MTB Beratung bei Rückenvorbelastung

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1. Mai 2020
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Hallo liebe Community,

da ich (30 J., 184 cm, 85 kg) seit mehr als 15 Jahren kein eigenes Rad mehr besessen habe aber gerne am Wochenende die ein oder andere Radtour mit der Freundin machen würde, suche ich ein Mountainbike, damit es sowohl auf asphaltierten Feldwegen als auch auf leichten Waldstrecken / Schotterwegen Spaß beim Fahren macht.

Richtige Trails werde ich wohl anfänglich nicht damit fahren, da sich mein Rücken erst einmal an die Belastung beim Fahrradfahren gewöhnen und sich die nötige Rumpf- und Rückenmuskulatur aufbauen muss, da ich vor knapp 2,5 Jahren zwei Bandscheibenvorfälle und erst vor knapp 6 Monaten eine leichte Hüft-OP hatte. Aber unteranderem das bringt mich auch zum Radfahren, um die kleinen Muskeln entlang der Wirbelsäule zu trainieren und die Hüfte in Bewegung zu bringen.

Ein Trekkingrad kommt mir irgendwie nicht die richtige Wahl vor, da ich weder die Straßenverkehrstauglichkeit brauche, noch ist es wahrscheinlich so gut gefedert wie ein MTB. An die Federung denke ich speziell wegen dem Rücken... Außerdem nehme ich an, dass ein MTB wahrscheinlich einfach mehr Spaß macht, egal auf welcher Strecke.

Ich war bereits bei Canyon im Showroom, wo mir ein Neuron zum Probefahren für 2.300 EUR hingestellt wurde. Es war sehr angenehm mit dem Teil zu fahren, allerdings schreckte mich der Preis etwas ab. Außerdem werde ich das Gefühl nicht los, dass ein Fully für einen solchen Preis Overkill bei meiner Nutzung wäre. Als weiteres Proberad gab es ein Hardtail für 1.400, das war natürlich vom Gefühl her etwas härter zu fahren, aber trotzdem in Ordnung. Ich denke, es ist auch irgendwo Gewöhnungssache? Das Grand Canyon 4.0 für knapp 800, welches ich eigentlich erst einmal fahren wollte und eher zu meiner Preisvorstellung passt, war leider nicht verfügbar...

Beim Budget dachte ich an etwas um die 1000 EUR. Wenn es günstiger wäre, wie bspw. das Grand Canyon 4.0, ist das natürlich auch völlig in Ordnung. Ich bin außerdem nicht auf die Marke Canyon eingeschossen sondern offen für alles, mir gefallen die Bikes nur ziemlich gut.

Das war's vorerst zur Geschichte. Ich hoffe, dass mir der/die ein oder andere/anderer vielleicht Tipps und Anregungen geben kann, worauf ich achten sollte. Eventuell habe ich grundsätzliche Denkfehler oder Fehlannahmen getroffen, oder ich bin schon auf dem richtigen Weg. Sagt einfach ganz offen eure Meinung, ich bin für jede dankbar.
 
Das Neuron ist kein schlechter Kauf für Dein Profil. Bei Canyon haperts halt nur gern mit dem Service, wenn mal was ist.
Und Fully bei Deinem Anspruchsniveau: Gibt viele Gründe für ein Fully oder HT. Ich bin vom HT aufs Fully umgestiegen, weil ich im Flachland (HH) die Nase voll hatte von den vielen Schlägen bei Fahrten über Schlaglochpisten (und keinen Bock hatte, das immer im Stehen zu machen). Inzwischen fahr ich wieder HT, aber in anderem Gelände, wo´s Stehen Sinn macht. Also bei Deinem Rücken und wenn Du eher sitzend unterwegs sein willst, ist ein Fully durchaus sinnvoll. Aber mehr als 120 mm Federweg brauchts echt nicht.

Ach ja: und 2-3mal die Woche Liegestütz könnten auch hilfreich sein :)
 
Hey rhnordpool,

danke für deine Antwort.

Das Neuron war schon extrem bequem, ich konnte es aber natürlich nur auf geradem Asphalt ausprobieren.

Es ist halt wirklich so, dass ich bei 2300 EUR, gepaart mit meiner Nutzfrequenz echt ins Grübeln komme, ob das wirklich sein muss und es nicht auch das Grand Canyon 4.0 AL 29 Hardtail tun würde. Ich hätte zwar die Option, das Teil als JobRad zu erwerben, aber das gleicht den Preisunterschied ja auch nicht aus :)

Auch danke für die Tipps mit den Liegestützen. Dazu muss ich aber sagen, dass ich ansonsten relativ fit und kein Buttergolem bin :D Regelmäßiges Krafttraining und gezieltes Rumpf- und Rückenmuskulaturtraining sorgen schon dafür, dass ich mit dem Rücken relativ gut klar komme. Wenn man dann aber mal wieder einen Büromarathon hinter sich hat und den ganzen Tag im Sitzen verbracht hat, merkt man den Rücken dann schon wieder...
 
Es ist halt wirklich so, dass ich bei 2300 EUR, gepaart mit meiner Nutzfrequenz echt ins Grübeln komme, ob das wirklich sein muss und es nicht auch das Grand Canyon 4.0 AL 29 Hardtail tun würde.
Mußt Du natürlich für Dich selber entscheiden. Ich kann nur für mich sprechen, bin ja selber 5 Jahre HT gern gefahren. Aber irgendwann haben mir die flache Schlaglochpisten (Schotterwege um HH und Kopfsteinpflaster in MacPom) gereicht. Dasselbe auf Fuerteventura: kilometerlange Sandpisten mit - norddeutsch würd ich sagen - Kabbelwellen. Also kleine Querwellen, die Dir am Hintern mit dem HT keinen Spaß machen. wenns nur ab und an mal ein paar Meter sind ok. Aber wenn längere Strecken so sind, ists echt unbequem. Jetzt fahr ich ja auch wieder HT (leichtes 26" 120 mm mit dem 26" Rahmen von Transalp), ich hab aber diese Rüttelpisten nicht mehr im Tourenprogamm.

Ne ernsthafte HT-Alternative könnte auch ein Fatbike sein. Hab selber keins, bin aber mal eins im Gelände probegefahren (war von der teuren Sorte und überraschend leicht). Das ging richtig gut über kleine Hindernisse (gröberen Schotter, kleinere Wurzeln) und hat echt Spaß gemacht. Vielleicht mal ausprobieren.
 
Mußt Du natürlich für Dich selber entscheiden. Ich kann nur für mich sprechen, bin ja selber 5 Jahre HT gern gefahren. Aber irgendwann haben mir die flache Schlaglochpisten (Schotterwege um HH und Kopfsteinpflaster in MacPom) gereicht. Dasselbe auf Fuerteventura: kilometerlange Sandpisten mit - norddeutsch würd ich sagen - Kabbelwellen. Also kleine Querwellen, die Dir am Hintern mit dem HT keinen Spaß machen. wenns nur ab und an mal ein paar Meter sind ok. Aber wenn längere Strecken so sind, ists echt unbequem. Jetzt fahr ich ja auch wieder HT (leichtes 26" 120 mm mit dem 26" Rahmen von Transalp), ich hab aber diese Rüttelpisten nicht mehr im Tourenprogamm.

Ne ernsthafte HT-Alternative könnte auch ein Fatbike sein. Hab selber keins, bin aber mal eins im Gelände probegefahren (war von der teuren Sorte und überraschend leicht). Das ging richtig gut über kleine Hindernisse (gröberen Schotter, kleinere Wurzeln) und hat echt Spaß gemacht. Vielleicht mal ausprobieren.
Fatbikes gibt es doch schon gar nicht mehr. Vermutlich mit gutem Grund, denn außer auf Schnee oder Sand haben sie keinen Vorteil gegenüber einem anderen MTB. Dazu fahren sie eher zäh und die meisten waren zu schwer. Am ehesten noch mit Motor über längere Strecken sinnvoll zu bewegen.
Ich selbst fahre ein Scott Spark Fully mit 120mm. Das kann man mit dem oben erwähnten Rose oder grob mit dem Neuron vergleichen. Im Winter ein Hardtail mit 120 mm. Beides 29er, was das Überrollen von kleinen Steinen, flachen Wurzeln und Kanten schon mal komfortabler macht. Mit beiden Rädern fahre ich die gleichen Strecken und beide machen Spaß. Aber mit dem Fully ist es auf jeden Fall für den Rücken angenehmer und entspannter, weil im Sitzen keine harten Stöße ankommen.
 
Gravelbike mit dicken Reifen kaufen.
Durch den vorgelehnten Oberkörper gehen die Belastungen nicht von unten in die Wirbelsäule und durch den Dropbarlenker kannst du die Position varrieren.

Ein Allmountain-Fully wäre meines Erachtens genau der falsche Ansatz weil man aufrechter sitzt und die ganze Belastung senkrecht auf den Hintern in die Wirbelsäule geht.
Vibrationen dämpft auch die Vollfederung nicht raus, das machen nur die Reifen und die waagrechtere Sitzposition.

Außerdem trainierst du mit einem Gravelbike stärker deine Stützmuskulatur im Rücken und das is das A und O bei Rückenproblemen. Genauso dehnst du deine Mukulatur und Sehnen so stärker, was gerade so im Ischiasbereich helfen kann.
 
Fatbikes gibt es doch schon gar nicht mehr.
Ich verfolge das Thema selber zwar auch nicht, finds aber auch nicht gut, zu schreiben, daß es Fatbikes nicht mehr gibt. Guckst Du hier z.B.
Fatbike.JPG

Ich war beim Probefahren sehr positiv überrascht. Ob Du nur Vermutungen anstellst oder eigene Erfahrungen mitteilst, kann ich Deinem Beitrag nicht entnehmen. Letztlich macht selber probieren schlau - wenn man die Gelegenheit dazu hat.
 
Ich verfolge das Thema selber zwar auch nicht, finds aber auch nicht gut, zu schreiben, daß es Fatbikes nicht mehr gibt. Guckst Du hier z.B.
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Ich war beim Probefahren sehr positiv überrascht. Ob Du nur Vermutungen anstellst oder eigene Erfahrungen mitteilst, kann ich Deinem Beitrag nicht entnehmen. Letztlich macht selber probieren schlau - wenn man die Gelegenheit dazu hat.
Schau Dir einfach mal die ganzen gängigen Hersteller an, die vor 3-4 Jahren alle ein Fatbike ins Programm genommen haben, was da heute im aktuellen Angebot noch zu haben ist. Das sind größtenteils noch Restbestände, keine neuen Modelle mehr. Selbst die nachgeschobene Plus-Bereifung findet man schon fast nicht mehr. 2,5/2,6-MTB-Reifen reichen da völlig und rollen besser.
Hast Du Dir die Mühe gemacht, die Räder auf der von Dir verlinkten Seite fatbike24.de mal anzuschauen? Da bekommst Du meine Aussage bestätigt. Da hat es nämlich nix gescheitest.

Und dann noch was zum Lesen.
https://www.pd-f.de/2018/12/12/fatbike-oder-was-interessieren-mich-trends_13161
Ein Allmountain-Fully wäre meines Erachtens genau der falsche Ansatz weil man aufrechter sitzt und die ganze Belastung senkrecht auf den Hintern in die Wirbelsäule geht.
Vibrationen dämpft auch die Vollfederung nicht raus, das machen nur die Reifen und die waagrechtere Sitzposition.
Das sind keine All-Mountain-Bikes, aber egal. Ich kann nur für mich selber sprechen und finde es wesentlich angenehmer für meinen Rücken, wenn ich mit dem Fully fahre.
 
Habs getan. Lohnt sich.
Heißt aber nur, daß das Fatbike nicht (mehr) im Trendfokus der Industrie liegt.
Heißt nicht, daß es keine mehr gibt oder daß sie Quatsch sind.
Und wo steht geschrieben, daß man den Industrietrends ohne Nachzudenken hinterherhecheln muß.
Probleme gäbs doch nur, wenns keine Laufräder und Reifen mehr dafür gäb.
Hab hier aber auch keine Lust, mit Dir ne Grundsatzdiskussion über Fatbikes zu veranstalten. Wir haben beide keins. Wir haben aber auch keine Rückenprobleme.
 
Ich will dir weiss Gott keine Empfehlung geben, dafür habe ich zu wenig Ahnung.
Ich kann dir nur sagen ich wurde 2015 am L5/S1 operiert. Habe mich deshalb für ein Fully entschieden. Seit einer Woche habe ich nun das Neuron AL 6.0 für 1800€ hier und bin bisher zwei Touren gefahren (Waldwege, Schotterwege, noch keine Trails). Ich bin absolut zufrieden und bereue meinem Kauf nicht.
 
finde es wesentlich angenehmer für meinen Rücken, wenn ich mit dem Fully fahre.
Es ist auch angenehmer für den Rücken auf der Couch zu liegen, trotzdem ist Sport für Rückenprobleme besser.
Dass bei einer aufrechteren Sitzposition deine Muskeln weniger belastet werden und deine Wirbelsäule alles abfängt, fühlt sich vielleicht weniger anstrengend an, ist aber bei Rückenproblemen kontraproduktiv.
 
@ophidias:


Die wichtigste Info über den Rücken:


Muskelaufbau bei Rückenschmerzen - Ein fataler Irrtum:



Lieber Gruß
Sessiontrialer
(Seit 2 Jahren kpl. schmerzfrei)
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist auch angenehmer für den Rücken auf der Couch zu liegen, trotzdem ist Sport für Rückenprobleme besser.
Dass bei einer aufrechteren Sitzposition deine Muskeln weniger belastet werden und deine Wirbelsäule alles abfängt, fühlt sich vielleicht weniger anstrengend an, ist aber bei Rückenproblemen kontraproduktiv.
Mir tut der Rücken vom Couch-Hocken eher mehr weh :bier:.

Ich kenne als optimale Haltung für den Rücken die Neigung von 15 - 20 Grad. Mehr wird als zu sportlich und belastend angegeben, wenn man untrainiert ist. Von daher scheint mir ein Tourenbike passender als ein Gravelbike. Ich hab gerade mal kurz gegoogelt und viele Infos in diese Richtung gefunden. Bin aber auch kein Mediziner...
Jedenfalls wären, wenn diese Infos stimmen, das Neuron und das Ground Control nicht so falsch.
 
Vielen Dank für eure Antworten, ich kann wirklich jede Art von Input / Diskussion gebrauchen!

Ich war heute noch einmal in einem anderen lokalen Fahrradladen. Obwohl ich sagte, dass ich eigentlich eher Richtung MTB gehen möchte für den Fahrspaß, hat mir die Dame dort erst einmal ein Trekkingrad von Pegasus für 800 EUR hingestellt, mit gefederter Sattelstütze und winkelverstellbarem Lenker. Das bin ich dann erst einmal gefahren und es war relativ angenehm. Bin auch (auf ihren Rat hin) absichtlich mal über das ein oder andere Schlagloch auf der Straße gefahren, die "Schläge" in den Rücken fielen sanft aus.

Danach wollte ich dann noch zum Vergleich ein Hardteil MTB ausprobieren. Die Sitzposition war dort natürlich schon sportlicher als beim Trekkingrad und die gefederte Sattelstütze hat gefehlt, deshalb merkte ich die Schlaglöcher deutlich mehr. Als ich dann aber laienhaft versuchte, etwas (wenn ich das so nennen darf) Technik auszuüben und aus dem Sattel aufzustehen beim Drüberfahren, ging auch das recht locker.

Jetzt bin ich natürlich nur noch mehr verunsichert, ob es ein Trekkingrad bei meinem Pensum eher werden soll, da ich wohl erst einmal keine Trails mit Speed runterfahren will/kann. Irgendwie ist es auch ein bisschen Psyche die mir sagt, dass ich mich vom Rücken nicht einschränken lassen will und einfach auch MTB fahren möchte, um mir nicht "gebrechlich" vorzukommen. Bin langsam echt überfragt, was die Sache angeht...
 
Da ist ein gewaltiger Unterschied zwischen Fully und HT mit gefederter Sattelstütze. Versuch mal Ersteres. Mir klingts aber fast so, als wärs Du bei nem großen Fahrradhändler gelandet mit relativ wenig Fachwissen, wenns um MTB geht. Letztlich mußt Du Dir gegenüber aber schon ehrlich sein, welche Art Radfahren Du machen willst.
Wenns "nur" um klassische Radtouren auf Asphalt und ab und an bißchen Schotter geht, dann ist Tourenrad oder auch HT mit gefederter Sattelstütze wahrscheinlich passender. Ne gefederte Sattelstütze macht weder aus dem Tourenbike noch dem HT ein vollgefedertes Rad. Heißt: Bei Unebenheiten hüpft das Hinterrad weiterhin (und die Sattelstütze dämpft ein wenig). Beim Fully ists wie mit der Autofederung. Der Hinterreifen bleibt auf dem Boden, hüpft nicht und verliert keine Traktion.
Wenn Du also Richtung wurzeliger, holpriger Waldwege tendierst, dann HT mit absenkbarer Stütze (Du wirst sie lieben, geht aber nicht mit gefederter Stütze zusammen) oder wahrscheinlich besser für Deinen Rücken Fully (auch das mit absenkbarer Stütze). Und das nicht nur, um schnell irgendeinen rumpeligen Weg runterzufahren. Auch langsam fahrend macht die Stütze Sinn. Kommste leider mit 1000,- € nicht mehr hin. Wird schon knapp beim Doppelten (aber Schnäppchen gibts immer wieder und zunehmend im Herbst.
Wenn Fully, dann Bikes wie das Neuron (bzgl. Laufradgröße und Federwegen). Das reicht locker für alles, was Du wahrscheinlich in den nächsten Jahren technisch fahren kannst und wird dennoch auch im Flachen und auf Asphalt für längere Touren gut funktionieren.
Aufpassen solltest Du nur bei der Schaltung. Da gibts Glaubenskriege und man sollte genau wissen, wie und wo man fährt.
Wer gern beides fährt, steile Anstiege UND schnelle Flachetappen (letzteres vielleicht auch noch mit eher dicker Mühle = langsamer Trittfrequenz) braucht ne große Bandbreite bei der Schaltung. Da ist ne 2fach Schaltung besser geeignet als ne 1fach, die mittels Austausch des vorderen Kettenblatts entweder besser für steil bergauf oder schnell-flach geeignet ist. Solltest Du im Flachen aber generell eher gemütlich unterwegs sein (oder auch sehr hohe Trittfrequenzen mögen), dann sollte ne 1fach, die für steil bergauf ausgelegt ist, auch reichen. Kannste Dich schlau machen, wenn Du die jeweilige Schaltung Deiner Wunschbikes mal im www.ritzelrechner.de eingibst und miteinander vergleichst.
 
Fahr zu nem großen Händler und teste mal alle Radvarianten durch, dann stell konkretere Fragen.
Ansonsten ist das wieder so ein typischer, "ich hab keine Ahnung und weiß nicht was ich will, möchte aber Empfehlungen, die mir eh nichts sagen erhalten -Thread".
Zwischen ich möchte ein Fully und jetzt gefällt mir das Trekkingrad besser liegen halt 5 Welten.
 
...Als ich dann aber laienhaft versuchte, etwas (wenn ich das so nennen darf) Technik auszuüben und aus dem Sattel aufzustehen beim Drüberfahren, ging auch das recht locker.
So ist das. Lass dich nicht in irgendeine "Komforthaltung" zwingen. Was z.B. in der City auf kurzen Strecken toll ist (aufrechte Haltung) ist spätestens nach 3h für mich rückentechnisch die Hölle. Zu mir: Spondylose LWS, mir fehlt einfach ein Wirbelbogen was zu einer krassen Stufe führt. Dadurch ist die LWS versteift und eine Bandscheibe ist etwas zu beweglich. Ich fahre RR, MTB-Hardtails und im Alltag ein Trekking-Rad - alles ohne Federung an der Sattelstütze. Was mir hilft ist Sport und Krafttraining mit freien Gewichten. Aktuell ist das Studio zu, was ich langsam merke ...

Wichtig ist in erster Linie, dass dir das Rad passt. Das Rad passt dir dann, wenn du beim Pedalieren noch mit einer s-Form der Wirbelsäule sitzt und das Gewicht des Oberkörpers noch weitgehend vom Rumpf gehalten werden kann - und das über die ganze Fahrt (Je besser deine Rumpfstabilität, desto länger kannst du fahren). Dabei ist es egal, ob City, Trekking, MTB- oder Rennrad. Wenn der Rahmen/das Rad zu kurz ist, dann macht man einen Rundrücken, stützt sich mit den Armen auf und die Probleme fangen an.
D.h. Prio 1: Passender Rahmen, angepasste Lenkerposition und ein zum Hintern und zur Sitzhaltung passender und korrekt eingestellter Sattel. Bis hierher ist es fast egal welchen Typ Rad du raussuchst
Es sollte halt kein Rennhobel sein. Da gehört Leiden dazu. Mit meiner steifen LWS tue ich mir z.B. in extremen Aeropositionen auf dem RR oder eine Zeitrad verdammt schwer und weh tut's auch. D.h. solange dein Rad auf Touren (Trekking, MTB oder RR) ausgerichtet ist, sollte das rückentechnisch gehen und du hast freie Wahl.

Thema Federung: Ein Fully ist im Gelände eine tolle Sache. Sonst eher nicht. Die ganzen Federungen braucht man auf Asphalt und Schotter nicht, da funktionieren dicken Reifen schon recht gut. Was du machst ist korrekt: Vor Schlaglöchern aus dem Sattel, Arme leicht angewinkelt und du bist das Federelement.
Wenn du den Berg runterbretterst und pennst ist das natürlich schlecht. Auf dem RR bekommst du dann zwei Schläge, einen durch die Arme zum Schädel, dann den durch die Wirbelsäule durch die Schädeldecke. (Bei tiefen Schlaglöchern folgt der dritte Schlag beim Impact des Schädels auf dem Asphalt). Du kannst dann froh sein, wenn du ohne Gehirnerschütterung davon kommst und deine Plomben noch drin sind. Hardtails und Gravelbikes sind hier sehr viel fehlertoleranter. Bei deiner Vorgeschichte kann es sinnvoll sein, eine gefederte Sattelstütze zu nehmen, die solche Extreme abfedert - eine weiche Komfortstütze schlägt bei sowas auch durch. D.h. eine mögliche Federstütze wirst du vielleicht extra kaufen. Ich würde mir eine Parallelogramm-Stütze anschauen.
Wenn du ein Bike testest, dann achte darauf wie dein Becken kippt (und wieviel Druck du dann auf den Händen hast). Wenn das Becken nach hinten kippt, dann kommst du in einen Rundrücken und das Gewicht wandert auf die Arme. Lies dir mal das hier durch http://www.junik-hpv.de/html/ergonomie.htm d.h. eigentlich das hier http://www.junik-hpv.de/assets/download/Ergonomie_Script_2006.pdf

Kurzfassung: Ein Fully oder ein Komfortbike brauchst du bei deiner Thematik nicht. Viel wichtiger ist, dass das Rad passt.
 
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