kleiner Schlag in neuer Scheibe?

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Hallo zusammen,

ich bin ein bißchen hilflos und hoffe jemand kann mir einen Tip geben.
Meine VR-Bremse macht "Zing... Zing... Zing", schleift also punktuell in einem mm-kleinen Bereich.
Rad: Ghost AMR Miss 7500 von 2008, Bremse XT (auf dem Sattel steht BR-M775).
Laufrad vorne: gebraucht gekauft, Vorbesitzer hat es angeblich nur 250km gefahren und er schwört daß es gerade ist.

Bremsscheibe: 180mm, original Shimano XT mit IS-Aufnahme, mit Nm festgezogen.
Bremsbeläge: Retin, schon eingefahren, Kanten gebrochen (hatte ich gegen Quieken gemacht, nutzt nix)
Kann denn nun meine neue Scheibe aus der Originalverpackung schon einen kleinen Schlag mitgebracht haben (Transportschaden oä)?

Bei mir ist das gleiche wie auch bei anderen Threaderstellern: sie schliff nur unter Belastung. Bremssattel justieren (im unbelasteten Zustand - daß man besser draufsitzt wußte ich bis grade noch nicht) hat nicht geholfen, im Gegenteil, danach schliff sie auch im unbelasteten Zustand.

Ich hab die Scheibe nun wieder raus, aber mein Plan auf der Kochplatte zu prüfen klappt nicht.
Also alles wieder zusammenbauen, Schnellspanner (XT, also steif) fester "knallen" als vorher, belastet den Sattel justieren - und dann?

Wenn ich irgendwas vergessen, verpeilt oder sonst wie einen Denkfehler habe freue ich mich wenn mir jemand auf die Sprünge hilft!

Danke :-)
 
Hi,
rhythmisches Schleifen hört sich nach Schlag in der Scheibe an. Kommt öfter mal vor (auch bei neuen Scheiben) und ist kein Problem. Bremse normal montieren, Vorderrad drehen und von oben zwischen die Bremsbeläge schauen (am besten vor hellem Hintergund - weißes Tuch o.ä am Boden). Du solltest dann sehen, wo die Scheibe den Schlag hat (bzw. gleichzeitig hören). Stelle an der Bremsscheibe merken oder kennzeichnen. Dann mit sauberen, fettfreiem Daumen solange gegen die Stelle drücken, bis der Schlag draussen ist. Immer wieder zwischendurch mit Blick zwischen die Bremsbeläge die Scheibe kontrollieren.
Es gibt auch Werkzeuge zum Schlagentfernen, bei mir geht´s aber mit dem Daumen am besten.

Gruß
F.B.
 
Bevor ich an der nagelneuen Scheibe rummachen würde, würde ich sie erst mal richtig einfahren. Oft gibt sich dann das Problem von ganz alleine, vor allem, wenn sie mal richtig heiß geworden ist.
Ich hatte übrigens noch keine einzige Scheibe, egal welchen Herstellers, die nicht einen kleinen Schlag gehabt hätte.

VG
Verdeboreale
 
Komisch, ein Schlag ist bei mir durch´s Einfahren noch nie rausgegangen. Er kann sich höchstens nach 5000 km etwas rausschleifen.
 
Kann denn nun meine neue Scheibe aus der Originalverpackung schon
einen kleinen Schlag mitgebracht haben (Transportschaden oä)?
Zitat Bernhard Ochs, Fahrradhändler: "Es gibt nicht eine einzige Bremsscheibe
die gerade [plan] aus der Verpackung kommt. Das sind keine Transportschäden
sondern die sind so seit der Herstellung".

Also nix ernstes, das ist also vollkommen normal. Wie der Vorposter schrieb,
mit dem Daumen drücken. Ich wende jedoch eine verfeinerte Methode an.
Zusätzlich zum drücken mit dem Daumen, gegen halten mit den Fingern.

Das alles selbstverständlich bei eingebautem Rad, am besten kopfüber gestellt.
So kann man das Laufrad drehen und hat jederzeit den Spalt im Bremssattel gut
im Blick. Man braucht ein gewisses Gefühl für das Metall, wieviel Druck nötig ist
dass die Verformung erfolgreich ist, das lernt man aber schnell.

Da die Haut der Finger Fett auf der Bremsscheibe hinterlässt diese anschließend
mit Alkohol reinigen. Oder Einmalhandschuhe verwenden. Ich bevorzuge ersteres
weil das Gefühl für die Scheibe besser ist.

Es gibt auch ein Werkzeug dafür, eine Art Engländer. Doch ist von diesem abzuraten
weil sich damit sofort neue Kanten bilden. Daumen und Finger können das am
besten.

Der "Tipp" die Scheibe erst einzufahren ist vollkommener Quatsch, bar jeder Logik
und nur abstruser Irrsinn :rolleyes:
 
abstruser irrsinn ist es eher, an einer niegelnagelneuen scheibe rumzudrücken und rumzuziehen. vor allem, wenn man das noch nie gemacht hat und null erfahrung damit hat.

ein richtiger schlag geht natürlich nicht raus beim einfahren. ich sprech hier nicht von voodoo, das ist ja schon klar. aber meine erfahrung ist, dass nach einer richtigen heissbremsung die scheibe wieder in ihre ursprüngliche form zurückfindet, wenn es sich nur um ein "schlägchen" handelt. außerdem passen sich die beläge an die scheibe an und schon deshalb kann sich leichtes schlagen an die beläge irgendwann von selbst erledigen. vorausgesetzt, dass der sattel korrekt ausgerichtet ist.

aber zieht und drückt ruhig rum an der scheibe.


vg
 
Ok, vielen Dank für die bisherigen Antworten!
Ich bin wohl in einen Glaubenskrieg geraten...

Meine bisherigen Erkenntnisse: es ist wohl unstrittig daß meine neue Scheibe einen kleinen Schlag haben kann. Da ich wirklich keine Erfahrung mit dem Herumdrücken an Scheiben habe, aber gleichzeitig auch ein bissl Angst habe meine Scheibe blau zu bremsen damit sie sich "wieder gerade zieht" - was kann mir denn schlimmstenfalls passieren wenn ich nun nichts gegen dieses hübsche Begleitgeräusch unternehme?
Daß sich die Beläge schneller abnutzen ist mir ziemlich klar. Oder verglasen sie und sind damit sehr schnell fürn Müll? Was passiert wenn ich mir Ohropax kaufe und das Problem ignoriere?
 
gar nix. ist eher ein akustisches problem. die scheibe schlägt ja nur am belag an (wenn ich das richtig verstanden habe).
von blaubremsen hat übrigens niemand was gesagt... ;-)
 
Hihi, ich dachte so ein Ceranfeld ist so richtig richtig plan und ich könnte den Schlag so erkennen. Aber dafür steht der angenietete Rotor zu weit über. Alle weiteren Tests (pizzaschneiden, pfannkuchenwenden usw) ebenfalls negativ :cooking:
 
Ob der Schlag in einer (neuen) Bremsscheibe auffällt oder nicht hängt auch von der verwendeten Bremse ab.
Oder der eigenen Empfindlichkeit. Ich persönlich ignoriere diese solange das Rad nicht abgebremst wird. Es KANN sein das der Schlag verschwindet oder auch nicht.
Ansonsten guck mal in den Link in meiner Signatur.
 
meine Scheibe blau zu bremsen damit sie sich "wieder gerade zieht"
Durch hartes Bremsen wird sich gar nichts gerade ziehen, wieso auch? Das halte ich für Humbug.

Du kannst doch mal das Laufrad drehen und wenn's schleift diesen Punkt oder die Schleifpunkte an den Bremsscheibenarmen mit einem Stift (z.B. Edding) markieren. Dann weisst Du schon mal, wo der Schlag oder die Schläge sind.

In welcher Richtung der Schlag ist, kannst Du erkennen, wenn Du durch den Bremssattel schaust und siehst ob das nun rechts oder links gegen den Bremsbelag ist. Nun kannst Du das Laufrad etwas weiterdrehen und die an der betroffenen Stelle freie Scheibe etwas in die entsprechende Richtung drücken mit einem Papiertuch zwischen den Fingern und Scheibe, damit die Scheibe fettfrei bleibt. Nur Mut, am Anfang ist man da eher zu vorsichtig.
Dann das Laufrad drehen, ob's an der Stelle besser geworden ist.

Biegst Du aus Versehen etwas zu weit, dann macht das auch nichts. Dann kannst Du sie auch wieder etwas zurückbiegen.
Die Scheibe ist üblicherweise aus festem Stahl, sodaß Du da auch nicht wirklich was kaputt machen kannst, von masslosen Übertreibungen mal abgesehen. Aber das schaffst Du schon. Die Sache ist ratzfatz erledigt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Bremsscheibenarme haben doch gar keine Berührung mit den Belägen! Wie soll das also möglich gewesen sein? Und von wild Herummalen war ja nicht die Rede. Von daher bitte genau lesen.

Und dann kann man die Markierungen nach der Scheibenkorrektur mit Spiritus auch wieder wegwischen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nach der Korrektur der Scheibe wäre übrigens eine Überprüfung und wenn nötig eine Neueinstellung des Bremssattels (bzgl. der gleichmässigen Belagabstände rechts/links) auch nicht zu verachten. Das sollte man gelegentlich sowieso mal prüfen.
 
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