Ich glaube ich bin ein so genanntes Paradebeispiel...nicht nur was Räder angeht, aber egal.
Vor eingen Jahren bin ich in dieses Forum gestolpert um mir Rat zu holen...welches Bike ich denn bräuchte.
Normalerweise treffe ich eigne Entscheidungen, keine Ahnung wieso ich auf die Idee gekommen bin mir würde sie dieses Mal abgenommen werden.
Nach 40 Jahren ohne Rad kam ich auf die Idee, das 29'er wurde grad erfunden, wieder Rad zu fahren...und den Rennsteig gleich mal als Ziel ausgegeben (wohin ich es es übrigens immer nicht geschafft habe).
Wieso auch immer ich damals ein Fully gekauft habe, als Berliner, weiß ich nicht, glaube aber im nachhinein es lag daran, dass ich dachte mir ein einziges Rad zu kaufen -> das für alle Eventualitäten passen sollte.
Aber so einfach ist es wohl nicht...
Obwohl mich das Fully zum Radfahren gebracht hat, bin ich die meisten Kilometer(+12000 Kilometer) mit 'nem Fatty gefahren. Das Fully brachte es immerhin auf rund 2200 km und ein unscheinbares Vagabond auf knapp 1200 km.
Letzteres hat es mir trotzdem am meisten angetan bzw. das "enthüllt" was ich, abseits von Zeit + Möglichkeiten, tatsächlich am meisten will -> unterwegs sein -> jedes Mal ein wenig länger.
So fand ich schon damals ein Fargo nicht nur als "schön" sondern auch den Gedanken genial -> auf Tour zu gehen. Dabei kam mir nicht in den Sinn, mein erstes Navi wäre mit Touren über 8 Stunden überfordert...so lange "an Stück" zu fahren erschien "unmöglich" für mich.
Was ich sagen will, die Jungs hier können dich vor den gröbsten Fehlkäufen bewahren, nicht aber vor der/einer Entwicklung die dir bevor steht.
Mein Vagabond, mit der recht umständlichen Schaltung, hat mich erst bestärkt ein Fargo zu kaufen...deshalb habe ich es trotzdem "geliebt". Vom Fatty kommend war nicht selbstverständlich, dass ich mich dort wohlfühlend könnte -> daher war es mir logisch lieber zuerst + 1300 € auszugeben statt + 2300 €.
Daher mein Rat, leg dich nicht zu fest was die Summe an "schnödem Mamom" angeht die du "investieren" willst. So ein "blödes Rad" zu kaufen ist uU. verdammt emotional...und falls du dadurch nicht hungern must -> gib dem ruhig nach.
Ich hab ein Rad im Keller, eins im Schlafzimmer und zwei im Wohnzimmer stehen...obwohl mein zweijähriger Hund weder in seinen Hänger steigt noch ich, momentan, länger als 1,5 Stunden "weg darf"...würde ich nicht sage, dass ich zu viel Bikes habe.
Corona lehrt uns doch eins, wer nicht gelebt hat...den bestraft das Leben.
Meine Empfehlung wäre -> fahr Probe was du kannst und kauf das Bike was zu dir, unabhängig vom Preis, paßt.
Die blöde n+1 Formel wird auch du nicht ausser Kraft setzen...