So nun denn ... hier der erste Bericht der "Classic-Northern Lights go Kalmit" Tour
Nachdem der Wettergott der Pfalzfraktion wie immer hold war und schon morgens wunderbar angenehme Temperaturen herrschten, sammelte ich, nachdem ich Hund & Bike im Auto verstaut hatte und meinem Bergdorf den Rücken gekehrt hatte, unseren alten Mitstreiter Triple F aka Bernd am Park&Ride Parkplatz in Rastatt ein, der extra zu seiner Pfalz-Entjungferung den Weg von Freiburg her gefunden hatte. In Knieligen stieg Pfalzobertourenwart Froschel aka Bernhard zu, und gemeinsam richteten die drei Recken & ein Hund die Stoßrichtung ihres fahrbaren Untersatzes gen Autobahn Landau.
Nach ca. einer halben Stunde erreichten unsere Protagonisten den altbekannten Parkplatz in Maikammer, wo gemächlich die Räder ausgeladen wurden, da bis zum geplanten Eintreffen von Flugrost aka Armin aus Mannheim noch eine halbe Stunde Zeit war. Erstmals trat unser Freund Triple in Aktion, in dem er es wie immer fertig brachte, noch vor dem eigentlichen Tourstart den ersten Defekt zu produzieren. Erst nach einiger Improvisation und unter Zuhilfenahme des kompletten Werkstatt-Know-Hows lies sich die durchgenudelte QR 20 Steckachsenaufnahme überreden, das Vorderrad mit der Gabel zu vereinen. Bernhard versuchte simultan, die Spannung durch einen kapitalen Ventilabriss beim Aufpumpen noch zu steigern, die Situation wurde aber durch das Eintreffen von Armin & eines Ersatzschlauches drastisch entschärft.
Nachdem alle Defekte beseitigt waren, die Räder fahrbereit und die Ausrüstung verstaut war, ging es endlich los, den grünen Hügeln der Kalmit entgegen. Bald schon bekam Pfalz-Frischling Bernd einen ersten Vorgeschmack, welche Reize diese Gegend bereithält, immer verschlungener wurden die Trails, immer steiler hinauf ging es durch den Wald Richtung Kalmit. Das Wetter wurde dazu noch immer besser & wärmer, so das sich auch die 5 großen Pils des Vorabends recht schnell durch meine Poren verabschiedet hatten. Nach einem letzten Anstieg hatten wir auch schon unseren 1. Zwischenstopp auf der Kalmit erreicht.
Von da ab ging es in einer großen Runde über Felsenmeer & Hohe Loog immer weiter hinauf und hinab durch den Pfälzerwald, um Bernd richtig anzufixen, wählten wir mit Bedachte echte "Klassiker" unter den Pfalztrails, allerdings sorgten das satt Grün und die excellenten Trails auch bei den alten Pfalzhasen für Adrenalinschübe und verzückte Ausrufe bei besonders schönen Anliegern und kleinen Jumps, von denen die Pfalz bekanntlich eine Menge bereithält. Der "Flowfaktor" war immens hoch, in einer kleinen Gedenkminute oberhalb des Hambacher Schlosses gedachten wir deshalb unseren Mitgliedern Fez & Stefan, die leider nicht dabei sein konnten, den Tag aber sicherlich auch in vollsten Zügen genossen hätten. Außerdem trauerten wir um unsere CC Fraktion, die sich bestimmt gerade auf km 50 der siebzehnten Waldautobahn gen Grünhütte strampelten ... ;-))
Auf einem Parkplatz unterhalb der hohen Loog bewies Mitglied Triple einmal mehr, das er den Spitznamen "Desaster Area" nicht umsonst trägt. Hatte es die ganze Mannschaft vom Start weg schon mit einem infernalisch quitschenden Tretlager erfreut, zeigte sich bei näherer Betrachtung nun, das sich sein Hinterbaudämpfer selbständig auseinandergeschaubt hatte und fröhlich vor sich hinleckte. Eine normale Tourengruppe hätte an dieser Stelle bestimmt die Segel gestreckt, nicht so die Northern Lights. Nachdem Bernd sich mit ein paar Flüchen ob seines Pannenpechs erleichtert hatte und die akutesten Zwerchfellschmerzen beim Rest der Truppe abgeklungen waren, ging es unter Zuhilfenahme sämtlicher Minitools und geschickter Hände an das Zerlegen, Reparieren und Wiederzusammenfügen der Dämpfers bzw. des Hinterbaus , was dank vereinter Kräfte auch gelang. Die Druck & Zugstufe zeigten sich danach zwar leicht lädiert, einer Weiterfahrt stand aber nichts im Wege.
Nachdem noch einige Trails hinauf & hinuntergesurft wurden, war es dringend Zeit, den bereits heftig knurrenden Mägen nachzugeben und in einer der urigen Pfälzer Hütten einzukehren. Diese zeichnen sich vor allem durch Einrichtung & Preise aus den 60´er Jahren aus, so das bald die komplette Mannschaft bei Kauen saß. Nachdem einige Kilo Bratwürste, Saumägen, Leberknödel und Hausmacherkäsebrote vertilgt waren und unsere Recken ihren durstigen Rachen mit einem ordentlichen Weizenradler durchgespült hatten, ging es nach einer kleinen Siesta weiter.
Nach ein paar knackigen Uphills auf schmalen Trails, die die Leberknödel wieder auf ein normales Maß zusammenschrumpfen ließen, ging es schließlich in einem nicht enden wollenden Traum-Singletrail geradeaus, nach einem letzten kleinen Anstieg war 2 Stunden später schließlich der letzte Aussichtspunkt erreicht. Von da ab ging es mit viel Flow bergab und schließlich die letzten Kilometer durch den verwunschenen Dschungel eines nicht enden wollenden Hohlwegs mit Treppen und Brücken als Höhepunkt. Nach ein paar Metern ausrollen durch die Weinberge erreichten unser Protagonisten schließlich gegen 18.00 Uhr wohlbehalten wieder den Parkplatz.
So ging eine bemerkenswerte Tour zu Ende, die wie immer für Glücksgefühle ungeahnter Form sorgte und auch bei Frischling Triple elementare Suchterscheinungen bewirkte, denen er sich von jetzt an wohl nicht mehr entziehen kann. Für genauere statistische Tourdaten wird Tourenwart Bernhard sorgen, genauste elektronische Messdaten fallen allerdings aus, da Herr Triple auch noch seinen Computer ruiniert hat ... dafür wird noch einige Bilddokumente anfügen, sobald es sie seiner Kamera entrungen hat ...
Mehr & schönere Photos hier :
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