Menorca / Cami de cavalls

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6. Oktober 2013
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Hallo zusammen!

Ich fliege am 9.08 nach Menorca um den Cami de cavalls-Trail zu fahren.
Falls jemand Lust und Zeit hat kann er sich gerne anschließen ;)
Zu meiner Person, bin 25 Jahr jung und Student (in Innsbruck), komme ursprünglich aus Stuttgart, immer gut drauf, abenteuerlustig, etc. blabla ;)
Falls sich wer angesprochen fühlt, einfach melden!

Infos:

Video: http://www.epictv.com/media/podcast...sic-cam-de-cavalls-|-trail-ninja-ep-23/601983

Homepage: http://www.camidecavalls360.com/de/

Kosten: Flug mit Tuifly (mit Bike und Reiseversicherung) - 420€

Cheers
 
Servus, nachdem mir auch grade zu Ohren gekommen ist, daß es da so einen schönen Weg rundum gibt, würd ich mich über einen Bericht sehr freuen!

Wünsche viel Spaß! ;)
 
Hallo,

Frage an die Runde: wir wollen nächstes Jahr Menorca auf diesem Weg umrunden, hat das schon jemand gemacht und hat Tipps bzgl. Etappeneinteilung, Unterkünfte, usw. ?
Soll eher Urlaub als Hardcore-Bikeabenteuer werden, auch weil wir uns für die 4 Etappen 6 Tage Zeit lassen werden. :D

Hier noch ein Video wie das dort aussieht:
 
Hey,

also ich habe den Trail im Sommer (August) alleine gemacht und meine Erwartungen wurden erfüllt: Unglaublich schöner Trail!
Draufgekommen bin ich wie du über das Trail Hunter Video. Zuerst mal die Auflistung mit was ich alles unterwegs war:
  • Enduro: Federweg 170 vorne/160 hinten, 16 Zoll, 20 Gänge
  • Rucksack: 26l Ortovox (randvoll!)
  • Packliste hau ich in den Anhang rein!
Ich hatte eine Woche Zeit für den Trail und hab mir vorgenommen wenn es möglich ist am Strand im Schlafsack zu pennen. Das ist auch überhaupt kein Problem und wird auch von den Einheimischen zur Genüge praktiziert. Was jedoch gar nicht geht und das wurde mir auch deutlich zu verstehen gegeben: Zelt verboten! Wenn man erwischt wird gibt's wohl bis zu 1000€ Strafe. Die Trailmap habe ich mir im Hafen von Maò an der Info geholt, kostet 3€.

Wichtige Fakten wären:
  1. Wenn man Fitness-Technisch nicht ganz 100% auf der Höhe ist würde ich den Trail nicht im Hochsommer in Angriff nehmen (Temperaturen waren bei mir immer 30°-40° ohne Wolken). Also nicht wie ich im August. Die Einheimischen haben zu mir auch des Öfteren gemeint ich wäre verrückt. Muss auch sagen, dass ich max. 10 Biker auf dem Trail getroffen habe wobei normalerweise dort deutlich mehr Betrieb ist sagten die Locals.
  2. Ebenso sind im August fast alle Unterkünfte ausgebucht, da Hochsaison ist. Wenn man nicht gerade zu dieser Zeit unterwegs ist, sollte es immer gut möglich sein eine Unterkunft zu finden.
  3. Die Etappeneinteilung (nach Video) ist für ziemlich bis physisch sehr fitte Personen ausgelegt.
  • Die erste Etappe lässt sich gut schaffen. Auf dem Weg gibt es auch immer wieder Möglichkeiten seine Vorräte aufzustocken. Unterkunftsmöglichkeiten wie im Video in Ses Salines oder paar Kilometer nördlich in Fornells (Kosten ca. 30-50€/Nacht).
  • Zweite Etappe nach Ciutadella. Wird im Video auch gesagt, dass dort Tragepassagen sind, aber die Etappe ist wirklich sehr sehr heftig! Zeitlich hab ich 11h gebraucht, bei 35°+, hatte eine 3l Trinkblase im Rucksack, welche mir 2x leergegangen ist. Keinerlei Möglichkeiten irgendwo Wasser zu kaufen, da dieser nördliche Teil der Insel total wild und unbewohnt ist. Man kann die Etappe gedanklich Dritteln: Los geht's ca. 10 Kilometer nach Fornells mit den ersten Hikes (Bike auf den Rücken, ca. 20-30min), ich glaube es waren zwei od. drei, diese Kosten unglaublich viel Kraft. Ich hatte Glück und hab danach eine Quelle gefunden, keine Ahnung was sonst passiert wäre... Hatte auch schon Touris angehauen und nach Wasser gefragt, die hatten meistens selbst nicht viel dabei. Wenn einem das Wasser wirklich mal ausgehen sollte bleibt denke ich nur übrig eine der Strandstraßen Richtung Landesinnere zunehmen bzw. sich von Leuten dort hin mitnehmen zu lassen. Würde sagen, dieses Drittel geht bis 'Ets Alocs'. Danach das Drittel geht bis 'Cala Morell'. Nicht ganz so hart wie das erste Drittel da glaub nur ein Hike aber trotzdem anstrengend. In Cala Morell angekommen denkt man endlich die Möglichkeit was zu Essen und zu Trinken zu kaufen, jedoch Fehlanzeige. Ist eine reine aus dem Boden gestampfte Ferienhaussiedlung. Das letzte Drittel bis Ciutadella denkt man wenn man auf die Karte schaut, dass es easy zu fahren ist. Auch hier wieder Fehlanzeige! In der Regel ist der Trail hier recht eben jedoch derartig verblockt von ausgewaschenem Stein, dass er zum Teil wirklich unbefahrbar ist. Hier hatte ich meinen persönlichen Tiefpunkt, nur vor mich hingeschimpft und alles verflucht :D Man schiebt hier wirklich teilweise die Ebene entlang was total frustrierend ist. In Ciutadella angekommen bin ich zum Stadtstrand und hab dort mein Lageraufgeschlagen.
  • Am nächsten Morgen aufgestanden, gefrühstückt und losgefahren. Da ich gemerkt habe, dass ich zu schnell unterwegs war, da ich ja eine Woche Zeit hatte, bin ich nur bis Cala Galdana gefahren. Nach Ciutadelle geht es kurz so weiter wie es vor Ciutadella aufgehört hat, eben aber sehr verblockt. Man bekommt schon wieder leicht die Krise ;-) Hört aber bald auf und dann wird der Trail wieder sehr schön! Lange nicht mehr so anstrengend zu fahren wie im Norden, wird zunehmend ebener. In Cala Galdana erwartet einen dann eine traumhaft schöne Bucht bei der ich dann auch gleich mein Lager aufgeschlagen habe.
  • Cala Galdana -> So Bou. Sehr schöne Strände am Weg, welche man mitnehmen kann und baden gehen kann! Am Strand geschlafen.
  • Son Bou-> Punta Prima. Strände werden noch schöner, ebenso die Villen (wohlhabende Gegend, jedoch gehören diese meist Ausländern). Fahrtechnisch sehr gemütlich.
  • Punta Prima -> Maò.
Abschließend lässt sich sagen, dass es im Norden wirklich sehr anstrengend und auch technisch anspruchsvoll zu fahren ist und der Süden im Vergleich richtig harmlos ist. Man sieht landschaftstechnisch die unterschiedlichsten Facetten, einfach herrlich.

Falls noch Fragen offen sind immer nur her damit! ;-)

LG Thomas
 

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@ThomasIBK
Super, danke für die ausführliche Info! :daumen:

Bei uns wirds zeitlich wohl auch irgendwann Ende August/Anfang September werden, weil wir auf die Sommerferien in Österreich angewiesen sind. Also werd ich mir deinen Tipp zur Wasserversorgung zu Herzen nehmen. ;) Du hast nicht zufällig eine genaue Position der Quelle, die du gefunden hast?
Etappeneinteilung muss man sich sicher noch ansehen, evtl. kann man den ersten Teil ein wenig verlängern, damit die zweite, heftige nicht ganz so übel wird.

Draußen schlafen wär auch eine Option - obwohl das wiederum mehr Gepäck bedeuten würde ...

Ein paar Fragen zur Anreise hab ich noch: mit welcher Fluglinie warst du unterwegs? Hast du einen Bikekarton benutzt und wenn ja, hast du den für die Heimreise wiederverwendet?

Danke und lg :)
 
Hey,

also die Position hab ich dir leider nicht, aber wenn du auf dem Trail unterwegs bist und sie zu dem Zeitpunkt Wasser haben sollte, kannst du sie eigentlich nicht verfehlen, liegt direkt am Wegesrand. Es ist ein Becken aus Naturstein unter einem Felsvorsprung.

Joa den ersten Teil verlängern ist so ne Sache, da man auch erstmal "reinkommen" muss in die ganze Sache ;) und dann ist die erste Etappe von der Distanz her dafür ganz gut! Problem ist echt, dass man die Zweite Etappe nicht splitten kann... :-/

Zum Draußen Schlafen: Hab ich nur eine Alufolienmatte und einen dünnen Schlafsack gehabt, nimmt nicht viel Platz weg.

Anreise:
Flug mit Tuifly 420€ inkl. Bike und Versicherung. Bikekarton hatte ich, für Hin-und Rückreise den gleichen. Ich war beim Ankommen und vorm Abflug bei jemand von Warmshowers untergebracht und hatte ihn da auch die Woche über untergebracht.

Grüße Thomas ;)
 
Schönes Video! Zeigt halt leider nicht die ganze Wahrheit über den Cami de Cavalls ... :D

Es gibt wunderschöne Abschnitte mit traumhaften, flowigen Trails direkt an der Küste, die an einsamen Sandstränden vorbeiführen. Und es gibt Abschnitte, die ewig lang über flache, fies verblockte Wege führen, wo jeder Kilometer Stunden zu dauern scheint und man eher überlegt, das Radl über die nächste Steilklippe ins Meer zu schmeißen. Und wenn man dann mal ins fahren kommt, kann man sicher sein daß eines der geschätzt 5000 Holzgatter den Weg versperrt - die Dinger verfolgen mich heute noch in meinen Träumen.
War trotzdem ein einmaliges Erlebnis, aber man muss sich halt darüber im klaren sein, daß die Infos und Videos, die man so findet, meist nur die netten abwärtsführenden Trails zeigen, aber nicht den ganzen Dreck, der dazwischen wartet. ;)
 
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