IFMA & EuroBike

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Kiel - Hassee
Hightech zum Abfahren auf der Fahrradmessen
Von Arnd Petry, dpa
Köln/Friedrichshafen (dpa/gms) - Radfahren ist in. Nicht zuletzt die Erfolge von Jan Ullrich haben viele ermuntert, sich in der Freizeit auf das Rad zu schwingen. Eine "Pferdelunge" und die Oberschenkel eines Profis sind dazu gar nicht unbedingt nötig.


Das dürfte auch während der beiden Leitmessen der Branche deutlich werden, bei denen sich Radfans im Spätsommer über die neuesten Trends und Technologien informieren können: die Eurobike Ende August in Friedrichshafen am Bodensee und die IFMA Cologne Mitte September in Köln.

"Die Tour de France hat sicherlich Auswirkungen auf den Markt", sagt Siegfried Neuberger, Geschäftsführer Technik beim Zweirad- Industrie-Verband (ZIV) in Schwalbach im Taunus. Die Nachfrage nach Rennrädern steige dadurch an. Aus ihrer Nische der Marktanteil liegt dem ZIV zufolge bei rund zwei Prozent werden die Rennmaschinen aber nicht kommen, glaubt Neuberger.

Fitness-Bikes - Rennrädern ähnliche Sporträder mit schmalen Reifen, Rennsattel aber geradem Mountainbikelenker und einer Rahmengeometrie, die dem Fahrer keinen krummen Rücken aufzwingt - werden nach Neubergers Ansicht eher das Bild des Internationalen Fahrrad-Marktes (IFMA Cologne, 11. bis 14. September) bestimmen. Immer mehr Hersteller böten die mobilen Sportgeräte an, die bei der IFMA im vergangenen Jahr erstmals vorgestellt wurden.

"Das Thema Fitness-Biking ist am Markt angekommen", so Neuberger. Neuheiten erwartet er beispielsweise beim zentralen Element der Fitness-Bikes, dem Radcomputer. Er hilft dem Fahrer bei der Planung des Trainings. Mit dem Gerät lassen sich neben der Geschwindigkeit auch die Tritt- und die Herzfrequenz messen.

Aber auch ohne Fitnessrad müssen Radfahrer nicht auf Innovationen aus dem Rennsport verzichten: Laut Wolfgang Köhle, Sprecher der Messe Friedrichshafen, wo sich die Branche zwei Wochen vor der IFMA zur Eurobike trifft (28. bis 31. August), haben die Neuerungen längst Einzug gehalten bei den marktbeherrschenden City- und Trekkingrädern. Das Radfahren selbst werde dadurch immer einfacher und komfortabler.

So erwarten die Veranstalter der Eurobike beispielsweise, dass sich Nabenschaltungen mit acht Gängen zum neuen Standard entwickeln. Das vorläufige Ende der technischen Entwicklung wird aber wohl eine neue Schaltnabe der britischen Marke Sturmey-Archer darstellen: 16 Gänge, zwischen denen bequem mit einem Drehgriff gewählt werden kann. Hersteller wie Shimano oder SRAM zeigen darüber hinaus während beider Messen neue Kombinationen aus Naben- und Kettenschaltungen mit 21, 24, 27 und 30 Gängen.

Wer sich angesichts der Vielzahl an Gängen nicht entscheiden kann und statt auf Zahnräder lieber in die Ferne guckt, kann sich auf neue Automatikschaltungen freuen: So präsentiert Shimano die automatische Kettenschaltung Nexcave C810 und auch eine Automatik-Dreigangnabe. Die elektrische Energie für die Automatik liefern speziell konzipierte Nabendynamos.

"Es geht in Richtung funktionales High-Tech zum Genießen und Abfahren", fasst Klaus Wellmann, für die IFMA Cologne zuständiger Geschäftsbereichsleiter der Koelnmesse, die neuen Entwicklungen zusammen. Federungskomfort wird den Angaben zufolge ein bedeutendes Thema sein. Viele Hersteller hätten so genannte Komfortbikes mit aufwändiger Federungstechnik im Programm. Generell lägen fein einstellbare Federungen und "intelligente Federungssysteme", die nur auf Bodenunebenheiten, nicht aber auf Lastwechsel reagieren, im Trend.

"Durch neue Reifen und Federgabeln kann man aber auch ohne Vollfederung einen hohen Fahrkomfort erreichen", sagt ZIV- Geschäftsführer Neuberger. Vollgefederte Räder seien von vielen Kunden nicht so angenommen worden, wie von der Industrie erhofft. "Vielen Käufern sind sie zu schwer." Deshalb könnten Räder mit dicken Reifen, deren Dämpfungsleistungen bei mäßigem Fahrbahnbelag mancher Federgabel überlegen sind, bei zahlreichen Radfahrern auf Interesse stoßen.

Informationen: Messe Friedrichshafen, Postfach 20 80, 88010 Friedrichshafen (Internet: http://www.messe-friedrichshafen.de), Karten kosten 12 Euro, ermäßigt 8 Euro; Koelnmesse, Postfach 21 07 60, 50532 Köln (Internet: http://www.ifma-cologne.de), der Eintritt zur IFMA kostet 6 Euro.

Beide Messen dauern vier Tage. Die ersten drei Tage sind jeweils Fachbesuchern vorbehalten, Verbraucher dürfen in beiden Fällen am Sonntag (Eurobike: 31. August, IFMA: 14. September) auf die Messe.

Quelle: Kieler Nachrichten
 
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