Kettenlinie - Q-Faktor - Tretlagerbreite | Ein Mysterium?

der_erce

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Hallo Community,

bitte entschuldigt das wiederkehrende Gefrage aber eine wirklich eindeutige Antwort finde ich nicht wirklich und würde meine Therorie gerne mal hier reinstellen und herausfinden ob ich richtig denke oder nicht.

Fakt ist, dass ich an meinem 2012er FRX gerne eine neue Kurbel möchte. Den Truvativ Husselfelt-Bleiklumpen möchte ich gern gegen etwas leichteres tauschen. So weit - so gut.

Tretlagerbreite krieg ich auch noch hin mit 72mm und dann gehts schon los.
Geht man in den Bikeshops durch die Produkte, wird man man Specs zugebombt und ich raff es nicht und komm nicht weiter.

Was ich so bisher gelesen habe, scheint ja zumindest Kettenlinie und Q-Faktor ein Attribut des Rahmens zu sein und man muss die Kurbel mittels Spacer an die Gegebenheiten anpassen. Was mir gänzlich Neu war, war dass es scheinbar auch kleine Achsspacer gibt. Das hab ich noch nicht gewusst. Und wenn ich das richtig verstehe ergibt sich der Q-Faktor eigentlich doch dann als Resultat der angepassten Kettenlinie (zumindest teilweise und je nachdem wie dick Kurbelarme sind, oder?)

D.h. Um eine Kurbel für mein Bike zu finden, müsste ich an der Hinterachse die Kettenlinie messen: Naben- bzw. Laufradmitte zum mittleren Ritzel der Kassette. Das wäre der Wert, der bei der Kurbel im Shop angegeben sein müsste? Und dadurch würde sich dann auch der Q-Faktor ergeben? Also quasi die Standbreite auf dem Rad, ohne an Kettenstreben zu streifen?

Über etwas Klarheit und Input würde ich mich sehr freuen.

Merci im Voraus

:)
 

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Re: Kettenlinie - Q-Faktor - Tretlagerbreite | Ein Mysterium?
kettenlinie, q-faktor und tretlagerbreite sind nicht direkt voneinander abhängig.

beschreib mal mit deinen worten die drei o.g. dinge.
 
Tretlagerbreite = Breite des Tretlagers -> Fest vorgegeben durch Konstruktion und in Verbindung mit Hinterbau
Kettenlinie = Maß der "Ideallinie" bzw. des Geradelaufs der Kette. In meinem 1x10 Fall vorne Mitte Kettenblatt zum mittleren Ritzel hinten auf der Kassette.

Die Kettenlinie kann mit Spacern auf Drive und Non-DriveSide verändert werden. D.h. Kurbelarm rechts wandert nach Außen oder Innen. Aber irgendwie, wenn ich so drüber nachdenke, würde das doch auch heissen, das die Kurbelarme nicht richtig sitzen dann? Ich raffs nicht.

Edit:

Q-Faktor vergessen. Breite von Kurbelarmaußenseite zu Kurbelarmaußenseite. Evtl. durch Spacer veränderbar?
 
bei den meisten heute üblichen kurbeln ist der q-faktor nicht änderbar, da die welle fest mit einem der beiden kurbelarme verpresst ist. ein gängiger wert für bikes mit 73mm gehäusebreite sind 168mm. darunter passen kurbeln schon nicht mehr gerade so an jeden rahmen.

ebensowenig änderbar ist aus dem gleichen grund die kettenlinie, manche hersteller bezeichnen aber das simple verschieben der kurbel nach links oder rechts mittels spacern (kurbel sitzt dann nicht mehr mittig im rahmen) als kettenlinieneinstellung.

an kurbeln mit spider, also der herkömmlichen kettenblattbefestigung mit i.d.r. 4 schrauben an 4 armen mit einem lochkreis von 104mm, kann man das kettenblatt selbst nach innen spacern um die kettenlinie zu verringern. nach außen gehts natürlich nicht.

bei directmount-kettenblättern findet man je nach hersteller unterschiede in der kettenlinie über die kröpfung des kettenblatts, da muss man sich ein bisschen umschauen je nachdem was man möchte.

am rahmen muss man im prinzip nichts messen. die kettenlinie liegt bei 135 oder 142mm breiter hinterradnabe bei ca. 49-50mm, bei boost (148mm) bei ca. 52-53mm.
 
bei den meisten heute üblichen kurbeln ist der q-faktor nicht änderbar, da die welle fest mit einem der beiden kurbelarme verpresst ist. ein gängiger wert für bikes mit 73mm gehäusebreite sind 168mm. darunter passen kurbeln schon nicht mehr gerade so an jeden rahmen.

ebensowenig änderbar ist aus dem gleichen grund die kettenlinie, manche hersteller bezeichnen aber das simple verschieben der kurbel nach links oder rechts mittels spacern (kurbel sitzt dann nicht mehr mittig im rahmen) als kettenlinieneinstellung.

an kurbeln mit spider, also der herkömmlichen kettenblattbefestigung mit i.d.r. 4 schrauben an 4 armen mit einem lochkreis von 104mm, kann man das kettenblatt selbst nach innen spacern um die kettenlinie zu verringern. nach außen gehts natürlich nicht.

bei directmount-kettenblättern findet man je nach hersteller unterschiede in der kettenlinie über die kröpfung des kettenblatts, da muss man sich ein bisschen umschauen je nachdem was man möchte.

am rahmen muss man im prinzip nichts messen. die kettenlinie liegt bei 135 oder 142mm breiter hinterradnabe bei ca. 49-50mm, bei boost (148mm) bei ca. 52-53mm.

D.h. ich kann im Prinzip für mein 72mm Tretlagergehäuse nahezu jede Kurbel nehmen? Ein Paar Fallbeispiele:

Hope Kurbel (Achse Abnehmbar): Direct Mount Kettenblatt - Q-Faktor 167mm u. 49mm Kettenlinie
Rotor RHawk mit DH-Achse (Abnehmbar) - Direct Mount Kettenblatt - Q-Faktor 179mm! und 57mm Kettenlinie (Klingt eher für einen 150 / 157mm Hinterbau?)
Race Face Atlas Cinch - Die Jungs bieten am meisten Information. Für einen Hinterbau mit 138 / 142mm ist die Kettenlinie zwischen 48.5 und 51mm und der Q-Faktor bei 173 bzw. 178mm.
 
dh-welle deutet immer daraufhin, dass es für 83mm-tretlagergehäuse ist, dann ist die kettenlinie für 150/157mm nabenbreite.

die atlas gibt es mit zwei verschiedenen wellen für 73mm gehäusebreite, daher die beiden kettenlinien und q-faktoren. verstellbar ist da auch nix.
 
Die Kettenlinie kann mit Spacern auf Drive und Non-DriveSide verändert werden. D.h. Kurbelarm rechts wandert nach Außen oder Innen. Aber irgendwie, wenn ich so drüber nachdenke, würde das doch auch heissen, das die Kurbelarme nicht richtig sitzen dann? Ich raffs nicht.
dann verschiebt sich aber die gesamte kurbel von rechts nach links. damit trittst du dann außermittig.
 
Spacer werden doch vor allem für den Ausgleich der Tretlagerbreiten (bei BSA 68 und 73mm) genutzt und normalerweise am Innenlager angebracht.
Q-Faktor muss halt breiter als der Hinterbau auf Höhe des Pedalgewindes/Kurbelarms sein + x. Imho nicht relevant zum Kauf weil normal alle passen.
 
dh-welle deutet immer daraufhin, dass es für 83mm-tretlagergehäuse ist, dann ist die kettenlinie für 150/157mm nabenbreite.

die atlas gibt es mit zwei verschiedenen wellen für 73mm gehäusebreite, daher die beiden kettenlinien und q-faktoren. verstellbar ist da auch nix.

Dank dir - Im Fall der Rotor ist die DH Variante zumindest bei 73 und 83 kompatibel. Bei 73mm Tretlagerbreite müssten zwei Spacer zu je 8,5mm auf jeder Seite eingesetzt werden. Bei 83 eine 3mm auf der Non-Drive-Side und eine 3mm + 0.5mm auf der Drive-Side.
Die Standartwelle wäre wohl für mich die Relevante und kommt laut PDF ohne Spacer zurecht...was ich noch nicht ganz glauben will.

PDF wäre hier nachzulesen

http://rotorbike.com/catalog/defaul...148/rhawk_and_rraptor_compatibility_guide.pdf
 
na rechnerisch könnte man dann vielleicht noch den 0,5mm-spacer unterbringen, aber ansonsten passt das schon so wie angegeben.

dass man natürlich eine breitere welle auch für schmale gehäuse spacern kann (solange die lagersitze der welle weit genug nach innen reichen), heißt nicht dass es allgemein sinnvoll ist. die kettenlinie passt mit der dh-welle trotzdem nur zu 150/157mm.
 
na rechnerisch könnte man dann vielleicht noch den 0,5mm-spacer unterbringen, aber ansonsten passt das schon so wie angegeben.

dass man natürlich eine breitere welle auch für schmale gehäuse spacern kann (solange die lagersitze der welle weit genug nach innen reichen), heißt nicht dass es allgemein sinnvoll ist. die kettenlinie passt mit der dh-welle trotzdem nur zu 150/157mm.

Genau - die DH Variante konnte ich mittlerweile ausschliessen. Es würde die Standartwelle sein.

Ist das jetzt alles wirklich so kompliziert? Oder stell ich mich nur an? Oder sind all diese Info´s nicht relevant?
 
Du stellst Dich nur an. Relevant ist es schon, aber nicht bei 0815 Rahmen, eher bei Fätbike o.ä. Eventuell auch schon bei 650b+. Ich hab z.B. das Switchblade und fahre da die Standard Next SL, und selbst da reicht der Q-Faktor aus für den 157mm Hinterbau und die Spindel passt für das PF92 Innenlager. Da gehts dann aber schon relativ eng zu. Ich denke mit nem normalen Rahmen hast Du mit den Standardkurbeln überall gut Luft.
 
Zuletzt bearbeitet:
Passt jetzt nicht so zum Thema,aber hätte mal eine Frage zum Thema q Faktor.Ist es besser ein breiteren q Faktor zu fahren oder ein kleineren?Hat es dementsprechend Vor und Nachteile?Danke
 
es ist am besten, den q-faktor zu fahren, der am besten zu den eigenen beinen passt - zumindest unter effizienz- und komfort-gedanken.

im downhill-bereich könnte man eine größere standbreite als besser empfinden, mit steigendem q-faktor wird aber natürlich auch das risiko dass man irgendwo hängen bleibt größer.
 
Passt jetzt nicht so zum Thema,aber hätte mal eine Frage zum Thema q Faktor.Ist es besser ein breiteren q Faktor zu fahren oder ein kleineren?Hat es dementsprechend Vor und Nachteile?Danke

Das scheint einzig ein persönliches Gusto zu sein. Technisch gesehen soll der Q-Faktor so dimensioniert sein, dass er nicht am Hinterbau schleift oder anschlägt. Der Rest ist Ergonomie, von dem was ich jetzt herausgefunden habe. Sprich wie es @Bench schon überspitzt formuliert hat ob man lieber breiter steht/kurbelt oder nicht.
 
Danke euch:daumen:Wollte nur fragen,da mir ein Rad sehr gut gefällt,jedoch in vielen Test der Breite Hinterbau bemängelt wird.Jetzt wär nur noch die Frage wie man überhaupt den Abstand von Pedal zu Kettenstrebe vergrößert:spinner:
 
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