Länge Kettenstrebe und Dämpfer

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26. Juli 2014
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Hallo!

Ich überlege mir auch ein Twoface oder Tyee zu kaufen. Bin jetzt eher beim Tyee.
Was mich noch etwas zögern lässt ist einerseits die Länge der Kettenstrebe mit 445mm erscheint mir doch etwas lang. Man liest ja immer wieder, dass eine kürzere Kettenstrebe das Bike wendiger und verspielter macht. Mein jetziges Bike hat auch kurze Streben (424mm bei 26") und das gefällt mir schon recht gut.
Klar, weil der Dämpfer zwischen Reifen und Sitzrohr sitzt, kann man die Länge wahrscheinlich nicht kürzer machen, aber merkt man den Unterschied von sagen wir mal 20mm Unterschied?

Was mich gleich zum zweiten Punkt bringt, der Dämpfer schaut mir trotz Schutzblech etwas ungeschützt aus.
Wie ist das in der Praxis? Gibt's da ab und an Probleme mit Fremdeinwirkung auf Dämpfer? Wie lässt sich's denn da hinten putzen?

Was spricht beim Fahrverhalten für Propain, wenn man die direkten Marktbegleiter vergleicht? (wie Capra, Spec Enduro, Giant Reign 27.5, Strive CF), oder sind die alle im Uphill und Downhill ähnlich, bzw. bei welchem Rad liegen denn welche Stärken?

lg
Siegi
 
Mangels vergleichbarer Räder kann ich nur etwas zum Dämpfer sagen: der ist dort wirklich super geschützt vom Fender und wird auch nicht dreckiger als er irgendwo anders am Rad werden würde. Also Entwarnung diesbezüglich :)
 
Also die Frage ist nicht so leicht zu beantworten.

Klar spürt man (ich) die Länge der Kettenstreben. Das hat positive wie auch negative Aspekte die ich hier kurz beleuchten will
(Achtung es handelt sich um meine subjektive Einschätzung).
Zum Vergleich:
Ich bin vorher lange ein Nicolai Helius gefahren, das wesentlich kürzere KS hatte, insgesamt kürzer war und dessen Lenkwinkel deutlich steiler war.

Nachdem ich das Tyee jetzt intensiv getestet habe kurz die Geo-Daten vorab. Ich fahre es in L mit 650b. Daraus ergibt sich ein Radstand von beeindruckenden 1200mm mit eben den 445mm langen KS.

Die Vorteile ergeben sich a) durch ein hervorragendes Kletterverhalten (auch mit über 14,5kg). Hier steigt das Rad erst sehr spät an der Front, auch ohne absenkbare Gabel. b) liegt das Rad bedingt durch flache Winkel, tiefem Schwerpunkt und langem Radstand fast wie ein waschechtes DH-Bike :anbet:.

Was sind die spürbaren Nachteile? Zum einen erfordert das Rad in engen Kurven einen erhöhten körperlichen Einsatz. Das lässt sich mit etwas Gewöhnung aber schnell gut umsetzen. Schwieriger finde ich da schon das Bike in den Wheelie oder Bunny Hop zu ziehen. Hier ist ein kräftiger Mehraufwand im Vergleich zum Vorgänger-Bike vorhanden. Das hat mich dazu bewogen, die Vorbaulänge von 50 auf 35mm zu reduzieren, was die Sache erleichtert. Herausfordernd fand ich auch extrem enge Spitzkehren. Da ich leider kein Meister des beidseitigen Umsetzens bin, ist es nicht einfach das Rad um enge Kehren zu steuern, hier empfand ich insbesondere das "Abklappen" des Vorderrades
bedingt durch den 65Grad flachen Lenkwinkel als ambitioniert.

Alles in allem hat also auch die KS-Länge Vor- und Nachteile. Was Dir vermutlich hilft ist ne Probefahrt ;).

Fazit: ich persönlich bin noch kein besseres Bike gefahrenund will es auf keinen Fall missen!
 
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