....also:
6:50h aufgestanden, geduscht, fragend aus dem Fenster geschaut (feuchte Fenster, *tropf*, *dröppel*)... und dann erstmal fluchend das honigbrot (ohne Butter, bäh) verdrückt um dabei den Niederschlag im Netz zu checken. *hmm schaut net so gut aus*Also gut. Mit dem Race King am Vorderrad können wir die Sache vergessen. Dann doch schnell gegen Nobby Nic tauschen
7:45h dieser verfluchte tubelessreifen ging nicht gescheit runter, und der neue auch nicht gescheit drauf. und irgendwie wollte ich doch schon um 7:30h los fahren... hm schiete... also etwas zügiger durch den schönen spessart gedüst ;-)
8:30h angekommen, der kleine Parkplatz schon dicht, auf dem großen Parkplatz noch vereinzelte Lücken ganz hinten. Naja, halb so wild, also erstmal in Ruhe das bike ausgepackt, Vorderrad reingebaut (huch wie stollig!), umgezogen und die Startnummer geholt. Hatte noch extra an den Zwicker gedacht um die häßlich überstehenden Kabelbinderreste abzuscheiden

dann rennfertig gemacht und wieder hoch zum START gekurbelt
10:00h (Mitteldistanz Block 2) nun denn, los gings! und zwar dank des kurzen Regenschauers vor dem Start auf leicht rutschig-nasser Asphaltstraße runter nach Wombach um die Einführungsrunde zu nehmen. da kreiselten wieder die Gedanken "ab wo beginnt eigentlich die Zeitnahme?" das wusste vor dem Start schon keiner so genau... bergan bei der Schotterpassage/Hibike-Bogen?! egal, es wird erstmal mitgedrückt was das Zeug hält. Gabel auf Block und Dauerfeuer in die Kurbeln!!!
am ersten Schotteranstieg geht nun langsam das sondieren los - irgendwie bin ich recht weit vorne mitgestartet und werde hier und da mal von ein paar schnellen Jungs (und natürlich auch Mädels

)überholt. So schnell bin ich noch keinen Marathon angegangen, aber irgendwie ist es auch super spaßig sich im Pulk zu halten auch wenn der Puls erstmal gegen 195/min hochprescht.
Da ich das wahrscheinlich keine drei Stunden durchhalten kann, wollte ich einen etwas realistischeren Puls für die Anstiege wählen. So habe ich etwas Intensität herausgenommen (ca 180-185) - und bekam jeden verringerten Pulsschlag mit einem an mir vorbeiziehenden Fahrer quittiert. toll.
Zwischendurch schoss mir die Frage durch den Kopf warum ich mich hier eigentlich so quäle und dafür auch noch Geld bezahle. Aber - na klar - es sind die schönen Abfahrten, die technischen Waldpassagen und das wunderbare Rennfeeling sich mit den anderen Mitstreitern messen zu können. In den Waldpassagen war es wieder meine Stärke einige Positionen gut zu machen. So galt es auch mal die "Ideallinie" zu verlassen, um dann mit kleinen Zwischensprints und Antritten Plätze auf "der anderen Ideallinie"

gut zu machen. Das obligatorische "links!" "rechts!" hat sich dabei als nette, unaufdringliche Ankündigung erwiesen, dem künftig Überholten bescheid zu geben aus welcher Richtung das Unheil droht. Bei den Abfahrten hat sich der Nobbige Nick in Kombination mit dem Fahrwerk als super kontrollierbar erwiesen. Wäre für diese Strecke auch bei absolut trockenen Verhältnissen nicht die falsche Wahl.
Sowei so gut, erste Verpflegungsstation hinter mir gelassen - leider gab es noch nix zu beissen was mir später noch Probleme bereiten sollte.
Dann folgte der erste Anstieg zur Aurora, bei dessen Eingang ich erstmal ganz vorbildlich aus dem Pedal musste, weils vor mir gestockt hat. Also erst kurz schieben, zurück aufs bike und natürlich habe ich noch einen drauf gesetzt und bin nach dem verlernten "anlaufen-aufs bike springen-loskurbeln" links den Hang ein Stück runtergepurzelt. jaja, "man sieht sich dann unten..."

nach mehreren Flüchen, die andere Mitstreiter teilweise recht lustig fanden habe ich meine Fahrtechnik wieder auf die Reihe bekommen und auch wieder meine 180er Pulszone gefunden (war gar nicht schwer).
Auf der zweiten Verpflegungsankunft oben bei der Aurora (erstmal wieder an der Volksmusik vorbei...) einen Brocken Müsliriegel und eine Banane zugeführt. Und eine Trinkflasche zu wenig mitgenommen.
Nun ging es mit dem härtesten Teil los: nach etwa 2,5h Fahrzeit hatte ich eine Art Einbruch. Es fing in der Bauchgegend an zu schmerzen und ich konnte insgesamt einfach keine Leistung mehr geben, der Puls war nicht höher als auf 165 zu bekommen. Die Alarmglocken gingen gleich an *UNTERZUCKER!!!*, sofort mein mitgebrachtes Energiegel runtergewürgt (das ganze unter den Augen eines Mitstreiters, der so aussah als würde er über den Sinn und Unsinn dieser komischen Gels nachdenken als ich wie Frankenstein an ihm vorbei fuhr was mir da gerade aber sowas von ***eisegal war) - aber praktischerweise war mein Getränk leer um den Kohlenhydratkleber runterzuspülen. Es war zum Glück nicht mehr weit bis zur letzten Verpflegung - aber doch schmerzhaft auszuhalten und anzusehen dass mich einige Fahrer wieder einkassiert haben. Und dieses dumpfe Rauschen auf den Ohren... obwohl ich rausnahm war ich wahrscheinlich kurz vorm Kollaps.
Das ganze hat sich binnen zwanzig Minuten abgespielt. und als ich nach der letzten Verpflegung etwas zu trinken innehatte ging es schon während der Waldautobahnpassagen auf der Höhe glücklicherweise nach und nach besser (Puls 170 - langsam wieder 180 - juhuuu ich konnte wieder drücken). Dann noch diese Magnesium-Koffein Kautabletten (aus der Starttüte) aufgegessen, hatte das Gefühl dass das nochmal bissle die Konzentration aufrecht gehalten hat. So konnte ich auch die letzte Waldabfahrt vollends genießen, da kaum noch "Verkehr", der Boden sehr griffig und der Trail super zu fahren war.
Ganz vorbei war es noch nicht... die High-Speed Wiesenpassage vor dem Ziel hat das Rad und mein Empfinden wirklich noch mal zum Fliegen gebracht bevor mich die letzten Kurven bergan vor dem Ziel völlig leer gepumpt haben.
Entkräftet, glücklich und mit keiner Spur von einem "Pokerface" schob ich mich nach der Zieleinfahrt an den locker quatschenden Bikern an der Verpflegung vorbei. Hat etwa eine halbe Stunde gedauert, bis ich wieder mich wie ein normaler Mensch bewegen konnte. Das obligatorische Weizen gab es dann erst abends daheim...
Unbezahlbar!
Danke fürs Lesen (die Geschichte ist natürlich frei erfunden

)