Knieschmerzen nach 24h-Rennen

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Guest
Hallo Forengemeinde,

Nachdem ich dieses Jahr ein 24h Rennen als Zweierteam gefahren bin, habe ich Belastungsschmerzen um beide Knie.

Zur Vorgeschichte: vor 1,5 Jahren mit dem Biken angefangen und auf eine 4er Staffel bei nem 24h Rennen trainiert. Klickpedale, runter Tritt und richte Sitzposition - alles lief gut. Danach mehr auf Ausdauer trainiert und im September diesen Jahres als 2er Team gestartet. Im Rennen extreme Schmerzen im linken Knie gehabt, aber nicht aufgehört ... Der Ehrgeiz sein Ziel zu erreichen versetzt Berge!

Durch die Verlagerung der Kraft auch Schmerzen im rechten Knie auch um die Kniescheibe rum bekommen.

War beim Orthopäden, der mir zur Schonung geraten hat, aber sonst nichts finden konnte. Sein Rat: Im Winter auf Laufen als Ausdauersport umsteigen, um das Kniegelenk aufzubauen und mehr Gelenkflüssigkeit um die Kniescheibe sich anlagert. Seiner Meinung nach Könnte die Kniescheibe auf anderen Knochen schaben.

Jetzt hat sich nach drei Monaten noch nicht viel gebessert. Fahre nur noch das nötigste in der Stadt und Laufe drei mal die Woche schön langsam mit 130er Puls. Schmerzen im Knie tauchen beim Strecken aus 90Grad angewinkeltem Zustand auf, fast nur beim Radeln, aber wenns gereizt ist auch im Fitnessstudio im Sitzen. Da merkt man erstmal, wieviel man eigentlich mit den Beinen seinen Körper abstützt.

Habt ihr schonmal ähnliche Probleme gehabt und Ratschläge, was ich tun kann, dass es bis zum Frühling wieder wird?

Viele Grüße Max

Gesendet von meinem HTC Desire mit Tapatalk 2
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Puh anstatt radfahren dann laufen zu empfehlen finde ich etwas gewagt, weil die kräfte beim aufprall größer sind als die bei lockerem radfahren. Aber naja er ist der Arzt. :rolleyes:

Ich kann nur aus meiner eigenen Erfahrung (bin ziemlich anfällig für Sehnenprobleme) sagen: die Belastung deutlich runterschrauben (die Belastung sollte nicht weh tun) aber nicht ganz aufhören und immer nach der Belastung paar Minuten die betreffende Stelle kühlen. Das war das was mir mein Sportmediziner damals geraten hat. Und bei mir funktioniert das ziemlich gut.
 
Er sollte der Fachmann sein, du sagst es. Leider hatte ich nicht das Gefühl dass sich wirklich Zeit genommen wurde für mich. Zwar ein Röntgenbild gemacht, aber dann mit einem freundlichen Spruch rausgewunken, nach dem Motto "bei Schmerzen langsam machen, dann wird das schon wieder und eben im Winter laufen".

Jetzt sind 2 Monate seit dem Arztbesuch vergangen und bei Belastung tauchen die Schmerzen hin und wieder auf. Diese liegen meinem Gefühl nach zum einen am Muskelansatz des vierköpfigen Oberschenkelmuskels (Quadriceps) und wandert dann meist unterhalb der Kniescheibe auf die Außenseite.

Der Arzt konnte wie gesagt nichts feststellen und seine Theorie ist, dass die Kniescheibe in nicht genügend Gelenkflüssigkeit liegt und dadurch das umliegende Gewebe reizt. Wobei ich das bezweifle.
 
Hört sich ähnlich zu meinem Problem an. Vielleicht gibt dir das ein paar Anhaltspunkte:

Nach 2 Tagen intensiven Downhillfahren mit mehrmaligem Berghochschieben (hier in Berlin halt 1min runterheizen und 5min hochschieben) hatte ich auch starke Belastungsschmerzen in beiden Knien. Das rechte ist stärker betroffen.

Nach einer Woche zum Orthopädin, Röntgenbild ergab eine leichte Fehlstellung der Kniescheiben (sitzen etwas lockerer als gewollt).
Die Orthopädin meinte dann dass es sehr wahrscheinlich eine Knorpelreizung durch die Überlastung ist. Ich glaube der Knorpel ist dann angeraut oder sowas. Dadurch kommt es ständig zu einer Reizung des umliegenden Gewebes. Das passt auch sehr gut zu meinem Empfinden. Das rechte Knie knackte im ersten Monat sehr oft. Mittlerweile ist dies etwas besser.
Abends fühlen sich die Knie oftmals einfach nur gereizt und dick an. Da hilft dann nur noch Beine hochlegen.

Mir wurde Dona 750, eine Kniebandage und Krankengymnastik verschrieben. Lockeres Radfahren sei ok, alles was weh tut vermeiden (besonders laufen/gehen schmerzt....). Das ganze kann wohl gut und gerne einige Monate dauern bis es weg ist. Ist jetzt 2 Monate her und es wird langsam besser...besonders die Krankengymnastik, die den Oberschenkelmuskel stärkt der die Kniescheibe hält, scheint zu helfen. Ich hoffe jetzt noch darauf, dass es ganz weg geht und auch nicht so schnell wiederkommt.
 
Hatte ähnliche Beschwerden über Monate hinweg und nach diversen Arztbesuchen/Röntgenterminen/Röhrendurchsichten stand die Diagnose Patellaspitzensyndrom / Jumpers knee fest. Ursache war ausgiebiges Wakeboarden / Boot fahren (immer mit Welle) im Sommerurlaub :cool: Schmerzen (im vorderen Kniebereich) waren zeitweise so stark, dass ich nicht mal die popelige Steigung in der Nachbarschaft auf dem Rad bewältigen konnte. Kann bei Überbelastung jederzeit wieder auftauchen.

Behandlung (laut Orthopäde):
- Ruhe, Ruhe, Ruhe (!!!)
- Zinkbandagen (ob die was gebracht haben?)

Hatte dann nach knapp 6 Wochen Ruhigstellen (möglichst wenig zu Fuß unternommen) von hier auf jetzt absolut keine Beschwerden mehr.

Nachbehandlung (laut Orthopäde):
- Überbelastungen vermeiden (fahre Steigungen nun auch bewusst in kleineren Gängen; versuche nicht länger als 3 Stunden unterwegs zu sein)
- vor Belastungen aufwärmen und dehnen (hab ich vor dem Radfahren NIE gemacht)
- nach Belastungen ebenfalls dehnen und danach möglichst Ruhen (alleine beim einfachen längeren Rumstehen nach Touren tat mir früher schon das Knie weh)

Gruß,
Flash
 
anderer Orthopäde (selbst Radfahrer) hat sich die Sache nochmal angeschaut und "leider" / "glücklicherweise" nicht festgestellt. Jetzt gehts zur Physio, die mir zeigen soll, welche Dehnübungen ich ab jetzt täglich durchführen soll. Denn ansonsten sah der Arzt keine muskulären oder sonstigen Defizite am Bewegungsapparat. Sogar die Beweglichkeit sei seiner Meinung nach für einen Biker "außerordentlich". (was auch immer das heißen mag, aber es klang nett ^^)

Bin ich mal gespannt, was über die kommenden Wochen sich durch Dehnen verbessert (das habe ich nämlich wirklich immer vernachlässigt).

Danke schon mal für eure Erfahrungen, die werde ich ggf. beim nächsten Arztbesuch auftischen, wenn ich nochmal hin muss. Ich werde meine Erfahrungen mit euch teilen.
 
Hallo,

ich hab das gerade jemanden anderen geschrieben, vielleicht hilt es Dir auch



Hallo,

hab es gerade gelesen. Ich hatte vor ca. 5 Jahren immer Probleme im linken Knie, konnte kaum noch Radfahren. Problem war der Tractus iliotibialis, was alle 4 Ärzte und 3 Krangengymasten bestätigten - nur keiner konnte helfen

Meinem Freund ist dann zufällig aufgefallen das ich schief, nach rechts hängend , auf dem Rad sitze.
Hab ich mir gedacht, lass Dein Rad halt mal von einem Profi einstellen. Hab gegoogelt und den von mir am nächsten liegenden angeschrieben - ein Glückstreffer .

Fritz Buchstaller, Hilpoltstein - da trifft sich die Weltelite der Ironmänner und lassen sich Ihre Räder einstellen. ( Hab ich aber erst danach festgestellt)

Der hat mich nach meinem mail angerufen, ich hab ihm meine Probleme geschildert, und er hat am Telefon gesagt, das liegt entweder an meinen Schuhen oder an meinen Zähnen - war mir schon etwas komisch.

Dann zu Ihm gefahren, beide Räder und alle Schuhe dabei.
Ich hab mich auf mein Rad gesetzt - Antwort: Du bist komplett schief.
Er hat dann verschiedene Test mit und ohne Schuhe gemacht, auch Zähne mit ein wenig Kinesiologie untersucht. Ergebnis: es liegt an meinen Schuhen. Er hat meine Sohlen durch anbringen von Felgebandstreifen so eingestellt, das meine Fersenbeine gerade stehen - dann rauf aufs Rad - jetzt sitzt Du gerade. Dann hat er meine beiden Räder noch eingestellt, hat gesagt, die nächsten 2 Ausfahrten wirst Du noch leichte Schmerzen im Knie haben, da ein Entzündung drin ist und dann spürst Du nichts mehr.

Und was soll ich sagen: seit 2,5 Jahren keine Schmerzen mehr, Null , wirklich gar nichts mehr

Wenn man bedenkt, das ich 2 Jahre von Arzt zu Arzt und , von Krankengymnast über Heilprakter gelaufen bin
Der letzt Arzt, wohlgemerkt ein Professor und in der Focus Äzteliste unter Deutschlands besten Kniespezialisten wollte mich unbedingt operieren
dann klebt mir ein Radhändler ein paar Stück Felgenbänder in den Schuh und ich bin geheilt. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob es ein Radhändler oder ein Wunderheiler ist

Schöne Grüße


Hans
 
Hab ich mir gedacht, lass Dein Rad halt mal von einem Profi einstellen. Hab gegoogelt und den von mir am nächsten liegenden angeschrieben - ein Glückstreffer .

Kennt jemand vielleicht einen Spezialisten in der Schweiz (Nähe Luzern)? Ich würde meine Sitzposition auch gerne mal von einem Fachmann analysieren lassen, da mein linkes Knie hin und wieder auch etwas zwickt.
Die Google-Resultate fallen leider ziemlich dürftig aus.
 
Ich war vor zwei Tagen beim Fritz Buchstaller in Hilpoltstein und was soll ich sagen. Ich bin nahezu schmerzfrei!! Die erhoffte Wunderheilung!

Nach drei Orthopäden und 2x 6 Physiobehandlungen, die sich alle ausschließlich auf das Knie gestürzt haben, kommt da ein Fahrrad-Guru daher und heilt mich nahezu vollständig. Mein Bild der traditionellen Medizin hat sich mit diesem Tag grundlegend geändert! Ich war anfangs sehr skeptisch, als ich das Wort Kinesiologie nachgeschlagen habe. Jedoch gefiel mir der Ansatz den Mensch ganzheitlich zu betrachten.
Die Kinesiologie sieht sich selbst als eine Methode, die den Menschen in seiner „Ganzheitlichkeit“ wahrnehmen soll,... [Wikipedia]
Ausgangslage:
- vor 24h Rennen keine Schmerzen in Knie, Gesäß o.ä., lediglich das Bewusstsein, dass ein Unterschied zwischen rechtem und linkem Bein besteht, was ich aber nicht konkretisieren konnte
- gefühlt mehr Kraft im linken Bein, dafür rechts ein runderer Tritt
- leichter Beckenschiefstand mit linkem Bein länger (<5mm)
- linker Fuß 5mm länger

24h-Rennen:
- Schmerzen zuerst im linken (stärkeren) Bein am Ansatz des Vastus Medialis neben der Kniescheibe -> Kraftverlagerung auf anderes Bein -> irgendwann auch dort höllische Schmerzen ---> Sehnenansatzreizung beidseitig

5 Monate jetzt Schmerzen in beiden Knie, verstärkt rechts, nie wirklich beständig an einer Stelle sondern wandernd/ausstrahlend. Mal der Sehnenansatz, dann hinter der Kniescheibe, oberhalb schon Richtung Muskeln gehend und dann auch mal unterhalb der Kniescheibe. Selbst kompletter Radverzicht und drei Wochen Gehen+Bus als Fortbewegungsmittel brachte keine Besserung.

Besuch Buchstaller:
Erstmal etwas grundlegendes: Der Mann ist eigentlich Radhändler, Triathlet und hat sich inzwischen auf Sitzpositionsanalyse spezialisiert und hat zudem eine Fortbildung als Kinesiologe gemacht.

Von außen ein unscheinbares Radgeschäft am Stadtrand. Eine sehr familiäre Atmosphäre im Ladengeschäft mit seiner Frau, zwei Mechanikern und dem Fritz. Zuerst erfolgte die Diagnose Beckenschiefstand und Asymmetrie in der Schulter, was seiner Erfahrung nach zusammenhängt. Genau das war auch meine Vermutung! Also zuerst auf den Boden gelegt und den Beckenschiefstand mit Methoden der manuellen Therapie beseitigt. Dazu gehörte die Massage der Tiefenmuskulatur im Bauchraum und am Schambein, unterm Ohr/hinterm Kiefer reindrücken und auflockern. Lt. seiner Aussage hat er Iliosacralgelenk (ISG), Becken und Kreuzbein korrigiert durch massieren/auflockern am Rücken. Anschließend noch die Schultern massiert und zurechtgedrückt. Hinzu kamen die kinesiologischen Muskeltests. Als wissenschaftlich denkender Mensch fällt es mir schwer, das zu glauben und ich konnte auch wenig Unterschied zwischen gut und schlecht feststellen, aber das Ergebnis zählt.
Erst danach ging es an die Radschuhe und anschließend aufs Rad. Bei den Radschuhen wurden neue Sohlen eingesetzt und am linken Fuß zusätzlich noch mit Felgenband die Innenseite der Ferse sowie die der Fußspitze mit einer Specialized-Einlegeplatte erhöht.
Daraufhin den Sattel 2cm nach hinten, Höhe hat gepasst und die Cleat-Position komplett verändert. Ich hatte die Cleats auf Anschlag nach vorne eingestellt, Fritz hat diese rechts auf Anschlag nach hinten, am linken Fuß 5mm vor dem hinteren Ende. Die 5mm kommen durch den längern Fuß links! Danach noch eine Satteldruckanalyse und eine Fußdruckanalyse, die ein zufriedenstellendes Eregbnis gebracht haben.
Allerdings wurde festgestellt, dass meine Beine komplett unterschiedlich arbeiten. 64% der Kraft aus dem linken Bein, 36% rechts! :eek: Zudem sind die Bewegungen nicht 180° phasenverschoben, so wie es sein sollte, sondern das rechte Bein arbeitet "zu früh".

Seiner Aussage nach, sollte ich mich darum im Moment noch nicht kümmern, sondern erst einmal komplett schmerzfrei werden und über 6 Wochen locker trainieren, sodass Stabilität in die neue Haltung der Beine, Becken, Wirbelsäule kommt. Danach dann auch mal einbeinig kurbeln ins Training einbauen und so den runden Tritt verbessern.

Fazit:
Ihr seht, es ist alles kein Hexenwerk und ich bin schwerauf begeistert. Die 180€ für Vermessung und Einlegesohlen waren es dreimal wert, denn ich kann endlich wieder meinem Hobby und einem gesunden Lebensstil nachgehen. Etwas, das man mit Geld nicht aufwägen kann!

Ich habe sogar zwei von drei Orthopäden auf den Beckenschiefstand und die ungleich hohen Schultern aufmerksam gemacht und wurde jedes Mal abgewimmelt, dass das nichts damit zu tun hat. Jeder wollte nur das Knie begutachten. Die Physiotherapeutin hat den Beckenschiefstand erkannt, aber ihn nicht als Ursache für Knieschmerzen gesehen. Da fragt man sich wirklich, wofür man Krankenkassenbeiträge zahlt, wenn hier alle auf ganzer Linie versagen!

Jetzt weiß ich, dass es sich zum Teil um Projektionsschmerzen und zum Teil um tatsächliche Schmerzen (Sehnenansatzreizung) handelt. Die Projektionsschmerzen kommen daher, dass die tiefe Muskulatur verkrampft ist und auf die Nervenbahnen, die irgendwie da langlaufen, drücken. Daher auch die sofortige Schmerzlinderung beim Fritz. Ich bin verhalten optimistisch, dass das auch so bleibt, lese allerdings, dass sowas nach einigen Wochen wieder verkrampfen und die gleichen Symptome auftreten könne. Wobei ich vor der Überbelastung 24h-Rennen keine Probleme hatte. Es folgt jetzt eine Zeit des Rumpftrainings und der Stärkung der durch den Beckenschiefstand bisher schwächer genutzten Muskulatur, sodass auf lange Sicht eine vollständige Genesung eintreten sollte und sich die Kraftverteilung links/rechts ausgleichen sollte.

Ich werde diesen Thread nutzen, um weitere Erkenntnisse mit euch zu teilen. Danke nochmal an Hans für deinen Bericht! Ohne den wäre ich wohl nicht zum Fritz gegangen.

Hier noch ein paar Links zum Thema:

 
Hallo MaSe,

gratuliere :daumen:

Bei mir war das mit dem Fritz ein reiner Zufallstreffer. Ich war zuvor auch skeptisch - aber seitdem nie wieder Schmerzen im Knie.

Man kann es einfach nur jedem empfehlen - das Geld ist die sinnvollste Investition in sein Hobby .

Schöne Grüße

Hans
 
Moin,

ich bin ja dbzgl. eher skeptisch, aber wenn man eure Erfahrungsberichte so liest, ist der gute Mann wohl wirklich mal eine Reise wert.

Ich habe mittlerweile auch so gut wie alle Orthopäden der Region durch und eigentlich ist es immer das gleiche Spiel:
Jeder betrachtet immer nur den Bereich, wo die Beschwerden auftreten. Der Rest wird ignoriert.

Einrenken, Rezepte für KG/Massage/Fango, MRT und Operation - was anderes scheinen die nicht zu können :mad:


Danke für den Tip. Der scheint Gold wert zu sein :daumen:


LG
 
Hallo Uncle_Ti,

deine Erfahrung mit Orthopäden teile ich ja bekanntlich. Jetzt habe ich dank MRT auch noch die Gewissheit dass wirklich rein garnichts im Knie kaputt ist. "So sollte ein Muster-Knie aussehen" meinte der MRT-Arzt. Sehr erschreckend fand ich seinen Rat bzgl. Beckenschiefstand, wo ich mich extra unwissend gestellt hate. Er empfahl schön nach Lehrbuch der Orthopädie das typische Vorgehen mit Einlagen in die Schuhe. Und korrigierte mich noch, das ein schiefes Becken IMMER von unterschiedlich langen Beinen kommt. Macht mir ja schon ein bisschen Angst, dass Ärzte mit einer Sturheit an ihrem falschen "Wissen" festhalten. Freue mich schon auf das nächste Gespräch kommende Woche mit dem aktuellen Orthopäden. Wahrscheinlich trägt der mich dann noch in der Statistik mit "geheilt" ein. Zum heulen eigentlicht.

Noch ein kurzes Update:
Wie ich ja gelesen hatte, kann sich das Becken wieder schief stellen und die Schmerzen zurückkommen. Genau das war nach 4-5 Tagen der Fall, bis ich den Tipp der Physiotherapeuten bekommen habe, "ordentlich" zu dehnen und zwar folgende Muskelgruppen:

  • Adduktoren
  • Iliopsoas
  • Ischiocrurale Muskulatur
  • Quadrizeps femoris
Mit Hilfe von [nomedia="http://www.youtube.com/watch?v=79Zn6Yepbqc&hd=1"]Statisches Dehnen (1/3).mpg - YouTube[/nomedia] habe ich nach einmal dehnen die Schmerzen wieder wegbekommen. :daumen: Wie schon im langen Thread geschrieben, wird damit die muskuläre Dysbalance noch nicht ausgeglichen, das ist jetzt ein Prozess der Zeit und v.a. passendes Training bedarf, aber im Endeffekt bin ich wieder geheilt.


Bei Beschwerden empfehle ich folgendes Vorgehen: Othopäde besuchen, auf Blockaden des ISG, Kreuzbein und Hüfte untersuchen lassen und diese lösen, Physioanwendungen verschreiben lassen. Die Physio sollte dann eigentlich mit dem Hinweis auf Projektionsschmerz und o.g. Muskelgruppen auch Bescheid wissen, was zu tun ist und passende Übungen für nach Hause mitgeben.

Im Endeffekt bin ich froh, diese Geschichte jetzt erlebt zu haben und so den Beckenschiefstand korrigieren zu können. Wäre nicht das harte Rennen gewesen, ich hätte nie den Weg zum Buchstaller und damit zu all diesen Erkenntnissen gewonnen.:hüpf:Wem seine Gesundheit am Herzen liegt, sollte doch etwas Zeit und Eigeninitiative investieren und sich mit der Thematik vertraut machen und nicht blind auf Ärzte vertrauen.
 
Hallo,

so ist das halt. Es gibt viele Ärzte, aber nur wenige Genies. Und manchmal bedarf es nun mal eines Genies, um bestimmte Fehler/Defizite zu finden. So gibt's halt auch KFZ-Mechaniker, die sofort beim der ersten Motorumdrehung den Fehler erhören oder erfühlen, und viele andere kommen selbst mit einem teuren Diagnosegerät nicht weiter. Es gibt auch tausende Köche in Deutschland, viele davon sind sogar gut, aber nur sehr wenige sind halt echte Spitzenköche.

Grüße
kleinbiker
 
Nachtrag nach fast einen Jahr:

Scheinbar habe ich mir doch einen Knorpelschaden zugezogen. "Chondropathia Patellae" heißt das Ganze. Denn nach einer Zeit des halbherzigen Radelns und damit abbauender Muskulatur kam vor 3 Wochen bei einem kurzen knackien Training der Schmerz wieder, wobei sich das Knie entzündet hat.

Ein Orthopäde meinte nur, ein halbes Jahr kein Sport zu machen. Ich denke leichtes pedalieren ist okay, aber mit wenig Muskulatur wieder harte Einheiten zu fahren, war der Fehler. Ich hoffe nur, dass mit einem halben Jahr lockerem nicht sportlichem Strampeln die Sache sich wieder erholt.

Bin grade etwas Down, da ich mich ärgere damals über 3 Stunden mit schmerzenden Knien weitergefahren zu sein und so blöd war nicht auf die Schmerzen zu hören. Hat schon einen Sinn, was sein Körper einem da mitteilen will.

Wie stark der Knorpelschaden ist, muss jetzt ein Spezialist mal mit mir eruieren.
 
Servus MaSe
Bei mir wurde auch erst ein Knorpelschaden diagnostiziert nach 2 Jahren Irrfahrt durch diverse Klinken und Arztpraxen. Sollte dann "geglättet" werden und was stellte sich heraus als sie in das Knie schauten? Der Knorpel ist einwandfrei! Aber dafür fanden sie dann die richtige Diagnose und konnten die Knie sanieren. Mein Problem heisst "Synovitis".
Frag mal Deinen Doc danach...
Ansonsten kann ich Kühlbandagen nach Belastung empfehlen :daumen:
Gute Besserung!
 
Danke für den Tipp!

Hast du es operativ lösen lassen? Möchte ich um alles in der Welt vermeiden, denn Operationen bergen immer ein Risiko und so toll soll es für den Knorpel auch nicht sein.

Was kann man konservativ tun? Kühlen und Diclo habe ich schon mal kurz versucht, aber vielleicht nicht lang genug verfolgt.


Der Reizzustand hält sich wacker. Sonstige Diagnosen, die auf strukturelle Schäden deuten würden, gibt es gottseidank nicht. Glaube inzwischen auch sehr stark an reine Bindegewebsirritation. Ein weicher Knorpel ist ggf. auch vorhanden, aber das sollte nicht die Ursache für die Schmerzen sein. Es zwickt und zwackt mal hier und mal da. Mal oberhalb der Kniescheibe, dann in der Nähe des inneren Gelenkspalts, mal unterhalb der Kniescheibe. Mal läuft die Kniescheibe super glatt im Gleitlager, dann wieder schnappt es, als laufe sie über einen Hubbel. Knacken und ein Druckgefühl treten auch hin und wieder auf. Aber da es nicht dauerhaft da ist, klingt es eher nach Synovialfalten, die angeschwollen sind und sich einklemmen und dann wieder aus dem Gelenk rausflutschen. Das blöde scheint ja auch zu sein, dass es zu verzögerten Reaktionen kommt, was es schwer macht, bei allem die Ursache auszumachen.

Wer dem Englischen mächtig ist, findet hier von einem hochgelobten Orthopäden ein Paper, das auch in die Richtung geht. In diesem eBook wird darauf referenziert und ausführlich über die Kunst des Ruhens gesprochen. Klingt nach einer aufwendigem, aber bei der Symptomatik erfolgversprechenden Methode, aus diesem Teufelkreis der immer wieder auftretenden Reizung -> Anschwellen -> Einklemmung -> Reizung... herauszukommen.

Teilweise bin ich z.Z. in meinem Leben schon stark eingeschränkt. Alles, was längere Strecken gehen, Feiern gehen, längeres Sitzen bedeutet, verstärkt nämlich die Schmerzen.

Möchte zumindest wieder am normalen Leben teilhaben, statt die ganze Zeit an die Knie denken zu müssen. Aber verschleppen und es chronisch werden lassen, wäre auch suboptimal. Radfahren in der Stadt muss ich nochmal genauer beobachten, wie es sich damit verhält.

Ich bitte um eure Erfahrungen :)
 
Statt PM schreib ich mal hier: Diese Synovitis hab ich mir mal gerade angeschaut und kann es (denke ich) für mich ausschließen. Auch ein Knorpelschaden kann schätze ich (!!) zu so einer ständigen Reizung führen.

Mit richtig ausdauernder Physio hast du es aber auch schon probiert oder?

Ich merke bei mir richtig, dass das Knie sich direkt gereizter anfühlt sobald ich mal 3-4 Tage keine Knieübungen mache. Manchmal muss ich mich dann schon richtig überwinden diese zu machen wenn das Knie eh schon gereizt ist. Am nächsten Morgen ist es dann eigentlich immer besser.
Und Dehnen bringt mir richtig viel. Seitdem ich Morgens und Abends einmal die Beine intensiv dehne ist es schon viel besser.

Habe auch schon Erfahrungsberichte von anderen Leuten in anderen Sportforen zu Knorpelschäden gelesen. Der Tenor ist meist: 1-2Jahre dran bleiben (Physio, Dehnen, lockeres Radfahren) und dann ist man mit Glück ab irgendwann beschwerdefrei.

Mittlerweile ist es bei mir so, dass ich nicht mehr ständig an die Knie denken muss. Habe das Gefühl, dass es ganz langsam von Monat zu Monat etwas besser wird. Und im Urlaub hat sich nun auch schon 1-2mal gezeigt. Kopf ausschalten und viel Bewegung ist im Endeffekt gut! 1 Woche Surfen sowie 2 Tage Bikepark mit ~7000 Abfahrtshöhenmetern haben ohne Folgeschäden einwandfrei funktioniert (allerdings glaube ich auch nur dadurch,dass die stützende Muskulatur durch die Physio mittlerweile sehr gut ist). Abends Beine hochlegen und schonen natürlich.

Wenn der Scheiß erst mal weg ist gehst du stärker draus hervor als du vorher warst ...rede ich mir zumindest so ein ;)
 
Servus!
Ja, habe es operativ gelöst. Die Diagnose wurde ja wie bereits geschrieben erst gestellt als sie in das Knie reinschauten, also per minimalinvasiver OP. Dann hat der Doc wie mit einem kleinen Rasierer bzw. Rasenmäher das entzündete Gewebe einfach runtergeschnitten. Der Teufelskreis ist ja nämlich genau wie Du schreibst: entzündet -> geschwollen -> dadurch eingeklemmt -> dadurch ständig gereizt/entzündet.
Hatte auch "springende" Schmerzen. Mal unter dem Knie, mal über dem Knie und mal auf der Knieinnenseite. Von aussen war nichts zu sehen, also keine Ergüsse oder Schwellungen. Wobei ich meine, dass meine Knie schlanker geworden sind seit der OP.
Mittlerweile habe ich die Knie ganz gut im Griff und bin fast beschwerdefrei. Die OP war 2008. Was mir hilft: Krafttraining und viel Rad fahren, aber besonders am Anfang der Saison keine dicken Gänge treten. Viel sitzen und wenig Bewegung ist Mist.
Joggen kann ich aber knicken, wenn ich mal 100m laufen muss weil mir sonst der Bus vor der Nase wegfährt kann ich das schon merken. Aber vor der OP konnte ich, so wie Du, nicht mal richtig feiern gehen bzw. shoppen. Alles was mit längerem stehen/gehen zu tun hatte war nicht möglich. Jetzt fahre ich MTB Marathons und kann mich ansonsten wie ein "normaler" Mensch bewegen.
Daher bin ich mit dem aktuellen Status jetzt sehr zufrieden und bereue die OP nicht.
Gute Besserung!

P.S. Was bei mir ganz typisch war, war das ich morgens erstmal in Gang kommen musste. Die Gelenke waren etwas "steif" und teilweise fühlte es sich an als wären die Knie "eingeschlafen". Die Haut war fast wie betäubt. Keine Ahnung warum, aber das ist jetzt auch verschwunden.
 
Du hast es operativ lösen lassen. Denkst du im Nachhinein, eine nicht operative Lösung ist möglich? Habe die letzten zwei Tage verstärkt darauf geachtet, gefühlt und getastet und bin mir sicher, dass es genau das gleiche wie bei dir ist. Doch um herauszufinden, welche Bewegungen und Haltungen die Symptome verstärken und was gut tut, brauche ich noch etwas. Zu viel Bewegung scheint es aufzuscheuern und zu wenig Bewegung hält das Gewebe in eingeklemmten Zustand, was auch nicht toll ist.

Der Körper ist in diesem Fall etwas dumm von seinem Verhalten. Bei entzündetem Gewebe baut er schon mal neue Zellen, sodass das Gewebe für sich allein genommen besser geschützt ist. Das vergrößert natürlich den benötigten Platz. Je länger das Gewebe gereizt ist, desto mehr Zellen werden wohl produziert und desto geringer ist auch die Chance, dass im abgeschwollenen, reizfreien Zustand der Platz ausreichend ist, dass es nicht wieder irgendwo scheuert.

Mein Vorgehen momentan beinhaltet pro Tag 75mg Diclofenac (2x 25mg), eine möglichst entzündungshemmende und gesunde Ernährung, häufig wechselnde Knieposition, 3-4x Dehnen des Quadrizeps, um den Druck zu reduzieren und die 5km (einfache Strecke) zur Arbeit aufm Rad mit ganz ganz moderatem Tempo, um Gelenkschmiere zu produzieren. Abends nochmal kühlen und auch da die Knie häufig mal bewegen. Im Prinzip bin ich aber fast den ganzen Tag sitzend. (Bürohengst)

Denkt ihr ich könnte noch was anders machen?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ne, denke nicht, dass es ohne OP zu lösen gewesen wäre. Denn um den Teufelskreis zu durchbrechen muss man wohl das Knie "resetten", oder?
Bei mir kommt es wohl von einer Fehlstellung der Beine/Füsse. Durch extrem einknickende Füsse habe ich zum Ausgleich heftige O-Beine. Trage daher jetzt auch Einlagen.
Ach, was mir nach der OP aufgefallen war: am Anfang scheuerte es auch noch bei Radfahren. Wenn ich die Knie aber vorher mit Vetren Gel eingerieben hatte nicht. Das hat wohl die Durchblutung gefördert und dadurch einen Blutstau oder so im Knie gelöst (hatte nach der OP eine Thrombose in der rechten Wade, daher das Vetren ;)).
 
Hallo Leidensgenossen!
Auch ich habe eine wahre Ärzte Odyssee und dabei die unterschiedlichsten Therapieversuche hinter mir, angefangen von Einlagen bis hin zu Ultraschall Behandlungen. Geholfen hat davon schlussendlich nichts. Das große Problem ist mMn, dass Ärzte viel zuwenig Zeit haben sich ein zusammenhängendes Bild zu machen um eine zielgerichtete Therapie zu entwickeln.
Den erfolgreichen Durchbruch habe ich auf einem anderen Weg erreicht: ein befreundeter Physiotherapeut hat mir bei einem Sportwissenschaftler und Biomechaniker eine Bewegungsanalyse empfohlen. Diese rund 120 minütige Analyse ergab ein statisches und dynamisches Bild meines gesamten Bewegungsapparates:
1) Fußstatus: Die Fußuntersuchung zeigt beidseitig einen Senkfuß mit deutlicher Medialisierung der Ganglinie im dynamischen Fußabdruck.
2) Körperstatik: Der rechte Fuß steht in der Längsachse verstärkt abduziert (ausgedreht). Im Stand ist eine verstärkte Lendenlordose (Hohlkreuz) bei verstärkter Beckenkippung erkennbar.

(...) noch eine Reihe an Dingen zur Dynamik, eine Menge Messergebnisse und ein CD-Rom mit allen Analyse-Videos/ Bildern etc.

4) Empehlungen: Kräftigungs- und Koordinationsübungen der Hüftstabilisatoren (Abduktoren- und Gesäßmuskulator) durchführen, um die Stabilität des Beckens zu verbessern. Kräftigungsübungen für die untere Bauchmuskulatur. Dehnungsübungen für die hüftbeugende Muskulatur. Neutrale Laufschuhe ohne mediale Stütze tragen.

Mit diesen Ergebnissen und einem gezielten Training bin ich seit einigen Monaten beschwerdefrei. Wäre ich dem Rat einiger Ärzte gefolgt, würde mir jetzt ein Teil des Knorpels im Knie fehlen. So fehlen mir lediglich 150€ für die Analyse und noch einmal 200€ für eine wirklich vernünftig Einlage, welche natürlich nicht von der Kasse übernommen wurde.

Gruß
der Luke
 
Hallo nochmal!
Was ich immer noch einmal in Angriff nehmen wollte ist Folgendes: http://gebiomized.de/

Ich habe immer wieder Probleme mit Taubheitsproblemen in den Fingern. Trotz vieler Experimente mit unterschiedlichen Sitzpositionen oder anderen Griffen hat sich hier noch keine Besserung eingestellt. Für die Knieproblematik ist so eine Analyse sicher auch interessant.
 
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