar schon, dass diese also komplett gewechselt werden müssten ist klar.

Sach mal, sind in Berlin alle Biker noch mit Felgenbremsen unterwegs ?
Also ich im Moment ja, das funktioniert wenigstens.😎

Vertex sm.png

Was machen diese Mechaniker beruflich? :D
Auf jeden Fall nichts mit Fahrrädern.

Technisch bekommt man sie wieder hin. Das Öl lässt sich mit passendem Mittel auch entfernen. Den dichtungssatz samt Montage und befüllen....
So in etwa habe ich mir das vorgestellt. Allerdings ist mein Vertauen in die dortigen Mechanikerkünste, wie soll ich's sagen, leicht angeschlagen.

Die sollte für euer Flachland dicke reichen und billiger kommst nit an sowas.
Naja, nur weil hier die wenigsten Hügelchen an der Dreistelligkeit kratzen heisst es ja nicht, dass das Bike nicht auch hin und wieder in anderen Regionen artgerecht bewegt wird (zumindest solang meine alten Knochen noch mitmachen😳).

Der Preis ist nicht meine erste Priorität. Die Bremse sollte nicht nur funktionieren, in erster Linie sollte sie auch leicht sein. Nicht ohne Grund fiel die Wahl damals auf die Hope.😉


Vielen Dank an alle hier für den Input.
 
Hier dann doch noch eine Wasserstandsmeldung (wollte ich eigentlich schon viel früher gemacht haben):

Die Bremse lebt noch, oder wieder 🤔

Nach einem Gespräch mit dem Chef hat man sich der Sache nochmal angenommen.
Es wurden alle Dichtungen getauscht und neu befüllt.
Die Anlage bremst und öffnet wie gewohnt. Leider sind Leistung bzw. Druckpunkt nicht ganz auf dem alten Niveau. Ich hoffe dass hier mit Entlüften noch Verbesserungspotenzial besteht.

Insgesamt war man doch sehr bemüht das Ganze zufriedenstellend abzuschliessen.

Alles in allem ist das Ergebnis positiver als anfänglich erwartet.
 
Krass!
Wenn man sich überlegt, was passieren könnte.... Gerade bei Bremsen wird's kritisch und lebensgefährlich.
Man bremst, die Bremse funktioniert nicht, Unfall, der Gutachter findet den Fehler...
Zum Glück habe ich in den letzten 20 Jahren selbst geschraubt. Nach diversen abenteuerlichen Erfahrungen mit Radläden in der Hauptstadt war mir klar: Geld in Werkzeug versenken ist sinnvoller als sinnlos in Werkstätten zu versenken. Scheint heute immer noch so zu sein.
Aber schön, dass die Bremse wieder funktioniert. Ich würde sie trotzdem von einem erfahrenen Fachmann kontrollieren lassen. Ist da jetzt DOT drin, oder haben sie die auf Mineralöl umgebaut?
 
Hier dann doch noch eine Wasserstandsmeldung (wollte ich eigentlich schon viel früher gemacht haben):

Die Bremse lebt noch, oder wieder 🤔

Nach einem Gespräch mit dem Chef hat man sich der Sache nochmal angenommen.
Es wurden alle Dichtungen getauscht und neu befüllt.
Die Anlage bremst und öffnet wie gewohnt. Leider sind Leistung bzw. Druckpunkt nicht ganz auf dem alten Niveau. Ich hoffe dass hier mit Entlüften noch Verbesserungspotenzial besteht.

Insgesamt war man doch sehr bemüht das Ganze zufriedenstellend abzuschliessen.

Alles in allem ist das Ergebnis positiver als anfänglich erwartet.
Kauf Dir besser eine neue Bremse. Die Garantie das die dauerhaft funktioniert hast Du nicht, dass schreiben auch die Hersteller ins Manual als Warnhinweis nach einer Fehlbefüllung.

Die Sram G2 Ultimate gibt es bei H&S noch im Sale für je 44,99€ Ist eine Top Bremse für ein XC-Trail Bike. Das Entlüften ist bei der Bremse ganz einfach.

https://www.bike-discount.de/de/sram-g2-ultimate-carbon-scheibenbremse-vorne-pm-adapter-20mm

https://www.bike-discount.de/de/sram-g2-ultimate-carbon-scheibenbremse-hinten
 
Ist ein originaler Dichtungssatz, daher ist natürlich auch mit DOT befüllt. Ansonsten hätte ich ja die gleichen Sympthome wie zuvor.
Habe nur sicherheitshalber nachgefragt.
Mein Vertrauen wäre komplett weg und ich würde die Bremse genau untersuchen. Wenn sie jetzt auf Dichtungen für Öl umgebaut hätten, wäre es beim nächsten Mal mit DOT die gleiche Katastrophe geworden.
Ich kenne den Laden ja nicht. Gibt aber einige, die dann notdürftig basteln, damit die Teile die nächsten Wochen überstehen. Danach wird behauptet; der Kunde hat später daran gebaut.
 
Habe nur sicherheitshalber nachgefragt.
Mein Vertrauen wäre komplett weg und ich würde die Bremse genau untersuchen. Wenn sie jetzt auf Dichtungen für Öl umgebaut hätten, wäre es beim nächsten Mal mit DOT die gleiche Katastrophe geworden.
Ich kenne den Laden ja nicht. Gibt aber einige, die dann notdürftig basteln, damit die Teile die nächsten Wochen überstehen. Danach wird behauptet; der Kunde hat später daran gebaut.
Gibt es denn die Quad Dichtungen der Kolben für Mineralöl?
 
...dass schreiben auch die Hersteller ins Manual als Warnhinweis nach einer Fehlbefüllung.
Dazu hätte aber gern eine Quelle, das hätte mir die Argumentation sehr erleichtert. Bei Hope habe ich dazu keine Angaben finden können.
Habe nur sicherheitshalber nachgefragt.
Mein Vertrauen wäre komplett weg....
Verständlich, ging mir genauso.
Dem Ganzen hat sich letztlich der Werkstattleiter angenommen. Wenn man mehr als ein paar Worte wechselt kann man zumindest ein wenig einschätzen wieviel Kompetenz das Gegenüber mitbringt.
Ich wurde telefonisch über den Fortschritt auf dem Laufenden gehalten, man war insgesamt schon recht bemüht Vertrauen zurück zu gewinnen.
 
Gibt es denn die Quad Dichtungen der Kolben für Mineralöl?
Wir hatten in der Bundesallee einen Laden für technische Gummis. Da gab's tausende Artikel, auch verschiedene Sorten von Gummi.
Hope wird die Dichtungen von einem Zulieferer bekommen. Man muss also nicht immer im Fahrradhandel kaufen.
Die Lager mit dem breiten Innenring für GXP-Innenlager habe ich auch woanders viel günstiger bekommen.
Flanschlager, wie das 4130 von Rotor, sind Normteile, die nicht nur für Innenlager bei Fahrrädern verwendet werden. Gibt's auch doppelreihig viel günstiger und haltbarer in anderen Shops.
Deshalb meine Theorie zu den Hope-Dichtungen. Aber jetzt scheint man es richtig gemacht zu haben.
 
Wir hatten in der Bundesallee einen Laden für technische Gummis. Da gab's tausende Artikel, auch verschiedene Sorten von Gummi.
Hope wird die Dichtungen von einem Zulieferer bekommen. Man muss also nicht immer im Fahrradhandel kaufen.
Die Lager mit dem breiten Innenring für GXP-Innenlager habe ich auch woanders viel günstiger bekommen.
Flanschlager, wie das 4130 von Rotor, sind Normteile, die nicht nur für Innenlager bei Fahrrädern verwendet werden. Gibt's auch doppelreihig viel günstiger und haltbarer in anderen Shops.
Deshalb meine Theorie zu den Hope-Dichtungen. Aber jetzt scheint man es richtig gemacht zu haben.
Na ja wir beziehen in der Firma auch für uns angefertigte Spezialdichtungen, gar nicht unüblich und auch nicht kompliziert und die Vierkantdichtungen der Nehmerkolben könnten schon spezielle sein.
 
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