Nach Unfall Schulter kaputt

ChristofM

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Kölner Norden
Hallo,
hat jemand Erfahrung mit einer Schulterverletzung nach Tossy 3?

Speziell interessieren mich zu erwartende Spätfolgen und die Massnahmen und deren Dauer die während der postoperativen Physiotherapie durchgeführt worden sind.

Welche Schmerzensgeldforderung kann ich geltend machen? Und viel wichtiger, welche Spätfolgen, insbesondere welche Einschränkungen, habe ich zu erwarten?

Ich habe mich zwar von Ärzten beraten lassen, würde mich aber dennoch für Erfahrungsberichte aus Sicht des Patienten interessieren.

Zur Vorgeschichte: Auf dem Radweg von Auto erfasst --> wenig geschmeidiger Flug über Motorhaube --> Landung direkt auf linker Schulter --> Schulteraussengelenksprenngung nach Tossy 3.

Für jedweden Erfahrungsbericht bin ich dankbar.

Bis dann,

Christof

Info zur Verletzung: http://www.unfallopfer-netz.de/schultergelenksprengung.htm
 
Hallo !

Das ist genau mein Thema !

Ich habe es operieren lassen, habe aber auch sehr lange überlegt.Im nachhinein bin ich froh das ich es gemacht habe.Lieber die Narbe als so einen Höcker auf der Schulter.Bin auch zu fast 100% schmerzfrei, und habe kaum Einschränkungen bezügl. Biken und so.(Bin halt nur ein wenig vorsichtiger)

Bei mir wurde eine temporäre Drahtarthrodese und ein Mitekanker in das Schulterblatt eingeschraubt (verdübelt?).Gibt auch eine Möglichkeit mit so einer Metallplatte, scheint mir m.E. etwas schmerzhafter und unangenehmer zu sein.Such dir ein gutes Unfallkrankenhaus und besprech die Sache mit den Ärzten.Und falls Du es dann operieren lässt, lass Dir Zeit mit Belastungen jedweder Art, es dauert es bis die Bänder wieder belastbar sind.
Unangenehme Sache, aber da musst Du jetzt durch.

Gute Besserung, sporty

P.S : Ich war auch letztens bei der Feierabendrunde in Essen dabei, von daher kennen wir uns sogar
 
Hallo,
zunächst mal Danke für Deine Antwort.

sporty schrieb:
Lieber die Narbe als so einen Höcker auf der Schulter.
Zum einen dies und zum anderen sagte mir der Doc, dass mit der Operation ein besseres Ergebnis erzielt werden kann als durch die konservative Behandlung. Wobei in diesem Fall konservativ bedeutet nicht zu operieren und eine andere Form der Physiotherapie anzuwenden.

Vom Ablauf her ist Deine Erfahrung scheinbar identisch mit dem, wie der Doc es mir auch erklärt hat. Soll heissen, bei der 1. Operation wird die Schulterknochen durch Drähte fixiert und die Bänder vernäht. Sechs Wochen später werden die Drähte wieder entfernt.

Der Doc hat noch darauf hingewiesen, das die Schulter aber permanent problematisch bleiben könnte, wenn ich den Arm ständig über 90 Grad anheben müsste. Dies ist jedoch bei mir nicht der Fall. Das Du scheinbar keine Folgeschwierigkeiten hast, stimmt mich auch ein wenig optimistischer.

Danke für die Genesungswünsche.

Bis dann,

Christof
 
Tossy 3? Das kenn ich doch! Vor 11 Monaten lag ich ebenfalls deswegen im Krankenhaus. Bei mir dauerte es erstmal 7 Tage bis ich operiert werden durfte (wegen oberflächiger Schürfwunden auf der Stelle, Infektionsrisiko). Dem OP folgte eine Woche Krankenhaus, danach waren es bei mir gut 10 Wochen schmerzhafter Genesung, ehe die Drähte entfernt wurden (welche jetzt bei mir in der Glas-Vitrine liegen).
:D

Mir wurde dabei eine Zug-Gurtung angelegt, d.h. zwei starke etwa 10 cm lange Drähte wurden von der Schulteraussenseite durch das Schlüsselbein gebohrt und anschließend wurde das ganze dann mit 'ner 8-förmigen Draht-Schlinge über dem Schlüsselbein fixiert. Das eine Drahtende wurde dabei dem Armverlauf entsprechend abgewinkelt, damit nichts aus der Schulteraussenseite raussticht. Achja, geschnitten wurde ein Säbel-Schnitt. Sieht aus, wie wenn dir jemand mit 'nem Säbel auf die Schulter haut, daher der Name...
Es gab bei mir während der Zeit mit den Drähten die Einschränkung, die Arme nicht über 90° zu heben. In der Krankengymnastik nach dem OP, als ich die Drähte noch hatte, passierte dann folgendes: Bei einer Arm-Mobilisier-Übung (passive Bewegung durch den Krankengymnast) verdrehte sich einer der Drähte, das nach unten gebogene Ende zeigte nun nach oben und drohte, die Hautdecke zu durchdringen. Die Folge: 2. OP (ambulant), ich durfte miterleben, wie ein toskanischer Chirurg mit Hammer und Dorn den Draht ordentlich wieder reinhämmerte (was für eine Erfahrung! :eek: ). Das verzögerte bei mir die Genesungszeit auch auf genannte 10 Wochen, in der gesamten Zeit hatte ich öfters mal Schmerzen wegen der Drähte, das Fremdkörpergefühl war enorm. Nachdem die Drähte dann entfernt wurden, setzte sich das Schlüsselbein ein wenig, jetzt hab ich nen kleinen Höcker auf der Schulter, die Knochen hatten wohl 1cm Luft dazwischen, als sie verwuchsen :mad:
Achja, die Bänder an der Stelle sind auch recht ausgeleiert...

Aber ansonsten bin ich wieder top-fit, das Biken klappt auch wieder 1A. Und wann es schlechtes Wetter gibt, sagt mir jetzt meine 14 cm Narbe auf der Schulter :hüpf: :lol:
 
gute besserung erstmal.

ich habe in meinem bekanntenkreis einige die sich an der schulter haben operieren lassen müssen/dürfen. Udn alle sind nach der op besser gestellt als wenn sie keine hätten machen lassen.


grüße coffee
 
Hallo,
ich hatte vor 4 Jahren auch eine Tossy 3.
Wurde damals im BWZK Koblenz operiert. Meine Schulter wurde nicht verdrahtet, sondern mit einer Art Bioimplantat fixiert. Das ersparte mir die zweite OP. Ich kann das Krankenhaus und die dortigen Ärzte sehr empfehlen. Die folgende Physiotherapie war zwar langwierig und schmerzhaft, aber
mittlerweile erinnert mich außer einer Narbe nichts mehr an die Verletzung.
 
Hallo

@czuk

... nen kleinen Höcker auf der Schulter ... die Bänder an der Stelle sind auch recht ausgeleiert...
Das klingt eigentlich alles wie "der am schlimmsten anzunehmende Fall". Freut mich zu hören das es Dir jetzt wieder gut geht. Nimm es mir bitte nicht übel, aber ich hoffe wirklich innigst, mir mögen einige Deiner Erfahrungen erspart bleiben.

@Coffee
Danke für die Genesungswünsche.
... alle sind nach der op besser gestellt ...
Das ist auch meine Hoffnung und der ausschlaggebende Grund warum ich mich zweimal operieren lassen werde.

@larrypuh
... mittlerweile erinnert mich außer einer Narbe nichts mehr an die Verletzung.
Das hoffe ich in einigen Monaten auch sagen zu können. Wegen des permanenten Implantats werde ich mal nachfrage. Danke für den Tipp.

Bis dann,

Christof
 
ChristofM schrieb:
Hallo

@czuk


Das klingt eigentlich alles wie "der am schlimmsten anzunehmende Fall". Freut mich zu hören das es Dir jetzt wieder gut geht. Nimm es mir bitte nicht übel, aber ich hoffe wirklich innigst, mir mögen einige Deiner Erfahrungen erspart bleiben.

....

Bis dann,

Christof


Klaro, ich wünsch dir dann mal einen guten Heilungsprozess. Möge es glatter über die Bühne gehen als bei mir :daumen:
 
Auch von mir erstmal gute Besserung!

Ich hatte zu der Tossy 3 Verletzung auch noch einen Schluesselbeinbruch. Bei mir ist es so gelaufen wie bei czuk. Erstmal die 8 Wochen mit dem Draht in der Schulter, dann die zweite OP um den Draht wieder zu entfernen. Nachdem der Draht entfernt gewesen ist durfte ich die Schulter auch wieder ueber 90 Grad nach oben bewegen und ich durfte sie angeblich wieder "voll belasten". Das habe ich dann auch getan. Dummerweise hat sich dann bei mir das Schluesselbein auch nochmal gut einen 1 cm gesetzt. Jetzt habe ich auch diesen kleinen Hoecker von dem alle hier sprechen. Ich bin aber trotzdem froh, dass ich die OP hab machen lassen. Bei einem anderen, auch hier aus dem Forum, haben die Aerzte nicht operiert. Der hat jetzt einen Riesenhoecker auf der Schulter sitzen. Leider war die ganze Sache bei ihm auch sehr schmerzhaft.

Gruesse, nicolai
 
Schultereckgelenksprengung TOSSY 3, genau den selben Mist habe ich vor 4 Jahren durch. Mir hat in der Fußgängerzone Sonntagsfrüh um neun eine Taxi die Vorfahrt genommen. Noch dazu durfte die TAxi da garnicht fahren, naja.
2 Tage nach Unfall OP, aber nicht wie hier so oft beschrieben, die Knochen mit einer Drahtschlaufe fixiert sondern mit einer Schraube. Nach der Operation eine Woche Krankenhausaufenthalt. Bis zur Entfernung der Schraube mußte ich einen ziemlich festen Verband tragen, der das Lösen der Schraube verhindern sollte. Bei mir passierte aber das, was verhindert werden sollte, die Schraube löste sich, so das die beiden Knochen nicht den optimalen Abstand hatten und ich jetzt einen kleinen Höcker auf der Schulter habe. Bei negativen Heilprozeß hätte man vielleicht noch einmal operiert, dann aber mit der Drahtvariante. Nach der Entfernung der Schraube ging die Rea los, Bewegungs.u. Krafttraining. Nach 6 oder 7 Wochen konnte ich wieder auf Arbeit gehen.
Jetzt nach 4 Jahren muß ich sagen, es ist nicht mehr wie vorher. Über Schmerzen kann ich nicht klagen, aber vieles spielt sich halt im Kopf ab und man ist im Unterbewustsein immer bemüht die Schulter zu schützen. Man geht einfach weniger Risico ein. Biken ist aber uneingeschränkt möglich.

Die Abwicklung wegen Schmerzensgeld hat mein Anwalt übernommen. Habe so ungefähr 6500 Mark bekommen, inclusive Schadenersatz für Bike und Helm. Hat bei mir 2 Jahre gedauert, bis alles geregelt war. Die Allianz zahlt halt nicht gern, und läßt sich auch viel Zeit. Man hat mir auch 30% Mitschuld gegeben, wogegen ich noch klagen wollte. Habe dann aber einen Vergleich unterschrieben, womit das dann hinfällig war.

Dir wünsche ich gute Besserung und das bei der OP alles in Ordnung geht
 
Hallo Zusammen,

Christof ist heute ins Krankenhaus gegangen! Er hat morgen seinen OP Termin, daher kann er sich wahrscheinlich bis Mitte nächste Woche nicht melden.

Wie ich ihn kenne, wird er aber für weitere Tips sehr dankbar sein.

Also seid nicht böse, wenn er auf Eure Posts nicht direkt antwortet.

Liebe Grüße

Sanne
 
Hallo,

@thomasx, nicolai, czuk
Danke für die Genesungswünsche.

Die Operation ist soweit gut gelaufen. Die Schulter schmerzt zwar noch, wird aber nach vollständiger Genesung wieder so belastbar wie vorher sein.

Ich habe jetzt zwar nicht diese Erhöhung auf der Schulter, da die Narbe jedoch (wider meiner Erwartung) ca. 10 cm lang ist, kann ich eben keine schulterfreien Abendkleider mehr tragen.

In guten Nächten habe ich 5 Stunden schlaf, normalerweise sind es 3 bis 4. Das nervt ein wenig, wird aber tagsüber irgendwie ausgeglichen. Zumindest weiss ich jetzt wie sich Sekundenschlaf anfühlt. Nur im sitzen schlafen zu können ist zwar unbequem aber leider auch die einzige Möglichkeit.

Die Physiotherapie ist zwar nicht besonders angenehm aber dringend erforderlich. Ich war erstaunt darüber, wie stark ein Gelenk bereits nach einer Woche Immobilität versteift ist.

In ein paar Wochen werden die fixierenden Drähte wieder entfernt. Nach bisherigem Verlauf würde ich die Operation jederzeit wieder der konventionellen Behandlung vorziehen.

Bis dann,

Christof
 
Die Geschichte mit dem Sekundenschlaf kann ich gut nachvollziehen. Du glaubst gar nicht, wie groß das Fremdkörpergefühl ist, bis du die Drähte wieder entfernt bekommst. Ich konnte danach jedenfalls direkt wieder den Arm bewegen, als ob nie was gewesen wäre. Als die Drähte drin waren, ging dagegen gar nichts. Die Fixierung ist in der Tat eine solche...
 
Glueckwunsch erstmal, dass die Operation so gut gelaufen ist!

Direkt nachdem die Draehte entnommen wurden, hatte ich auch noch keinen solchen Hoecker auf der Schulter. Der Arzt sagte mir nach der letzten OP: Sie koennen die Schulter nun wieder voll belasten, es ist alles gut zusammengewachsen. Das wahr wohl ein Fehler, ich habe die Schulter zu stark belastet, erst dann, ist dieser Hoecker entstanden. Also, einfach vorsichtig sein nach der Metallentnahme und es sollte auch danach keine Probleme geben.

Alles gute, nicolai
 
Zunächst mal Gute Besserung!
Mein Tossy3 wurde - wie bei larrypuh - mit Biomaterial fixiert. Dummerweise musste wohl zur Operation auch die Oberarmmuskulatur durchtrennt werden, was mir eine wirkliche höllische Genesung bescherte! :mad:
Aber - ich habe bis jetzt, immerhin schon seit fast 6 Jahren, absolut keinerlei Spätfolgen zu beklagen! Und das obwohl ich die Schulter wirklich zu genüge auch beim Handballspielen einsetzen muss ...

Du wirst sehen: Alles wird gut! :daumen:
 
Hallo.

@czuk
Als die Drähte drin waren, ging dagegen gar nichts.
Das Problem habe ich leider auch. Laut Physiotherapeutin ist die passive Beweglichkeit gut, sie kann meinen Arm also schon gut bewegen. Die aktive Beweglichkeit ist dagegen extrem eingeschränkt, da Muskeln, Sehnen oder Bänder schon bei der geringsten Bewegung schmerzhaft über die Drähte reiben.

@nicolai
Danke.
... ich habe die Schulter zu stark belastet, erst dann, ist dieser Hoecker entstanden.
Was sagt denn Dein Doc dazu? Der Höcker entsteht doch nur dann, wenn mindestens das Band am spitzen Ende des Schlüsselbeines extrem gedehnt oder gerissen ist. Kann dies bei Dir nach Entfernung der Zuggurtung passiert sein? Aber das hättest Du doch schmerzhaft merken müssen?

@jora
Dir auch Danke.
... keinerlei Spätfolgen zu beklagen ... obwohl ich die Schulter ... zu genüge auch beim Handballspielen einsetzen muss.
Das klingt sehr erfreulich. Die Belastung beim Handball ist mit Sicherheit höher als alles, was ich meiner Schulter in Zukunft zumuten werde.

Bis dann,

Christof
 
Hallo.

@silent
Danke.

Ist zwar ein wenig Off-Topic, aber auch als Radfahrer im Strassenverkehr gilt das Motto "Hope the best, plan the worst." Wie der Unfall überhaupt passieren konnte ...

Meine polizeiliche Zeugenaussage:
*****
Ich befuhr am 07.07.2004 gegen 19 Uhr mit meinem Fahrrad den in meiner Fahrtrichtung rechten Radweg der Merianstrasse in westlicher Richtung. Auf Grund des regnerischen Wetters trug ich, zusätzlich zu meiner Regenkleidung, eine neongelbe, reflektierende Sicherheitsweste mit Leuchtstreifen.

An der Einmündung der Deliastrasse sah ich, aus der Deliastrasse kommend, in Fahrtrichtung auf die Merianstrasse, auf der Spur für Linksabbieger ein Auto, dessen Fahrer sein Fahrzeug zunächst verlangsamte und der in meine Richtung blickte.

In der Gewissheit, dass der Fahrer des Fahrzeuges mich gesehen haben musste, setzte ich meine Fahrt auf dem durchgehenden, rot markierten Radweg fort. Als der Wagen plötzlich unerwartet vorzog, war trotz einer Vollbremsung meinerseits der Zusammenstoss für mich nicht mehr zu vermeiden.

Ich kollidierte mit dem Wagen am vorderen linken Kotflügel. Durch die Wucht des Aufpralls wurde ich über den Lenker meines Fahrrades katapultiert, flog nach vorne links über die Motorhaube und schlug kopfüber mit der linken Schulter auf der Strasse auf.

Hierbei verletzte ich mich an linker Schulter und rechtem Unterschenkel. Mein Fahrrad wurde bei dem Zusammenstoß beschädigt.
*****

Geärgert habe ich mich schon darüber das:
  • der Autofahrer sich zunächst ausschliesslich um den beschädigten Kotflügel seines Wagens gesorgt hat, während ich immer noch röchelnd auf der Strasse lag.
  • der Autofahrer den anwesenden Polizisten, nach meinem Abtransport durch die Feuerwehr, einreden wollte, dass ich ja eigentlich Schuld an dem Unfall hätte (Wurde mir von der Polizei später im Krankenhaus mitgeteilt).
Kreuzung3.jpg
 
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