hier die Antwort
Danke für Ihr mail.
Ich denke, sie verstehen meinen Standpunkt nicht ganz.
Ich will nur zum Ausdruck bringen, dass Wegefreigaben nicht erzwungen werden können, sondern nur in enger Absprache mit den Grundstücksbesitzern erreicht werden.
Oder möchten Sie, dass ungebetene Gäste oder Biker durch ihren Garten gehen oder fahren?
In Saalbach Hinterglemm ist es schon früh gelungen verschiedenste Interessensgruppen unter einen Hut zu bekommen. Und das nicht mit viel Geld, wie in manchen Postings angedeutet, sondern nach dem gültigen Entschädigungssatz des Landes Salzburg, der sich bei einigen Cent pro Laufmeter bewegt.
Ich bin seit nunmehr fast 20 Jahren Tourismusdirektor in Saalbach Hinterglemm und habe wahrlich unzählige Verhandlungen mit Grundstücksbesitzern (Landwirte, Privatpersonen, Bergbahnen, Waldgemeinschaften, Jagdgemeinschaften, Bundesforste, etc.) geführt und wurde in meinem Weg bestätigt, dass es nur gemeinsam funktioniert.
Darum hat sich Saalbach Hinterglemm im Gegensatz zu anderen Destinationen zu einem wahren Mountainbike Mekka entwickelt.
Je mehr Angebote es an Mountainbikestrecken in Österreich und in unseren Quellmärkten gibt,
desto lieber ist es mir natürlich auch, da ich weiß, dass sich der MTB-Sport dann noch intensiver entwickeln wird! Dies kann aber nicht verordnet oder erzwungen werden.
Wenn meine Anmerkung für Sie Grund ist, unsere Destination nicht mehr zu besuchen, dann tut es mir sehr leid und nehme dies zur Kenntnis. Schade, wenn man bei einem Thema nicht auch die andere Seite der Medaille ansprechen darf.
Mit sportlichen Grüßen
Wolfgang Breitfuß
TOURISMUSVERBAND
SAALBACH HINTERGLEMM
Glemmtaler Landesstraße 550
A-5753 Saalbach Hinterglemm
T: +43/6541/6800-111 F: +43/6541/6800-69
und unsere
Werter Herr Breitfuß,
erstmals danke ich für die Antwort.
Sie greifen darin auch die meisten gängigen Argumente aus der “Anti-MTB-Schublade” – die Haftungsfrage, die Störung der Tiere, die Flurschäden usw. – nicht auf.
Leider führen jedoch auch Sie das Argument mit den ungebetenen Gästen im Garten an. Dieses Argument ist halt sehr schwach, da die rechtlichen und gesetzlichen Voraussetzungen
für das Betreten des Waldes und das Betreten eines privaten Gartens nicht vergleichbar sind. Aber da Sie schon so lange Tourismusdirektor sind, wissen Sie das wahrscheinlich.
UpMove will erreichen, daß aus dem “Betreten” ein “Betreten und Befahren” wird.
Es widerspricht doch eigentlich auch dem Gleichbehandlungsgrundsatz, wenn der Biker für das Befahren einer Forststraße (die meist auch noch aus Steuergeld subventioniert wird/wurde) nochmals in die Tasche greifen soll, der Wanderer jedoch gratis unterwegs ist.
Sie sprechen an, daß Saalbach-Hinterglemm ein “wahres Mountainbike Mekka” wäre. Saalbach-Hinterglemm ist ja recht nett, jedoch für den Genußbiker und Naturliebhaber nichts anderes als ein Vergnügungspark. Wien-Touristen gehen ja auch nicht jeden Tag in den Prater, sondern möchten die Schönheiten der Stadt genießen.
Als Mountainbike Mekka würde ich dagegen Länder wie z. B. Südtirol oder die Schweiz bezeichnen. Dort funktioniert das Miteinander im Wald und auf den Bergen seit vielen Jahren. Die Flora und Fauna in den angesprochenen Ländern ist noch immer intakt und das, obwohl dort die Biker (fast) überall fahren dürfen. Bei uns wird darüber diskutiert, welche Auswirkungen das Mountainbiken hätte, wenn man die offizielle Freigabe dafür gäbe. Ich frage mich, warum man hier nicht über die Grenzen schauen kann, wie man es bei vielen anderen Themen immer macht?
Es ist natürlich für Ihren Wirkungsbereich schön, daß das Biker-Reservat funktioniert und Geld in die Kassen spült. Österreich besteht aber aus mehr als nur Saalbach-Hinterglemm und die Biker, die kein Reservat gleich ums Eck haben, würden halt auch gerne legal und offiziell im Einklang mit der Natur unterwegs sein können.
Sie haben mich vermutlich falsch verstanden, warum wir in Zukunft andere Gegenden für den Urlaub wählen werden. Wir werden eine Destination wählen, wo wir als Biker willkommen sind. Dies ist halt leider in Österreich und hier gerade auch in vielen Gegenden Salzburgs nicht der Fall.
Mit freundlichen Grüßen